Universität La Laguna

Die Universität von La Laguna, die 1817 eröffnet wurde, wird von über 23.000 Studenten von Teneriffa und den anderen Inseln der Kanaren besucht. Die Universität ist das wichtigste kulturelle Zentrum der Insel, zu welchem weitere wissenschaftliche und kulturelle Einrichtungen gehören. Dazu zählen beispielsweise das Astrophysikalische Institut der Kanaren, das Forschungsinstitut für erneuerbare Energien und das Sinfonieorchester von Teneriffa.

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Erstellt am: 13.02.2012 03:01 Uhr

Sonntag Sexagesimä 12.02.2012 von Pfarrer Helmut Müller

Predigt zu 2.Korinther 12,1-10

Der heutige Sonntag Sexagesimä, 60 Tage vor Ostern, weist hin auf die bevorstehende Passionszeit. In dem von der Perikopenordnung vorgegebenen Predigttext wird die menschliche Schwachheit thematisiert, in der Gott wirksam ist.

Im 2.Korintherbrief setzt sich Paulus mit Gegnern auseinander, die offenbar wegen ihrer besonderen Gottesoffenbarungen viel Aufhebens um ihre Person machten und bei den Leuten deswegen gut ankamen.
Auf diese Herausforderung versucht Paulus im 12. Kapitel zu antworten, in dem auch er von seinen eigenen religiösen Erfahrungen spricht, ohne ihnen viel Gewicht beizumessen.

Wir hören aus dem 2.Korintherbrief Kapitel 12 die Verse 1-10:

1 Gerühmt muss werden; wenn es auch nichts nützt, so will doch kommen auf die Erscheinungen und Offenbarungen des Herrn.

2.Ich kenne einen Menschen in Christus; vor 14 Jahren ist er im Leib gewesen? Ich weiß es nicht; oder ist er außer dem Leib gewesen? Ich weiß es auch nicht; Gott weiß es – da wurde derselbe entrückt bis in den dritten Himmel.

3.Und ich kenne denselben Menschen – ob er im Leib oder außer dem Leib gewesen ist, weiß ich nicht; Gott weiß es.

4. der wurde entrückt in das Paradies und hörte unaus-sprechliche Worte, die kein Mensch sagen kann.

5.Für denselben will ich mich rühmen; für mich selbst aber will ich mich nicht rühmen, außer meiner Schwachheit.

6.Und wenn ich mich rühmen wollte, wäre ich nicht töricht; denn ich würde die Wahrheit sagen. Ich enthalte mich aber dessen, damit nicht jemand mich höher achte, als er an mir hört.

7. Und damit ich mich wegen der hohen Offenbarungen nicht überhebe, ist mir gegeben ein Pfahl ins Fleisch, nämlich des Satans Engel, der mich mit Fäusten schlagen soll, damit ich mich nicht überhebe.

8. Seinetwegen habe ich dreimal zum Herrn gefleht, dass er von mir weiche.

9.Und er hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen;denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig, Darum will ich mich am allerliebsten rühmen meiner Schwachheit, damit die Kraft Christi bei mir wohne.

10. Darum bin ich guten Mutes in Schwachheit, in Misshandlungen, in Nöten, Verfolgungen, in Ängsten um Christi willen; denn wenn ich schwach bin, bin ich stark.

Herr, dein Wort ist unseres Fußes Leuchte und ein Licht auf unserem Weg. Amen

Liebe Gemeinde,

Gerühmt muss werden. Mit diesen Worten, mit denen der heutige Predigttext beginnt, lässt sich ein Trend unserer Zeit treffend wiedergeben. Wer sich um eine Arbeitsstelle bewirbt, muss sich selbst gut darstellen und mit seinem Können nicht hinter dem Berg halten.

Ähnliches können wir auch in der Werbung beobachten, wo Waren angepriesen werden, dass sie gekauft werden. Gerühmt muss werden dieser Leitsatz lässt sich in vielen Bereichen beobachten und scheint in einer Gesellschaft zu dominieren, in der das Konsumieren und Erleben vorherrschen.

Paulus greift im heutigen Predigttext dieses Denken auf, indem er es gleichsam entwertet, wenn er fortfährt: Gerühmt muss werden; wenn es auch nichts nützt.

Paulus spricht im 12.Kapitel von religiösen Erfahrungen, wo das eigene Rühmen in der Tat fehl am Platz ist. Denn wo Gott am Werke ist, sei es in leiblichen oder in visionären Erfahrungen, die unaussprechlich sind, da muss zwangsläufig alles menschliche Rühmen verstummen.

Unter diesem Vorbehalt – herausgefordert durch seine Gegner – ringt sich Paulus durch, von seinen religiösen Erfahrungen zu sprechen:
Gerühmt muss werden; wenn es auch nichts nützt, so will ich doch kommen auf die Erscheinungen und Offenbarungen des Herrn.
Paulus kennt außergewöhnliche Erfahrungen, die ihm wie einem Fremden widerfahren sind und die er deshalb in der 3.Person beschreibt:

Ich kenne einen Menschen in Christus;vor 14 Jahren – ist er im Leib gewesen? Ich weiß es nicht;
oder ist er außer dem Leib gewesen? Ich weiß es auch nicht; Gott weiß es, da wurde derselbe entrückt bis in den dritten Himmel.

Der dritte Himmel ist nach jüdischer Auffassung das
Paradies, der Ort der Erlösten. Jedenfalls hatte Paulus ein ekstatisches Erlebnis, das er mit Worten nicht wieder geben kann und von dem er nicht einmal weiß, ob es eine leibliche oder visionäre Erfahrung war.

Da diese außergewöhnliche Erfahrungen weder beschreibbar noch für andere nachvollziehbar sind, verzichtet Paulus in unserem heutigen Predigttext, auf solche Erfahrungen seine Autorität als Apostel zu gründen.

Wo der Mensch an seine Grenzen kommt und sich nur noch auf Gott angewiesen weiß, da muss das eigene Rühmen verstummen und wir können Paulus verstehen, wenn er im Text schreibt: für mich selbst aber will ich mich nicht rühmen, außer meiner Schwachheit
Durch die eigene Krankheit hat Paulus gelernt, solche
Erfahrungen nicht über zu bewerten und dadurch die
Wirklichkeit zu verkennen, in der er lebt. Und damit
ich mich wegen der hohen Offenbarungen nicht überhebe,ist mir gegeben ein Pfahl im Fleisch. Damit komme ich auf die Jahreslosung zu sprechen, von der schon einmal in einer Predigt zum Jahresbeginn die Rede war.

Paulus muss an einer Krankheit gelitten haben, über die sich die Forscher uneinig sind. Die Beschreibung Pfahl im Fleisch weist auf eine körperliche Krankheit, die mit Schmerzen verbunden war.

Im Gebet bittet Paulus, er möge von der Krankheit befreit werden. Und da bekommt er die Antwort:
Lass dir an meiner Gnade/an meiner Nähe genügen;denn meine Kraft ist in der Schwachheit wirksam – wörtlich kommt da zur Vollendung.

Das ist die Antwort, die Paulus seinen Kritikern und mit ihnen auch uns gibt: Christsein zeigt sich nicht in
erster Linie in außergewöhnlichen Widerfahrnissen, auch nicht da, wo wir von Krisen und Krankheiten bewahrt werden, sondern Christsein erweist sich in Erfahrungen, die uns Kraft zum Leben geben.

In den Begrenzungen und Schwachheiten ist Gott mit am Werke und gibt uns die nötige Kraft, die uns vor Verzweiflung und Resignation bewahrt. Wer Gottes Nähe erfährt und von seiner Gnade vollendet wird, der muss zuvor alles loslassen, was dem entgegensteht.

In den Ausführungen über die Jahreslosung zum Beginn des Jahres habe ich auf die Erfahrung meines verstorbenen Kollegen im Klinikpfarramt verwiesen. Als er ganz am Boden war und schier nicht mehr weiterleben konnte, da machte er eine Erfahrung, die er mit der Zusage in Zusammenhang brachte:

Lass dir an meiner Nähe genügen, denn meine Kraft ist in der Schwachheit wirksam kommt da zur Vollendung.

Es ist ein gleichwertiger Austausch. Wo wir völlig leer sind und alles loslassen, was Gott und seinem Wirken entgegen-steht, da kann seine Nähe uns durchströmen und mit neuer Kraft erfüllen. Das meint Paulus, wenn er schreibt:

Darum will ich mich am allermeisten rühmen meiner Schwachheit, damit die Kraft Christi bei mir wohne.

Wo wir dem Geist Jesu Christi Raum geben, dem Geist der Liebe, da werden wir neu belebt und gestärkt. Denn – so schreibt Paulus am Ende des Textes – wo ich schwach bin/ganz ausgerichtet und angewiesen auf Gott, da bin ich stark.

Sich der Schwachheit rühmen meint nicht, dass Christen sich künstlich klein machen müssen und auf nichts stolz sein dürfen. Nein, wir brauchen unser Licht nicht unter den Scheffel stellen, sondern können und sollen es anderen weitergeben.

Wir dürfen auf das, was uns gelingen durfte, auch stolz sein. Wichtig dabei ist nur, dass wir jenen Herrn nicht aus den Augen verlieren, ohne dessen Segen wir nichts tun können. Wir können ja nur wirken, weil Gott uns die nötige Zeit und die dafür notwendigen
Daseinsbedingungen dafür gibt. Es ist die Dankbarkeit, die uns vor falschen Rühmen bewahrt.

In der vergangenen Woche habe ich in den Radioandachten auf seelsorgerliche Beispiele von Menschen zurückgegriffen, die aus ihrem Glauben Kraft schöpften. Im Nachhinein ist mir aufgefallen, dass alle Beispiele mehr oder weniger mit der Zusage verbunden waren:

Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft kommt in den Schwachen zur Vollendung.

Ich möchte dies abschließend an einem Beispiel
aus der Seelsorge veranschaulichen, weil mir durch diese Begleitung eines Kranken aufging, dass Heilige Menschen sein können, die mitten unter uns leben und die durch die Art, wie sie mit ihrem Schicksal
umgehen, uns zu Lehrern werden können.

Als ich Klinikpfarrer war, gehörte zu meinem Dienstauftrag die Begleitung von alten und pflegebedürftigen Menschen in Pflegeheimen. In einem dieser Heime lebte ein spastisch gelähmter Mensch, der mir der mir durch seine freundliche
und friedliche Ausstrahlung schon bei der ersten Begegnung auffiel.
Seine spastische Lähmung, an der er seit seiner Kindheit litt, nahm mit dem Alter wieder zu, so dass er die letzten Jahre ganz im Bett verbringen musste. Wenn er aus seinem Leben erzählte, war viel Dankbarkeit herauszuhören, obwohl es ein schweres Leben war mit Flucht und Vertreibung.
Über seinem Bett hatte er einen Spruch hängen, den ihm seine Schwester einmal schenkte und der für ihn
zum Lebensmotto geworden war. Wir haben bei den
Besuchen viel über diesen Spruch gesprochen, der in einfachen Worten unseren christlichen Glauben zusammenfasst:

„Wo Glaube, da Liebe. Wo Liebe, da Frieden. Wo Frieden, da Segen. Wo Segen, da Gott. Wo Gott, keine Not.“ In dieser Haltung hat er gedacht und gelebt, selbst in den letzten Monaten seines Lebens, in denen er nicht einmal mehr die Arme und Hände bewegen konnte.
Er vertraute darauf, dass uns Gott niemals ohne Hilfe lässt. Durch die Begegnungen mit ihm habe ich gelernt, welche Kraft wir im Glauben bekommen, um schwierige Lebenslagen zu bewältigen.

Durch seine gütige und friedvolle Art, die er bis zuletzt ausstrahlte, hat er für mich vorgelebt, was die Zusage unseren heutigen Bibelwortes im Leben beinhaltet: Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft kommt in den Schwachen zur
Vollendung.

Gott selbst helfe uns in Jesus Christus, dass wir gegen den Trend der Zeit nicht bloß auf die Starken und Gesunden schauen und uns mit ihnen vergleichen, sondern auch die Schwachen wahrnehmen, in denen Gott wirksam ist und seine Gnade vollendet.

Amen

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Erstellt am: 12.02.2012 19:02 Uhr

Predigt zum 6. Sonntag im Jahreskreis 2012

 

L I: Lev 13, 1f, 43-46 / Ev.: Mk 1, 40-45

Schwestern und Brüder!

Als ich mich mit dem heutigen Evangelium beschäftigt habe und da vor allem mit der Frage, was Markus Ihnen und mir denn mit dieser Aussätzigen-heilung sagen will, da fiel bei mir der Groschen erst in dem Moment, als mir die Frage durch den Kopf ging: Wie wäre denn eine Begegnung verlaufen, wenn der Mann nicht Jesus, sondern einem ganz „normalen“ Menschen, also jemandem wie Ihnen oder mir begegnet wäre? Vielleicht hörte sich dann die Erzählung folgendermaßen an:

„In jener Zeit kam ein Aussätziger zu einem Menschen und bat ihn um Hilfe; er fiel vor ihm auf die Knie und sagte: „Wenn du willst, dann kannst du es bewerkstelligen, dass ich rein werde.“ Der Mensch sah den Aussätzigen – und seine Augen weiteten sich vor Entsetzen. Vor ihm stand ein Mann mit verfärbter Haut, voller Geschwüre und bedeckt von oben bis unten mit eitrigen Wunden. Sein Gesicht war entstellt, seine Sprache nur schwer verständlich. Sein Anblick war eine Zumutung – und der Mensch musste all seine Beherrschung zusammennehmen, um nicht einen Schritt rückwärts zu gehen oder sich gar ganz abzuwenden. Doch er nahm sich zusammen, schluckte und streckte dann seine Hand aus, um den Aussätzigen zu berühren. Doch da war der schon zurückgewichen und schleppte sich mühsam fort, um den Menschen nicht länger mit der Zumutung seiner Gegenwart zu belasten.“
Ja, so also hätte es laufen können, wenn der Aussätzige einem ganz „normalen“ Menschen, wenn er einer oder einem uns begegnet wäre. Das Wort „Aussatz“ beschreibt in der Bibel ein schreckliches Leiden und die Lesung aus dem Alten Testament hat uns mehr als deutlich geschildert, welche Konsequenzen diese Krankheit schlussendlich für die Betroffenen hatte. Sobald jemand Anzeichen dieser Krankheit in sich zu verspüren meinte oder wenn gar schon kleine Schwellungen am Körper zu entdecken waren, musste der oder die Betreffende zum zuständigen Priester gehen, die gemachten Beobachtungen schildern und die Schwellungen und Gebrechen zeigen. Und dann? Dann wartete der betreffende Mensch ängstlich auf die Diagnose. In dem Satz, denn er dann zu hören bekam, lag nun – übertragen gesprochen – seine Zukunft oder auch sein Todesurteil. Wird es der Satz für sein „Aus“ sein? Sein „Aus“, d.h. ausgeschlossen aus Familie und Gemeinde; ausgeschlossen von jedem zwischenmenschlichen Kontakt, jeder Berührung und jeder Umarmung. Oder anders gesagt: Fortan war diese Person ausgeschlossen von jeglichem menschenwürdigen Leben.
Wenn nun er oder auch sie diesen „Aus“-Satz hörte, wurde dieser Mensch ausgesetzt, vor die Tür gesetzt, aus der Gemeinschaft der Lebenden verbannt. Man könnte auch sagen, die betreffende Person war so gut wie tot. Immer dann, wenn andere Menschen in die Nähe eines Aussätzigen kamen, musste dieser laut hörbar kundtun oder besser gesagt androhen: „Unrein, unrein!“Das hieß nichts anderes als: Vorsicht vor mir! Ich bin ausgesetzt, todkrank und auch den Tod bringend und deshalb allüberall dort unerwünscht, wo gesunde Menschen sich aufhalten. Ich warne also vor mir selbst, um eine Ansteckung anderer zu vermeiden; das Gesetz verpflichtet zu einer solchen Vorgehensweise. So kamen also zu den Schmerzen, wenn die Gliedmaßen langsam verfaulten, auch noch die Einsamkeit und die Verlassenheit hinzu. Der Kranke war allein mit seiner Krankheit und er war vor allem auch allein mit seinem Ringen mit Gott und der Frage: Warum? Warum, Gott, werde ich so von dir bestraft?
Genau in einer solchen Situation befindet sich nun auch der Aussätzige, der Jesus und uns im heutigen Evangelium begegnet. Auch er ruft Jesus das „unrein, unrein“ zu, aber er sagt auch, was er diesem Menschen, der da auf ihn zukommt, was er Jesus zutraut: „Wenn du willst, dann kannst du diesen „Aus“-Satz zurücknehmen; du kannst Gemeinschaft mit mir aufnehmen, mich wieder integrieren, mich wieder hineinnehmen in die schützende Mauer der Stadt, den Kreis der Familie, in menschliche Verhältnisse und herzliche Beziehungen. Und was tut Jesus? Er überwindet seine Berührungsängste, sein Warnsystem, welches er sicherlich auch im Hinterkopf hatte, geht beherzt auf den Kranken zu und sagt zu ihm: ICH WILL ES! Und das Wunder passiert. Der Aussätzige wird rein, lebensfähig und lebendig, weil er wieder mit Menschen kommunizieren kann.
Gut, vielleicht denken Sie jetzt: Jesus konnte das – als Sohn Gottes konnte ihm ja schließlich auch nichts passieren. Aber ein Franz von Assisi, eine Mutter Teresa und viele andere, die auch „nur“ Menschen waren wie Sie und ich, die bestätigen doch alle dasselbe: Wir Gesunden heilen und helfen anderen zur Genesung, wenn wir ihnen in Liebe und Zuneigung begegnen. Gerade deshalb ist es aber wichtig, dass wir uns unserer Rolle, in der wir uns befinden oder in die wir uns manchmal hineinmanövriert haben, nur wirklich auch bewusst werden. Was ich damit meine? Nun, wie oft sind wir in der Rolle der Priester des Alten Testamentes und sprechen über andere den „Aus“-Satz? Wir müssen doch nur mal ehrlich auf unser eigenes Leben schauen: Da schließen oder grenzen wir doch immer wieder Menschen aus unserem und dem Leben unserer Gesellschaft oder auch unserer Kirche aus. Wir tun dies mit Worten oder Verhaltensweisen; schreiben sie ab und sagen: Der/die ist für mich endgültig gestorben! Die soll mir bloß vom Halse bleiben! Dich will ich nicht mehr sehen! Zu denen habe ich sämtliche Brücken abgebrochen; die leben ja nicht mehr kirchenkonform – und so gehören dann all diese Menschen zu den „Aus“-sätzigen unserer Zeit, obwohl sie nicht an Lepra leiden.
Solche Aussätzigen bei uns heute, das sind auch die vielen alten Men-
schen, die sich nicht mehr gebraucht fühlen; die, weil sie zu viel Arbeit machen, in Pflegestationen abgeschoben werden und sich dort oft vorkommen wie in der Wartehalle eines großen Sterbebahnhofes. Aussätzige heute, das sind oft auch diejenigen, die von ihrem Äußeren her oder auch ihren Veranlagungen nach nicht als „normal“ gelten und zu denen man deshalb besser auf Abstand geht. Zu den Aussätzigen heute zählen sicher auch all die AIDS-Kranken und AIDS-Infizierten; die Menschen, deren Suchtproblematik sich nicht länger vertuschen lässt und auch all jene, über die man einfach hintenherum schimpft und redet, weil sie vielleicht anders sind als wir selbst – und: dazu zählen auch all die Menschen, die mit wenig Ausstrahlung und Charme sich oft in die totale Einsamkeit zurückziehen.
In all diesen Situationen, den uns bekannten aber oftmals auch recht unbewussten, gilt dann das Wort des Aussätzigen, welches wir im Evangelium gehört haben: Wenn du willst, dann kann für mich Heilung geschehen. Dieser Mann ist für mich jemand, der uns ein echtes Glaubenszeugnis schenkt, weil er an einen Gott glaubt, der es seiner Überzeugung nach nicht zulassen wird, dass Menschen schon im Leben den Tod auf Raten erleiden müssen. Er glaubt an einen Gott, der für das Leben sorgt, der es rettet und für seine Entfaltung die notwendigen Grundbedingungen zurückerobern will. Er appelliert sozusagen an einen Gott, der für das Leben sorgt und der nie aufhört, die Menschen so zu sehen, wie er sie geschaffen und gedacht hat. Für diesen Gott sind alle Menschen ansehnlich und wert, dass sie berührt werden. Sie sollen in der Gemeinschaft mit anderen leben und sich frei bewegen dürfen. Und so wie der Aussätzige auf diesen, von ihm erhofften Gott, in der Person des Jesus von Nazareth trifft, so gibt dieser uns selbst ein Beispiel dafür, wie wir heute handeln sollen und handeln können. Am seinem Verhalten dürfen wir lernen, unsere Berührungsängste zu überwinden, zu sagen und zu leben: „ICH WILL ES!“ Hingehen, bei der Hand oder auch in den Arm nehmen heißt dann: zuschauen und miterleben zu können, wie es um uns und durch uns heil wird.
Spüren Sie auch die Zumutung dieses Textes? Spüren wir miteinander, wozu uns der Evangelist einlädt? Wie viel an Freude, Geborgenheit und Verständnis durch uns anderen Menschen erwachsen könnte? Dazu brauche ich aber kein Medizinstudium und auch keine Heilpraktiker-Ausbildung. Ich kann heilsam sein allein durch mein Da-Sein, mein Nicht-Ausweichen, mein Berühren, mein Zuhören, mein Handhalten und zärtliches Streicheln…
Auch wenn die Krankheit „Lepra“ heute medizinisch weithin besiegt ist, so gibt es doch mehr als genug an Menschen, die unter „Aus“-Satz leiden. In der Nachfolge Jesu ist deshalb unser Handeln auch heute gefragt, damit eben alle unter „Aus“-Satz und Ausschluss leidenden Menschen, durch uns dem Gott begegnen dürfen, der nichts anderes für sie will, als das „Leben in Fülle“ und Liebe. Amen. 

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Erstellt am: 12.02.2012 18:46 Uhr

Iberia – Flüge fallen aus

Wie die spanische Flugesellschaft Iberia mitteilt, werden wegen eines erneuten Pilotenstreiks ab Montag insgesamt 121 Flüge gestrichen. Dies sind etwas über ein Drittel der für morgen geplanten Flüge. Heute Nachmittag werden bereits fünf Flüge ausfallen. Das Wichtigste, Verbindungen zu den Kanarischen Inseln und den Balearen, werden nicht betroffen sein.
Die Piloten werden voraussichtlich im Februar an fünf Tagen die Arbeit niederlegen.


Luftverkehr: Iberia streicht wegen Streiks 126 Flüge – weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/finanzen/news/luftverkehr-iberia-streicht-wegen-streiks-126-fluege_aid_713293.html

Luftverkehr: Iberia streicht wegen Streiks 126 Flüge – weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/finanzen/news/luftverkehr-iberia-streicht-wegen-streiks-126-fluege_aid_713293.html

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Erstellt am: 12.02.2012 13:10 Uhr

Felsenhuhnjagd auf Teneriffa

Felsenhuhn – Alectoris barbara cf. Koenigin

Allgemeine Merkmale

Auf Teneriffa gab es in der Vergangenheit reichlich Wachteln, als der größte Teil der Oberfläche der Insel dem Anbau von Pflanzen, Getreide und Hülsenfrüchten gewidmet war. Es handelt sich um einen Zugvogel, obwohl es auch kleine ortsansässige Bestände gibt. Aufgrund der Urbanisierung der Gelände und dem damit verbundenen Verschwinden der pflanzlichen Anbauflächen, gibt es nur noch wenige Jäger dieser Spezie. Diese sind hochqualifiziert und verfügen über geringe Möglichkeiten, so dass sie sich eigenständig anpassen.

Die Wachtel misst ungefähr 18 Zentimeter und wiegt um die 100 Gramm. Die Färbung ihres Gefieders ist graubraun und ockerfarben mit dunklen Streifen. Das ausgewachsene Männchen hat einen dunklen Streifen am Hals und seine Brust ist orangefarben. Das ausgewachsene Weibchen dagegen hat eine cremefarbene Färbung am Hals, keine dunklen Federn und die Brust ist getüpfelt. Die Küken präsentieren das gleiche Gefieder wie das Weibchen.

Die Wachtel ist ein Vogel, der sich aufgrund seines tarnenden Gefieders und der Eigenschaft unbeweglich bleiben zu können, kaum sehen lässt. Es ist sehr schwierig sie aufzuscheuchen und zu beobachten, daher bleiben sie oft unbemerkt. Während der Brunstzeit kann man sie aufgrund des auffälligen Gesangs der Männchen entdecken.

Ökologie

Die besten Lebensräume für die Spezie sind ephemer, weil sie nur wenige Tage dauern und mit dem sich im Wachstum befinden Getreideanbau in Verbindung steht. Da sich diese Lebensräume auf einer Höhe von 200 bis 1.200 Metern befinden, bevölkern die Wachteln diese je nach Wachstumsfortschritt und Reifung der sich in ihnen befindenen Pflanzen. Die Wanderung der Wachteln im Frühling über die Insel ist bekannt, dennoch weiß man nicht ob sie denselben Weg im Herbst bei ihrer Rückkehr auf den afrikanischen Kontinent nehmen. Auch sind die möglichen Standortwechsel der Wachtel innerhalb der verschiedenen Inseln des kanarischen Archipels bislang unbekannt.

Tagsüber bleiben die Wachteln unbeweglich, falls sie nicht mit der Pflege der Küken oder sich in der Paarungszeit befinden. Die Wachtel ist dämmerungsaktiv (Morgen- und Abenddämmerung), ihre Flüge, um den Standort zu wechslen finden in der Nacht statt.

Die Wachtel ernährt sich vorzugsweise von Samen kleinerer Größe, aber auch von mittleren (wie der Weizen) oder großen wie der Mais. Sie kann bis zu tausend Samen am Tag zu sich nehmen. Im Frühling und im Sommer ist sie eine heißhungrige Konsumentin von wirbellosen Tieren wie zum Beispiel Schnecken, Raupen, Ameisen, Spinnen, Grashüpfern etc. Die Wachtel ist Jagdbeute vieler fleischfressender Reptilien, Vögeln und Säugetiere. Die Ratten sind ihre größte Bedrohung auf der Insel Teneriffa, da die Lebensräume mit pflanzlichen Kultivierungen voll von mit Ratten verseuchten Höfen, Gebäuden, Lagerhäusern, Abflüssen und Abwasserkanälen sind. Die Ratten plündern die Nester, jagen die Küken und ausgewachsenen Tiere. Freilaufende und verwilderte Katzen sind ein weiterer großer Feind diser Spezie.

Soziale Struktur und Fortpflanzung

Die Wachteln organisieren sich in kleinen Gruppen von 3 oder 4 Individuen, um sich gemeinsam fortzubewegen und das Gelände zu erkunden. Die Gruppen der Männchen sind die ersten, die an den unterschiedlichen Orten ankommen und einen geeigneten Lebensraum für die Fortpflanzung suchen. Einige Tage später erscheinen die Weibchen. Die Weibchen wählen die Männchen aus mit denen sie sich paaren möchten, danach übernehmen sie alleine die Brutzeit und die Aufzucht der Küken. Die Eiablage besteht aus 4 bis 12 Eiern, in den meisten Fällen sind es jedoch 8 Eier.

Während der ersten Lebenstage, wiegen die Küken 5-7 Gramm und sind äußert sensible gegenüber Atacken oder Störungen. Die Mehrheit von ihnen hat nur eine kurze Lebensdauer. Man hat eine höherer Langlebigkeit bei den auf Teneriffa sesshaften Wachteln als bei den Wandernden entdeckt. Die Lebensräume mit Bewässerung, Nutzgärten und Sommeranbau bieten den Wachteln die Möglichkeit ihre Fortpflanzungsperiode zu verlängern und die Anzahl der Eiablage innerhalb eines Jahres zu erhöhen.

Jagdmanagement

Auf Teneriffa hat sich eine Gruppe von Jägern und Naturliebhabern gebildet, die wissenschaftlich an der gewünschten Erhaltung, Verbesserung und Nutzung der Spezie arbeiten. Diese Gruppe ist vom Inselstadtrat, der Kanarischen Regierung, dem Jagdverband und dem Konsortium für die Verwaltung der kontrollierten Jagdzonen voll anerkannt. Zur Zeit wird ein Projekt zur Beringung der Wachteln durchgeführt, um ihre Bewegungen, Lebensdauer, Sterblichkeit, Dichte und Lebensraumnutzung zu erforschen. Dank dieser Arbeit werden die Gebiete, in denen sich immer noch ein Stück nützlicher Lebensraum für diese Spezie befindet, ausführlich erforscht. Die Gruppe füllt die Karteikarten aus und entnimmt biologische Proben zur Untersuchung der Demographie und den Charakteristiken des Wachtelbestandes. Dieses Wachtelteam erweitert seine Methode auch auf andere Inseln des Archipels. Auf der Insel El Hierro und in Las Palmas de Gran Canaria hat man bereits mit ähnlichen Arbeiten wie die, die seit Jahren auf Teneriffa entwickelt werden, begonnen.

Nicht zu vergessen:

  • Brunst: April
  • Fotpflanzung und Aufzucht: Mai, Juni und Juli
  • Immigration: Anfang März bis Juni
  • Emigration: August, September und Oktober

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Erstellt am: 12.02.2012 00:44 Uhr

Karneval in Puerto de la Cruz

Karnevalskalender 2012

12.Februar: Wahl der Kinderkönigin des Karnevals.
16.Februar: Feierliche Wahl der Königin des Karnevals 2012.
22.Februar: Bestattung der Sardine.
24.Februar: Männer Marathon.
25.Februar: Coso – Grosser Karnevalsumzug: 16:00 Uhr.
26.Februar: Ende des Karnevals 2012

Der Karneval von Puerto de La Cruz, der zur internationalen touristischen Attraktion erklärt worden ist, gehört zu denen am tiefsten verwurzelten auf der ganzen Insel. Sogar als besagte Festivitäten verboten waren, haben die Bewohner von Puerto stets versucht, ihr ein Plätzchen einzuräumen, und so tarnten sie den Karneval als „Winterfeste“, um ihn begehen zu können.

Besonders auffällig dabei sind die Bestattung der Sardine, am Aschermittwoch, und der Umzug als Höhepunkt des Faschings, der am darauffolgenden Samstag veranstaltet wird; daran nehmen zahlreiche spontane Gruppen, Karossen, Musikgruppen, Musikanten, usw. teil, und auch mehrere Delegationen verschiedener Länder, allen voran die aus der deutschen Stadt Düsseldorf, die inzwischen seit über einem Viertel Jahrhundert dabei ist. 

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Erstellt am: 11.02.2012 07:44 Uhr

Karnevalsgala von Santa Cruz


Die eindrucksvollen Königinen des Karnevals liefern das bekannteste Image des Hauptfestes von Teneriffa. Jedes Jahr wetteifern verschiedene Kandidatinen im Verlauf einer grosen Schau, die Gala de Elección de la Reina genannt wird,  um die wichtigste Auszeichnung des Karnevals. Jede Gemeinde, die ihren Karneval feiert wählt ihre eigene Königin, jedoch ist gerade die Wahl der Königin des Karnevals von Teneriffa diejenige, die am meisten Beachtung hervorruft. Alle Kandidatinen kleiden aufsehenerregende Kostüme, Phantasien genannt, an deren Anfertigung eine grosse Anzahl von Personen teilnimmt.

Am 15. Februar im Recinto Ferial (Santa Cruz).

www.carnavaldetenerife.es

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Erstellt am: 11.02.2012 05:10 Uhr

Schriftsteller von Teneriffa

Angel Guimerá y Jorge (Santa Cruz de Tenerife, 1845 – Barcelona, 1924). Großer Dichter und dramatischer Autor, der als der Vater des katalanischen Theaters angesehen wird, und unter dessen Werken vor allem Tierra Baja (Niedriges Land), Mar y Cielo (Meer und Himmel) und La Hija del Mar (Die Tochter des Meers) hervorzuheben sind.

 

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Erstellt am: 11.02.2012 00:53 Uhr

Carnaval Internacional von Puerto de la Cruz

Der Carnaval Internacional von Puerto de la Cruz ist einer der traditionsreichesten Karnevale von Teneriffa. Zum Eröffnungsaufzug, zur Wahl der Königin, zum Coso Apoteosis (Hauptaufzug), zu den populären Tanzveranstaltungen und zur Beerdigung der Sardine, die unbedingt zu jedem wichtigen Karneval gehören, kommen noch weitere Veranstaltungen dazu, wie das Ritual „Matar la Culebra“(die Schlange töten), eine Eigenart des alten, traditionellen Karnevals der Gemeinde, oder wie der Marathon der Männer „Mascarita Ponte Tacón“(Maskierter, gehe auf Stöckelschuhen).

Vom 12. bis zum 26. Februar in Puerto de la Cruz.

turismo.puertodelacruz.es

martianez.es/nuevocarnaval2012.pdf

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Erstellt am: 10.02.2012 05:08 Uhr

Tropos Surrealistas

„Tropos Surrealistas en la fotografía polaca después de 1945“ versammelt Werke von wichtigen Namen der Avantgarde der polnischen Fotografie, sowie von vor kurzem entdeckte Künstler. Fotografen, die für die Unabhängigkeit der unterdruckenden Ästhetik der kommunistischen Regierungsform gekämpft haben.

Noch bis zum 26. Februar 2012 imTEA, Santa Cruz.

www.teatenerife.com

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Erstellt am: 10.02.2012 01:35 Uhr