Steve McCurry – Bilder

 

Diese Rückschau vereinigt Bildnisse und Landschaften, die von Steve McCurry in den letzten 27 Jahren fotografiert wurden. Neben eindrucksvollen Aufnahmen von Städten aus Sandstein und alten Tempeln erscheinen Kinder, Hirten und Krieger. Sie schließen auch unveröffentlichte Bilder voller Lyrik, Größe und Schönheit ein, wie wir sie von McCurry gewohnt sind.
Noch bis zum 29. Juni 2012 im Espacio Cultural CajaCanarias, Santa Cruz.
www.cajacanarias.org

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Erstellt am: 11.06.2012 02:03 Uhr

Spruch zum 11.06.12

Das Glück besteht darin, zu leben wie alle Welt und doch zu sein wie kein anderer.

Simone de Beauvoir

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Erstellt am: 10.06.2012 23:22 Uhr

1.Sonntag nach Trinitatis

Liebe Gemeinde,
Im eben gehörten Bibelabschnitt setzt sich der Prophet Jeremia mit Propheten auseinander, die wie er beanspruchen, Gottes Wort zu verkündigen. Jeremia wirft seinen Kollegen vor, sie würden nicht Gott, sondern sich selbst, ihre eignen Wünsche und Träume, zur Sprache bringen.

Im Namen Gottes fordert er seine Mitbewohner auf, den falschen Propheten kein Gehör zu schenken: So spricht der Herr Zebaoth: Hört nicht auf die Worte der Propheten, die euch weissagen! Sie betrügen euch; denn sie verkündigen euch Visionen aus ihrem Herzen und nicht aus dem Mund des Herrn.
Auch wirft Jeremia seinen Kollegen vor, dass sie dem Volk nach dem Munde reden, dass sie nur das sagen, was die Leute hören wollen. Sie sagen denen, die des Herrn Wort verachten: Es wird euch wohlgehen -, und allen, die nach ihrem verstockten Herzen wandeln, sagen sie: Es wird kein Unheil über euch kommen.
Nach Jeremia verkennen die Propheten, die alles schön reden, die ernste Lage, in die sich die Verantwortlichen von damals selbst gebracht haben. Die Bedrohung Judas durch die Babylonier ist noch nicht vorbei. Anstatt die Bewohner Jerusalems wach zu rütteln und zum Umdenken zu bewegen, verharmlosen die falschen Propheten die
Lage und gießen so Öl ins Feuer.
Ganz anders als die falschen Propheten und die damals Verantwortlichen sieht Jeremia  die Situation seines Volks. Wenn es zu keiner Einstellungsveränderung, zu keiner Umkehr kommt, ist die drohende Katastrophe nicht mehr aufzuhalten, auf die Jeremia im Text ausdrücklich hinweist: Es wird ein schreckliches Ungewitter auf den Kopf der Gottlosen niedergehen. .Jeremia hat dies im Jahr 587 selbst noch miterlebt, als Jerusalem und der Tempel zerstört und die Bewohner nach Babylon ins Exil weggeführt wurden.
Die Ansage der kommenden Katastrophe und die entschiedene Ablehnung der damals Verantwortlichen haben ihre Gültigkeit in einer besonderen geschichtlichen Situation und muss von uns heute nicht in gleicher Weise übernommen werden. Auch reden wir heute von Gottes Wirken in der Geschichte anders als es Jeremia tut.
Gleichwohl enthält unser heutiger Predigtabschnitt Aussagen, die auf Grundsätzliches
hinweisen. In der Auseinandersetzung Jeremias mit seinen Kollegen begegnet uns eine Anfrage, mit der sich eigentlich jeder Prediger im Laufe seines Dienstes auseinander setzen muss.
Ich denke beispielsweise an die Frage:
Predige ich im Auftrag Gottes, bringe ich Gott zur Sprache, oder nur mich selbst, meine eigene Wünsche und Träume?
Im Text heißt es von den Propheten zur Zeit Jeremias:
Ich höre es wohl, was die Propheten reden, die Lüge weissagen in meinem Namen und sprechen: Mir hat geträumt, mir hat geträumt … und wollen, dass mein Volk meinen Namen vergesse über ihren Träumen, die einer dem andern erzählt.
Träume sind nicht generell etwas Negatives, aber wo sie keine Verbindung mit der Realität mehr haben, wo wir uns täuschen lassen, wo wir den Kontakt zu uns und zu Gott verlieren, da ist es notwendig, dass wir darüber nachdenken und uns davon distanzieren. Die Frage, ob in der Predigt Gott und nicht bloß allzu Menschliches, Träume, zur Sprache kommen, ist eine Frage, die sich nur schwer beantworten lässt. Sie weist zugleich auf die besondere Herausforderung hin, die mit dem Predigen verbunden ist. Karl Barth, ein Schweizer Theologe, hat diese Herausforderung so beschrieben: „Wir sollen als Theologen von Gott reden. Wir sind aber Menschen und können als solche nicht von Gott reden.“ Karl Barth deutet eine Antwort an, indem er fortfährt: „Wir sollen beides, unser Sollen und Nichtkönnen wissen; und dadurch Gott die Ehre geben.“ Das Wissen um unsere Grenzen (eben dass das Endliche das Unendliche doch nicht fassen kann) bewahrt vor Selbstüberschätzung  macht auch bescheiden – demütig, wie das in der Bibel genannt wird. Auch Jeremia weiß um diese Begrenztheit, wenn er schreibt: Aber wer hat im Rat des Herrn gestanden, dass er sein Wort gesehen und gehört hätte?
Nein, liebe Gemeinde, auch wir ordinierte Pfarrer haben den sogenannten Laien nichts voraus. Wir sitzen nicht im himmlischen Rathaus, um alle Ereignisse und Widerfahrnisse deuten oder gar voraussagen zu können.
Wir wissen auch nicht, warum ein Leben so und nicht anders verläuft, warum manche Menschen viel Schweres, andere scheinbar weniger, im Leben zu tragen haben.
Auch wenn wir auf viele Fragen keine befriedigende Antworten finden, so sind wir doch nicht allein gelassen.
Denn Gott spricht zu uns durch Menschen und in Begegnungen mit  seiner Schöpfung, wenn wir dafür offen sind.
Diese Unmittelbarkeit, Gott und seinem Wirken in der Schöpfung zu begegnen, können wir von christlichen Mystikern  lernen.  Meister Eckhart hat es so ausgedrückt. „Jeder Mensch ist ein Buch und Gottes voll“.
Um dies wahrzunehmen, da brauchen wir ein tieferes Sehen – ein Sehen mit dem Herzen.
Ich denke, auch Propheten wie Jeremia,  können uns ermutigen, Gott unmittelbar zu suchen und zu erfahren.
Im heutigen Text werden wir auf Gott und auf sein Wort ausdrücklich hingewiesen: „Ein Prophet, der Träume hat, der erzähle Träume; wer aber mein Wort hat, der predige mein Wort.“
Mit dieser Aussage ist der Weg einer Antwort angedeutet, was einem Prediger hilft,
Gott zur Sprache zu bringen: Es ist das Hören auf Gottes Wort, auf sein Wort in der Bibel. Wer aber mein Wort hat, der predige mein Wort.
Auf die Predigtvorbereitung bezogen heißt das, dass vor dem Reden  das eigene, inwendige Hören stehen muss, um Gott in der Predigt zur Sprache zu bringen.
Wir haben Gottes Wort in der Bibel, in der Gott zu uns spricht.
In der Schriftlesung, im Gleichnis vom reichen Mann und armen Lazarus, wird diesem Hören einen hohen Stellenwert zugemessen, wenn es da heißt:
„Hören sie Mose und die Propheten nicht, so werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn jemand von den Toten auferstünde.“
Wir Christen haben Gottes Wort – wir haben Mose und die Propheten und wir haben
Gottes Wort im Wort und Geschick Jesu.  In ihm hat er uns alles gesagt, was wir brauchen und was uns wandelt und heilt. In ihm ist uns Gott nahe und hat sein Wort gegeben, das inwendig brennt und Versteinerungen aufsprengt..
Gott selbst schenke uns ein Hören, dass wir die Zusage am Ende unseres Textes  in uns erfahren: Ist mein Wort nicht wie Feuer, spricht der Herr, und wie ein Hammer, der Felsen zerschlägt?     Amen

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Erstellt am: 10.06.2012 17:33 Uhr

Predigt zum 10. Sonntag im Jahreskreis 2012

L II: 2 Kor 4, 13 – 5,1 / Ev: Mk 3, 20-35
Schwestern und Brüder!
Für mich ist dieser Abschnitt, den wir eben gehört haben, zutiefst erschreckend. Denn wie kein anderer macht er doch mehr als deutlich, wie wenig eigentlich in dieser Welt wirklich ein Platz für Jesus vorhanden ist und für den Geist, der in ihm ganz konkret Gestalt angenommen hat. Wie ich auf eine solche Beurteilung komme?

Nun, da hat Jesus sein öffentliches Wirken kaum begonnen – wir befinden uns ja gerade mal im dritten Kapitel des Markusevangeliums – da wenden sich seine engsten Familienmitglieder schon von ihm ab. Und das, obwohl an den Rand Gedrängte nachweislich durch seine Nähe gelernt haben, aufzuatmen; obwohl körperlich oder seelisch Verkrüppelte durch ihn gelernt haben, wieder aufrecht zu gehen; und obwohl erst ansatzweise deutlich geworden ist, wie er lebt und worauf seine Verkündigung hinausläuft – da wird er schon von seinen Verwandten für verrückt erklärt und die Schriftgelehrten stempeln ihn als einen ab, der mit dem Teufel im Bunde steht. So schnell geht das halt bei uns Menschen, wenn sich einer unter uns nicht an die üblichen Spielregeln hält; wenn er nicht den allgemeinen Erwartungshaltungen entspricht oder aus der selbstgebastelten Logik dieser Welt ausbricht.
Gott sei Dank, so möchte ich sagen, hat Jesus sich von all diesen unerhörten Verdächtigungen und Anschuldigungen nicht beeindrucken lassen. Gott sei Dank ist er seiner Berufung treu geblieben, die er in seiner Erfahrung der Nähe Gottes als seinen Weg und als Willen des Vaters erkannt hat. Je mehr wir uns in die Evangelien hinein vertiefen, umso deutlicher wird erkennbar: Da ist einer, der lässt sich nicht so ohne weiteres in Strukturen der Macht einbauen; da ist einer, der sagt nicht nur, was die Einflussreichen gerne hören und was seiner Karriere nicht abträglich erscheint; da ist einer, der lässt sich nicht hineinzwängen in den Kreislauf von Unrecht und Vergeltung, von Angst haben und Angst machen. Da ist einer, der lässt sich nicht einschüchtern oder gar kaufen und vereinnahmen und der lässt sich schon gar nicht in die Resignation treiben. Da ist einer, der sein Vertrauen, seine Liebe und seine Vergebung eben nicht von Vorleistungen abhängig macht und da ist schlussendlich einer, der Gescheiterte und Schwache nicht abschreibt oder sie gar für unmündig erklärt. Bei ihm ist der Mensch immer wichtiger als Prinzipien, als Ordnungen und auch Traditionen.
Nach einer gewissen Zeit des Hin- und Hergerissen-Seins zwischen dieser Logik Gottes, die in Jesus Christus ganz konkret Gestalt angenommen hat, und der Logik dieser unserer Welt, da haben auch die Jüngerinnen und Jünger begriffen, dass es nach der Kreuzigung Jesu eben nun mehr ihr ureigener Auftrag ist, mit ihrem Leben Botschafterinnen und Botschafter genau dieser Freiheit und dieser Lebensqualität Jesu zu sein. Die Vision Jesu: „Sie sind nicht von dieser Welt, wie auch ich nicht von dieser Welt bin“ wird Realität, indem sie so anfangen zu leben wie er: mutig, unbequem, angstfrei, hoffnungsstiftend, begeistert und begeisternd, in Liebe zu all dem, was Jesus Zeit seines Lebens und mit seiner Botschaft wichtig war.
Paulus sieht nun in dieser Handlungsweise der Jünger – und das haben wir vorhin in seinem zweiten Brief an die Gemeinde von Korinth als Lesung gehört – einen ganz wesentlichen Aspekt oder auch eine Richtungsweisung für jede christliche. Die Gemeinde – also wir selbst – sind nach Ostern der fortlebende Leib Christi in dieser Welt. Und alle, die sich entschieden haben, ihre Berufung anzunehmen, denen ruft er gleichsam zu: „Gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern wandelt euch und erneuert euer Denken.“ Was könnte nun aber genau das für uns heute bedeuten? Als österliche Gemeinde unangepasst, alternativ, sozusagen als „Kontrastgesellschaft Gottes“ in dieser Welt zu leben?
Zum einen denke ich, leben wir heute in einer Zeit bester Kommunikationstechniken und auch –mittel und sind bestens miteinander vernetzt. Trotzdem aber – oder vielleicht sogar deshalb – gibt es häufig eine furchtbare Einsamkeit von Menschen bzw. eine lähmende Anonymität und erschreckende Oberflächlichkeit in unseren menschlichen Beziehungen. Christliche Gemeinde muss deshalb in meinen Augen eine Weggemeinschaft sein, in der eine Atmosphäre herrscht, in der persönliche Begegnungen, gegenseitige Hilfe, Herzlichkeit, Vertrauen und Einfühlsamkeit wachsen können.
Dann leben wir in einer Gesellschaft, in der viele Menschen unter Leistungsdruck in ihrer Arbeit leiden, unter Konsumzwang, Hetze und Einseitigkeit. Eine christliche Gemeinde aber kann da doch ein Ort sein, an dem man aufatmen und seiner eigenen Kreativität Raum schenken kann; ein Ort, an dem es niemand nötig hat, sich zu profilieren oder sich immer wieder selbst zu bestätigen.
Desweiteren leben wir in einer Gesellschaft, in der die Mentalität vorherrscht, dass alles gekauft werden kann und jeder Handschlag bezahlt werden muss; eine Gesellschaft, in der eine ganz große Unfähigkeit besteht, etwas zu schenken oder sich auch etwas schenken zu lassen; eine Gesellschaft, in der Versicherungen und Absicherungen jeglicher Art Hochkonjunktur haben und in der einem ständig eingeredet wird, dass ein mehr an Haben, an Erfolg, an Macht und Beziehungen die Menschen immer noch mehr glücklich machen würde. In einer christlichen Gemeinde sollte deshalb deutlich werden, dass unser größter Reichtum darin besteht, dass wir nach dem Bild Gottes geschaffen und mit seiner Liebe und seinem Erbarmen beschenkt sind und wir ihm ein grenzenloses Vertrauen entgegenbringen dürfen.
Wir leben auch in einer Gesellschaft, in der alles, was mit Sterben und Tod zusammenhängt, häufig verdrängt wird. In einer christlichen Gemeinde sollte aber spürbar sein, dass dieses Leben hier nicht alles und der Tod nicht das Letzte ist. Es sollte bei uns durch den Tod Jesu spürbar sein, dass genau dieser irdische Tod eben keine Macht mehr über uns hat, dass er uns nicht mehr einschüchtern und uns das Leben nicht mehr madig machen kann.
Und wir leben in einer Zeit, die von einem geradezu verhängnisvollen Individualismus geprägt ist; einer Zeit, in der viele Menschen versuchen, ihr Leben als „Einzelkämpferinnen und Einzelkämpfer“ zu meistern und die sich dann oft – wie es der emeritierte Wiener Pastoraltheologe Paul Zulehner mal formuliert hat – in „Familienschließfächer“ zurückziehen und dabei die absurd-groteske Erwartung haben, dass der Partner oder die Partnerin für alle Glückserfahrungen Sorge tragen muss und damit natürlich heillos und hoffnungslos überfordert ist, weshalb so viele Beziehungen scheitern.
Außerdem müsste in einer christlichen Gemeinde spürbar sein, wie befreiend und bereichernd es sein kann, in einem größeren Beziehungsnetz aufgefangen zu sein; einem Netz, welches Jungen und Alten, Kranken und Gesunden, Suchenden und Fragenden, Ängstlichen und Mutigen, Gescheiterten und Glücklichen, bewusst ehelos Lebenden oder durch den Tod eines Partners alleinstehend gewordene Menschen Heimat und Angenommen-Sein bietet und erfahren lässt.
Und nicht zuletzt leben wir in einer Zeit, in der unsere Kirche und viele unserer katholischen Gemeinden unter einer immensen Not leiden, weil Frauen und Männer ihre Berufung in dieser Kirche nicht so leben können, wie sie es für sich empfinden, weil es ihnen per kirchlichem Gesetz versagt ist. Ja, dass viele Gemeinden nicht mehr das einheitsstiftende Sakrament der Eucharistie feiern können, weil es zu wenige dafür bestellte Amtsträger gibt. Menschen, die sich aus Sorge um die Auszehrung der Gemeinden, einmischen und Neuerungen ins Gespräch bringen, müssen sich nicht selten als Rebellen oder „Nestbeschmutzer“ beschimpfen lassen. Dabei sollte doch eine christliche Gemeinde ein Zeichen dafür sein, dass alle den gleichen Geist bekommen haben und dass alle Frauen und Männer Kraft ihrer Firmung ein prophetisches, ein priesterliches, ja königliches Amt innehaben. Christliche Gemeinde meint nicht, dass Amtsträger reden und Gemeindemitglieder nur hören und ausführen. Wie sagte schon Papst Leo der Große um 400: „Wer allen vorstehen will, der soll auch von allen gewählt werden.“
Dies alles sind jetzt nur ein paar wenige mögliche Kennzeichen für eine nicht der Welt angepassten christlichen Gemeinde. Je mehr es uns gelingt, aus der Kraft Jesu und in der Treue zu ihm so wie angedeutet zu leben, umso glaubwürdiger und anziehender werden wir als Gemeinde und Kirche auch wieder sein. Aber es ist mir auch klar: Umso eher müssen wir auch wieder damit rechnen, wie Jesus als aufrührerisch verdächtigt, für verrückt erklärt oder als traditionsverachtend verleumdet oder auch als idealistisch belächelt zu werden. Aber wenn es uns tatsächlich so ginge, dann wäre das sicherlich kein schlechtes Zeichen; zumindest ein besseres jedenfalls, als wenn man uns vor lauter Angepasstheit, Verschlafenheit oder Ängstlichkeit die Herausforderungen Jesu und unseres christlichen Glaubens überhaupt nicht mehr anmerken würde. Amen.   

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Erstellt am: 10.06.2012 17:17 Uhr

Zündfunke, Sonntag 10.06.12

Diakon Bertram Bolz
Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Einen wunderschönen Sonntagmorgen wünsch ich Ihnen, liebe Hörerinnen und Hörer!
Fußball-Europameisterschaft in Polen und der Ukraine: Özil, Schweinsteiger und Co. strahlen von unzähligen Werbeplakaten. Dabei erinnere ich mich, gab es 2006 bei der WM in Deutschland eine Ausstellung in Frankfurt, die mich allein schon durch einen Film, den ich über sie gesehen habe, tief beeindruckt hat. Die Ausstellung hatte zum Thema: Fußball und Religion und stand unter dem Motto: „Helden-Heilige-Himmelsstürmer“.

Da gab es z.B. einen 13 m langen Bilderfries, den ein Frankfurter Eintracht-Fan mit Autogrammbildern von Spielern seit der Gründung des Vereins vor über 100 Jahren gesammelt hatte. In der Mitte prangte der Eintracht-Adler und um ihn herum stand in großen Buchstaben: „Eintracht ist meine Religion – bis in alle Ewigkeit“. Als Gegenstück wurde eine Ikone präsentiert, die die Heiligen für jeden Tag des Jahres zeigt – schön nach Monaten angeordnet. Mit der gleichen Geduld und liebevollen Hingabe, mit der der Eintracht-Fan seine „Helden“ geordnet und zusammengefügt hatte, hatte hier wohl ein Mönch vor Jahrhunderten diese Kalenderikone mit den 365 Heiligen gestaltet.
Aber nicht nur Bilder gab es zu bestaunen. Da wurde auch einer Replik des DFB-Pokals ein reich verzierter Abendmahlskelch aus der orthodoxen Kirche gegenübergestellt und ein Fußball mit den Unterschriften der Nationalmannschaft von 1954 stand in derselben Vitrine wie eine goldene Monstranz mit einer Kreuzreliquie aus der Deutschordenskirche. Und noch etwas enthielt die Reliquien-Vitrine: eine Metallschiene, die jahrelang das Bein von Eintracht-Fußballer Charly Körbel stabilisierte.
Videos zeigten singende Kirchenbesucher und singende Fußballfans. Auf Tafeln sah man Texte von Vereinsliedern: „Leuchte auf mein Stern Borussia“, „Bayern München, Stern des Südens“, „Rot wie Blut und weiß wie Schnee, das sind die Fans vom VFB“. Fangruppen pilgerten zum Stadion und inmitten eines Spaliers von jubelnden Anhängern fuhr die deutsche Nationalmannschaft zum Frankfurter Römer. Bilder von einer Wallfahrt, einer Fronleichnamsprozession und Gläubigen auf dem Petersplatz zeugten von ähnlicher Begeisterung und gleichen Abläufen.
Vielleicht fragen Sie sich jetzt auch: Ist das nicht Blasphemie? Ist Fußball vielleicht doch eine säkularisierte Religion? Diese Fragen wollte die Ausstellung nicht beantworten, sondern zur Diskussion stellen. Es ging in erster Linie um Rituale und Gefühle. Die aber kann man in einem Museum nicht ausstellen, sondern nur die Gegenstände, die aus Gefühlen heraus entstanden sind und diese symbolisieren. Ich denke schon, dass Fußball und Religion oft dieselben Gefühle wecken – nämlich Glaube, Hoffnung und selbstverständlich auch Liebe.

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Erstellt am: 10.06.2012 13:49 Uhr

Fiestas en Tacoronte – Tacoronte en Fiestas

?Während des gesamten Monats Juni bietet Tacoronte eine ausgedehnte und vielseitige Programmierung, in der zwei wesentliche Ereignisse hervortreten. Am 10. werden der religiöse Eifer des Fronleichnamsfestes und die Farbenpracht seiner aus Sand und Blumen angefertigten Teppiche eine perfekte Rechtfertigung für den Besuch dieser Stadt sein. Andererseits wird das am 24. Juni stattfindende Volksfest erneut die Straßen der Gemeinde fröhlich mit Tradition, Folklore und Gastronomie füllen.

Vom 1. bis zum 30. Juni 2012 in Tacoronte.

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Erstellt am: 10.06.2012 02:45 Uhr

Spruch zum 10.06.12

Wir spielen am Besten, wenn der Gegner nicht da ist.

Otto Rehhagel

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Erstellt am: 09.06.2012 23:20 Uhr

Zündfunke, Samstag 09.06.12

Diakon Bertram Bolz
Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Sind sie auch schon im Fußballfieber, liebe Schwestern und Brüder? Heute abend geht’s für die deutsche Mannschaft los und das Daumendrücken wird jetzt für viele Fußballfans fast zu einer täglichen Angelegenheit. Ob man allerdings „Wunder“ von der deutschen Mannschaft erwarten darf, das lass ich mal nach dem Finalspiel von München dahingestellt sein. Natürlich wünsch auch ich mir, dass unsere Mannschaft ganz weit vorne landet, aber ob es reichen wird?
„Ein Titel ist für diese Mannschaft fällig“, wird derzeit vielfach zitiert und selbst der legendäre Sepp Herberger muss mit seiner Fußballweisheit herhalten, die da lautet: „Elf Freunde sollt ihr sein.“
Dabei hat Fußball heutzutage weit weniger mit Freundschaft als vielmehr mit Geschäft und Geld zu tun. Da werden hochbezahlte Söldner aus allen Teilen dieser Welt zusammengekauft und sollen dann eine Mannschaft bilden. Die Unsummen, die da teilweise ausgegeben werden, bringen aber nicht immer den gewünschten Erfolg. Beispiele dafür gibt es genügend – sowohl bei uns im Deutschsprachigen Raum als auch hier in unserem Gastgeberland, sowohl in der Primera wie auch der Segunda Division. Eine Ansammlung hervorragender Einzelspieler und auch Einzelkämpfer ergibt eben noch lange kein funktionierendes Team. Und das braucht es eben im Fußball – schließlich ist das ja ein Mannschaftssport.
Die vorletzte Europameisterschaft hat uns ja vor Augen geführt, dass durchaus eine Mannschaft ganz oben stehen kann, die eben nicht zu den Topfavoriten zählt. Das Geheimnis des Erfolges von Griechenland damals, das war der Teamgeist. Damit spielten sie die hochdotierten und manchmal auch nur an sich selbst denkenden Fußballmillionäre anderer Länder schlicht und einfach an die Wand. „Einer für alle, alle für einen“ – ich hoffe, dass unsere Jogimänner das heute Abend beherzigen und alles andere hinten anstellen.
„Einer für alle, alle für einen“ – das könnte auch ein Motto für uns Christen sein. Zumindest hat uns Jesus dazu aufgefordert. Eins sollten sie sein. Eins im Glauben und eins im Tun. Ein Team eben, dem man von außen ansieht, dass es in seinem Innersten funktioniert. Eine Einheit wohlgemerkt und kein Einheitsbrei. So, dass möglichst alle in die gleiche Richtung schauen, das Gleiche denken und das gleiche sagen. Wer Christsein so versteht, der sollte sich vielleicht auch mal ein Beispiel am Fußball nehmen. Da rennen schließlich auch nicht alle in die gleiche Richtung, sondern spielen sich intelligent und kreativ die Bälle zu. Und wenn das perfekt funktioniert, dann ist so ein Team unschlagbar. Das sollte uns anspornen und zu Denken geben.

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Erstellt am: 09.06.2012 13:45 Uhr

Schuldig des Mordes an seiner Freundin in El Mayorazgo

Der des Mordes an seiner Freundin im Juli 2010 in Mayorazgo (La Orotava) Angeklagte wurde für schuldig befunden. Nach einem Streit hatte er ein regelrechtes Blutbad angerichtet. Mit einer metallenen Drachenfigur schlug er auf seine Freundin, mit der er bereits 10 Jahre zusammen lebte, ein, würgte sie und nachdem sie zu Boden gefallen war, schlug er weitere 20 bis 30 mal auf ihren Kopf und den Oberkörper ein.

Danach sprang er aus dem Fenster in 10 Meter Tiefe. Die Nachbarn riefen die Polizei und dachten, es sei ein Selbstmordversuch. Jetzt – zwei Jahre später, nachdem der Täter sich von den Verletzungen erholt hat, wurde er zur Höchststrafe von 25 Jahren verurteilt.

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Erstellt am: 09.06.2012 04:14 Uhr

Tage des Ajo del Molledo und der Tomate

Einige der besten Restaurants von Santiago del Teide nehmen an dieser gastronomischen Probe teil und bereiten köstliche Gerichte mit diesen Produkten der bodenständigen Gastronomie zu. Außer der Route der teilnehmenden Gaststätten schließt das Programm Kurse, Weinproben, Showcooking, Workshops für Kinder und vieles mehr ein.

In Santiago del Teide vom 11. Juni bis zum 3. Juli 2012.

Programm
Informationen
Faltbroschüre

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Erstellt am: 09.06.2012 02:55 Uhr