Zündfunke, Dienstag 05.03.13

Diakon Bertram Bolz
Einen wunderschönen guten Morgen, liebe Schwestern und Brüder.

„Nicht ich bin das Amt, sondern das Amt ist mir gegeben worden.“ Ob Benedikt XVI. bei seinen Rücktrittsüberlegungen solche Gedanken gehabt hat, ich weiß es nicht. Aber eine solche Sichtweise geht zumindest schon auf den Kirchenlehrer Augustinus zurück und da Benedikt ein großer Verehrer von ihm ist, kann ich mir zumindest vorstellen, dass diese Sichtweise des Augustinus ein Impuls für ihn war.
Ob er sich allerdings der ganzen historischen Tragweite dieses Schrittes bewusst war, das lässt sich nur schwerlich einschätzen. Doch dieser Rücktritt ist wirklich von so grundlegender Bedeutung, dass der Berliner Kardinal Rainer Maria Woelki darüber sagt, dass dieser Schritt die Kirche verändert. Und warum? Weil das Papstamt dadurch auf eine gute Weise „entzaubert“ worden ist. Woelki geht sogar noch weiter und spricht davon, dass der Papst damit ein Vorbild für andere Verantwortungsträger in Kirche und Gesellschaft sei, „nicht an der Macht zu kleben“. Und: Benedikt XVI. setze durch seinen Amtsverzicht „einen Maßstab, der auch für folgende Päpste richtungsweisend ist“, betonte Woelki. Er mache deutlich, „dass der eigentliche Herr der Kirche Jesus Christus ist“. Der Kardinal betonte zugleich, dass in dem Rücktritt eine Gefahr bestehen könne. Auch künftige Päpste müssten sich der geistlichen Dimension des Amtes bewusst sein. Sie seien „nicht nur Aufsichtsratsvorsitzende“. Woelki räumte ein, dass ein Rücktritt des Papstes für ihn bislang „nur sehr schwer vorstellbar“ gewesen sei. So sei er immer dafür eingetreten, dass Benedikts Vorgänger Johannes Paul II. „sein Amt immer so ausübt, wie er konnte“.
Allerdings glaube ich nun eben auch, dass gerade dieses lange Leiden und Sterben seines Vorgängers für Benedikt mit ein Entscheidungsgrund war, sich in einer Zeit von seinem Amt abzuwenden, wo er dies im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte auch erläutern und verständlich machen kann. Er selbst hat in seinem Vorgänger erlebt und erfahren, wie vieles in der Kirche über einen langen Zeitraum der Stagnation ausgesetzt war, weil der Papst aufgrund seiner gesundheitlichen Beeinträchtigungen so manche problematischen Punkte in der Kirche nicht mehr angehen, geschweige sie denn tatsächlich fundiert entscheiden konnte. Das aber wollte er sich, und mehr noch der Kirche selbst, ersparen. Deshalb der Rücktritt und der Rückzug. Respekt und Hochachtung und für die vor ihm liegende Zeit alles Gute.

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Erstellt am: 05.03.2013 14:31 Uhr

Spruch des Tages

Gewinn anderer wird fast wie Verlust empfunden.

Wilhelm Busch

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Erstellt am: 05.03.2013 00:35 Uhr

Iberia wird bestreikt

Die spanische Fluggesellschaft Iberia hat heute eine neue Streikwoche begonnen. Die Gewerkschaften hatten die Beschäftigten des Kabinen- und Bodenpersonals aufgerufen, aus Protest gegen einen grundlegenden Sanierungsplan bis einschließlich Freitag die Arbeit niederzulegen. Iberia und die Tochterunternehmen Vueling, Air Nostrum und Iberia Express sagten nun vorsorglich fast 1300 Flüge ab.

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Erstellt am: 04.03.2013 19:59 Uhr

Predigt zum 3. Fastensonntag 2013 (03.03.)

L II: 1 Kor 10, 1-6.10-12 / Ev: Lk 13, 1-9
Schwestern und Brüder!

Schlechte Nachrichten, das spüren wir derzeit auch innerhalb unserer Kirche ganz deutlich, die beschäftigen die Menschen immer und immer wieder – und: Sie bleiben ihnen oft lange im Gedächtnis. So werden auch all die unliebsamen Begleiterscheinungen bzw. Gerüchte rund um den Papst-Rücktritt bzw. das Überwachen von Kardinälen durch Kardinäle noch lange Zeit für Missstimmung sorgen und man darf gespannt sein, wie der neue Papst auf all das reagieren wird.
Weitaus länger und viel schmerzhafter bleiben aber uns Menschen all die Geschehnisse in Erinnerung, die mit Tod und Verlust für viele Menschen einhergehen – Unglücke, Katastrophen, Anschläge, die sich in unser Gedächtnis richtiggehend einbrennen.
So haben das zur Zeit Jesu die Menschen kein Haar anders erlebt. Es ging ein Aufschrei durchs Land, als die verhassten Römer im hochheiligen Tempelbezirk ein Blutbad unter den galiläischen Gläubigen anrichteten. Und auch der Einsturz eines Turmes in Schiloach – beim Bau einer Wasserleitung, wie uns außerbiblische Quellen berichten – ist bei den Menschen ständig präsent. Der Schmerz, den sie darüber empfinden, lässt in ihnen in die Frage nach dem „Warum?“ aufkommen. Allerdings ist nun mehr als auffällig, dass der, an den sie diese Frage richten bzw. der ja eines der Unglücke selber ins Wort bringt, gar nicht auf diese, für die Menschen so brisante Frage eingeht. Bei Jesus gibt es weder eine Ursachenforschung für dieses sinnlose Leiden, noch gibt es bei ihm selbstgerechte Schuldzuweisungen. Ja, ich habe für mich selbst den Eindruck, dass er es erst gar nicht versucht, auf die Frage nach dem „warum“ eine zufriedenstellende Erklärung zu geben. Ihm ist in diesem Zusammenhang vielmehr etwas anderes wichtig. Und was das genau ist, das möchte ich Ihnen anhand des Spielfilmes „Der Club der toten
Dichter“ etwas verständlicher machen:
Der Ort der Handlung ist die Internatsschule Welton. Hierher schicken betuchte Amerikaner ihre Sprösslinge, um sie für ein Studium an einer Eliteuniversität trimmen zu lassen. „Tradition, Ehre, Disziplin und Leistung“, das sind die sogenannten Säulen dieser Schule. Wir schreiben das Jahr 1958 und das Schuljahr beginnt wie üblich. Nur ein neuer Englischlehrer ist da, Mr. Keating, der vor Jahren selbst ein erfolgreicher Absolvent dieser Schule war. Und: Mr. Keatings Unterricht ist sehr ungewöhnlich. Die Jungs seiner Klasse sind zunächst verwundert, teils amüsiert, aber schon recht bald überaus fasziniert. Hier fordert einer nicht Anpassung, Unterwerfung, Auswendiglernen auf „Teufel komm raus“, sondern vielmehr selbständiges Denken; den Mut, eine eigene Meinung zu haben und diese auch zu vertreten.
In einer seiner ersten Unterrichtsstunden führt Mr. Keating seine Schüler vor  
eine Wand mit alten Klassenfotos, teils noch aus dem vorigen Jahrhundert. Einer muss das Gedicht vortragen: „Pflücke die Knospe, solange es geht, und die Blüten, wenn sie noch prangen. Denn bald sind die Rosenblätter verweht. Wie schnell kommt der Tod gegangen.“ Auf die Frage, warum der Dichter dies so geschrieben habe, antwortet Keating selbst: „Weil wir Frühjahr, Sommer und Herbst nur in begrenzter Anzahl erleben werden. Es ist kaum zu glauben, aber eines Tages wird jeder Einzelne von uns aufhören zu atmen, wird sterben und erkalten.“ Dann lässt er seine Schüler auf die alten Klassenfotos schauen und sagt provozierend: „Nun, wohin sind diese lächelnden Gesichter alle entschwunden? Was wurde aus ihren Hoffnungen? Haben die meisten von ihnen nicht gewartet, bis es zu spät war, um in ihrem Leben nur ein Quäntchen von dem zu verwirklichen, wessen sie fähig waren? Wenn ihr nur nahe genug herangeht, Jungs, hört ihr sie flüstern.“ Und als die Schüler in die Stille hineinhorchen, flüstert Keating jedem Einzelnen ins Ohr: „Nutze den Tag! Mach etwas Ungewöhnliches aus deinem Leben.“
Mr. Keating – ein Lehrer, der fasziniert und der provoziert; ein Lehrer, der aufhorchen lässt, der Lernstoff und Leben miteinander verbindet und der für jeden seiner Schüler die Botschaft parat hat: mach etwas aus deinem Leben, bevor es zu spät ist!“
Machen wir nun einen Szenenwechsel – 2000 Jahre zurück, denn es geht ja
um unser Evangelium. Damals tritt Jesus von Nazareth auf. Er versucht, seine Zeitgenossen wachzurütteln, ihre Lethargie und Gleichgültigkeit zu erschüttern. Mit Geschichten und Gleichnissen will er die Menschen zum Umdenken herausfordern. So erzählt er von Brautjungfern, die das Öl für ihre Lampen vergessen haben und deshalb zu spät zur Hochzeit kommen. Er erzählt von einem Diener, der das anvertraute Geld vergräbt, statt damit zu wirtschaften. Und er erzählt von einem unfruchtbaren Feigenbaum, der seine letzte Chance bekommt. Merken Sie etwas? Ich meine, wer sich dieses Gleichnis Jesu unter die Haut gehen lässt, der hört ganz eindringlich seine Mahnung: Mach etwas aus deinem Leben, nutze den Tag. Denn die Zeit, wirklich Frucht zu bringen, ist begrenzt! Oder man könnte auch sagen: „Die Zeit ist begrenzt, den Menschen in die Augen zu schauen, den Heuchlern die Wahrheit zu sagen, mit der Schwermut fertig zu werden, sich in der Krise zu bewähren. Die Zeit ist begrenzt, Böses mit Gutem zu vergelten, auf deine Tiefe zu horchen, deine Freiheit zu nützen, dich selbst zu ordnen, zu sehen, zu hören, zu spüren oder auch zu beten.“
Ja, ich meine schon, wer sich diese Geschichte Jesu zu Herzen nimmt, der hört den eindringlichen Appell: Pass auf, dass du nicht dastehst wie ein Feigenbaum ohne Frucht! Pass auf, dass du nicht sagen musst: Ich bin nicht der Mensch geworden, der ich hätte sein können. Ich habe nicht bewusst genug gelebt, meine Talente verkümmern lassen, meine Chancen nicht genutzt und mich nicht weiterentwickelt. Oft war ich auch meinen Mitmenschen gegenüber gleichgültig und habe nicht wahrgenommen, wo sie mein Enga
gement erhofft hätten.
Wer sich aber von diesem Gleichnis Jesu treffen lässt, der darf darin auch den Trost heraushören: Es gibt da Weingärtner, denen ich nicht gleichgültig bin. Menschen also, die Geduld mit mir haben und mir immer wieder einen neuen Anlauf ermöglichen; die mir – trotz all meiner Schwächen – etwas zutrauen und mich nicht fallenlassen; die verzeihen können und mit meine Fehler nicht immer wieder neu vorhalten; die mich ermutigen und unterstützen. Und – es gibt den einen Weingärtner, der für mich spricht; der mich mitreißt durch sein Wort und durch seine Vision von der neuen, der anderen Welt Gottes; der Weingärtner, der auf mich hofft und der den Boden dafür bereitet, dass noch etwas in meinem Leben wachsen und gedeihen kann. Doch ich glaube schon, dass wer in dieser Geschichte seine eigene Geschichte sieht, dass der oder diejenige spüren kann: Es ist nicht zu spät. Die Gnadenfrist des einen Jahres dauert immer neu an. Die Früchte des Geistes können immer noch wachsen: „Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte und Zuneigung.“ Jesus von Nazareth – ein Meister der eindrucksvollen Bilder; radikal und tröstend zugleich; ein Prophet, der hart kritisiert und doch gleichzeitig neue Perspektiven eröffnet.
Was das nun alles mit dem eingangs erwähnten Film zu tun hat? Nun unter dem Einfluss von Mr. Keating ändern sich einige der Internatsschüler. Sie lassen den von ihm einst gegründeten „Club der toten Dichter“ wieder aufleben. Sie tragen einander in einer Höhle Texte vor, alte Gedichte und selbstverfasste Verse; sie entdecken ihre Fähigkeiten und entwickeln sich zu eigenständigen Persönlichkeiten. Und bei Jesus? Da lassen sich Frauen und Männer provozieren, ein neues Leben anzufangen und ihre Talente zu nützen. Mr. Keating verunsichert durch seine ungewöhnliche Methoden die etablierten Lehrer und muss schließlich die Schule verlassen. Jesus gerät durch seine herausfordernde Botschaft in Konflikt mit den Mächtigen und
muss sterben.
Mr. Keatings Bemühungen tragen aber dennoch Früchte: Alle Schüler seiner Klasse steigen gegen die Anweisung des tobenden Direktors auf ihre Pulte und verabschieden dankbar ihren Lehrer, der ihnen gezeigt hat, die Welt aus einem neuen, aus einem anderen und vor allem ganz eigenen Blickwinkel wahrzunehmen. Und Jesus verändert bis heute Menschen, die sich von seinen Geschichten und Gleichnissen treffen lassen, die nicht in den Tag hineinleben wollen und nicht als unfruchtbarer Feigenbaum dastehen möchten.
Was mit dem Feigenbaum am Schluss passiert ist – ob er nun Früchte gebracht hat oder umgehauen wurde – wir wissen es nicht. Wenn wir uns aber das Wort zu eigen machen: „Mach etwas aus deinem Leben, nutze den Tag!“, dann bin ich zuversichtlich, dass unser Feigenbaum, dass unser Leben vor Gott Bestand hat. Im Film ist das Zeichen, dass einige die Botschaft des Lehrers verstanden haben, ihre Mitgliedschaft im „Club der toten Dichter“. Dass an uns – an Ihnen und mir – diese eindringliche und frohmachende Botschaft vom Feigenbaum nicht spurlos vorbeigeht, das ist dann erkennbar und spürbar, wenn wir wirklich eine „Gemeinschaft lebendiger Christen“ sind und bilden.

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Erstellt am: 04.03.2013 19:45 Uhr

Zündfunke, Montag 04.03.13

Diakon Bertram Bolz
Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Einen guten Start in diese neue Woche, wünsche ich Ihnen, liebe Schwestern und Brüder!
Was bin ich seit Rosenmontag nicht alles gefragt worden: Wie ist das denn – ein Papst kann doch nicht einfach zurücktreten? Wer wählt denn jetzt den neuen Papst und wer hat denn Ihrer Ansicht nach die besten Chancen? Was ist denn ein Konklave und seit wann gibt es das?
Fragen über Fragen, die vielleicht schon lange Zeit in den einzelnen Fragestellern geschlummert, die sich aber ganz neu Bahn gebrochen haben, als am Rosenmontag Papst Benedikt XVI. ganz überraschend mitgeteilt hat, dass er sich mit dem 28. Februar vom Amt des Papstes zurückziehen und nur noch dem Gebet widmen werde.
Als ich die Zündfunken für diese Woche ausgearbeitet habe, da war nun noch nicht ganz klar, wie das Procedere nach dem Rücktritt des Papstes sein werde. Normalerweise muss ja innerhalb von 15-20 Tagen nach dem Beginn der Sedisvakanz – also des Verwaist-Seins des Heiligen Stuhles – das Konklave zusammentreten und die Wahl beginnen. Kurz vor Schluss kam die Mitteilung, dass das Konklave auch früher beginnen könne, es müssten nur alle Kardinäle anwesend sein. Aber wie es dem nun schlussendlich auch sei, ich möchte Ihnen in dieser Woche die ein oder andere Antwort auf Fragen geben, die Sie derzeit vielleicht bewegen und auf die Sie gerne eine Antwort hätten – zumindest soweit mir dies möglich ist.
Übrigens war der Rücktritt von Benedikt XVI. zwar der erste seit mehr als siebenhundert Jahren. Aber wenn man den Äußerungen des Kirchenhistorikers Hubert Wolf glauben darf, dann haben mehrere Päpste in den letzten Jahrzehnten an diese Möglichkeit der Amtsaufgabe gedacht. So u.a. Pius XII. und auch Johannes Paul II. Aber da das Kirchenrecht in einem solchen Falle zu viele offene Fragen hat, haben wohl beide – auch auf Anraten enger Vertrauter – darauf verzichtet. Und es ist ja nun in der Tat so, dass es keine legale und legitime Möglichkeit seitens des Kirchenrechts gibt, im Falle einer Demenz oder sonst einer geistigen Erkrankung des Papstes, diese festzustellen und ihn seines Amtes zu entbinden. Deshalb löst ein rechtzeitiger Rücktritt aus freien Stücken dieses kirchenrechtliche Dilemma wenigstens zum Teil. Auch wenn er nun – wie bei Benedikt XVI. – eine historische Zäsur darstellt. Wie sagte ein Berliner Theologe dieser Tage: „Der Rücktritt des Papstes ist mit dem Mauerfall vergleichbar.“ Wir erleben dieser Tage also wirklich wieder einmal ein ganz historisches Ereignis, dessen Tragweite wir und auch die Kirche selbst, noch gar nicht richtig einordnen und abschätzen können.

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Erstellt am: 04.03.2013 18:57 Uhr

Neuer Gemeindebote

Liebe GemeindemitgliederInnen, FreundInnen und FörderInnen unserer Gemeinde auf Teneriffa.

Leicht verspätet erreicht Sie unser neuer Gemeindeboten. Was sich in den letzten Tagen und Wochen getan hat bzw. was sich in den kommenden Wochen (und Monaten – wenn wir an die Renovation des Altaretabels denken) tut, das können Sie nun aber in Ruhe dem neuen Gemeindeboten entnehmen. Schauen Sie einfach rein unter:

 

Unter nachfolgendem Link können Sie ihn so ausdrucken, dass Sie ihn zusammenlegen können, als hätten Sie ihn in San Telmo bekommen:

Auf jeden Fall wünschen wir Ihnen viel Spaß und Freude, aber auch viele gute Erinnerungen bei der Durchsicht dieses neuen Gemeindeboten und vielleicht sehen wir uns ja bald wieder persönlich hier auf der Insel. Herzlichst und in geschwisterlicher Verbundenheit
Ihre
Andrea und Bertram Bolz

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Erstellt am: 04.03.2013 03:40 Uhr

Spruch des Tages

Ich bin immer noch verwirrt, aber auf einem höheren Niveau.

Enrico Fermi

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Erstellt am: 04.03.2013 00:24 Uhr

Zündfunke, Sonntag 03.03.13

Andrea Bolz
Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Einen wunderschönen Sonntagmorgen, liebe Schwestern und Brüder!
Heute ist Sonntag, domingo, der Tag des Herrn, der Tag Gottes. Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat – mit diesen Worten eines Psalms hat der Tag bereits sein Etikett bekommen. Für manche hat sich der Tag bereits in der Nacht entschieden.
Kommen wir aus unruhiger Schlaflosigkeit oder bösen Träumen, oder hat uns der Schlaf erfrischt, haben wir uns von der leichten Grippe in der Nacht gesund geschlafen oder haben wir erst recht etwas ausgebrütet, was uns hindert, das Bett zu verlassen? Der Tag entscheidet sich nachts. Und ist doch ein ganz neuer Anfang. Ist es aber tatsächlich der Tag, den der Herr macht? Kann man womöglich noch eins draufsetzen, wie es in dem Psalm weitergeht: dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat, lasst uns frohlocken und seiner uns freuen. Das fällt einem am Werktag schon nicht leicht, da gibt es immer wieder Ärger und Stress. Aber am Sonntag könnte es doch wohl  eher so sein. Sonntag – der Tag des Herrn. Freilich ist jeder Tag ein Tag des Herrn, weil es die Stunden sind, die uns Gott gibt in unserem Lebenslauf. Aber der Sonntag hat eine besondere Farbe, auch heute noch. Nicht nur, weil man da länger schlafen kann, sondern weil viele dann das aufarbeiten, was in der Woche liegen geblieben ist. Oder sich wenigstens einmal mehr Zeit nehmen für die Familie, für Verwandte oder Freunde. Freilich gilt das nur für die, die heute nicht in ihrem Beruf arbeiten, für die der Sonntag also ein Tag wie alle anderen ist, kein besonderer Tag und schon gar kein Tag des Herrn. Für all jene, die heute arbeiten müssen, gilt das dann besonders: der Tag des Herrn kann jeder Tag sein. Aber kein Tag ist automatisch der Tag des Herrn. Vielmehr wird er es, wenn er einen besonderen Akzent bekommt. Wenn man ihn nicht nur vertut, sich die Zeit vertreibt oder sie gar totschlägt, oder wenn er sich in keiner Hinsicht von einem normalen Werktag unterscheidet. Jeder Tag kann zum Tag des Herrn werden, indem wir die Stunden bewusst nutzen und gestalten. Etwa die Chance nutzen, mit anderen zu sprechen, zu spielen, zu essen, sich Zeit für sie zu nehmen. Auch das Angebot eines Gottesdienstes gehört dazu, die freie Zeit zu nutzen, in einer Gemeinschaft zu sein, in der man auf Fragen und Themen aufmerksam gemacht wird, die über den Tag hinausgehen. Jeder Tag hat seine eigene Plage. Jeder Tag kann auch zum Tag des Herrn werden. Dazu gehören dann wohl auch Hektik und der gewohnte Alltag. Aber auch das Licht und ein neuer Beginn, frische Kräfte und die Chance, einiges von gestern hinter sich zu lassen und neu zu beginnen.
So wünsche ich Ihnen heute einen frohmachenden Tag des Herrn.

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Erstellt am: 03.03.2013 18:52 Uhr

Spruch zum 03.03.13

Die geschickteste Art, einen Konkurrenten zu besiegen, ist, ihn in dem zu bewundern, worin er besser ist.

Peter Altenberg

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Erstellt am: 03.03.2013 00:58 Uhr

Zündfunke, Samstag 02.03.13

Andrea Bolz
Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Guten Morgen liebe Schwestern und Brüder!
Manche Dinge kann man nicht kaufen. Aber trotzdem kann man ja mal fragen, was sie Menschen wert wären. Und genau das hat eine amerikanische Zeitschrift auch getan. Und zwar in einer Umfrage unter Landsleuten, deren persönliches Vermögen über zwei Millionen Dollar beträgt.

Für Schönheit oder das Amt des Präsidenten gäben die Millionäre quasi keinen Pfifferling. Dann schon eher für Talent oder hohe Intelligenz. An zweiter Stelle in der Rangliste der nicht käuflichen Dinge findet sich die wahre Liebe, für die man immerhin 487.000 Dollar investieren würde. Und Spitzenreiter ist folgender Deal: ein Platz im Himmel im Gegenwert von 640.000 Dollar.
Jede Menge Cash. Ganz gewiss. Aber andererseits: Was für eine stabile und solide Geldanlage. Den Himmel gibt es schließlich schon seit Ewigkeiten. Und wenn man sicheren Quellen trauen darf, wird das auch so bleiben. Da investiert man also auf jeden Fall auf der sicheren Seite.
Über die Ausstattung der Immobilie Himmel ist freilich wenig zu erfahren. Aber man kann davon ausgehen, dass der Eigentümer sich nicht lumpen lässt. Kenner der Szene behaupten jedenfalls, dass es sich dort gut leben lässt. Und das für eine ziemlich lange Zeit. Quasi eine Ewigkeit. Auf diese Laufzeit gesehen, haben sich die paar Dollar allemal rentiert.
Summa summarum: Das Angebot stimmt, Käufer gibt es auch. Also könnte ich mich doch gleich morgen daran machen, schwungvoll ins Maklergeschäft einzusteigen. Eine Etage Himmel für einen Schnäppchen-Preis. Und die Kirche wäre gleich auch noch saniert. Oder für mich persönlich ein Stück vom Himmel, nur so viel, dass es sich da oben auch wirklich zu leben lohnt. Dumm nur, dass es so einfach gar nicht geht, egal welche Werbestrategie sich manche in dieser Hinsicht ausdenken, denn der Himmel war, ist und bleibt immer gratis. Keiner muss etwas leisten, keiner muss etwas zahlen – und ist dennoch im Geschäft. Es gibt in unserer Welt also doch noch tatsächlich Dinge, die man für Geld nicht kaufen kann.

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Erstellt am: 02.03.2013 08:21 Uhr