Predigt zum 4. Fastensonntag 2013 (10.03.)

L II: 2 Kor 5, 17-21 / Ev: Lk 15, 1-,11-32
Schwestern und Brüder!

Vielleicht wundern Sie sich, dass ich Sie jetzt zum Sitzen auffordere, bevor das Evangelium überhaupt verlesen wurde. Aber ich möchte Sie heute einfach mal einladen, dieses Evangelium bewusst in einer anderen Haltung zu hören, um vielleicht nicht gleich nach den ersten Worten abzuschalten, weil Ihnen vieles von dem, was Sie da hören, so vertraut vorkommt.
Ja, ich glaube schon, dass man bereits nach den ersten Worten geneigt ist zu sagen: Ach, das ist die und die Erzählung; die kenne ich doch schon und: schwuppdiwupp ist man mit den Gedanken wo anders und versäumt die, wie viele sagen, bedeutendste Kurzgeschichte der Welt, die Perle unter den Parabeln Jesu, die vielleicht schönste Erzählung der Bibel überhaupt. Also: Setzen Sie sich, und lassen Sie sich wieder einmal in diese wundervolle Geschichte hineinziehen. Wenn Sie Glück haben, dann ist es Ihnen ja vielleicht vergönnt, ein Wort oder auch einen ganzen Satz zu hören und zu entdecken, das oder der Ihnen so bislang noch nie aufgefallen war:
Evangelium vorlesen durch Lektoren
An dieser Stelle wäre es nun mehr als interessant, einfach mal zusammenzutragen, welche Worte oder auch Aspekte dieser Gleichniserzählung jetzt bei Ihnen den stärksten Eindruck hinterlassen haben. Ich habe mich ja nun auf diesen Gottesdienst vorbereitet und ich muss sagen, im Blick auf das, was wir derzeit als Weltkirche erleben und im Blick auf das, was die Botschaft Jesu uns sein und sagen will, sind mir bei der Vorbereitung zwei kleine Sätzchen aufgefallen bzw. im Bewusstsein geblieben, über die ich heute gerne mit Ihnen nachdenken möchte. Es ist einmal der Satz: „Er lief seinem Sohn entgegen“ – eine Aussage, die vom Vater erzählt wird, und zwar in dem Moment, als er den jüngeren Sohn kommen sieht. Und der zweite Satz: „Und der Vater kam heraus und redete ihm gut  zu“ – gemacht im Zusammenhang mit der Tatsache, dass der ältere Sohn zornig vor dem Haus stehen geblieben ist. Wichtig ist mir dabei, dass ich in beiden Sätzen erkenne, dass Jesus uns hier einen Vater schildert, der den ersten Schritt tut; der nicht wartet, bis der eine seine Schuld eingestanden oder der andere seinen Trotz überwunden hat.
Der Vater, in diesem von Jesus erzählten Gleichnis, ist Gott selbst. Ergo wird uns hier also von einem entgegenkommenden Gott erzählt; von einem Gott, der auf uns Menschen zugeht, der uns – um es mit einem geflügelten Wort zu sagen – dort abholt, wo wir gerade stehen: sei es nun in unserer Schuld, in unserer Unzufriedenheit, unserer Not oder auch unserer Verschlossenheit gegenüber ihm oder auch anderen. Jesus erzählt uns von „Jahwe“, dem Gott, der von sich sagt: „Ich-bin-da-für-Dich“ oder dessen lateinische Übersetzung wir auch so kundtun könnten: Inter-esse; also „Dazwischen-Sein“ oder „Dabei-Sein“. Schlussendlich heißt das alles nichts anderes als: Jesus verkündet uns einen Gott, der ein Interesse an uns hat; dem es in keinem Augenblick und mit keiner Faser seines Liebens gleichgültig ist, wie es uns geht und wie es ums uns steht. Der einfach nur mittendrin sein will in unserer Freude und auch in unserem Elend. Dabei spricht Jesus nicht nur von diesem entgegenkommenden Gott, nein – er verkörpert ihn auch im wahrsten Sinne des Wortes. In Jesus bekommt dieser an den Menschen so interessierte Gott gleichsam Hand und Fuß und ein Gesicht. Wenn Jesus auf die Kranken seiner Zeit zugeht und sie berührt, dann sehen und spüren sie darin auch die heilsame Zuwendung Gottes. Wenn er sich mit Sündern und Verachteten an einen Tisch setzt, dann ist das für sie eben auch gleichzeitig die ausgestreckte Hand Gottes, die er ihnen zur Versöhnung und als Einladung entgegenstreckt.
Wenn wir nun für uns Erkenntnisse aus diesem Gleichnis ziehen wollen,
wenn wir im Sinne Jesu leben und uns an ihm orientieren wollen, dann müsste das Fazit für uns lauten: In dem Maße wir die Botschaft Jesu für unser Leben nicht nur vergegenwärtigen, sondern ihr in unserem Leben auch Hand und Fuß schenken wollen, müssen wir versuchen, selbst entgegenkommende Menschen zu werden. Was ich damit meine bzw. was ich unter diesem Entgegenkommen verstehe, das können 3 A’s deutlich machen. Keine Bange, ich verfalle jetzt nicht in die Sucht der Rating-Agenturen, 3 A’s als höchstes Bonus-Qualitätsmerkmal zu verkaufen; das liegt mir fern. Aber die Tugend des Entgegenkommens wird für mich deutlich und sichtbar in drei Worten, die mit A anfangen. Einmal ist diess das Wort „Anerkennung“: Wenn ich jemandem entgegenkomme, dann zeige ich ihm damit auch: Ich schätze dich; du bist mir wichtig und wertvoll; ich möchte in deiner Nähe sein und in Kontakt mit dir bleiben. Das zweite Wort heißt „Aufmerksamkeit“: Wenn ich auf jemanden zugehe, dann signalisiere ich ihm: Ich möchte erfahren, wie es dir geht; ich möchte hören, was dich beschäftigt und bewegt; mich interessiert, was du zu sagen hast. Und das dritte schließlich „Austausch“: Wenn ich mich nämlich auf jemanden zubewege, dann lasse ich diese Person doch spüren: Ich will mich mit dir austauschen; ich wünsche einen Dialog mit dir, der uns gegenseitig bereichert und der uns beide weiterbringt.
Wenn wir nun diese 3 A’s – Anerkennung, Aufmerksamkeit und Austausch- in dem Sinne als relevant für unser Leben erachten, dass wir damit dem  Gottesbild Jesu ein wenig näherkommen, welches er verkündet und den Menschen seiner Zeit vermittelt hat, dann muss von dieser Grundhaltung des Entgegenkommens nicht nur jede einzelne Christin und jeder einzelne Christ geprägt sein, sondern natürlich auch die Kirche als Ganzes. Gerade in dieser für unsere Kirche so schwierigen Phase – und damit meine ich jetzt nicht nur den Übergang von einem Papst auf den Nächste, sondern die Zeit an sich, in der so vieles in dieser unserer Kirche angefragt und sicherlich auch zu Recht hinterfragt wird – gerade in einer solchen Zeit muss sie dieses „Entgegenkommen“ und nicht das „Sich-Abschotten“ praktizieren. Aber genau das vermissen heute viele. Wie sagte jemand vor kurzem in einem Fernsehinterview auf die Frage, woran es der Kirche derzeit am meisten fehlen würde: „Ich habe den Eindruck, ihr fehlt das wirklich Interesse am Menschen.“
Eine ganz ähnliche Sichtweise äußert der inzwischen hochbetagte Theologe Johann Baptist Metz. Er beschreibt die derzeitige Situation mit dem Märchen vom Hasen und vom Igel und er sieht dabei die Kirche in der Rolle des Igels: Der Hase arbeitet sich in der Ackerfurche ab, geht Risiken ein, während der Igel jeweils am Ende der Furchen den Eindruck erweckt, immer schon da zu sein. Eine Kirche aber, die meint, sich das Laufen in den Ackerfurchen unserer Zeit ersparen zu können; eine Kirche, die sich nicht bewegt, weil sie glaubt, die Wahrheit schon immer gepachtet zu haben und darüber nur verfügen zu müssen, eine solche Kirche arbeitet laut Metz eben mit dem „theologischen Igeltrick“. Eine entgegenkommende Kirche aber müsste – um nun in diesem Bild zu bleiben – eine Kirche sein, die sich eben nicht „einigelt“; eine Hasenkirche wäre also eine Kirche, die vielmehr unterwegs ist; die Anteil nimmt an dem, was die Menschen bedrückt, was sie umtreibt, was sie an Freuden und Sorgen tagtäglich mit sich herumschleppen; eine Kirche, die sich genau den Fragen stellt, die die Menschen von heute bewegen und auf die sie so dringend eine Antwort haben möchten. Wir brauchen also, um es vielleicht mit einer griffigen Formel zu sagen, eine „Geh-hin-Kirche“, wie sie der schon vor 10 Jahren verstorbene Wiener Kardinal König eingefordert hatte, und keine „Komm-her-Kirche“, die immer nur auf die Schritte der anderen wartet.
Ich muss Ihnen ganz ehrlich sagen, der 30-Tage-Papst Johannes Paul I. hat
für mich in seiner viel zu kurzen Amtszeit, eine solche „Geh-hin-Kirche“ ver
körpert. Sein Programm lautete: „Ich weiß wohl, dass ich nicht in der Lage sein werde, jahrhundertealte Regeln auf einmal zu ändern. Doch ich weiß: Die Kirche muss nicht Macht und Reichtümer besitzen. Deshalb will ich Vater, Freund, Bruder sein, der als Pilger und Missionar auf alle zugeht und der kommt, um die Armen, die schuldig Gewordenen und die Verfolgten zu umarmen.“ Vielleicht erinnert sich ja im bevorstehenden Konklave der ein oder andere Kardinal an diese Aussage und gibt dann dementsprechend seine Wahlstimme ab.
Jesu Geschichte vom entgegenkommenden Vater – es ist eine Frohbotschaft und Anfrage, ein Zuspruch und ein Anspruch zugleich – für uns, wie für unsere Kirche. Wie sagte Mark Twain einmal: „Mir bereiten nicht die unverständlichen Bibelstellen Bauchschmerzen, sondern die, die ich durchaus verstehe.“ Ich glaube, wenn er recht hat, dann müssten wir jetzt alle ein wenig Bauchweh bekommen, weil wir diese Geschichte sehr gut verstehen, aber weil uns selbst der erste Schritt oft nicht gelingt und weil uns das Entgegenkommen und das Zugehen auf andere oft so schwerfällt. Es spricht ja nicht unbedingt für einen Gottesdienst, wenn man mit einem leichten Ziehen im Magen die Kirche wieder verlässt. Aber heute würde ich mir mal ausnahmsweise wünschen, dass wir alle mit ein wenig Bauschmerzen von hier weggehen, denn dann wüsste ich, dass dieses Evangelium in jeder und jedem von uns noch ein wenig rumort. Amen.  

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Erstellt am: 11.03.2013 19:38 Uhr

Große Gala der spanischen Musik

Miguel Bosé, Pablo Alborán und Melendi sind nur einige der Preisträger dieser Veranstaltung der Auszeichnungen, die jedes Jahr die Rundfunkanstalt Cadena Dial den besten Talenten und Werken des spanischen Pop‘s gewährt. Während der Galaveranstaltung werden alle zugegen sein und es werden auch besondere Auftritte, Duette und viele Überraschungen dargeboten, die der Sender nicht enthüllen will. Du darfst nicht fehlen, weil außerdem der Erlös der Eintritte, wie in den Vorjahren, für soziale Projekte verwendet wird. Am 13. März 2013 im Auditorio de Tenerife.

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Erstellt am: 11.03.2013 02:06 Uhr

Spruch des Tages

Heirate doch einen Archäologen! Je älter du wirst, um so interessanter findet er dich!

Agatha Christie

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Erstellt am: 11.03.2013 00:37 Uhr

Predigt vom Sonntag den 10.03.2013

von Pfarrer  Andreas Knüpffer
Gospelgottesdienst      
Kanzelgruß

Predigttext: 1. Mose 1,1-2,4 –  in Auszügen:
Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.
2 Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser.
3 Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht.
4 Und Gott sah, dass das Licht gut war.
26 Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alle Tiere des Feldes und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht.
27 Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Weib.
28 Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alles Getier, das auf Erden kriecht.
29 Und Gott sprach: Sehet da, ich habe euch gegeben alle Pflanzen, die Samen bringen, auf der ganzen Erde, und alle Bäume mit Früchten, die Samen bringen, zu eurer Speise.
30 Aber allen Tieren auf Erden und allen Vögeln unter dem Himmel und allem Gewürm, das auf Erden lebt, habe ich alles grüne Kraut zur Nahrung gegeben. Und es geschah so.
31 Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. Da ward aus Abend und Morgen der sechste Tag.

2,1 So wurden vollendet Himmel und Erde mit ihrem ganzen Heer.
2 Und so vollendete Gott am siebenten Tage seine Werke, die er machte, und  ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken, die er gemacht hatte.
3 Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, weil er an ihm ruhte von allen seinen Werken, die Gott geschaffen und gemacht hatte.
4 So sind Himmel und Erde geworden, als sie geschaffen wurden.

„Und siehe, es war sehr gut!“ Liebe Gemeinde! So lautet die biblische Bilanz nach Gottes Schöpfungswerk. War es wirklich sehr gut? Ist der Mensch wirklich über jede Kritik erhaben, so dass man ihn zu Recht ein Ebenbild Gottes nennen kann?

Der Arzt und Dichter Gottfried Benn kommt zu einem anderen Schluss: „Der Mensch ist kein höheres Wesen. Was wir erreichten, war in weitem Umfange das Überhebliche, Hybride und Dumme.“ Und hier hat nicht ein Pessimist schlecht geträumt, sondern Benn hat nur genau hin geschaut und dann formuliert, was durch Welt- und Zeitgeschichte hundertfach belegt ist. Und Gottfried Benn ist nicht der einzige, der das Bild vom Menschen dunkel ausmalt.

Konrad Lorenz, der große Verhaltensforscher, der – wie der Arzt Benn – eine Menge vom Menschen weiß, gesteht in seinem Buch „Das sogenannte Böse“ zwar zu: „Wir sind das Höchste, was die großen Konstrukteure des Artenwandels auf Erden bisher erreicht haben, wir sind ihr letzter Schrei“, – um dann freilich sofort dagegen zu setzen: „Wenn ich den Menschen (aber) für das endgültige Ebenbild Gottes halten müsste, würde ich an Gott irre werden.“ Diese Einsprüche lassen sich beliebig vermehren.
 
Dostojewski zum Beispiel lässt Raskolnikow in „Schuld und Sühne“ vom Menschen „als einer nutzlosen, lästigen Laus“ sprechen.
Und schließlich – und damit will ich es bewenden lassen – gibt es jene alte lateinische Sentenz: „Homo homini lupus“ – „der Mensch ist dem Menschen ein Wolf“!

Aber warum sich in literarischen Beispielen ergehen, wenn doch jeder von uns mit einer Fülle von Erfahrungen aufwarten kann, die nichts anderes belegen als das, was die Dichter und Wissenschaftler sagen: dass es nicht weit her ist mit jener Würde des Menschen, genannt „Gottesebenbildlichkeit“. Und Unzulänglichkeiten, die Hinfälligkeit des eigenen Körpers, die eigene Ohnmacht, die eigenen Fehlreaktionen im zwischenmenschlichen Bereich, die mangelnde Kontrolle über das eigene Tun. – Paulus sagt: „Das Gute, das ich tun will, das tue ich nicht, aber das Böse, das ich nicht will, das tue ich“ -, all das lässt kaum ein Denken an unsere Gottes- ebenbildlichkeit aufkommen. Wir sind keine stolzen, sondern eher armselige, traurige, bemitleidenswerte Figuren.

Noch sind wir vielleicht mitten drin im Kreislauf, im Spiel des Lebens, aber schon, wenn man in Rente geht, im Ruhestand, merkt man, wie schnell man vergessen ist. Wir sind problemlos ersetzbar. Und wie geschmeidig gehen wir nach einem schrecklichen Massenunglück zur Tagesordnung über – Nein, in diesen alltäglichen Erfahrungen lässt sich die Vorstellung von unserer Gottesebenbildlichkeit kaum unterbringen.

Und doch macht gerade das, was ich eben aufgezählt habe, den Hintergrund unserer tiefsten Sehnsucht aus, nämlich: etwas zu sein, nicht spurlos von der Bühne abzutreten. Die Kleidungs- und Karriere-Träume sind Ausdruck dieser Sehnsucht; ich kenne die Wünsche von Menschen, die ich berücksichtigen, wenn ich sie einmal beerdigen sollte: „Werden Sie auch mein Bundesverdienstkreuz erwähnen?“ – Auch Grabsteine sind Erinnerungsmale gegen das Vergessen-werden.

Liebe Gemeinde! Auf diese Sehnsucht antwortet die Rede von der Gottesebenbildlichkeit: Wie armselig ich auch sein mag, ich bleibe Gottes Gegenüber, so wie er mein Gegenüber bleibt, mich hörend und mit mir redend. Gott kann auf sein Gegenüber nicht verzichten, so wie ich auf ihn nicht verzichten kann. Dieses Gegenübersein, dieses Angewiesensein Gottes auf mich macht meine Würde aus – übrigens nicht nur meine, sondern auch die meiner Mitmenschen. Denn Gott schafft den Menschen nach
seinem Bilde – als Mann und Frau. Wo von der Gottesebenbildlichkeit die Rede ist, kommt sofort die der anderen mit ins Spiel. Gottes Gegenüber sind wir nicht allein, sondern nur im Kollektiv, und davon ist niemand ausgeschlossen. Unsere Gottes- ebenbildlichkeit aber ist unantastbar und unverlierbar. Ich möchte jetzt nicht auf  die Bereiche  Menschenrechte und Todesstrafe eingehen.

Wie aber, wenn das Ebenbild doch verloren geht?  –
Darauf antwortet Andreas Gryphius in einem Weihnachtsgedicht:
„Der Mensch war Gottes Bild.
Weil dieses Bild verloren,
wird Gott, ein Menschenbild,
in dieser Nacht geboren.“

Der sechste Tag der Schöpfung ist vergangen. Gottes Werk ist vollbracht. „Und siehe, es war sehr gut.“ Aber wie geht es weiter? Das ist nun die große Überraschung der Bibel: Gott arbeitet – vorerst – nicht weiter an seinem Projekt Welt, sondern er setzt sich nieder und „ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken, die er gemacht hatte; und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, weil er an ihm ruhte von allen seinen Werken.“ Der siebente Tag ist ein – sehr stilles – Kontrastprogramm zu der unglaublichen Aktivität der ersten sechs Tage.

Das ist der Unterschied zwischen uns und Gott. Wenn uns etwas gelingt, dann machen wir am liebsten gleich weiter, um etwas noch Besseres zu erreichen. Gott ruht. Und diese Ruhe hat offenbar kein Ende. Denn die stereotype Formel „und es ward Abend und es ward Morgen“, die die ersten sechs Tage beschließt, fehlt am siebenten Tag – damit wir Gottes Ruhe aufnehmen und fortsetzen. So ist es jedenfalls in der Schöpfungsgeschichte: Der erste Tag des Menschen nach seiner Erschaffung gehört der Ruhe. Der Ruhe Gottes. Nicht der Arbeit. Nicht der Leistung. Sondern dem Fest und der Freude. Deswegen haben die Christen den Feiertag dereinst auch zum ersten Tag der Woche erklärt. Von diesem Tag aus soll es in der Woche nicht steil bergauf, sondern munter und fröhlich bergab gehen. Die Ruhe soll nicht das Ende sein – wie bei uns heute, wo der Sonntag zum Wochenende gerechnet wird – , sondern der Anfang, nicht der Punkt hinter, sondern das Vorzeichen vor aller Arbeit. Das ist Gottes große soziale Revolution. Gott will nicht, dass wir uns zu Tode arbeiten. Er will unser Leben. Er will, dass wir frei sind.

Amen

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Erstellt am: 10.03.2013 19:31 Uhr

Zündfunke, Sonntag 10.03.13

Diakon Bertram Bolz
Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Einen wunderschönen Sonntag, verehrte Schwestern und Brüder.

Die ganze Woche über habe ich sie mit Begebenheiten aus dem Pontifikat Benedikt XVI. vertraut gemacht bzw. mit dem, was jetzt in diesen Tagen in Rom passiert. Am heutigen Sonntag möchte ich Ihnen den Ort ein wenig näherbringen, an dem der „Papa emeritus“ seinen Lebensabend verbringen wird, dem Kloster „Mater Ecclesiae“, „Mutter der Kirche“ innerhalb der vatikanischen Mauern.

Dieses künftige Domizil von Benedikt XVI. wird von Grund auf saniert. Über Einzelheiten hüllt sich der Vatikan in Schweigen. Aber er wird seine Wahl überlegt getroffen haben und er kennt seinen Alterssitz von mehreren Besuchen. Im Jahr seiner Papstwahl 2005, dann noch einmal 2006 und 2009 feierte er in der angrenzenden Kapelle, einem modernen, farblich angepassten Ziegelbau mit weißen Travertinbändern, eine Messe mit den Ordensfrauen, die hier in strenger Klausur lebten.
Sie kamen dem Wunsch von Johannes Paul II. nach, mitten im Vatikan ein „Zentrum der Stille, der Buße und des Gebetes“ zu führen. „Mutter der Kirche“ lautete der programmatische Name des 1994 eingeweihten Komplexes. Die Präsenz der Schwesterngemeinschaften unterschiedlicher Nationen und Orden, die sich alle paar Jahre ablösten, sollten deutlich machen, dass auch in der Verwaltungszentrale Vatikan die Hinwendung zu Gott im Mittelpunkt stehen müsse. Diese Aufgabe wird jetzt Chefsache. Benedikt XVI. wiederholte es bei seinen Abschiedsansprachen der vergangenen Tage, dass er sich als Hirte zurückzieht, aber seine Herde im Gebet begleiten will.
Sinnfällig liegt seine Einsiedelei nächst der Petrussäule, die den geografischen Mittelpunkt des Vatikan markiert. Auch einen Garten hat das Kloster. Bei aller Selbstgenügsamkeit – die Lage der Eremitage ist exklusiv: Von der Dachterrasse geht der Blick zum Pincio-Hügel mit der Villa Medici und Santa Trinita dei Monti bei der Spanischen Treppe. In
der Ferne schimmern die Schneehöhen der Tiburtinischen und Prenestinischen Berge. Es ist ein Ort, der in der Stille liegt und doch Weite atmet. Er wäre wie geschaffen für die feinsinnigen Theologenmönche der frühen Kirchengeschichte, Basilius den Großen oder Gregor von Nazianz, die Askese mit Stil zu leben wussten. Benedikt XVI. ist ihr Geistesverwandter.
Zwei Monate will Benedikt XVI. sich zunächst am päpstlichen Sommersitz in Castel Gandolfo aufhalten. Weder der Wahl seines Nachfolgers noch dessen Amtsantritt wird er nach Aussage von Vatikansprecher Federico Lombardi beiwohnen. Dabei bräuchte er, wenn er schon in seinem Kloster wäre, nur am Fenster zu sitzen, um hinter den Palmen weißen Rauch von der Sixtinischen Kapelle aufsteigen zu sehen. Wenn es denn diesen bald gäbe.

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Erstellt am: 10.03.2013 17:22 Uhr

Bono-Bus-Karte

Ermäßigungen in öffentlichen Verkehrsmitteln
Bei der Sozialfahrkarte handelt es sich um eine neue Fahrkarte, die mit den persönlichen Angaben des Inhabers versehen ist und für die Benutzung der Linien von TITSA Interurbana, Transportes La Esperanza und Metro Ligero de Tenerife gilt. Da die Sozialfahrkarte zu 100% von der Inselregierung von Teneriffa subventioniert wird, ermöglicht Sie dem Inhaber die kostenlose Benutzung der genannten öffentlichen Verkehrsmittel.
Preis der Sozialfahrkarte
Der Inhaber der Sozialfahrkarte muss die Karte nicht bezahlen; der reale Wert liegt jedoch bei 12 Euro. Von diesem Guthaben wird der normale Fahrpreis für jede Strecke abgezogen (das Umsteigen ist nicht kostenlos). Die Ausgabe der Sozialfahrkarten erfolgt solange, bis der Gesamtbetrag der Subvention ausgeschöpft ist.
Gültigkeit:
1 Jahr ab der ersten Benutzung.
Voraussetzungen:
Wohnsitz auf der Insel Teneriffa. Die Voraussetzungen werden von dem der Inselregierung von Teneriffa unterstehenden Inselinstitut für Soziale Angelegenheiten (IASS) festgelegt.
Ausgabestellen
Die Ausgabe erfolgt bei den Gemeindeverwaltungen der Insel, welche diese Initiative unterstützten möchten, nach Bearbeitung und Genehmigung durch das der Inselregierung von Teneriffa unterstehende Inselinstitut für Soziale Angelegenheiten (IASS).
Für mehr Auskünfte
Bürgerbüro der Inselregierung von Teneriffa
Telefon: 901 501 901

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Erstellt am: 10.03.2013 02:50 Uhr

Spruch des Tages

Was für ein Ende soll die Ausbeutung der Erde in all den künftigen Jahrhunderten noch finden? Bis wohin soll unsere Habgier noch vordringen?

Plinius der Ältere

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Erstellt am: 10.03.2013 00:39 Uhr

Zündfunke, Samstag 09.03.13

Diakon Bertram Bolz
Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz

117 Kardinäle sind beim bevorstehenden Konklave wahlberechtigt, verehrte Hörerinnen und Hörer, das sind exakt so viele wie bei der letzten Wahl 2005 – wobei sich damals die Zahl krankheitsbedingt auf 115 verringerte. Nach der gesundheitlich bedingten Absage des indonesischen Kardinals Darmaatmadja und dem Rücktritt des Erzbischofs von Edinburgh, Keith O’Brien, werden es auch diesmal 115 sein.
Wobei die Zahl sich durchaus noch einmal verkleinern kann, weil der amerikanische Kardinal Mahony und der belgische Kardinal Daneels, die sich beide der Vertuschung von Missbrauchsfällen schuldig gemacht haben, von vielen Katholiken aufgefordert wurden, zu Hause zu bleiben.
Waren 2005 Europäer und Nicht-Europäer fast gleichauf, so ist das Gewicht des Alten Kontinents diesmal mit 60 gegenüber 55 etwas stärker. Besonders deutlich ist der Unterschied bei den Italienern:
Zur Wahl, aus der Benedikt XVI. als Papst hervorging, stellten sie 20 Wahlmänner; nun sind es 28. Das ist zwar keine Sperrminorität, aber doch die größte nationale Gruppe. Ihr Gewicht hat Benedikt XVI. mit seinem letzten Konsistorium vom 24. November etwas abzufedern versucht. Damals rückten vor allem Nicht-Europäer in den Kirchensenat auf – und kein einziger Italiener.
Der neue Papst muss in jedem Fall eine Zweidrittelmehrheit auf sich vereinigen. Da sich derzeit kein klarer Favorit abzeichnet, dürfte das jetzige Konklave länger dauern als die Blitzwahl von 2005. Damals war Joseph Ratzinger bereits im vierten Wahlgang gewählt worden. Außerdem hat Benedikt XVI. kurz vor Ablauf seiner Amtszeit erlassen, dass die beiden Kardinäle, die in eine Stichwahl gehen, dann nicht mehr mitwählen dürfen, um sich nicht selbst zum Papst zu wählen.
Die Wahl erfolgt per Stimmzettel, die anschließend bis zu zwei Mal täglich samt Unterlagen verbrannt werden. Traditionell wird dabei „schwarzer oder weißer Rauch“ als Signal für die Öffentlichkeit erzeugt. Nach erfolgter Wahl fragt der Kardinaldekan den Gewählten, ob er die Wahl annimmt und welchen Namen er sich gibt. Darüber fertigt der Päpstliche Zeremoniar eine Urkunde aus. Danach teilt der Kardinal-Protodiakon den auf dem Petersplatz wartenden Menschen mit den Worten „Habemus Papam“ (Wir haben einen Papst) die Wahl sowie den Namen des neuen Papstes mit. Dieser spendet dann seinen ersten Segen „urbi et orbi“.

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Erstellt am: 09.03.2013 17:20 Uhr

Vom Wetter überrascht und in Not geraten

Auf dem Teide, in ca. 3550 Metern Höhe, wurden ein 31-jähriger Deutscher und eine 24-jährige deutsche Frau beim Wandern von Schnee und Eis überrascht und eingeschlossen. Zudem herrschte ein starker Wind mit Böen von bis zu 70 Kilometern pro Stunde. Sie haben aber die entsprechenden Behörden kontaktieren können und ihre Position angeben. Ein Rettungsteam konnte die Touristen per Hubschrauber rechtzeitig bergen, die Wanderer sind wohlauf.

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Erstellt am: 09.03.2013 09:48 Uhr

Kreuzfahrten

Historisch gesehen war Teneriffa schon immer ein Anlaufhafen für Kreuzfahrten, die aus verschiedenen internationalen Ursprungsländern nach den Kanarischen Inseln kamen, sowie für Vergnügungsfahrten, die unsere Häfen als obligatorische Zwischenlandung aussuchten.
Santa Cruz de Tenerife ist ein dem Fremdenverkehr aufgeschlossener Hafen. Er stellt ein bevorzugtes Ziel dar, das sich im Verlauf der Zeit als ein Bindeglied zu anderen großen Fremdenverkehrszielen verwandelt und eine spezielle Behandlung des Reisenden entwickelt hat, dem u.a. Gastfreundschaft, Kultur und Handel geboten wird.
Die großen Seefahrtslinien schließen unsere Insel als ein untrennbarer Bestandteil der Freizeitbeschäftigungen ein, insbesondere Santa Cruz wegen ihrer günstigen Zugänglichkeit zu verschiedenen Freizeitangeboten. Praktisch alle Kreuzfahrtlinien laufen Teneriffa an, jedoch ist besonders der britische Kreuzfahrer, der sich  unseren Küsten am meisten nähert,und zwar mittels Schiffahrtsgesellschaften wie Fred Olsen Cruise Line oder Cunard (mit dem kürzlichen Besuch der Queen Elizabeth, das zweitgrößte und wichtigste Schiff ihrer Flotte), P&O Cruises, Royal Caribbean mit dem Schiff Independence of the Seas und Thomson Cruises. Voriges Jahr besuchten uns 107.000 Kreuzfahrer britischer Staatsangehörigkeit (sie stellen 31 % unserer Kreuzfahrer dar), von denen fast 23 % einen Ausflug auf der Insel unternehmen. In Santa Cruz kann ein Reisender unsere hiesige Kochkunst genießen, durch ihre Straßen bummeln und dabei verschiedene Gebäude und historische Denkmäler betrachten, technologische Produkte zu günstigen Preisen einkaufen oder sich zu anderen Gemeinden auf unseren ausgezeichneten Straßen aufraffen, die eine schnelle und zuverlässige Verbindung ermöglichen.
Verschiedene organisierte Ausflüge und Reisen verwandeln einen kleinen Aufenthalt auf Teneriffa, Dank  eines riesigen, von der Insel vermittelten Ferienangebotes, zu einem richtigen Abenteuer. Vergnügungsparks, Stadt-Routen und Naturwunder stehen dem Touristen zur Verfügung, der seinen Aufenthalt auf einer angenehmen und sicheren Weise in relativ kurzer Zeit gründlich genießen kann.

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Erstellt am: 09.03.2013 02:44 Uhr