„Kein Problem wird gelöst, wenn wir träge darauf warten, dass Gott sich darum kümmert.“
Martin Luther King
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Erstellt am: 01.05.2013 00:11 Uhr
„Kein Problem wird gelöst, wenn wir träge darauf warten, dass Gott sich darum kümmert.“
Martin Luther King
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Erstellt am: 01.05.2013 00:11 Uhr
Andrea Bolz
Deutschsprachige Katholische Gemeinde Puerto de la Cruz
Guten Morgen liebe Schwestern und Brüder!
Von Hans-Joachim Eckstein stammen folgende Gedanken, die ich mit ihnen heute Morgen etwas näher betrachten möchte:
„Unser schlechtes Gewissen kann uns davon abhalten, etwas Falsches zu tun und kann uns bewusstmachen, dass wir etwas Richtiges unterlassen haben. Als Antrieb für unser positives Verhalten ist es allerdings denkbar ungeeignet.
Was wir tun, sollten wir aus Überzeugung und Liebe tun – ein schlechtes Gewissen wäre dafür nur ein trauriger Ersatz“.
Geprägt von vielen Dingen in unserem Leben sind wir nun mal so und sind wir das, was wir jetzt im Moment sind. Auch das, was ich als Gut und Richtig, als Schlecht und Falsch beurteile, hängt mit dieser Prägung zusammen. Wenn mich also mein schlechtes Gewissen dazu animiert, etwas zu tun, was ich eigentlich gar nicht tun will, dann hat in mir mein schlechtes Gewissen die Überhand gewonnen. Und das kann es doch nicht sein. Ich möchte mich nicht von meinem schlechten Gewissen führen lassen, sondern von meinen positiven Ansätzen, die ich in mir verspüre. Ich möchte das, was ich tue, nicht verkrampft tun, weil es als Wiedergutmachung gelten soll, nicht um mein schlechtes Gewissen zu beruhigen, sondern aus Liebe und der Überzeugung, dass das, was ich tue, richtig ist. Dazu muss ich mir über meine Handlungsweise und über die jeweiligen Motivationen im Klaren sein. Aus welchem Antrieb heraus handle ich? In unserer schnelllebigen Zeit, in der es keine allseits geprägte und von allen respektierte Lebensart und Auffassung von gelungenem und geglücktem Leben mehr gibt, muss sich jeder um seine eigenen Wertmaßstäbe kümmern. Man kann sich nicht mehr nur an ein einheitliches System von Ge – und Verboten anlehnen und damit auch ausruhen. Der Einzelne ist also mehr denn je gefragt, sich ständig zu überprüfen und zu reflektieren. Aber nach wie vor ist für mich das Allerwichtigste, dass ich meiner inneren Stimme folge in all meinen kleinen und großen Entscheidungen; damit ich frei von allen Zwängen und mit gutem Gewissen ruhig zu mir sagen kann: „Werde, der du bist.“
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Erstellt am: 30.04.2013 08:26 Uhr
„Desinquieto Fest“ ist ein speziell für die Kleinsten geschaffenes Filmfestival. Für die Erstaufführung hat man La Laguna auserwählt, bevor man es in anderen spanischen Städten aufführt. Es sind Filme, die im eigenen Land hergestellt wurden, sowohl als Zeichentrickfilme als auch Realstreifen. Einige davon wurden in unserem Land noch nicht aufgeführt und sie werden dazu dienen, uns die Filme wie Kinder genießen zu lassen und der Jugend die Filmkunst nahezubringen.
Vom 1. bis zum 5. Mai 2013 im Teatro Leal y Aguere Cultural, La Laguna.
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Erstellt am: 30.04.2013 02:06 Uhr
„Mit leerem Kopf nickt sich’s leichter.“
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Erstellt am: 30.04.2013 01:09 Uhr
Andrea Bolz
Deutschsprachige Katholische Gemeinde Puerto de la Cruz
Einen wunderschönen guten Morgen, liebe Schwestern und Brüder!
Wer bin ich eigentlich? Stell ich mir diese Frage selber oder wissen es diejenigen, die mich kennen? Oder gibt es auf diese Frage gar viele oder vielleicht auch gar keine Antworten? Ich frage mich oft, stimmt das Bild, das meine Freunde, meine Umgebung von mir haben? Wer kennt mich am besten – oder am allerwenigsten? Bin ich wirklich so, wie meine Umgebung mich wahrnimmt? Lebe ich, um zu arbeiten oder arbeite ich nur, um zu leben? Lebe ich wirklich oder fliehe ich nur ständig vor irgendetwas – vielleicht gar vor mir selbst?
Um all diese Fragen klären zu können, muss ich mich still zurückziehen, um wirklich bei mir sein zu können und um auf mich zu hören. Was kann ich da wahrnehmen? Höre ich da nicht auch dieselben Stimmen, die ich draußen höre? Tauchen da auch die gleichen Bilder wieder in mir auf, die andere von mir haben? So ziehe ich mich also still zurück und erschrecke wieder über mich, wenn ich merke, dass es gar nicht so einfach ist, mich selbst zu erkennen. Ich möchte wissen, spüren wer ich bin, aber ich möchte mich nicht von anderen bestimmen lassen. Ich möchte so sein können, wie ich nun einmal bin. Und das ist auch nicht jeden Tag gleich. Ich kann einmal so und ein anderes Mal wieder total anders sein. Aber genau das bin ich, und so möchte ich sein. Ich möchte mich nicht verbiegen, nur damit meine Umgebung eine ungeteilte Meinung von mir und über mich hat. Bei all der schwierigen Suche nach mir selber erfahre und spüre ich aber in mir die Erkenntnis, dass ich Gottes Ebenbild sein darf. Und zwar froh gelaunt und traurig, kratzbürstig und liebevoll, angestrengt bei der Arbeit und losgelöst in meiner freien Zeit. Ich bin sein Ebenbild, sein Gegenüber. Er liebt mich immer, selbst dann, wenn ich mich einmal wieder selbst nicht ausstehen kann. Ich bin ich – weil ich in jeder Situation und in jeder Lebensphase von ihm geliebt werde, so wie ich eben bin. Ein Gebet von Dietrich Bonhoeffer drückt das folgendermaßen aus:
In mir ist es finster, aber bei Dir ist das Licht;
ich bin einsam, aber Du verlässt mich nicht;
ich bin kleinmütig, aber bei dir ist die Hilfe;
ich bin unruhig, aber bei Dir ist der Friede;
in mir ist Bitterkeit, aber bei Dir ist die Geduld;
ich verstehe Deine Wege nicht; aber Du weißt den Weg für mich.
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Erstellt am: 29.04.2013 13:42 Uhr
Diese ist die neunte Veranstaltung der gastronomischen Probe von Vilaflor de Chasna, die der „weißen Kartoffel“ gewidmet wird. Du kannst da nicht nur die zubereiteten Rezepte der besten Küchenchefs von Vilaflor kosten, sondern auch ein umfassendes Programm genießen, das die gute Küche der Gegend mit der lokalen Agrarproduktion, sowie mit der Kultur, mit der mündlich überlieferten Tradition und mit dem ethnographischen Erbe verknüpft. Die Wahrnehmung der Gegend dank des Gaumens.
Vom 29. April bis zum 19. Mai 2013.
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Erstellt am: 29.04.2013 02:09 Uhr
„Da ich nun einmal bin, wer ich bin und was ich bin, kann ich es nicht übers Herz bringen, Ihnen angenehme Träume zu wünschen.“
Stephen King
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Erstellt am: 29.04.2013 00:57 Uhr
Lesung: Apg 14, 21b-27 / Evangelium: Joh 13, 31-33a.34-35
Schwestern und Brüder!
Der Fußball bzw. die Personen, die man damit in Verbindung bringt, haben die letzten Tage ganz gewaltig die Medienlandschaft und somit auch unseren Alltag – selbst in den Tagen des Urlaubs – beherrscht. Sicher, da waren einmal die glanzvollen Siege in den Halbfinal-Hinspielen der Champions-League durch den FC Bayern und die Dortmunder Borussia; da war aber gleichzeitig eben auch das gigantische Eigentor eines Uli Hoeneß in Sachen Steuerhinterziehung, welches nicht nur die aktuelle Fragestunde des deutschen Bundestages in der vergangenen Woche bestimmt hat, sondern auch die meisten Talkshows. In all diesen Diskussionen, die teilweise von Gerechtigkeit und Selbstgerechtigkeit nur so strotzten, fiel mir der Vorschlag eines Pfarrers ein, den dieser mal in Bezug auf die Missbrauchsfälle in unserer Kirche in eben einer solchen Talkrunde gemacht hat. Er wollte, dass man an alle Kirchentüren das Schild anbringt: ZUTRITT NUR FÜR SÜNDER! Damit sollte zum Ausdruck gebracht werden, dass hier alle willkommen sind, die sich demütig zu denen zählen, die tagtäglich hinter dem Anspruch zurückbleiben, das Volk Gottes zu sein. Oder anders ausgedrückt: die etwas davon begriffen haben, was der Hl. Pfarrer von Ars mal so ins Wort gebracht hat: „Ein Heiliger ist einer, der endlich erkannt hat, dass er ein Sünder ist!“
Dass wir uns nicht falsch verstehen. Das was Uli Hoeneß getan hat ist nicht zu dulden und muss mit den Mitteln des Rechtstaates verfolgt und auch geahndet werden. Gar keine Frage. Die Tatsache aber, dass auch er Christ ist und die Botschaft des heutigen Evangeliums haben mich dazu veranlasst, einfach mal der Frage nachzugehen: Was ist denn das spezifische des Christseins bzw. wer ist oder wer wird denn ein Christ? Dabei geht es mir jetzt nicht darum, dass jemand getauft sein muss. Nein, es geht vielmehr darum, ob es ein Verhalten gibt, an dem man Christen erkennen kann. Und weil wir nun alle das beliebte Fernsehquiz: „Wer wird Millionär?“ seit Jahren kennen und schätzen, möchte ich diese Spielidee mal zur Grundlage meiner heutigen Gedanken machen. Wie das Quiz funktioniert, wissen wir. Der Moderator stellt den Kandidaten Fragen quer durch alle Wissensgebiete, und diese müssen dann aus vier Antwortmöglichkeiten die richtige auswählen. Die Fragen werden dabei immer schwieriger, und mit jeder neuen Frage verdoppelt oder vervierfacht sich die Gewinnchance. Dabei stehen den Kandidaten insgesamt drei Joker zur Verfügung, die sie dann anwenden können, wenn sie bei einer Antwort unsicher oder gar unwissend sind.
Mein Quiz, zu dem ich Sie jetzt als Kandidatin bzw. Kandidaten gewinnen möchte, heißt also: „Wer wird Christ?“ Dabei beginne ich mit einer ganz leichten Frage: Was sollen denn Leute sagen, die uns Christen, unsere Gemeinschaften und Gemeinden genauer betrachten? Sollen sie sagen:
A: Seht, wie fromm sie beten und singen?
B: Seht, wie schön sie von ihrem Glauben reden?
C: Seht, wie viele Gebote und Verbote sie beachten müssen? Oder:
D: Seht, wie sie einander lieben?
Die Wahl dürfte hierbei nicht schwer fallen und ich denke, Sie allen haben ganz schnell die nächste Runde erreicht: Antwort D – „Seht, wie sie einander lieben“ – ist richtig, weil es in früherer Zeit ein geflügeltes Wort dafür war, Christen zu charakterisieren. Nicht fromme und schöne Worte oder Gesänge, nicht Einschränkungen und Vorschriften sollen das Markenzeichen der Christen sein, sondern wie sie miteinander umgehen. „Liebt einander!“ – das ist das einzige Vermächtnis, das Jesus seinen Jüngern und somit aber auch uns allen hinterlassen hat. „Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger, meine Jüngerinnen seid: wenn ihr einander liebt.“ Die Liebe ist nach dem Johannes-Evangelium das Erkennungszeichen der
Christen schlechthin.
Die nächste Quizfrage ist nun schon etwas schwieriger: Was bedeutet „Liebe“ im Sinne Jesu? Bedeutet sie:
A: Immer freundlich und nett zueinander sein?
B: Solidarisch und respektvoll miteinander umgehen?
C: Unter allen Umständen Streit vermeiden? Oder bedeutet sie:
D: Jede und jeden sympathisch finden?
Wenn Sie sich jetzt nicht ganz sicher sind und deshalb den Fifty-Fifty-Joker ziehen, dann wird der Ihnen die falschen Antworten A – immer freundlich und nett zueinander sein und D – jede und jeden sympathisch finden wegstreichen. Sie fragen weshalb? Nun: Lieben im Sinne Jesu heißt weder permanente Nettigkeit mit gequältem Dauerlächeln und evtl. Heuchelei, noch meint sie die große Rundherum-Sympathie mit unterdrückten negativen Gefühlen und Vorspiegelung von Harmonie. Wenn Sie jetzt aber die verbleibenden zwei Antworten miteinander vergleichen, dann wird schnell deutlich, dass Lieben und konstruktive Kritik, faires Streiten und klare Worte absolut keine Gegensätze sind. Also bleibt Antwort B übrig: Solidarisch und respektvoll miteinander umgehen.
Beim jüdischen Religionsphilosophen Martin Buber lautet das Liebesgebot Jesu übrigens nicht: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!“, sondern: „Liebe deinen Nächsten – er ist wie du!“ Ich meine, in dieser Übersetzung kommt das Anliegen Jesu besonders gut zum Ausdruck: Liebe deinen Nächsten – nicht, weil er dir sympathisch oder weil er freundlich zu dir ist, sondern weil er so ist wie du: ein Mensch, dein Mitmensch – so wie du angewiesen auf Respekt und Solidarität, auf Ehrlichkeit und Gerechtigkeit – wie du angewiesen auf Anteilnahme an seinem Schicksal und auf Hilfe in
Not.
Diese solidarische und respektvolle Liebe könnte man blumig etwa so um-
schreiben: „Augen, die im anderen nicht den Feind oder Konkurrenten, sondern vielmehr die Schwester oder den Bruder sehen. Lippen, die nicht verletzen, sondern trösten und aufrichten. Ohren, die die feine Stimme des Gewissens und die leisen Bitten der anderen hören. Hände, die sich zum Geben und Annehmen öffnen, die stützen und zur Versöhnung ausgestreckt sind. Füße, die nicht treten oder zerstören, sondern den Weg zum anderen gehen. Ein Herz, das vertraut und an das Gute im anderen glaubt. Ein Geist, der weit und offen ist, der andere nicht unterdrückt oder demütigt, sondern ihnen Freiheit lässt und ihr Anders-Sein akzeptiert.“
Eine so verstandene Liebe ist die Quintessenz unseres christlichen Glaubens und sie müsste deshalb das Erkennungszeichen der Christen, ihrer Gemeinden und Gemeinschaften sein. Und von einer so verstandenen Liebe hängt unsere Glaubwürdigkeit, unsere Überzeugungskraft ab: „Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jüngerinnen und Jünger seid; wenn ihr einander liebt.“ Wo diese Liebe fehlt, da kann man uns unsere Botschaft auch nicht abnehmen. Das hat auch ein peruanischer Indianerhäuptling sehr deutlich zum Ausdruck gebracht, als er bei einer Großveranstaltung die Bibel, die die Kirche den Indianern vor über 400 Jahren gebracht hat, mit den Worten an Papst Johannes Paul II. zurückgab: „Meine indianischen Geschwister werden von schlechten Christen oft ausgebeutet. Wir sind seit jeher Opfer der Erniedrigung und des Rassismus. Wie Christus über alle Menschen richten wird, werden die Armen über die Reichen richten. Ich gebe dir die Bibel zurück, weil sie uns in all den Jahren weder Liebe noch Frieden gebracht hat. Du Papst, sollst sie zurücknehmen und an unsere Unterdrücker aushändigen, deren Herzen und Gehirne die biblische Lehre wohl am meisten brauchen.“
Unsere Lehre, das Evangelium, überzeugt erst dann, wenn es gelebt wird. Jesu Botschaft von der Liebe wird erst dann glaubwürdig, wenn man sie an unserem solidarischen und respektvollen Umgang miteinander ablesen kann.
Aber halt – wir waren ja mit unserem Quiz noch nicht zu Ende. „Wer wird
Christ?“ Die letzte und schwierigste Frage steht noch aus. Sie lautet: Wann beginnen Sie mit dieser Liebe? Beginnen Sie:
A: Gar nicht, weil es eben auch anders geht?
B: Morgen, morgen, nur nicht heute?
C: Wenn der andere damit angefangen hat? Oder beginnen Sie:
D: ….
Tja, diese Antwort D können nur Sie selbst geben. Da kann Ihnen weder ein Publikumsjoker noch ein Telefonjoker helfen. Nicht das, was die Mehrheit sagt oder tut, und nicht das, was Ihnen Freunde oder Bekannte raten. Hier sind Sie ganz persönlich gefragt. Aber die Chance, dass Sie mit Ihrer Antwort D gewinnen, die ist riesengroß. Es werden keine Millionen sein – auch nicht an der Steuer vorbei – aber ein sinnvolles und erfülltes Leben wird es sein, ein echtes und überzeugendes Christsein. Amen.
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Erstellt am: 28.04.2013 08:15 Uhr
Der Honig ist eines der beliebtesten Volksnahrungsmittel und ein einzigartiges Heilmittel. Schon vor über dreitausend Jahren war der Honig bei den alten Ägyptern als ein besonderer „Saft“ bekannt. Aber erst in neuerer Zeit weiß man, was im Honig alles enthalten ist, nämlich: Kalium, Natrium, Kalzium, Magnesium, Eisen, Kupfer, Mangan und Phosphat, die Vitamine B1, B2, C und Nikotinamid (zum B-Komplex gehörend) sowie Fermente (Diastasen und Invertasen) und Azetylcholin. Die verschiedenen Zuckerstoffe setzen sich zusammen aus Fruchtzucker (Lävulose), Traubenzucker (Dextrose) und Rohrzucker. Der Fruchtzuckergehalt liegt bei etwa 40 Prozent. So ist es nicht verwunderlich, daß der Honig in der Behandlung schwerer Leberleiden weitaus bessere Heilwirkungen erzielt als der noch oft angewendete Traubenzucker. Der Fruchtzucker, verglichen mit dem Traubenzucker, bedarf zum Abbau nur ein Zehntel der Leberenergie. Außerdem werden die anderen Zuckerstoffe weitaus besser ausgenutzt, was wiederum die Glykogenspeicherung viel weniger belastet. Ist die schwerkranke Leber nicht mehr in der Lage, Traubenzucker in Glykogen umzuwandeln, gelingt ihr dies immer noch bis zu etwa 30 Prozent mit dem Fruchtzucker. Kinder, die reichlich Honig erhalten, weisen wesentlich gesündere Zähne und festere Knochen auf als andere Kinder. In Asien und Südamerika werden Wunden von der Landbevölkerung oft nur mit Honigverbänden kuriert. Auch in Schlesien und in der märkischen Heide war es unter den Bauern Brauch, die eiternden Wunden ihrer Tiere mit Honig zu behandeln. Aus alten Überlieferungen wissen wir, daß diese Honigverbände vorchristlichen Erfahrungen entstammen. Im Orient wie auch bei den Germanen wußte man bereits zu jener Zeit recht gut, daß Honig die Wunden viel schneller heilen läßt als jede Arznei. Die wissenschaftlichen Labors konnten erst in jüngster Zeit den Beweis von der keim- und bakterienhemmenden Wirkung des Honigs liefern. Da alle Honigsorten diesen „Keimtöter“, das X-Hormon Inhibin, enthalten, weiß man inzwischen, daß diese Substanz nicht aus den Blütenpollen, sondern aus den Drüsen der Bienen stammt und dass bereits die kleinste Menge dieses Stoffes wirkt. Weitere Heilanzeigen des Honigs sind Kreislauferkrankungen, Nervosität, Überarbeitung, Erkältungen, Schlaflosigkeit, Verdauungsbeschwerden und Mineralstoffmangel. Bewahrt man den Honig kühl, lichtgeschützt und unverdünnt auf, behält er fast unbegrenzt seine antibakterielle Wirkung. Beim Erhitzen und verdünnen verliert er diese Eigenschaft. Heißen Getränken darf Honig also erst nach Abkühlung auf Trinkwärme beigefügt werden. Beim Kauf muß auch darauf geachtet werden, daß der Lieferant bekannt und vertrauenswürdig ist, denn ein Honig muß „reif“ sein. Allzuoft wird nicht ausgereifter Honig wegen seines höheren Gewichts verkauft. Ein solcher Honig ist zur Aufbewahrung ungeeignet und besitzt nicht die gleiche Heilwirkung. Vor Honigfälschungen, die oft mit Streckmitteln und Gewichtsverbesserern versetzt sind, kann man sich heute nur mit Sicherheit schützen, wenn man seinen Honigbedarf bei einem persönlich bekannten Imker deckt. Einige Rezepturen für diverse Krankheiten: bei Fieber gibt man ½ Liter lauwarmes Wasser 100 Gramm Weinessig und 100 Gramm Honig zu und verwendet die gut gemischte Lösung als Klistier und als Brust- und Wadenwickel; bei Nagelbettentzündungen oder eiterungen mischt man Honig und Zwiebelsaft zu gleichen Teilen und macht damit Auflagen. Bei Haarausfall wird von grünen Nußschalen und Nußblättern ein starker Absud gefertigt, lauwarm abgeseiht und der Flüssigkeit 1 bis 2 Eßlöffel Honig beigegeben. Damit wird der Kopf 2 mal wöchentlich gewaschen und 1 mal täglich massiert. Hautleiden wie rissige Hände, aufgesprungene Haut, Hautblutungen, -entzündungen, -ausschläge, -jucken, -schrunden und unreinheiten werden durch Honigauflagen oder auch durch Honigkuren mit Sicherheit geheilt; auch bei der Schuppenflechte lohnt sich ein Versuch mit der oben erwähnten Kur, besonders, wenn abwechselnd die Apfel und die Honigkur durchgeführt werden. Bei Sodbrennen hilft der folgende mit Honig gemischte Tee:
Brennessel (Folia Urticae) 20,0g
Tausendgüldenkraut (Herba Centaurii) 15,0g
Wermut (Herba Absinthii) 5,0g
Wacholderbeeren (Fructus Juniperi) 10,0g
M.f.spec: D.S: Pro Tasse 1 Teelöffel des Teegemischs aufgießen und 20 Minuten vor dem Essen einnehmen.
Bei chronischer Schlaflosigkeit genügt allein die Honigkur. Milzleiden jeder Art behandelt man mit einer Mischung aus Rettichsaft und Honig zu gleichen teilen. Davon nimmt man täglich 3 bis 4 mal 1 gestrichenen Eßlöffel voll ein. Bei Hodenschmerzen, -verhärtungen oder -geschwülsten genügen oft lauwarme Honigauflagen. Hühneraugen lassen sich mit Auflagen von reinem Bienenwachs wegbekommen. Werden Brandwunden sofort mit einer Honigauflage bedeckt, kommt es nicht zur Blasenbildung, und die Wunde verheilt narbenlos. Dies gilt auch für Verbrühungen. Blutarmut und Bleichsucht lassen sich mit der Honigkur behandeln. Große Erleichterung bringt beim Bronchialasthma geriebener Meerrettich, mit reichlich Honig vermischt. Davon nimmt man abends vor dem Schlafengehen 1 Teelöffel voll. Zusätzlich führt man die Honigkur durch. Geschwüre, Abszesse, eiternde Wunden behandelt man entweder mit reinen Honigauflagen, die man am Tag mehrmals wechselt, oder mit einem warmen Brei aus schwarzem Rettich und Honig. Da längst noch nicht alle Wirkstoffe des Honigs bekannt sind, darf angenommen werden, daß er noch mehr Heilwirkungen hat. Deshalb sollte der Honig das bleiben, was er schon immer war – ein unverändertes, unverfälschtes Volksnahrungs- und -heilmittel. JBV
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Erstellt am: 28.04.2013 02:44 Uhr
„Der Pöbel ruiniert sich durch das Fleisch, das wider den Geist, und der Gelehrte durch den Geist, den zu sehr wider den Leib gelüstet.“
Georg Christoph Lichtenberg
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Erstellt am: 28.04.2013 00:55 Uhr