„Jedermann kann für die Leiden eines Freundes Mitgefühle aufbringen. Es bedarf aber eines wirklich edlen Charakters, um sich über die Erfolge eines Freundes zu freuen.“
Oscar Wilde
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Erstellt am: 06.06.2013 00:12 Uhr
„Jedermann kann für die Leiden eines Freundes Mitgefühle aufbringen. Es bedarf aber eines wirklich edlen Charakters, um sich über die Erfolge eines Freundes zu freuen.“
Oscar Wilde
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Erstellt am: 06.06.2013 00:12 Uhr
Das Wasser ist ein wahres Geschenk für das Leben auf der Insel. Die Bewohner von Teneriffa haben große Bemühungen und ihre ganze Erfindungskraft darangesetzt, das Wasser zu gewinnen, das der Boden, mit seiner porösen Basalt-Struktur, einfängt. Da die Insel vulkanische Charakteristiken aufweist, und die Böden normalerweise porös und permeabel sind, dringt ein Großteil des Regenwassers in den Grund ein. Ein weiterer bedeutender Beitrag zu den verfügbaren Wasserbeständen ist der Kondensierung in den Waldzonen und dem Auftauen des Schnees der höher gelegenen Gebiete zu verdanken. Wasser ist aber nicht nur in den zuvor genannten geologischen Formationen enthalten. Es sammelt sich auch zwischen den Gängen an; es handelt sich in diesem Fall um undurchlässige Formationen, die das eingesickerte Wasser nicht durchlassen, so dass es sich dort ansammelt.
Aufgrund der geologischen Gegebenheiten und der Tatsache, dass die Niederschläge sehr unregelmäßig sind, war es nicht empfehlenswert, systematisch Staudämme und -seen anzulegen. Deshalb stammt auch das meiste Wasser aus den Stollen und Brunnen, dank derer das Wasser aus den unterirdischen Speichern, wo es sich angesammelt hat, gewonnen wird.
Heutzutage gibt es auf der Insel über tausend Bohrschächte, mit einer Gesamtlänge von über 1.700 Kilometern. Außerdem existieren mehr als 500 Brunnen, die durchschnittlich 120 Meter tief sind. Über 90% des konsumierten Wassers stammt aus diesen natürlichen Reserven. Auf Teneriffa sind eine Reihe von Staubecken (mit einem Fassungsvermögen von insgesamt über 22 Kubikhektometern), unter anderem mehr als 8.100 private Stauwehre, die etwa 13 Kubikhektometer enthalten können, zu finden. Das Wasser wird über ein komplexes, über 4.000 Kilometer langes Netz von Kanälen und Rohren verteilt.
Hydrologischer Plan der Insel. Ressourcen und Verbrauch: Die Inselregierung von Teneriffa, die sich darüber bewusst ist, dass die Wasserressourcen knapp bemessen sind, setzte im Februar 1997 den Hydrologischen Plan der Insel in Kraft. Es liegen ihm eine Analyse des Konsums pro Sektor und die Ausarbeitung von Formeln zur Erhöhung von Wasserfluss und -gewinnung zugrunde. Laut Angaben des Rates für Wasservorkommen der Insel (Consejo Insular de Aguas), stellt das Grundwasser, mit über 90% des gesamten verfügbaren Wassers, auf der Insel weiterhin die wichtigste Quelle dar (196 hm3 im Jahre 2000, von 216 hm3 insgesamt). Es stellen sich allerdings diesbezüglich zwei große Probleme: Übermäßige Ausnutzung und Verschlechterung der Qualität. Der Verbrauch ist inzwischen ziemlich stabilisiert. Die Landwirtschaft ist, trotz einer Tendenz zur Konsumverringerung in den letzten Jahren, mit fast 50% weiterhin der Hauptkonsument.
Andererseits aber sind die Notwendigkeiten in Bezug auf Versorgung der Bevölkerung, sowohl der Ansässigen wie der Touristen, gestiegen. Aufgrund des Verbrauchs und der Nachfrage heutzutage, müssen neue Versorgungsmöglichkeiten vorgesehen werden; darunter sind, aufgrund ihrer großen Produktion, vor allem Recycling von geklärtem Wasser sowie Entsalzung zu nennen. Außerdem ist es nötig, systematisch die Wasserqualität zu korrigieren, und das Verteilungsnetz zu verbessern, um unnötigen Verlust zu vermeiden.
Im Juli 1998 nahm die erste Entsalzungsanlage für Meerwasser (Estación desaladora de agua de mar – EDAM) im Süden der Insel ihren Betrieb auf, mit einer Produktion von 10.000 m3 pro Tag, in der ersten Phase, und derzeit von 20.000 m3 täglich. In der Hauptstadt Santa Cruz funktioniert eine andere Entsalzungsanlage, die, bei vollständiger Inbetriebnahme, 40.000 m3 pro Tag produzieren wird. Außerdem gibt es mehrere Kläranlagen für Abwässer (Estaciones depuradoras de aguas residuales – EDAR), die zu verschiedenen Zwecken wieder verwendet werden können. Zusätzlich dazu sind auf der Insel diverse Anlagen zur Verbesserung der Qualität des Grundwassers in Betrieb, wo der auf die übermäßige Ausnutzung der Grundreserven zurückzuführende exzessive Gehalt an Mineralien und Salzen reduziert wird: Anlagen zur Verringerung der Mineralien (Reduzierung des Fluors) im ersten Fall, und zur Entsalzung von Brackwasser im zweiten.
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Erstellt am: 05.06.2013 02:48 Uhr
„Kleine Taten, die man ausführt, sind besser als große, die man plant.“
George C. Marshall
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Erstellt am: 05.06.2013 00:10 Uhr
Das Festival Literario Ciudad de los Adelantados (literarisches Festival La Laguna) wird die gewohnten Bühnen füllen, solche wie Theatersäle und Bibliotheken, sowie andere ungewöhnliche Plätze (Pflegeheime, Heime für Bürger und Jugendliche und das Aguere Cultural) mit aller Art von Anregungen, die sich auf die Welt der Schrift beziehen, ab literarische Begegnungen bis zu Rapper-Wettbewerbe. Die literarische und kulturelle Stadt-Tradition wird in dieser Begegnung von Schriftstellern und Künstlern des gesamten Landes zugegen sein, um das Gleichgewicht zwischen Erneuerung und Tradition in der Schriftwelt ausfindig zu machen.
Vom 6. Bis zum 9. Juni 2013 in La Laguna.
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Erstellt am: 04.06.2013 02:35 Uhr
„Das Denken ist das Selbstgespräch der Seele.“
Platon
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Erstellt am: 04.06.2013 00:09 Uhr
Liebe GemeindemitgliederInnen, FreundInnen und FörderInnen unserer Gemeinde auf Teneriffa.
Mit der Sommerausgabe unseres Gemeindeboten wollen wir wieder ein Zeichen der Verbundenheit und der Gemeinschaft setzen. Wir wissen, dass viele von Ihnen sich derzeit mit dem naßkalten Wetter plagen und sich schon wieder auf den Aufenthalt hier auf Teneriffa freuen. Vielleicht können wir ja mit diesen Zeilen ein klein wenig zur Gemütsaufheiterung beitragen, wobei auch hier das Wetter nicht gar so toll ist, wie man vermuten sollte.
In wenigen Wochen werden unsere Renovationsarbeiten am Altarretabel beginnen und wir sagen schon jetzt mal allen ein ganz „Herzliches Vergelt’s Gott“ die mit Ihren Spenden dazu beigetragen haben, dass wir dieses Unterfangen beginnen und hoffentlich auch gut vollenden können. Ein paar Zeilen dazu auch in dieser neuen Ausgabe des „kleinen“ Sommer-Gemeindeboten. Schauen Sie also rein unter:
http://www.katholische-gemeinde-teneriffa.de/Gemeindebote_Sommer13.pdf
Unter nachfolgendem Link können Sie ihn so ausdrucken und zusammenlegen, als hätten Sie ihn in San Telmo bekommen:
http://www.katholische-gemeinde-teneriffa.de/Gemeindebote_Sommer13_Druck.pdf
Ihnen nun viel Spaß und Freude, aber auch viele gute Erinnerungen bei der Durchsicht dieses neuen Gemeindeboten und vielleicht sehen wir uns ja bald wieder persönlich hier auf der Insel.
Herzlichst und in geschwisterlicher Verbundenheit
Ihre
Andrea und Bertram Bolz
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Erstellt am: 03.06.2013 08:52 Uhr
Der Fronleichnamstag von La Orotava ist das bedeutsamste Ereignis im Kalender der Jahresprogramme der Gemeinde. Die wunderbaren Teppiche, die mit Blumen und gefärbtem Sand vom Teide angefertigt werden, stellen einen Anblick dar, der Tausende Besucher der ganzen Insel anzieht.
Am 6. Juni 2013 in La Orotava.
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Erstellt am: 03.06.2013 02:30 Uhr
„Es gibt zwei Möglichkeiten, Karriere zu machen: Entweder leistet man wirklich etwas, oder man behauptet, etwas zu leisten. Ich rate zur ersten Methode, denn hier ist die Konkurrenz bei weitem nicht so groß.“
Danny Kaye
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Erstellt am: 03.06.2013 00:07 Uhr
L I: 1 Kön 8, 41-43 / Ev.: Lk 7, 1-10
Schwestern und Brüder!
Wer von uns kennt ihn nicht – diesen Spruch: „Jetzt hilft nur noch beten!“ So denken Schüler und Studenten vor einer wichtigen Klassenarbeit oder Klausur, wenn sie für sich feststellen, wie ihnen die Zeit zum Lernen mal wieder davonläuft. So denken Patienten vor einer riskanten Operation, wenn der Ausgang des Eingriffs für sie völlig ungewiss ist und so empfinden wohl auch Bergsteiger, die in ein schweres Unwetter kommen. Ich glaube, wir alle kennen solche oder ähnliche Situationen aus unserem Leben, in denen wir gespürt haben, wie die eigenen Fähigkeiten nicht mehr greifen und dass schlussendlich nur noch der Glaube an Gott helfen kann. In einer solchen Lage steckt auch der römische Hauptmann aus der Stadt Kafarnaum.
Die Erzählung des Evangelisten Lukas steht uns klar und deutlich vor Augen. Sein Diener, der ihm sehr viel bedeutet – zu dem er vielleicht sogar eine sehr intensive Beziehung unterhält, was für damalige römische Verhältnisse durchaus üblich war – liegt im Sterben. Weil er sich nicht anders zu helfen weiß, wendet er sich in seiner Not an Jesus, von dem er schon einiges gehört hat und der sich gerade in der Stadt aufhält. Allerdings will er als Römer, als Fremder, Jesus nun nicht unbedingt zu nahe treten; will sich ihm nicht aufdrängen und ihn schon gar nicht belästigen. Deshalb bittet er die Ältesten, quasi so etwas wie den jüdischen Pfarrgemeinderat, für ihn bei Jesus doch ein gutes Wort einzulegen. Und diese bitten Jesus: „Erfüll ihm doch sein Anliegen. Er liebt unser Volk und er hat uns die Synagoge gebaut. Als Heide hat er sehr viel für uns Juden getan, so kannst du als Jude doch auch etwas für einen Heiden tun.“
Und Jesus lässt sich tatsächlich darauf ein. Aber als er mit ihnen in die Nä-
he des Hauses kommt, da tut sich für ihn eine neue, ja eine ganz entscheidende Situation auf. Denn der Hauptmann schickt auf einmal Freunde, die nochmals für ihn bitten sollen. Nur – dieses Mal geht es nicht um die Heilung des Kranken, sondern es geht um die Fürsorge des Hauptmannes für Jesus. Er als Römer weiß, dass Jesus – in der Sichtweise des jüdischen Glaubens – als Jude unrein werden würde, wenn er ein heidnisches Haus beträte. Deshalb sagen diese neuen Bittsteller im Namen des Hauptmannes zu ihm: „Komm nicht selber! Denn ich bin es nicht wert, dass du in mein Haus kommst und dich unrein machst. Und ich selbst bin es auch nicht wert, dass ich persönlich zu dir komme.“ Diese Bescheidenheit macht ihn für die Hörer damals und für uns heute noch viel sympathischer. Da sind einmal die, die über ihn sagen: „Er hat es verdient“ und er selbst sagt von sich: „Ich bin nicht würdig!“ Über diese, seine Bescheidenheit, ist auch Jesus dermaßen verblüfft, dass er den Leuten, die ihm folgen und die ihn hören wollen, den Glauben und das Vertrauen dieses Hauptmannes als nachahmenswertes Beispiel vor Augen stellt.
Bleibt für mich die Frage: Haben wir das Evangelium wirklich schon genügend ausgeschöpft, wenn wir uns vornehmen, in ausweglos scheinenden Situationen unsere ganze Hoffnung auf Gott zu setzen, wie es der Hauptmann eben tut? Schauen wir uns diesen Mann, der hier von Lukas in diesem Evangelienabschnitt in den höchsten Tönen gelobt wird, noch ein wenig genauer an. Die Tatsache, dass er Heide ist und noch dazu in römischen Diensten steht, sind denkbar schlechte Voraussetzungen, um bei der Bevölkerung beliebt zu sein. Und dennoch sprechen die Ältesten positiv über ihn. Wahrscheinlich haben sie ihn als einen Mann kennengelernt, der durchaus an Gott glaubt – nicht wie sie, aber der dennoch einen Glauben an Gott in sich trägt. Er achtet die Sitten und religiösen Bräuche der Menschen, die um ihn herum leben, obwohl er sie selbst nicht praktiziert. Und obwohl
er Jesus nicht zumuten will, sein Haus zu betreten, traut er ihm doch gleich-
zeitig zu, seinen Diener quasi aus der Ferne zu heilen.
Ich glaube, dass dieses, für den ein oder die andere vielleicht seltsam anmutende Verhalten des Hauptmannes, ganz eng mit seinem Glaubensverständnis zusammenhängt – oder sagen wir ruhig: mit seiner ganz persönlichen Gottesbeziehung. Er traut Gott alles zu, und wenn es stimmt, dass dieser Jesus der Sohn Gottes ist, dann hat er eben auch ein unerschütterliches Vertrauen in die Vollmacht Jesu. Er hofft jetzt auf sein Wirken, auf das Wirken Gottes, weil er sich in einer – nach menschlichem Ermessen – ausweglosen Situation befindet. Dabei bildet er sich nicht ein, diese Heilung seines Dieners verdient zu haben – quasi als Belohnung für seine rechtschaffene Lebensführung oder auch als Dankeschön Gottes für den Bau der Synagoge. Nein, er hat nichts anderes vorzuweisen, weshalb Gott ausgerechnet seinen Diener heilen sollte, als eben genau dieses, sein Gottvertrauen.
Das imponiert – nicht nur mir, sondern auch Jesus. Er ist so davon angetan, dass er sagt: Einen solchen Glauben habe ich nicht einmal beim auserwählten Volk Israel gefunden – und ich möchte anfügen: wie bei diesem Heiden! Das ist provozierend – aber genau darum geht es Jesus und auch dem Evangelisten in diesem Abschnitt – um eine Provokation dergestalt: Schaut über den eigenen Tellerrand hinaus. Entdeckt das Vorbildhafte auch in jemandem, der anders ist, als ihr es seid. Verzichtet auf die Brille der Vorurteile und lernt von denen, die euch bislang fremd sind. Ich weiß, so lange solche Aussagen als Appelle an uns gerichtet werden, bejahen wir diese fast immer – schließlich sind wir ja alle sooo aufgeschlossene Menschen! Aber wehe, es geht darum dies ganz konkret in unser Leben umzusetzen. Da gibt es schlaflose Nächte für die Eltern, wenn die Tochter einen afrikanischen Freund daherbringt oder der Sohn sich outet und einen Freund als Sexualpartner hat. Da bekommt man ein flaues Gefühl in der Magengegend, wenn man auf einmal einen Vorbestraften beschäftigen soll oder ein Suchtkranker in der Gemeinde mitarbeiten möchte.
Was würde Jesus heute zu uns sagen? Einen solchen Glauben habe ich in San Telmo gefunden? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass wir wohl immer in einer ganz gewaltigen Spannung leben – nämlich zwischen dem eigenen Bemühen und dem Tun Gottes. Gottvertrauen wie ich es verstehe kann nicht heißen: die Hände in den Schoß zu legen, weil es Gott schon richten wird – wie es genauso wenig heißen kann: Nur auf mein Tun kommt es an. Wir sind alle gerufen, unsere Kräfte, unsere Fähigkeiten, unser Herz einzusetzen, so gut wir können, aber das mit einem großen Vertrauen zu verbinden.
Ich für meinen Teil versuche das auch so zu handhaben. Seit Jahren setze ich mich mit viel Kraft und ganzem Herzen für die Seelsorge ein, habe viel Freude an dieser, meiner Arbeit und versuche auch, diese Freude weiter zu schenken. Ich habe dabei gelernt, das II. Vatikanische Konzil insofern umzusetzen, dass die Kirche keine von der Außenwelt abgeschottete Burg ist, sondern dass sie durchaus von der Welt lernen kann. Ja, wir können als Kirche und Gemeinde auch von Menschen lernen, die nicht bei uns beheimatet sind, und wir können und müssen uns auch der Menschen annehmen, die unsere Hilfe brauchen, auch wenn sie nicht unser Gesangbuch tragen. Aber trotz all diesem Engagement mache ich für mich immer wieder neu die Erfahrung: Es wird für uns als Kirche alles weniger. Der Glaube schwindet und unser Kreis, unsere Gemeinde wird immer kleiner. Daran könnte man, daran könnte ich und mit mir sicherlich viele Kolleginnen und Kollegen verzweifeln. Aber ich habe auch schon vor Jahren durch meinen Begleiter in der Ausbildung zum Diakon, Vaterabt Laurentius Hoheisel, gelernt, wie ich damit umgehen kann. Und er sagte mir damals: „Sag jeden Abend zu Gott: Herr, es ist deine Kirche. Du weißt, ich wirke gerne in ihr und ich bemühe mich mit all den Kräften und Fähigkeiten, die du mir geschenkt hast. Aber ich muss die Menschen nicht erlösen, das hast du schon getan.“
So will ich auch weiterhin in tiefem Vertrauen mein Leben, meine Beobachtungen und Sorgen vorbehaltlos auf Gott werfen und ihn – nicht nur in der Feier der Eucharistie bitten: „Herr, ich bin nicht würdig, dass Du eingehest unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort, dann wird meine Seele gesund.“ Amen.
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Erstellt am: 02.06.2013 08:38 Uhr
Diakon Bertram Bolz
Deutsprachigprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Einen wunderschönen Sonntagmorgen, Ihnen allen, verehrte Schwestern und Brüder.
Sieben Gaben werden dem Heiligen Geist in der Tradition unseres Glaubens zugesprochen, das habe ich Ihnen diese Woche zu vermitteln versucht. Heute bleibt mir die letzte Gabe, die des Rates. Von Bedeutung vor allem dort, wo ich meine, dass guter Rat teuer ist.
Ich bin in meiner Arbeit ab und an auch mit Krankenschwestern und Krankenpflegern, sowie mit Altenpflegerinnen und -pflegern in Kontakt. Menschen, die Tag für Tag mit der Endlichkeit des Lebens konfrontiert sind. Häufig müssen Sie dem Tod ins Auge blicken, täglich sich mit dem Verlust von Gesundheit, und wie Menschen damit umgehen, auseinandersetzen. Keine leichte Aufgabe – mitnichten. Es ist vielmehr ein Dienst, der mitunter an die Nieren und auch ganz gewaltig unter die Haut geht.
„Wie schaffe ich es bei all dem, selbst gesund zu bleiben und gern meine Arbeit zu tun?“ „Wie gelingt es mir dabei weder abzustumpfen, so dass mich nichts und niemand mehr berührt… noch jedes Mal mit zu sterben und irgendwann einfach nicht mehr zu können?“ Diese und ähnliche Fragen stehen oft im Raum. Und da, da ist guter Rat teuer. Zumal jeder Mensch anders ist und anders mit diesen belastenden Situationen umgeht. Und doch bemühe ich mich, dem auf die Spur zu kommen, woraus ich immer neu Kraft schöpfen kann, worin ich mich lebendig spüre, wo ich auftanke.
Bei einem Seminar von Bediensteten, die als Krankenschwestern und Krankenpfleger, als Altenhelferinnen und Altenhelfer tätig sind, da sollten diese neben all den Dingen, die den Dienst schwer und nur allzu oft auch mehr als traurig machen, auch das stellen, was den Dienst gelungen macht oder was sie einfach auch als schön in ihrem Dienst erlebt haben. Jede und jeder war gefordert für sich ihre oder seine „Freudenbiographie“ aufzuschreiben.
Dem Raum zu geben, was gut war, was sich schön anfühlte, worin jede und jeder sich selbst lebendig spürte. Den Blick einmal ganz einseitig und eindeutig auf das Positive zu lenken.
Das Ergebnis war für alle überraschend. Die Stimmung im Raum hat sich verändert. Es gab viel Dankbarkeit, Schönes und Beglückendes. Allen war bewusst, dass dadurch das Schwere nicht einfach leicht wird. Aber diese andere Seite des Betrachtens weitete den Blick doch ganz beachtlich und beschenkte alle. Deshalb möchte ich auch Sie heute ermutigen, das auch einmal für sich selbst zu tun: Sich hinzusetzen und eine eigene Freudenbiografie aufzuschreiben. Der Sonntag eignet sich doch hervorragend dafür – oder nicht?
In diesem Sinne – einen freudenreichen Sonntag Ihnen allen!
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Erstellt am: 02.06.2013 08:20 Uhr