„Das größte Übel der heutigen Jugend besteht darin, dass man nicht mehr dazugehört.“
Salvador Dali
Infos unter:
Erstellt am: 09.07.2013 00:12 Uhr
„Das größte Übel der heutigen Jugend besteht darin, dass man nicht mehr dazugehört.“
Salvador Dali
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Erstellt am: 09.07.2013 00:12 Uhr
Der Text für die heutige Predigt steht im 43. Kapitel des Propheten Jesaja. Damals zur Zeit des Propheten vor über 2500 Jahren lebten viele Israeliten im babylonischen Exil. Ihnen, die schon jahrelang in der Fremde zugebracht haben, kündigt der Prophet das Ende der Fremdherrschaft an.
Wir hören aus dem 43 Kapitel die Verse 1-7:
1 Und nun spricht der Herr, der dich geschaffen hat, Jakob und dich gemacht Israel:
Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen: du bist mein!
2 Wenn du durchs Wasser gehst, will ich bei dir sein, dass dich die Ströme nicht ersäufen sollen; und wenn du ins Feuer gehst sollst du nicht brennen, und die Flamme soll dich nicht versengen.
3 Denn ich bin der Herr, dein Gott, der Heilige Israel, dein Heiland. Ich habe Ägypten für dich als Lösegeld gegeben, Kusch und Seba an deiner statt,
4 weil du in meinen Augen so wert geachtet und auch herrlich bist und weil ich dich lieb habe.
Ich gebe Menschen an deiner statt und Völker für dein Leben.
5 So fürchte dich nun nicht, denn ich bin bei dir. Ich will vom Osten deine Kinder bringen und dich vom Westen her sammeln.
6 Ich will sagen zum Norden: Gib her! Und zum Süden: Halte nicht nicht zurück! Bring her meine Söhne von ferne und meine Töchter vom Ende der Erde,
7 alle, die mit meinem Namen genannt sind, die ich zu meiner Ehre geschaffen und zubereitet und gemacht habe.
Herr, dein Wort ist unseres Fußes Leuchte und ein Licht auf unserem Weg.
Liebe Gemeinde
die eben gehörten Bibelworte aus dem Propheten Jesaja sind tröstlich und befreiend.
Das gilt besonders vom Wochenspruch, der vielen vertraut ist und mit dem unser heutiger
Predigttext beginnt:
So spricht der Herr, der dich geschaffen und gemacht hat:
Fürchte dich nicht, ich habe dich erlöst. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen – du bist mein!
Ursprünglich richten sich die Worte an das Volk Israel – genauer gesagt an Teile des Volks, die im Exil in Babel leben. Ihnen, die jahrzehntelang getrennt von ihrem Herkunftsland in der Verbannung leben, wird in Form eines Heilsorakel die Heimkehr angekündigt.
Mit dem Erstarken der Perser sieht der Prophet das Ende des babylonischen Exils kommen.
Anstelle Israels sollen nun andere Völker versklavt werden. Ägypten und 2 weitere Nilländer werden das Lösegeld sein, mit denen Israel ausgelöst wird.
Es mag uns befremden, wie unbekümmert hier der Prophet von Gottes Wirken in der Geschichte spricht. Hier wird Gottes Wirken in der Sprache des damaligen Sippenrechts beschrieben, nach dem der nächste Verwandte die Pflicht hat, einen in Schuldsklaverei Geratenen auszulösen. Als Lösegeldsumme werden im Text Länder des nördlichen Afrika benannt:
Ich habe Ägypten für dich als Lösegeld gegeben, Kusch und Seba an deiner statt.
Wenn wir diese Worte im Horizont des Neuen Testaments bedenken, dann können wir heute so nicht mehr von Gott und seinem Wirken in der Geschichte reden. Denn Gott lässt die Sonne scheinen über Gerechte und Ungerechte – heißt es im Neuen Testament, was darauf hinweist,dass Gottes Wirken letztlich unbegreiflich ist und auch nicht in dem Schema Belohnung und Bestrafung aufgeht.
Leid und Ungemach werden im Alten Testament häufig als Strafe Gottes gesehen, wogegen sich schon Hiob heftig zur Wehr setzt. Auch im Neuen Testament findet sich ein solches Denken.
Im Johannesevangelium wird Jesus angesichts eines Menschen, der schon von Geburt an blind war, gefragt: wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, dass er blind geboren wurde? Man glaubte offenbar an einen Zusammenhang von Schuld und Ergehen. Eindeutig ist die Antwort, die Jesus gibt:
Weder er noch seine Eltern haben gesündigt, sondern es sollen die Werke Gottes an ihm offenbar werden.
Diese andere Perspektive, belastende Lebensumstände zu betrachten, weg von der Schuldfrage hin zum Wozu, lässt uns heute anders und bescheidener von Gott und seinem Wirken in der Geschichte reden als es Jesaja tut.
Bibeltexte sind mitgeprägt vom Denken der Zeit. Es ist deshalb erforderlich, die Bibel von der Mitte der Schrift her zu lesen – wie Luther gesagt hat: „Sucht, was Christum treibet!
„Was auf Christus ausgerichtet ist, ist Gottes bedingungslose Liebe, die schon im heutigen Predigtabschnitt durchscheint.
In der Mitte des Textes wird auf die Liebe hingewiesen, die Gott bewegt, ein Volk auszuwählen und durch dieses Volk auch uns. Im Text heißt es: Ich habe dich erwählt, weil du in meinen Augen so wert geachtet und auch herrlich bist und weil ich dich lieb habe. Diese Worte zielen auf den Kern der Botschaft Jesu von der Liebe Gottes,die uns auch heute bei der Feier des Abendmahls spürbar angeboten wird. Ja, beim Abendmahl haben haben wir teil an der Zusage Gottes: Du bist mein!
Wo wir dieser Zusage vertrauen, wo wir daran festhalten, dass wir Gottes sind, da lernen wir, Ängste zu überwinden, Ängste, die uns einengen und versklaven. An diese Botschaft, die uns von den Lasten der Vergangenheit befreit, erinnern uns die Worte: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst, ich habe dich bei deinem Namen gerufen: du bist mein.
Von der Liebe Gottes her, die in Jesus Christus aufscheint, bekommen diese Worte eine Weite, die uns hilft, unser Leben angstfreier – befreiter zu leben und zu gestalten.
In unserem heutigen Text begegnet uns die Bitte, sich nicht zu fürchten, am Anfang und gegen Ende des Abschnitts. Beides mal steht die Bitte in Verbindung mit Gottes Nähe: „So fürchte dich nun nicht, denn ich bin bei dir.
Wo Gott ist, wo wir uns von ihm behütet wissen und wir in seiner Nähe sind, da brauchen wir auch keine Angst mehr haben.
Auf die Überwindung der Angst durch Gottvertrauen hat Jesus wiederholt hingewiesen – beispielsweise in der Begpredigt durch die Worte: „Sorget nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das seine sorgen. Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage habe.“
Sorgen können uns niederdrücken und auch angst machen, seien es Sorgen um Menschen, die uns nahe stehen, seien es Sorgen um unser eigenes Leben. All diese Ängste – auch die vor dem eigenen Sterben – können wir in Gottes Hände legen, und ihm überlassen, – wie Jesus ebenfalls in der Bergpredigt gesagt hat: Wer ist unter euch, der seines Lebens Länge auch nur ein Stück zusetzen kann, wie sehr er sich auch darum sorgt?
Anstatt uns zu ängstigen können wir darauf vertrauen, dass wir uns beim Sterben einmal nicht im Nichts auflösen, sondern heimkehren zu jenem Herrn, der uns empfängt mit den Worten, die diesseits und jenseits der Todesgrenze gelten:
Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen: du bist mein! Am Ende wird unsere Seele wieder an Gott angefügt. Und wenn wir dann bei unserem Namen gerufen werden, dann ist damit unser Wesen gemeint, unsere Lebensgeschichte, die wir heimbringen.
Wir sind Gottes – im Leben wie im Sterben!
Gott spricht zu uns in seinem Wort; er spricht zu uns durch Menschen und durch Ereignisse.
Alles, was uns im Leben begegnet und widerfährt, das Helle und das Dunkle, sind Lektionen, von den Gott will, dass wir daraus lernen und ihm näher kommen.
Gerade auch in lebensbedrohlichen Situationen gilt seine Zusage: Ich will bei dir sein!
Davon – von lebensbedrohlichen Situationen – ist mit Bildern vom Wasser und vom Feuer die Rede. Welche Bedrohung für uns Menschen vom Wasser oder vom Feuer ausgehen kann, wird einem bewusst, wenn wir an Überschwemmungen – wie vor kurzem in Deutschland – oder an Waldbrände denken.
Im Predigttext heißt es: Wenn du durch Wasser gehst, will ich bei dir sein, dass dich die Ströme nicht ersäufen sollen; und wenn du ins Feuer gehst, sollst du nicht brennen, und die Flamme soll dich nicht versengen.
In solchen lebensbedrohlichen Situationen können wir uns an Gott halten, der uns seine bleibende Nähe zugesagt hat. Mag sein, das uns Gott nicht vor Schwerem bewahrt, aber er bewahrt uns in schweren Situationen und lässt uns – unsere Seele- unversehrt daraus hervorgehen.
In der Seelsorge – bei der Begleitung von Schwerkranken und Sterbenden – habe ich dies wiederholt erfahren.
Wir erfahren Gott und sein heilendes Wirken, wo unsere Gedanken und Sinne ganz auf ihn ausgerichtet sind, wo er unser Herr ist und wir ihm ganz vertrauen.
In unserem heutigen Text lässt uns Gott durch den Propheten sagen: Denn ich bin der Herr, dein Gott, der Heilige Israels, dein Heiland.
Noch einmal wird uns zusagt: Wir sind Gottes und können uns seinem heilenden Wirken anvertrauen. Im Text ist von Gott als dem Heiland die Rede. Im hebräischen Urtext steht dafür das Wort „Jescha“ ,was auf den Namen Jesus hinweist, und übersetzt werden kann mit Retter, Helfer, Heiland.
Sich Gottes heilendem Wirken zu öffnen, dazu sind wir heute eingeladen.
Der Predigttext schließt mit dem Ruf an alle vier Himmelsrichtungen, sie möchten die Zerstreuten heimführen:
Ich will vom Osten deine Kinder bringen und dich vom Westen her sammeln. Ich will sagen zum Norden: Gib her! Und zum Süden haltet nicht zurück! Bring her meine Söhne von ferne und meine Töchter vom Ende der Erde, alle, die mit meinem Namen genannt sind,die ich zu meiner Ehre geschaffen und zubereitet und gemacht habe.
In diesem Ruf an die Himmelsrichtungen wird die Botschaft von der Heimkehr aus dem Exil ausgeweitet zu einem endzeitlichen Geschehen, eben dass Gott am Ende der Zeiten alle Zerstreuten heimführt zu seiner Ehre. Dieser Ruf darf freilich nicht einseitig zentralistisch gedeutet werden, als ob alle Christen in einer Institution leben müssen. Die Zusammenführung der Christen am Ende der Zeit ist nicht Sache der Menschen, sondern es ist Gott, der zusammen führt.
Wo wir auf Gott ausgerichtet bleiben und uns von seiner Liebe leiten lassen, bewegen wir uns aufeinander zu und tragen zum Frieden auf der Welt bei.
Dazu gebe uns Gott seinen Segen.
Amen
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Erstellt am: 08.07.2013 11:19 Uhr
Heute gab es bezüglich des Wetters nichts zu meckern. Die Sonne schien, kein Wölkchen trübte den Himmel, und von unserem Übernachtungsplatz aus hatten wir freie Sicht auf den Teide. Also nichts wie hin bzw. hinauf.
Über Chio, mit Blick auf die Insel La Gomera, nahmen wir wieder die TF 36 bis zum Teide. Mit der Baumgrenze hatten wir auch die Schneefallgrenze von gestern erreicht. Auch wenn der Schnee die Landschaft verzauberte, die Straßen waren frei, und so kamen wir schneller als gedacht bei den Roques de Garcia an. Dort lag erstaunlicherweise kaum noch Schnee, auch nicht auf dem Teide. Vulkane und Felsen sind für uns spektakuläre Landschaftsformen, die uns stark an Südamerika erinnern.
Von hier aus kann man sogar mit bloßem Auge die Seilbahnstation erkennen. Die Leute, die hier hoch fuhren auf immerhin über 2.000 m über dem Meer, und das bei niedrigen Temperaturen, waren teilweise in Badelatschen und die Damen in Stöckelschuhen unterwegs. Am Parador beim Teide hatten wir ein nettes Erlebnis. Als wir langsam mit unserem Bimobil den Parkplatz verlassen wollten, stand ein älteres Ehepaar freundlich lächelnd am Straßenrand und schaute uns erwartungsvoll an. Als wir anhielten und die Scheibenfenster herunter ließen, erklärten sie uns, dass sie als Besucher unserer Homepage uns an unserem Wohnmobil erkannt haben, und dass ein Bekannter von ihnen, ebenfalls Leser unserer Berichte, immer sagen würde, den Mann möchte ich mal kennen lernen. So etwas freut einen natürlich. Danke für die angenehme Begegnung.
Und nur kurze Zeit später hatten wir es uns gerade auf einem Parkplatz bequem gemacht und das Heckfenster mit Aussicht zum Teide geöffnet, als der HRZ auf Sprinterbasis von Roswitha und Manfred hinter uns einparkte. Wir hatten die beiden gleich am ersten Tag unserer Ankunft auf Teneriffa am Stand von Las Teresitas getroffen. Wir machten es uns in unserer Hecksitzgruppe gemütlich und erzählten vom Reisen. Interessant war, das die Beiden nicht nur an der Asienreise, sondern auch an der nach Madagaskar mit Kostya Abert teilgenommen haben.
Durch die uns mittlerweile vertraute Lava ging es mit einem letzten Blick auf den Teide, der immer mehr von Wolken zugedeckt wurde, über Tamaimo zurück nach Alcala zu unserem Übernachtungsplatz beim Hotel Gran Melia. Bei unserem bisherigen Übernachtungsplatz angekommen, mussten wir feststellen, dass es außer unserem auch noch andere Wohnmobile gibt, nämlich die der Tinerfenos (so heißen die Einwohner von Teneriffa). Am Wochenende werden die wohl los gelassen und besetzen jede Stellplatzmöglichkeit in Meeresnähe. Unser Platz war jedenfalls belegt. Dank unserer geringen Länge von unter sechs Metern kamen wir aber an der anderen Seite des Hotels unter, wo längere Wohnmobile keine Chance zum Einparken haben. So hatten wir das Glück, dort unbehelligt und allein die Nacht verbringen zu können.
Nach den tollen Erlebnissen der letzten Tage am Teide hatte uns heute der Alltag wieder mit all seinen Banalitäten wie Einkaufen, Lavanderia suchen und irgendwo Mittagessen. Wir fuhren auf der TF 47 der Küste entlang Richtung Süden. In einem Restaurant in San Juan bestellte ich mir ein Wiener-Schnitzel und Sabine die obligatorischen Spaghetti Carbonara. Angesichts des Preises war ich von der Qualität des Essens überrascht. Auf der Weiterfahrt beeindruckte uns das Golf-Hotel Abama mit einer prächtigen Parkanlage, in die der Golfplatz eingebettet lag. Eine Wohltat für das Auge. Ein kleiner Spaziergang und ein paar Fotos war uns die Anlage wert. In den Ortschaften, durch die wir fuhren, sahen wir an allen möglichen und unmöglichen Stellen die Tinerfenos mit Ihren WoMos stehen. Für uns kommen Plätze direkt am Straßenrand nicht in Frage, es sei denn, es handelt sich um ruhige Seitenstraßen oder Sackgassen. Erstaunlicherweise halten sich die Spanier an die Regel, an der Straße und auf Parkplätzen kein Campingleben zu entfalten mit Campingstühlen, Markisen usw. Trotz der schönen Lage kamen auch diese Plätze nicht in die engere Wahl. Im kleinen Hafen EL Puertito hätte es uns gefallen, und wir wären gerne dort geblieben, aber halt nicht an einem Wochenende, wo schon am helllichten Tag die Generatoren brummen, die Feuerstellen rauchen und die Radios plärren. Trotzdem hier die Daten von dem ansonsten netten Platz.
GPS Daten vom ÜPl Puertito bei Adeje: N 28°06.863‘ W 16°46.046‘
So suchten wir weiter. Unterwegs kam uns ein Kameltreiber von einer nahe gelegen Kamelfarm entgegen. Danach begnügten wir uns mit einem Übernachtungsplatz in einer Sackgasse in Armenime. Das war zwar auch nicht gerade der Hit, aber wir waren wenigstens allein.
GPS-Daten vom Üpl bei Armenime N 28°075.517‘ W 16°46.548‘
Heute ging es an der Costa Adeje entlang bis nach Las Galletas. Beim Sheraton Hotel an der Playa del Duque an der Costa Adeje gibt es sogar einen WoMo-Stellplatz, den wir jedoch nur von außen begutachtet haben. Die Lage ist in Ordnung, Wasser und Entsorgungsmöglichkeit ist vorhanden.
GPS-Daten WoMo Stellpl beim Sheraton Hotel: N 28°05.946‘ W 16°45.064‘
Von der mit Sand aufgeschütteten Playa del Duque kann man neuerdings auf einer durchgehenden 12 Kilometer langen Promenade oberhalb der Strände und vorbei am Jachthafen Colon bis nach Los Christianos spazieren oder radeln. Dabei braucht man nicht zu verhungern oder zu verdursten, denn die Promenade ist gesäumt von unzähligen Geschäften, Restaurants und Kiosken. Die Promenade musste aber noch warten, denn so spät am Abend wollten wir nicht mehr eine solche Strecke zurücklegen, zumindest nicht per Pedes und auch nicht per Fahrrad. Aber mit dem WoMo, denn wir hatten ja noch keinen Übernachtungsplatz. Also mussten wir uns durchwühlen im Sonntagsverkehr von Las Americas und Los Christianos zunächst einmal bis zum Hafen, wo wir im Hafengelände geparkt haben. Im Hafen von Los Christianos spazierten wir ein wenig herum, unter anderem auch auf der Mole. Die Sonne meinte es nicht so gut mit uns, sie lachte wieder nicht vom Himmel. Dafür lächelte mich ein Quad der Hafenpolizei an, dem ich nicht widerstehen konnte. Am südlichen Stadtrand von Los Christianos drängelten sich zahlreiche spanische Wohnmobile. Für uns war das nicht einladend. Unter der Woche mag das wohl anders sein, aber nicht heute.
GPS-Daten vom WoMo ÜPl Los Christianos N 28°02.641‘ W 16°42.627‘
Also ging‘s weiter bis Las Galletas, wo wir beim Cruz Roja einen schönen Übernachtungsplatz fanden.
GPS-Daten vom ÜPl Las Galletas Arona N 28°00.522‘ W 16°39.728‘
Hier die bisher gefahrene Route auf Teneriffa. Bis jetzt haben wir erst einen kleinen Teil der Insel Teneriffa bereist. Es gibt noch viel zu sehen, obwohl wir nicht jede Barranca abfahren und nicht jedes Bergnest besuchen. Trotzdem ist auch der nächste Bericht sehenswert. Sie schauen ihn doch an??
Infos unter: http://www.rolf-rieber-unterwegs.com
Erstellt am: 08.07.2013 11:14 Uhr
Diakon Bertram Bolz
Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Einen wunderschönen guten Morgen und einen guten Start in diese neue Woche, das wünsche ich Ihnen, verehrte Schwestern und Brüder!
Kennen Sie das Buch des Lebens? – So heißt ein Werk, in welchem ganz normale Menschen – Menschen wie Sie und ich – davon erzählen, wie sie in ihrem Leben Gott erfahren haben. Also nicht irgendwelche Kirchenprofis, die das immer und immer wieder von sich geben und auch keine sogenannten „Promis“ – womöglich aus der ersten oder einer der unmittelbaren Reihen dahinter, damit ja die Aufmerksamkeit auch gewährleistet ist. Nein, Menschen wie Sie und ich. Ich finde ihre Geschichten wirklich so beeindruckend, dass ich mir vorgenommen habe, sie hier weiter zu erzählen und eine Woche des Zündfunken damit zu gestalten.
Da gibt es zum Beispiel die Geschichte dieser Frau. Sie schreibt: «Es war im Sommer 1989, mein Leben war in einigermaßen geordneten Bahnen verlaufen und ich hatte eine kleine nette Familie, bestehend aus Ehemann und zwei süßen Kindern. Natürlich glaubte ich an Gott, mehr oder weniger, denn dieser Glaube war von den Großeltern und Eltern übermittelt worden. Aber manchmal beschlichen mich doch Zweifel, ob es diesen «Gott» wirklich geben sollte. Wie erwähnt an einem Sommertag im Jahr 1989 ging ich nach einem Friseurbesuch zu meinem Auto. Ich ging von vorne auf das Auto zu, setzte mich ans Steuer und startete den Wagen um rückwärts auf die Straße hinauszufahren. Doch auf einmal beschlich mich ein unheimliches Gefühl. Ich konnte den Wagen einfach nicht zurück setzen. Ich schaute nochmals nach allen Seiten. Nichts. Und doch konnte ich nicht wegfahren. Es war als ob eine unsichtbare Hand sich auf meine Schultern legen würde. Um mich selbst zu beruhigen, stieg ich aus, ging um das Auto herum und da sah ich einen kleinen, etwa 2jährigen Jungen auf seinem Dreirad sitzen, direkt hinter meinem Wagen. An einer Stelle, die ich vom Fahrzeug aus nicht einsehen konnte. Die Mutter des Jungen stand abseits, unterhielt sich mit einer Fußgängerin und hatte von dem Vorfall nichts bemerkt. Ich brachte das Kind zu seiner Mutter, setzte mich ins Auto und heulte wie ein Schlosshund. Von da an wusste ich, dass ich die Hand Gottes auf meiner Schulter gespürt und seine Kraft mich durchströmt hatte.»
Infos unter:
Erstellt am: 08.07.2013 09:18 Uhr
L II: Gal 6, 14-18 / Ev.: Lk 10, 1-12.17-20
Schwestern und Brüder!
“Bloß nicht weitersagen”, das war und ist in Betrieben oder auch bei „Kirchens“ immer noch die beste Methode, um etwas, was nicht publik werden soll, ganz schnell bekannt zu machen. Es wird damit etwas „ad absurdum“ geführt, was normalerweise eine ganz andere Bedeutung hat. Denn diese Beschwörung des anderen gilt doch immer dann, wenn ich jemandem etwas von mir, etwas von meinem Leben anvertraue und ich eben im Tiefsten meines Herzens gerade nicht will, dass dies an die große Glocke gehängt wird. Es kann auch sein, dass es sich um eine Angelegenheit handelt, die mir peinlich oder zumindest mehr als unangenehm ist. Der Satz: “Bloß nicht weitersagen!” soll also vermeiden, dass zu viele Menschen von dieser Sache erfahren und sich dann nachher den Mund darüber fusselig reden oder in Schadenfreude verfallen.
“Bloß nicht weitersagen!” – dieser Spruch scheint aber auch für immer mehr Christen Gültigkeit zu besitzen, wenn es um unseren Glauben geht. Bloß nicht davon sprechen – weder im Freundes- noch im Bekanntenkreis, weder in der Schule noch am Arbeitsplatz und vor allem nicht in Situationen, wenn sich gar kirchen- oder christenkritische Leute zu Wort melden könnten. Ja sich auf keine Diskussionen einlassen; es hat ja sowieso keinen Sinn und manche Kritik von denen ist ja auch berechtigt…
Es stimmt schon und wir brauchen da gar nichts zu beschönigen: Viele empfinden es heutzutage nicht unbedingt aufbauend einer Kirche anzugehören, in der man, wenn man sich denn engagiert, oft gegen Wände von Engstirnigkeit und Angst anrennt. Es gibt Menschen die tief darüber enttäuscht sind, dass sie in ihrer christlichen Gemeinde keine Bestärkung für ihr schwer zu verteidigendes Christsein im Alltag erfahren, sondern oft nur zusätzlich in Grabenkämpfe mit hineingezogen werden, die Kräfte kosten und Menschen verschleißen. Dabei spüren wir gar nicht, wie vor lauter Flügel- und Richtungskämpfen in der Kirche, vor lauter Enttäuschung und Entmutigung, die Sprachlosigkeit in Sachen Glauben in unseren eigenen Reihen immer grösser wird. Wann reden wir denn – bitte schön – in unseren Gemeinden miteinander darüber, was uns in unserem jeweiligen Leben trägt, was uns glauben leicht oder auch schwer macht? Wir wissen doch kaum etwas von unseren Glaubens- oder auch Unglaubensgeschichten – mitunter nicht einmal in der eigenen Familie.
So setzen wir z.B. stillschweigend voraus, dass wir alle wissen, weshalb wir jetzt hier versammelt sind und was uns unser Glaube bedeutet. Das erinnert mich an die Aussage eines Zeitgenossen: Glauben tut man(n) oder frau einfach – aber über den Glauben spricht man nicht. Dadurch wird doch aber das Gefühl nur noch stärker, dass wir gleichsam ein kleiner Haufen sind, so etwas wie der letzte heilige Rest, der umgeben ist von einer großen Menge, die eben genau von diesem Glauben nichts mehr wissen will und mit Gemeinde schon gar nichts am Hut hat. Das aber wiederum bewirkt eine Festungsmentalität, die es mit sich bringt, dass wir uns als Kirche zur geschlossenen und verschlossenen Gesellschaft entwickeln – in der sich dann viele auch wieder nicht wohl fühlen; also für mich beißt sich da die Katze sprichwörtlich in den Schwanz.
Genau aus diesen Gedanken heraus ist mir das heutige Evangelium aber wichtig geworden. Es ist für uns eine Provokation, eine Herausforderung im guten Sinne. Es führt uns nämlich eindeutig vor Augen, dass die christliche Botschaft eben alles andere als nur für bestimmte Kreise gedacht ist – sondern dass sie vielmehr einladend an alle Menschen ausgesprochen werden sollte.
Der Evangelist Lukas schreibt für Menschen, die schon damals miterleben mussten, wie sich die christliche Botschaft – so sehr sie selbst auch davon überzeugt gewesen sein mögen – eben nicht von selber durchsetzt. Von allein geschieht gar nichts, im Gegenteil: Menschen mussten mit dem Evangelium in Berührung gebracht werden. Sie mussten aufgespürt und aufgesucht werden. Überzeugungsarbeit war zu leisten – auch vor 2000 Jahren sicherlich kein leichtes Unterfangen. Aber wie die Menschen sich damals auf den Weg machten, da sind für mich zwei Dinge bemerkenswert: Zum einen sind es keine Profis in Glaubensfragen, die hier losgeschickt werden. Es sind keine “bombensicheren” oder “felsenfesten” Christen, die durch nichts mehr zu erschüttern wären. Vielmehr sind es Menschen, die fasziniert sind von Jesus und seiner Botschaft; Menschen, die für sich entdeckt haben, dass mit dieser Gottesbotschaft ihr eigenes Leben reicher wird. Es sind Menschen, die durch Jesus etwas von der Nähe und Liebe Gottes erfahren haben und die deshalb bereit sind, genau dies weiterzusagen, dafür gerade zu stehen, eine persönliche Antwort zu geben. Dabei ist die Zahl 72 alles andere als willkürlich gewählt; es ist die Zahl aus der Völkerliste des Buches Genesis was nichts anderes bedeutet, als das Lukas damit sagen will: Diese Botschaft gilt allen Völkern dieser Welt.
Das zweite Bemerkenswerte: Wir können Jesus kaum vorwerfen, dass er seine Leute nicht gewarnt hätte. Er macht deutlich: Das, was ihr hier zu tun habt, das ist kein Sonntagsspaziergang. Das Bild von den Schafen und den Wölfen spricht ja Bände. Und dennoch! Jesus macht keine Zugeständnisse an das menschliche Sicherheitsbedürfnis. Kein Geld, kein Proviant, nicht einmal Schuhe. Nichts, aber auch gar nichts, was die Jünger bei unvorhergesehenen Ereignissen schützen oder ihnen aus der Patsche helfen könnte, sollen sie mitnehmen. Nichts Greifbares – nur sich verlassen auf die Weggefährten und das eigene Gottvertrauen. In den Augen Jesu reicht das. Als Wegzehrung gibt er ihnen einzig und allein die Hoffnung mit, dass sie vielleicht mitsamt ihrer Botschaft aufgenommen werden. Aber ein Garantieschein ist das nicht! Sie sollen die Menschen die Nähe Gottes in Wort und Tat spüren lassen – von wegen “Bloß nicht weitersagen!”
Wir sehen also: Glaube ist für die ersten Christen keine Privatsache, keine Angelegenheit, über die sie nur hinter vorgehaltener Hand oder nur in trauter Runde sprechen. Nein – gerade weil sie von der Sache Jesu selbst so betroffen und angetan waren, sollen und wollen sie sich mitteilen. Wichtig dabei ist, dass die Jünger in diesem Unterfangen von Jesus nicht unter Leistungs- oder Erfolgszwang gesetzt werden. Sie müssen nicht vorzeigen, was oder wen sie erreicht haben. Einzig und allein den Versuch sollen sie unternehmen.
Und die Erkenntnis nun für uns aus diesem Evangelium? Zum einen – wir sollten wieder mehr miteinander über unseren Glauben ins Gespräch kommen – uns die Sprachlosigkeit nehmen, indem wir lernen über das zu Reden, was uns hoffnungsvoll stimmt und glauben lässt. Des weiteren: Auch wenn vieles in unserer Kirche und in unseren Gemeinden im argen liegt, so sollten wir nicht warten, bis mal wieder bessere Zeiten anbrechen – die werden nicht kommen, schon gar nicht ohne unser Zutun. Und wenn durch das Verhalten von Amtsträgern unserer Kirche, die gesamte Glaubwürdigkeit mal wieder auf dem Prüfstand steht, dann sollte uns dies nicht davon abhalten, unserem ureigenen Auftrag nachzukommen. Denn es steht doch nirgendwo geschrieben, dass Christen in ihrem Handeln den Amtsträgern an Glaubwürdigkeit nicht voraus sein dürften. Die Menschen warten auch heute darauf, dass sie angesprochen werden – im Namen Jesu und mit seiner Kraft. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass es auch heute einen großen Bedarf an geistiger Orientierung, einen großen Hunger nach Frieden und Gerechtigkeit und eine große Sehnsucht nach religiöser Erfahrung und Sinngebung gibt. „Die Ernte ist groß“, war im Evangelium zu hören; wir müssen sie nur wahrnehmen und bereit sein, mitzuhelfen. Jede und jeder als Erntehelferin und Erntehelfer an dem Platz, wo man(n) oder frau gerade steht: ob nun in der Familie, der Nachbarschaft, am Arbeitsplatz. Überall kann man Erfahrungen machen, wenn man sich als Christ „outet“ und nicht einfach abtaucht, sondern von seinem Glauben zu sprechen wagt. Christen dürfen sich zwar den Staub von den Schuhen schütteln, sie sollten sich aber nicht aus dem Staub machen, wo es gilt, Farbe zu bekennen und Profil zu zeigen – zum Beispiel auch im gesellschaftlichen Diskurs und in den großen ethischen Auseinandersetzungen unserer Zeit.
Unsere wachsende Macht- und Mittellosigkeit, das Wegschmelzen christlicher Werte und der schwindende Einfluss der Kirche auf Macht und Moral – alles, worüber wir so gerne lamentieren – das wird vom heutigen Evangelium in ein ganz neues Licht gerückt. Die 72 werden doch ausdrücklich macht- und mittellos auf den Weg zu den Menschen gesandt. Wenn schon nicht das Evangelium, so zwingen uns vielleicht die heutigen Verhältnisse endlich dazu, mehr auf Gottes Macht und Möglichkeiten zu vertrauen, als auf die herkömmlichen und lieb gewordenen Privilegien der Kirche, die ihr bekanntlich nicht immer gut bekommen sind.
Das Evangelium ist es wert, in unseren Alltag hinein erzählt zu werden. Also: Nicht schweigen – sondern weitersagen, auch im Urlaub! Oder es so handhaben wie der Pfarrer, der von seinem Bürgermeister aufgefordert wurde, wegen des Tourismus im Ort doch des Nachts die Kirche anstrahlen zu lassen. Er sagte nur lapidar: „Christen sollen etwas ausstrahlen und nicht die Kirche anstrahlen.“ Wie recht er damit doch hat. Amen.
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Erstellt am: 08.07.2013 08:42 Uhr
„Atheisten sind Leute, die einen Glauben, den sie nicht haben, glühend verteidigen.“
Ron Kritzfeld
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Erstellt am: 08.07.2013 00:03 Uhr
Andrea Bolz, Gemeindereferentin
deutschsprachige katholische Gemeinde Puerto de la Cruz
Einen wunderschönen Sonntagmorgen, liebe Hörerinnen und Hörer!
In einem stimmungsvollen Lied singt uns Angela Wiedl: „Erhalte, was Gott uns geschenkt!“ Wer wollte dem nicht zustimmen! Die Berge und Wälder, die Seen und Flüsse, die Wiesen und Felder – und was da blüht, kreucht und fleucht. All das ist „unendlich schön“. Es ist uns geschenkt, wir dürfen es nicht zerstören, sondern als etwas „Kostbares behandeln“ – so singt Angela Wiedl. Doch Profitgier und Missachtung der Schöpfung machen solche Appelle immer notwendiger und dringlicher: „Erhalte, was Gott uns geschenkt!“
In jüngster Zeit sind aber auch viele sensibler geworden. Nicht immer bringen die Menschen ihre neu erworbene Sensibilität im Umgang mit der Schöpfung auch mit Gott in Verbindung. Aber immer mehr sind der Natur und den Tieren freundlich gesonnen. Sie wollen etwas dafür tun, dass die Schöpfung für die Nachwelt erhalten bleibt. Und viele haben Freude an Gottes Schöpfung.
Für mich heißt das: Aus Ehrfurcht vor dem Geheimnis der Schöpfung und vor der Schönheit der Natur möchte ich bescheiden bleiben. Wir sind nicht die Herren der Schöpfung, sondern Mitgeschöpfe. Und unsere Mitgeschöpfe wiederum verdienen große Wertschätzung. Diese Einstellung gehört zu einer guten Erziehung in der Familie, in der Schule, und über diese Zeit hinaus bleibt es ein immerwährender Auftrag unser ganzes Leben lang.
Indianer hatten seit jeher ein überaus religiöses Empfinden für die Natur. Aus ihrer Tradition stammt folgendes Gebet:
„Großer Gott, gib uns Herzen, die verstehen:
dass wir Verwirrung stiften,
wenn wir die Musik der Erde stören;
dass wir blind für ihre Schönheit werden,
wenn wir ihr Angesicht verunstalten;
dass wir ein Haus voll Gestank haben,
wenn wir gefühllos ihren Wohlgeruch verderben.
Ja, Herr, wenn wir sorgsam mit der Erde umgehen,
sorgt sie für uns.“
(Quelle unbekannt)
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Erstellt am: 07.07.2013 14:36 Uhr
Die Kanarischen Inseln sind seit jeher als jene mythischen Ländereien in Legenden vertreten, die sich jenseits der Säulen des Herakles an der Meerenge von Gibraltar auf dem Weg in das „Meer der Finsternis“ befanden. Hierhin verlegten viele klassische Autoren das Paradies, die Elysischen Gefilde oder den Garten der Hesperiden, wenn auch eines der ersten zuverlässigen Zeugnisse über die Inseln aus dem 1. Jahrhundert Plinius geschuldet ist. Als die spanischen Eroberer nach Teneriffa gelangten, war die Insel in neun kleine Königreiche oder Menceyatos unterteilt: Taoro, Abona, Güímar, Anaga, Tegueste, Tacoronte, Icod, Daute und Adeje, von denen jedes einem Monarchen oder Mencey unterstand, der wiederum einem Ältestenrat oder Tagoror vorstand. Die Guanchen, die altkanarischen Einwohner von Teneriffa, kleideten sich in Felle und es gibt keine Zeugnisse, die belegen, dass sie die Kunst der Seefahrt beherrschten. Doch sie beerdigten sorgfältig ihre Toten, die sie in einigen Fällen mit ausgefeilten Techniken mumifizierten. Die Eroberung des Archipels begann im Jahr 1402 mit den Einfällen von Jean de Bethencourt und Gadifier de la Salle im Namen Heinrichs des III. auf Lanzarote, Fuerteventura und El Hierro. Teneriffa ist die letzte Insel, die während der Herrschaft der katholischen Könige erobert wurde. Die Schlacht war blutig und die Spanier erlitten unter dem Kommando des Adelantado Alonso Fernández de Lugo herbe Niederlagen wie die in La Matanza 1494. Ein Jahr später kehrte der Adelantado mit einem neuen Heer zurück und das Glück auf dem Schlachtfeld drehte sich für die Spanier in La Victoria. Im Lauf der Zeit war Teneriffa als Zwischenstopp der Schiffe auf dem Weg nach Amerika eng mit dem neuen Kontinent verbunden. Die Kanarier nahmen aktiv als Siedler an der Entstehung der neuen Nationen und Städte teil. Beispielsweise waren es Familien der Inseln, welche die Städte Montevideo und San Antonio in Texas gründeten, und auf der Liste der Verteidiger des Alamo sind viele rein kanarische Namen zu lesen. Venezuela und Kuba waren die traditionellen Ziele der Auswanderer aus Teneriffa. Die Entdeckung Amerikas und das europäische Vordringen in den Indischen Ozean über die afrikanische Westküste führten dazu, dass die Kanaren an einer Kreuzung der Seewege lagen, wodurch sie über Jahrhunderte hinweg zur Zielscheibe für Piraten und Seeschlachten wurden. 1797 versuchte Admiral Nelson, mit seinen Schiffen Santa Cruz de Tenerife zu erobern. Er wurde von General Gutiérrez zurückgeschlagen und verlor einen Arm in der Schlacht. Wie eine Konstante in der Geschichte haben sich Teneriffa und die Inseln wegen ihrer geografischen Lage einige wirtschaftliche und administrative Besonderheiten gegenüber dem übrigen nationalen Gebiet bewahrt. Diese Unterschiede zeigten sich in dem Gesetz der Freihäfen (Ley de Puertos Francos) gegen Ende des 19. Jahrhunderts (1872), in der Schaffung der Inselregierungen „Cabildos Insulares“ (1912) und im Inkrafttreten des besonderen Steuer- und Wirtschaftsgesetzes für den Archipel (REF) im Jahr 1991. 1982 wurden die Kanaren zur Autonomen Gemeinschaft und 1986 wurden sie gemeinsam mit dem übrigen Spanien Teil der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und später der Europäischen Union. Heute wird ihre Rolle in Europa durch ein differenziertes Modell des Vertrages von Maastricht (1992) und des Vertrages von Amsterdam (1997) bestimmt und in der Europäischen Verfassung im Vertrag von Lissabon (2007) und dem Statut der Überseegebiete wiederaufgenommen. Jedes Dorf und jeder Gemeindebezirk von Teneriffa bewahrt sich seine jahrhundertealten Traditionen, die von den Einwohnern mit großem Eifer aufrecht erhalten werden. Die Sitten und Bräuche stehen in den mittleren Höhenlagen im Zusammenhang mit der Landwirtschaft und der ländlichen Tradition, mit der Beziehung zum Meer und zur Fischerei und mit der speziellen Verbindung der Inselbewohner zu ihrem jeweiligen Gebiet und zu dessen besonderen Merkmalen (siehe Feste).
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Erstellt am: 07.07.2013 02:20 Uhr
„Geistreich sein heißt, sich leicht verständlich zu machen, ohne deutlich zu werden.“
Jean Anouilh
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Erstellt am: 07.07.2013 00:59 Uhr
Andrea Bolz, Gemeindereferentin
deutschsprachige katholische Gemeinde Puerto de la Cruz
Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!
Viele träumen von einer besseren Welt. Einer Welt, in der Kinder nicht mehr vor Hunger weinen; sie träumen von einer Welt, in der Frieden herrscht. Viele dieser Träume werden in Schlagern besungen. Solche Träume sind für mich wie ein Gebet an den lieben Gott, so wie auch Uwe Busse in seinem Lied „Lieber Gott“ seine Träume besingt. Ist derjenige, der so denkt, ein Traumtänzer, einer, der jegliche Bodenhaftung verloren hat? Ist es aber nicht vielmehr so, dass diese sogenannten „Träumer“ eher Realisten mit Visionen sind? Träumer mit Visionen gab es schon immer – und genau solche Träumer mit Visionen brauchen wir gerade auch in heutiger Zeit, solche Träumer mit Visionen finden sich bereits in der Bibel. Der Prophet Jesaja zum Beispiel, der im 8. Jh. v. Chr. lebte, war auch so ein Träumer und ihm verdanken wir folgende Vision:
Der Herr entscheidet für die Hilflosen
und Armen des Landes, wie es recht ist.
Dann weiden Kalb und Löwe zusammen,
ein kleiner Knabe kann sie hüten.
Der Säugling spielt vor dem Schlupfloch der Natter,
das Kind streckt seine Hand
in die Höhle der Schlange.
Man tut nichts Böses mehr
und begeht kein Verbrechen,
denn das Land ist erfüllt von der Erkenntnis des Herrn.“
(11,1-10)
Ja, der Prophet Jesaja zeichnet das Bild einer heilen Welt, einer geheilten Schöpfung, wie sie Gott im Blick hat. Es ist eine Einladung, dass wir an die menschenunmöglichen Möglichkeiten Gottes glauben.
Denn: „Zum Träumen ist es nie zu spät.“
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Erstellt am: 06.07.2013 14:33 Uhr