Fotoausstellung

Der Fotograf Michael Somoroff bietet eine einmalige Gelegenheit, um sich an das Werk von August Sander zu nähern, an den besten deutschen Porträtfotograf vom Anfang der 20er Jahre des vergangenen Jahrhunderts, mittels einer tiefgründigen und empfindsamen Ehrerbietung seines Werkes „Gente del Siglo XX“ (Leute des 20. Jahrhunderts).
Noch bis zum 31. Oktober 2013 im TEA Tenerife Espacio de las Artes in Santa Cruz.

Infos unter: http://www.teatenerife.es/

Erstellt am: 16.08.2013 13:08 Uhr

Scharfe, rote Mojo-Sauce

Der Grundbestandteil dieser typischen Sauce ist immer die “Pimienta Picona”, eine bestimmte Paprikaart, ähnlich der roten Chilischote, welche man auf den Kanaren findet und die auch “Guindilla picante frisca” genannt wird.
Zubereitung: Ein halbes Dutzend geschälte und klein geschnittene Knoblauchzehen zusammen mit einem halben Teelöffel Kümmel und einer guten Prise grobes Salz in einem Mörser zerkleinern und vermischen. Eine halbe Pimienta Picona Chili hinzufügen und ebenfalls zerstoßen. Die Masse mit Paprikapulver und etwas Essig abschmecken und schließlich Olivenöl zugießen und verrühren, bis die gewünschte Konsistenz entsteht.
Manche mögen den Mojo flüssiger, andere eher dicklich, je nach Geschmack. Grundsätzlich sollte das Verhältnis von Essig und Olivenöl im Mojo bei eins zu drei liegen. Wer möchte, kann vor dem Zugeben von Öl auch noch ein Stück Weißbrot zum Mojo geben, welches zuvor kurz in etwas Wasser eingeweicht war. Der berühmte “Mojo picón” wird ganz ähnlich zubereitet, lediglich verwendet man dafür eine andere Paprikaart, die rote Paprika von der Insel “La Palma”, welche etwas größer ist als die “Pimienta Picona” und alle anderen Paprikaarten, die auf den Kanaren vorkommen. Sie muss darum auch vor der Verarbeitung zum Mojo kurz in heißem Wasser gekocht werden, damit sie weich wird und sich auch die Haut ablösen lässt.

Infos unter:

Erstellt am: 16.08.2013 13:08 Uhr

Aufstieg zum Teide

Der Aufstieg zum Gipfel des Pico de Teide auf, der mit seinen 3.718 Metern über Normal der höchste Berg Spaniens ist, hält immer eine Herausforderung bereit, auch wenn er je nach körperlicher Verfassung des Einzelnen auf zweierlei Arten bezwungen werden kann. Sofern die Wetterbedingungen dies zulassen, fährt eine Seilbahn täglich in die Nähe von La Rambleta, das auf 3.555 Höhenmetern gelegen ist. Bis zur Spitze fehlen dann nicht einmal mehr 200 Meter, die allerdings zu Fuß zu bewältigen sind. Wenn Sie jedoch eine gute Kondition haben und bereit sind auf den Komfort der Seilbahn zu verzichten, sollten Sie den Aufstieg über den Weg beginnen, der zusammen mit der Straße an der Montaña Blanca beginnt. Dieser Weg ist als einziger zugelassen und sein sehr anstrengender Verlauf nimmt mehr als drei Wegstunden in Anspruch.In beiden Fällen muss eine Genehmigung für den Weg von La Rambleta bis zum Gipfel, der am Ende des Weges Telesforo Bravo (dem einzigen Weg, der für den Aufstieg zu diesem Ziel geöffnet ist) liegt, beantragt werden. Diese Genehmigung kann man nur in www.reservasparquesnacionales.es beantragen. Die Genehmigung, die für höchstens zehn Personen beantragt werden kann, ist nur an einem bestimmten Datum und einer bestimmten Zeit gültig, die zuvor vereinbart worden sind. Ob Sie die Genehmigung erhalten, hängt davon ab, ob Sie sie rechtzeitig beantragt haben und ob die Verwaltung des Nationalparks nicht die Sperrung des Weges veranlasst hat. Die Genehmigung gilt für den Aufstieg zum Gipfel, wobei Sie niemals vom Weg abweichen und aus Sicherheits- und Landschaftsschutzgründen keinesfalls den Krater betreten dürfen.
Wenn Sie keine Genehmigung beantragen möchten, können Sie auf anderen Wegen zu den Aussichtspunkten La Fortaleza und Pico Viejo aufsteigen. Die Wege beginnen bei La Rambleta und bieten wunderschöne Blicke über die gesamte Insel und auf die anderen Inseln des kanarischen Archipels.

Genehmigung für den Aufstieg zum Pico

Zentrale für online Reservierungen:

Oficina administrativa del Parque Nacional del Teide
(Geschäftsstelle des Nationalparks Teide)

C/ Doctor Sixto Perera González, nº 25
38300 El Mayorazgo. La Orotava [Siehe Karte]

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9:00 bis 14:00.
Telefon.: 922 922 371
E-Mail: teide.maot@gobiernodecanarias.org

Erforderliche Unterlagen abgesehen die Genehmigung auf den Spuren Zugang:
Kopie des Personalausweises oder Reisepasses des Antragstellers sowie Name und Nummer des Personalausweises oder Reisepasses der Begleitpersonen.

(Es wird empfohlen, die Genehmigung für den Wanderweg Telesforo Bravo so früh wie möglich einzuholen, dadie Tagesplätze aufgrund der großen Nachfrage im Sommer schnell vergeben sind.)

Infos unter: http://www.reservasparquesnacionales.es

Erstellt am: 16.08.2013 13:08 Uhr

Bencomo

Bencomo war der Mencey von Taoro während der Eroberung Teneriffas durch die Spanier. Sein Königreich ist heute als das Orotava Tal bekannt. Bencomo war Anführer des Widerstandes gegen die Spanier, was ihm den Beinamen Rey Grande, der große König, einbrachte. Er starb 1495 mit 70 Jahren während der Schlacht von La Laguna gegen die Truppen des Alonso Fernandes de Lugo.

Infos unter:

Erstellt am: 16.08.2013 13:08 Uhr

Zündfunke, 02.08.13

Diakon Bertram Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Guten Morgen, liebe Schwestern und Brüder!
August, einer der Hauptferienmonate – Zeit, in der viele Menschen an fremde Orte reisen. Zum Beispiel zu Ruinen. Warum, um Himmels willen, wollen manche Leute verrottendes Gemäuer sehen? Sich durch verfallene Gänge zwängen und in den dunklen und dusteren Kellern vergammelter Schlösser herumspazieren und mit Spinnweben überzogene Weinfässer bestaunen? Warum zieht es mich zu Orten, an denen nur noch die Grundmauern von einer prächtigen Burg erzählen? Warum blicken Menschen auf die Reste Pompejis, die ein feuer- und aschespeiender Vulkan verschlang?
Ruinen rühren mich an, weil sie etwas über das Schicksal von Menschen und von Ideen erzählen. Und von ihrem Ende. Die Begriffe Ruine und Ruin entstammen der gleichen Wurzel. Ruinen erzählen von dem Ruin. Dem Ruin, dem Ende von Menschen, von Kulturen, von Städten und Nationen.
Die berühmtesten Ruinen finden sich – Sie werden vielleicht staunen – in der Bibel. Nachdem die Israeliten aus Ägypten geflohen waren, erobern sie nach und nach das von Gott verheißene Land. Doch an den Mauern von Jericho beißen sie sich die Zähne aus. Da kommt ihnen Gott zu Hilfe. So wird erzählt. Auf seinen Befehl hin kreisen die Israeliten sechs Tage lang um die Stadt. Eine endlose Prozession, begleitet vom Klang gewaltiger Widderhörner. Am siebten Tag, unter dem lauten Kriegsgeschrei der Israeliten, zerbricht die starke Stadtmauer. Jericho fällt. Zurück bleiben Ruinen, ein riesiger Steinhaufen.
Heute wissen wir, dass diese Geschichte nicht historisch ist. Die Bibel erklärt für die Menschen damals, warum die ehemals mächtige Stadt in Trümmern liegt. Sie erklärt die Ruinen. Die Geschichte der Zerstörung Jerichos irritiert. Was ist das für ein Gott, der Städte zerstört? Doch dieser Blickwinkel ist der Bibel fremd. Ihr geht es vor allem darum: Gott ist da, er hilft, er setzt sich für sein Volk ein. Und die Geschichte von Jericho spitzt die Erfahrung zu, dass alles ein Ende hat. Dass alles an sein Ende kommt. Nichts von dem, was der Mensch baut oder herstellt bleibt ewig. Es geht zu Ende.
Und genau das fasziniert mich an Ruinen. Sie lassen mich nachdenklich werden. Machen mich darauf aufmerksam, dass Menschen und Dinge unweigerlich an ihr Ende kommen. Auch wenn ich das manchmal nicht wahrhaben will.

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Erstellt am: 16.08.2013 13:08 Uhr

Zündfunke, 03.08.13

Diakon Bertram Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Guten Morgen, liebe Schwestern und Brüder!
Erster Samstag im August, einem der Hauptferienmonate. Zeit, in der viele Menschen an fremde Orte reisen. Zum Beispiel auf einen anderen Kontinent. Weit weg von der bekannten Lebenswelt, weit weg von Freunden und Bekannten. In ein fernes, fremdes Land. Aber was zieht mich so weit weg?
Nach der Schule gehen viele junge Leute heutzutage für eine bestimmte Zeit ins Ausland. So unterstützen wir auch als Gemeinde junge Menschen, die als Missionarinnen und Missionare auf Zeit versuchen, sich in Ländern Südamerikas oder Afrikas darüber bewusst zu werden, ob sie nicht einen Beruf im geistlichen oder entwicklungstechnischen Bereich anstreben sollten. Eine junge Frau, die ihr MaZ – so heißt dieser Dienst – in Afrika geleistet hat, schrieb uns dabei einmal folgende Gedanken: Als ich losfuhr, war mir klar, was ich dort wollte: anderen Menschen begegnen, fremde Kulturen kennen lernen, erleben, wie dort das alltägliche Leben aussieht. All das habe ich auch erfahren. Ich habe mit vielen Menschen gesprochen. Bei einem Dorffest durfte ich dabei sein. Ich erlebte, wie Zentralafrikaner Gottesdienst feiern, unter freien Himmel, in Hütten und Kirchen. Ich habe geholfen, eine Kirche anzustreichen. Und ich habe Pygmäen besucht.
Aber überraschenderweise konnte ich auch Erfahrungen machen, die gar nicht eingeplant waren. Erfahrungen, die ich mir nicht ausmalen konnte. Ich habe das erste Mal in meinem Leben Maniok gegessen, einheimische Lieder gelernt, mit Kakerlaken gekämpft und Malaria bekommen. Ich habe Kinder getroffen, die Lepra hatten, gemeinsam mit zehn anderen aus einer Schüssel gegessen. Ich habe gesehen, wie Milch auf traditionelle Art und Weise haltbar gemacht wird, habe Raupen probiert und und und. Diese Erfahrungen waren deshalb besonders, weil sie unverhofft kamen. Sie haben mir neues über andere Menschen und mich selbst entdecken lassen.
Ich glaube, die Suche nach solchen Erfahrungen zieht viele Menschen in andere Länder – nicht nur junge. Selbst wenn man sich vorher ausmalt, was dort alles passieren kann: Immer wieder wird man überrascht, von Menschen, von der Natur, von Gebäuden. Es lassen sich Erfahrungen machen, die vorher gar nicht bekannt waren. Kurz: In anderen Ländern kann man neue Seiten des Lebens entdecken. Eine Erfahrung, die wieder und wieder Lust auf das eigene Leben macht. Und vielleicht die Lust, bei mir zu Hause, in meinem Land, meiner Stadt neue Erfahrungen zu machen.

Infos unter: http://www.katholische-gemeinde-teneriffa.de/

Erstellt am: 16.08.2013 13:08 Uhr

Tauchgebiete auf Teneriffa

Das angenehm milde Klima mit Jahresdurchschnittstemperaturen zwischen 19°C und 25°C und die verschiedenen Tauchgründe mit faszinierenden Unterwasserwelten mit versunkenen Schiffen und vulkanischen Höhlen machen Teneriffa zu einem wahren Taucherparadies. Ein weites Netz an Tauchschulen bereitet Anfängern sowie Fortgeschrittenen ein uneingeschränktes Tauchvergnügen, wobei jederzeit besonders auf Sicherheit geachtet wird. Für Notfälle ist das gut erreichbare Universitätskrankenhaus der Insel mit einer Dekompressionskammer ausgestattet. Die Tauchgebiete Teneriffas verteilen sich auf die drei Küstenabschnitte im Norden, Südosten und Westen der Insel. Die Tauchgründe im Norden sind von einzigartiger Schönheitund offenbaren eine facettenreiche Meersfauna sowie bizarre Felsformationen. Im Südosten liegen dagegen die klassischen Tauchgebiete wie Radazul, Las Eras oder Las Galletas mit ihren Untiefen, Steilwänden und Felsspalten. An der Westküste vom Leuchtturm von Punta de Rasca bis zum Punta de Teno verbirgt sich unter der ruhigen, von den Passatwinden geschützten Wasseroberfläche, ebenfalls ein atemberaubendes Tauchrevier.

Tauchgebiete:
Barranco Seco, in der Gemeinde Santiago del Teide
Las Eras, in der Gemeinde Fasnia
Las Galletas, in der Gemeinde Arona
Montaña Amarilla, in der Gemeinde San Miguel de Abona
Puerto de Los Cristianos, in der Gemeinde Arona
Punta de Rasca, im Naturpark Teno
Radazul, in der Gemeinde El Rosario

Infos unter:

Erstellt am: 16.08.2013 13:08 Uhr

Zündfunke, 04.08.13

Diakon Bertram Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Einen wunderschönen Sonntagmorgen wünsch’ ich Ihnen, liebe Schwestern und Brüder!
„Und alle aßen und wurden satt.“ So hört sich ein Wunder an. So banal klingt es manchmal, wenn etwas höchst Unerwartetes passiert. Kaum zu glauben ist das nämlich, wenn eigentlich gar nicht genug zu essen da ist. Wenn es hinten und vorne nicht reichen kann. So zum Beispiel in der bekannten biblischen Geschichte von der Brotvermehrung. Über 5000 Menschen sind bei Jesus versammelt. Als es Abend wird, wollen die Jünger sie wegschicken, damit sie sich etwas zu essen organisieren können. Aber Jesus sagt, die Leute sollen bleiben und sich ins Gras setzen. Fünf Brote und zwei Fische können die Jünger auftreiben, Jesus betet und lässt das bisschen Essen unter die Leute verteilen. Fünf Brote für 5000 Menschen. Völlig lächerlich. Das kann nie reichen. Und dann dieser Satz: „Alle aßen und wurden satt.“
Wie das wohl zugegangen ist damals? Die Bibel sagt dazu nichts. Sie bricht nicht in Jubel aus, und das Wort Wunder nimmt sie auch nicht in den Mund. „Alle aßen und wurden satt.“ Das ist alles, und es lässt vieles offen. Vielleicht hatte nicht nur dieser Jesus seine Finger im Spiel. Vielleicht auch die vielen versammelten Menschen, die da hungrig im Gras saßen. Womöglich hatte der eine oder andre ja doch insgeheim etwas dabei in seinen Taschen. Und als sie da erst mal saßen und die Jünger den Anfang machten mit dem Austeilen, hat jeder dann doch ausgepackt, was er hatte, und es mit den anderen geteilt. Und siehe da: Plötzlich reichte es für alle.
„Teilungswunder“ könnte man das noch viel eher nennen als „Vermehrungswunder“. Und ich bin sicher, dass es solche Wunder auch in heutiger Zeit gibt. Ich erinnere mich zum Beispiel an manches Essen in unserer großen Familie früher: Da stießen zu den vier Kindern immer mal wieder auch noch ein paar Freunde dazu. Aber wie durch ein Wunder haben Klöße und Fleisch dann trotzdem gereicht: Es wurde eben geteilt. Damit alle satt werden, muss ja meistens kein neues Essen herbeigezaubert werden. Es reicht, wenn alle ihren Teil beitragen. Nicht nur beim Essen. „Wenn jeder gibt, was er hat, dann werden alle satt“, heißt es in einem Kirchenlied. So einfach ist das manchmal mit den Wundern.

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Erstellt am: 16.08.2013 13:08 Uhr

Predigt und Taufe vom 04.08.2013

Von Pfarrer Helmut Müller
Wir wollen heute auf  Segensworte hören, die ich eben bei der Taufe Juna zugesprochen habe. Es ist ursprünglich ein jüdisches Segenswort, mit dem Aaron und seine Nachkommen beauftragt wurden, es im Gottesdienst dem Volk zuzusprechen. Dieser dreifache Segen, auch Aaronitischer Segen genannt, steht im 4. Mosebuch .
Wir hören aus dem 6.Kapitel die Verse 22-27: 
Und der Herr redete mit Mose und sprach:
Sage Aaron und seinen Söhnen und sprich: So sollt ihr sagen zu den Israeliten, wenn ihr sie segnet:
Der Herr segne dich und behüte dich;
der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig;
der Herr erhebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.
Denn ihr sollt meinen Namen auf die Israeliten legen, dass ich sie segne.
Herr, dein Wort ist unseres Fußes Leuchte und ein Licht auf unserem Wege.)
 
Liebe Gemeinde, liebe Tauffamilie,
wenn unser leben gelingen soll, dann braucht es mehr als unser Wollen und Machen. Es muss etwas hinzukommen, das über unser Tun und Machen hinausgeht und das in der Bibel Segen genannt wird. „Was hast du, das du nicht empfangen hast“?  Mit diesen Worten hat Paulus auf den Geschenkcharakter des Daseins hingewiesen, was Sie, liebe Eltern, durch die Geburt Ihrer beiden Kinder erfahren haben. Wie sie sagten, haben Sie sich lange danach gesehnt.

In einem alten Gesangbuchlied aus dem 17. Jahrhundert heißt es:
„Alles ist an Gottes Segen und an seiner Gnad gelegen über alles Geld und Gut. Wer auf Gott sein Hoffnung setzet, der behält ganz unverletzet einen freien Heldenmut“
 
Es ist daher auch kein Zufall,  dass uns der gottesdienstliche Segen von der Geburt bis zum Grab begleitet. Er wird uns zugesprochen bei der Taufe am Anfang des Lebens; wir empfangen den Segen beim Eintritt ins Erwachsenenleben –  bei der Konfirmation.

Wenn wir heiraten, wird uns der Segen Gottes  mit auf den gemeinsamen Lebensweg gegeben. Und selbst am Ende wird uns Gottes Segen zugesprochen, sei es beim Sterben oder bei der Trauerfeier.

( Im Allgäu mache ich Krankenbesuche in einem Pflegeheim. Bei einem meiner Besuche kam ich in das Zimmer eines Heimbewohners, der eben verstorben war. Zusammen mit einem Angehörigen machte ich eine Aussegnungsfeier, wobei ich meine Hände auf den Verstorbenen legte und ihn segnete. Ich finde es schade, dass dieser alte Ritus der Aussegnung kaum mehr praktiziert wird.)
 
Aber nicht nur in wichtigen Lebensabschnitten werden wir an Gottes Segen erinnert. Segensworte begegnen uns auch mitten im Alltag, wenn wir einander grüßen oder uns verabschieden. Meist ist uns das nicht bewusst. „Behüt dich Gott“ oder „Adieu“ – Gott mit dir – sind im Grunde Segensworte, die auf Gott und sein  Wirken hinweisen.
 
Solche Grußworte sind, wenn wir sie mit dem Herzen sprechen oder hören, mehr als fromme Wünsche. Sie sind im Grunde Zusagen Gottes, die uns Kraft geben und zum Gelingen des Lebens beitragen.
 
Das gilt auch von dem dreifachen Segen, der uns in der Regel am Schluss des Gottesdienstes als Heilkraft zugesprochen wird. Wie wir gehört haben, soll der Segen von denen, die damit beauftragt waren,  weitergegeben werden. „Sage Aaron und seinen Söhnen und sprich: so sollt ihr zu den Israeliten sagen, wenn ihr sie segnet:

Der Herr segne dich und behüte dich;
der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig;
der Herr hebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden.“

Im orthodoxen Judentumleitet sich bis heute davon die Praxis ab, dass nur Nachfahren der Priester mit dem Namen Cohen diesen Segen sprechen dürfen. Bei uns sind es die von der Kirche Beauftragten. Sie sollen am Schluss des Gottesdienstes das dreifache Segenswort im Namen Gottes weitergeben:

 Ihr sollt meinen Namen auf das Volk legen, dass ich sie segne, spricht Gott, der Herr.
 
Im zugesprochene Segen ist  Gott selbst am Werke. Die Sprechenden, die Priester bzw die Pfarrer, sind lediglich Werkzeuge für Gott, der den Segen spendet. Mit dieser Aussage beginnt der erste Satz des dreifachen Segens. Der Herr segne dich und behüte dich. Es ist  Gott selbst, der den Segen spricht. Der Segen zielt in der Bibel auf unser äußeres Wohlergehen und auf unser inneres Heilwerden.

Wir erfahren diesen Segen als Schutz, als behütet werden, wie es in der zweiten Satzhälfte ausdrücklich heißt: Der Herr segne dich und behüte dich. Im Taufspruch von Juna wird dieser Schutz mit dem Bildwort von den Engeln veranschaulicht. Der Herr hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen, dass sie dich auf Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest.

Dietrich Bonhoeffer hat dieses Behütetwerden in die Worte gefasst:
„Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist mit uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag.“
 
Es ist Gott, der uns auf unserem Lebensweg wie ein guter Hirte begleitet. Er gibt uns, was wir zum Leben brauchen und was unserem Wohl dient. Aber nicht nur das; er bleibt auch in dunklen Tälern bei uns und führt uns durchs Dunkel zum Licht. Von diesem Licht ist im mittleren Teil des Segenspruchs die Rede, wo es heißt:

Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.

Was uns Menschen in unserer Besonderheit kennzeichnet, ist unser Angesicht. Es kann leuchten oder auch verfinstert sein. Wie leuchtend können die Gesichter von Kindern sein. Darum hat  sie Jesus  uns Erwachsenen al Vorbild hingestellt, um von ihnen zu lernen.

Unsere innere Haltung spiegelt sich in unseren Gesichtern und in unseren Gesten. Es tut uns gut, wenn Menschen uns nicht übersehen, sondern sich uns zuwenden und  achtsam mit uns umgehen. Und es muss verkraftet sein, wenn Menschen uns böse ansehen oder sich von uns abwenden.

Wo aber Gott am Werke, da geht ein Leuchten auf uns hernieder, das von seiner unermesslichen Güte herrührt. Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig. Mit dem Wort Gnade ist Gottes bedingungslose Liebe gemeint, die als Licht erfahren werden kann.

Gotteserfahrungen werden in der Bibel als Lichterfahrungen bezeugt.
Wir alle sehnen uns mehr oder weniger nach Licht. In unserem Gesangbuch gibt es Lieder, die das Strahlen der Sonne mit Gott in Verbindung bringen. In dem Lied, das wir zum Beginn gesungen haben, gibt es eine Strophe, die ich des öfteren meditiere und die uns das leuchtende Angesicht Gottes in einer Bitte veranschaulicht.

 „Du durchdringest alles, lass dein schönstes Lichte, Herr, berühren mein Gesichte. Wie die zarten Blumen willig sich entfalten und der Sonne stille halten, lass mich so still und froh deine Strahlen fassen und dich wirken lassen.“

Wo wir dieses Licht, Gottes bedingungslose Liebe, in uns aufnehmen, da erkennen wir, dass es Liebe ist, die unserem Leben Sinn verleiht und die wir im Laufe unseres Lebens zu entfalten haben.
 
Auf den Zusammenhang von Liebe und Licht hat uns Jesus selbst im Johannesevangelium in dem einfachen Wort hingewiesen:

Wer seinen Bruder liebt, der bleibt im Licht. (Joh.2,10).

Liebe, unsere menschliche Liebe, sei sie noch so bruchstückhaft, bringt Licht in das Dunkel des Lebens und verbindet uns mit Gott.
 
In Gottes Nähe, in Seinem Licht, finden wir Frieden. Mit dieser Aussage schließt der Segensspruch: Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden. Wo Gott sich mit seinem Angesicht uns zuwendet und wir seine Nähe erfahren, da finden wir einen inneren  Frieden, der sich auch im Äußeren auswirkt.

Frieden, im Hebräischen schalom zielt auf Ganzheit und meint Frieden  mit unseren Mitmenschen,  mit uns und mit Gott. Wir können diesen Frieden, der auch Friede mit der Schöpfung einschließt, gar nicht weit genug fassen.
 
Dieser schalom, den Gott uns schenkt, und den es in Liebe zu entfalten gilt, ist Gabe und Aufgabe zugleich.  Mit dem Bild vom Feuer lässt sich unser Mitwirken dabei veranschaulichen. Ein  Feuer gibt Licht und Wärme. Es braucht aber auch Achtsamkeit und will gepflegt werden, damit es nicht ausgeht.
 
Gott selbst schenke uns dazu Seinen Segen. Er schenke uns in Jesus Christus offene Herzen, dass wir uns von der Segenszusage berühren lassen:

Der Herr segne dich und behüte dich;
der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig;
der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden.

Amen.

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Erstellt am: 16.08.2013 13:08 Uhr

Zündfunke, 05.08.13

Wenn wir darüber nachdenken, welche Gedanken uns tagsüber beschäftigen, entdecken wir, dass es häufig Gedanken sind, die um die Vergangenheit oder um die Zukunft kreisen.  Gedanken, die sich auf die Gegenwart beziehen, sind eher selten.
In der Bibel werden wir wiederholt gebeten, Vergangenes loszulassen, um uns auf die Gegenwart einzulassen.
Mit dem Bildwort vom  pflügenden Bauer weist uns Jesus im Lukasevangelium darauf hin: Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes!
Mit diesen Worten werden wir ermutigt, unser Augenmerk ganz auf die Gegenwart zu richten. Mit all unseren Sinnen möchten wir uns auf das Hier und Jetzt einlassen, um die uns  geschenkte Zeit zu nutzen.
Jesus veranschaulicht diese Einsicht mit dem pflügenden Bauer, der ganz bei der Arbeit sein muss. 
Ich denke, die Älteren unter uns haben noch in Erinnerung, wie früher gepflügt wurde, als es noch keine Traktoren gab. Der Pflüger musste nicht nur auf den Pflug achten, sondern zugleich auch die Pferde oder Kühe leiten. Wer da nicht bei der Sache war, war auch nicht fähig, den Ackerboden richtig umzupflügen. Wo aber der Boden unbearbeitet bleibt, da kann auch nichts wachsen. 
Mit diesem Bild werden wir daran erinnert, wie wichtig es ist, unser Augenmerk ganz auf die Gegenwart zu richten. Denn nur so – ganz im hier und jetzt – lernen wir, die uns gegebene Zeit sinnvoll zu nutzen.
Wer nur an frühere Zeiten denkt, wo er diese und jene Probleme noch nicht hatte, kann die Zeit, die ihm ja Gott noch gelassen hat, nicht fruchtbar nutzen. 
Und davor möchten wir bewahrt werden. Jeder neue Tag, den Gott uns schenkt, ist Leben, das gelebt und genutzt sein will. In einer östlichen Weisheitsgeschichte wird berichtet, dass zu einem Weisheitslehrer ein Schüler kam und diesen fragte, was ihn glücklich gemacht habe. Der Lehrer gab darauf die einfache Antwort: „Wenn ich liege, dann liege ich.
Wenn ich gehe, dann gehe ich. Wenn ich esse, dann esse ich.“
Gott gebe uns dazu heute und künftig Seinen Segen.
 
Pfarrer Helmut Müller, Evangelische Kirchengemeinde Teneriffa Nord
 

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Erstellt am: 16.08.2013 13:08 Uhr