Zündfunke, 07.09.13

Andrea Bolz, Katholische Deutschsprachige Gemeinde Puerto de la Cruz
Guten Morgen, liebe Schwestern und Brüder!
Ein Hochseilgarten. Ein junger Mann meistert den Parcours. Sein Körper funktioniert prächtig. Es macht richtig Spaß, ihm zuzuschauen. Ich stelle mir vor, wie die einzelnen Organe und Körperteile des Menschen sich am Abend unterhalten: Das Ohr sagt zur Hand: „Bin ich froh, dass du so zupackend bist.“ Die Hand sagt zu den Beinen: „Ihr habt aber ganz schön lange durchgehalten: Alle Achtung!“
Die Beine sagen zum rechten Arm: „Wir haben uns selbst gewundert. Aber zum Glück hast du genug Kraft gehabt, als wir beide abgerutscht sind!“ Und so machen sich alle gegenseitig Komplimente, denn sie alle haben zusammen geschafft, was für ein Organ alleine nicht möglich gewesen wäre.
Gott glaubt an uns Menschen. Und Gott traut uns zu, dass wir so etwas wie seine Verkörperung auf der Welt sein können.
Jeder Mensch hat eigene, besondere Begabungen und Fertigkeiten. Tatsächlich steht in der Bibel, dass jeder Mensch damit einen entscheidenden Beitrag leisten kann zur Verbesserung der Welt, zur Veränderung von Missständen und sogar zur Rettung der Menschheit. Jede und jeder von uns kann Gottes Ohr werden, Gottes Fuß, Gottes Hand oder auch sein Mund.
Das Bild gefällt mir gut. Es gefällt mir deshalb, weil es zeigt, wie sehr Gott an uns glaubt. Er vertraut uns Menschen und traut uns wirklich etwas zu.
Das Bild gefällt mir aber auch, weil es mir sagt: Ich bin ein Teil vom Ganzen. Gott selbst hat den Plan, er weiß, was gut ist. Und ich muss nicht alles verstanden haben. Es ist tatsächlich so wie bei einem Körper: Ich hänge an Gott. Ich bin abhängig von ihm. Er sagt, wo es lang geht, was ich am besten tun soll.
Ich bin ein Teil vom Ganzen. Zum Glück muss ich nicht alles allein machen. Andere sind an meiner Seite. Die können auch was. Was wir alleine nicht schaffen, das schaffen wir dann zusammen. Doch, das gefällt mir. Es gefällt mir, dass ich zum Glück nur ein Teil vom Ganzen bin. Jeder bringt genau das ein, was er kann. Jede bringt ein, was ihre besondere Stärke ist. Und es ist ein fröhliches Loben und Komplimente machen in diesem Körper, in der Kirche, in der Gemeinde.
„Bin ich froh, dass du so zupackend bist.“ „Ihr habt aber ganz schön lange durchgehalten!“ „Zum Glück hast du genug Kraft gehabt.“
Gut, vielleicht kennen Sie das auch ein bisschen anders aus ihrer Kirchengemeinde. Aber vielleicht liegt das ja daran, dass genau Sie noch gefehlt haben an diesem Körper? Da fehlt etwas, wenn Sie fehlen. Gott glaubt an Sie. Können Sie das glauben?

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Erstellt am: 08.09.2013 12:21 Uhr

Zündfunke, 06.09.13

Andrea Bolz, Katholische Deutschsprachige Gemeinde Puerto de la Cruz
Einen wunderschönen guten Morgen liebe Schwestern und Brüder!
Die einen freuen sich, ihre Schulfreundinnen vom letzten Jahr endlich wieder zu treffen. Andere tragen immer noch schwer am Zeugnis, das sie vor den Ferien bekommen haben und jetzt wieder in die Schule bringen müssen und fragen sich, was dieses nun beginnende Schuljahr so alles mit sich bringt.
Wer eine Klasse wiederholen muss oder in eine andere Schule wechselt, muss sich erst wieder zurechtfinden und neue Freunde suchen. Und für viele beginnt das letzte Schuljahr mit den Abschlussprüfungen.
Oder das letzte Schuljahr vor der Pensionierung. Auch für Lehrerinnen und Lehrer ist ein neues Schuljahr immer mit Anspannung verbunden. Und ihre Gefühle sind mindestens so unterschiedlich wie die ihrer SchülerInnen. So, wie manche Schüler Mathe einfach nicht kapieren, so kommen eben Lehrer mit manchen Schülern oder einer ganzen Klasse nicht zurecht. Manche fühlen sich heute schon überfordert und haben Angst, zu versagen. Andere sind neugierig und voller Tatendrang.
Ein Symbol für den Anfang und seine Chancen sind für mich die vielen leeren Seiten.
Karierte, linierte, unbeschriebene Blätter, mit oder ohne Rand in den Schulheften. Auf den ersten 2 oder 5 Seiten dieser neuen Hefte habe ich früher als Schülerin immer versucht, schön zu schreiben.
Auch die Klassenbücher und Notenbücher sind noch nicht beschrieben. Höchstens, dass schon die Namen der Schüler drin stehen. Aber keine Bemerkung über Schandtaten im Klassenbuch, keine Fehlzeiten, keine guten oder schlechten Noten im Lehrerkalender. Noch sind alle gleich. Alle haben dieselben Startbedingungen.
Also, viele, viele unbeschriebene Blätter. Blätter die gefüllt werden wollen mit neuen Erkenntnissen, mit Unbekanntem, dass dadurch bekannt gemacht wird. Wie oft aber werden wohl im Laufe eines Schuljahres die Blätter gewendet werden müssen, um nachzuschauen, zu korrigieren, um etwas zu verbessern. Und wie oft wird jemand vor seinen Blättern sitzen und merken, hoppla, das, was ich gerade suche, dass steht wohl auf einem anderen Blatt. Da muss ich mich anstrengen und mich auf die Suche machen.
Egal, wie auch immer, viele unbeschriebene Blätter warten darauf, dass sie beschrieben, mit Leben gefüllt werden. Und das nicht nur immer wieder zum Schuljahresbeginn und von Schülern und Lehrern, nein, sie warten tagtäglich und zwar auf jeden von uns.

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Erstellt am: 08.09.2013 12:19 Uhr

Zündfunke, 05.09.13

Andrea Bolz, Katholische Deutschsprachige Gemeinde Puerto de la Cruz
Guten Morgen, liebe Schwestern und Brüder!
„5 sind geladen, 10 sind gekommen. Gieß Wasser zur Suppe, heiß alle willkommen.“ Dieser altdeutsche Spruch stammt noch aus der Generation meiner Großmutter, das muss damals also so üblich gewesen sein. „5 sind geladen, 10 sind gekommen. Gieß Wasser zur Suppe, heiß alle willkommen.“ Wasser in die Suppe schütten, damit es für alle reicht.
Zusammenrücken, das bisschen, was da ist, mit der Familie, mit der Nachbarschaft, mit Freunden und Bekannten teilen. Das war einmal eine Tugend. Für manche Familien ist das aber auch heute wieder ein Thema. Das Geld in der Tasche ist weniger geworden. Nicht nur die einfachen Arbeitsplätze, auch die besser bezahlten Jobs werden wegrationalisiert. Das wenige, was da ist, teilen? Zugeben müssen: das kann ich mir nicht leisten, ohne Neid auf die schauen, die es „noch“, oder schon immer können. Wir tun uns nicht leicht damit zurzeit.
Aber der Gedanke hat eine lange Tradition. In der Bibel gibt es dazu eine Geschichte. 5000 Leute sind zusammengekommen. Sie sitzen um Jesus herum und hören ihm zu, ganz selbstvergessen. Als Jesus fertig ist und die Leute nach Hause wollen, merken sie: es ist viel zu spät geworden für das Abendessen zu Hause.
Den Jünger wird plötzlich unwohl, so viele hungrige Menschen, wer weiß, was da noch auf sie zukommt, deshalb fordern sie Jesus auf: „Schick die Leute weg, wir haben nichts für sie. Jesus aber schüttelt den Kopf. Gebt ihnen zu essen.“ Sollen wir ihnen geben, was wir haben? 5 Brote und 2 Fische? Das ganze geteilt durch 5000? Aber Jesus macht ihnen Mut. Teilt es auf. Also tun sie es. Und merken dabei: Satt werden ist mehr als ein voller Bauch.
Satt werden: das hat was mit Respekt zu tun. Respekt voreinander. Und mit Vertrauen. „Ich hab zwar nicht viel, aber ich teile es mit dir.“ Allein so einen Satz zu hören, tut gut. „Ich hab nichts, aber ich nehme gern, was du mir gibst.“ Wer so was sagen kann, knurrt nicht, auch nicht mit dem Magen.
In der Geschichte von Jesus werden alle satt. Und es bleibt sogar noch was übrig. Vielleicht haben die Erzähler der Geschichte ein bisschen übertrieben mit den Zahlen. Aber auf die Zahlen kommt es hier gar nicht an, sondern auf die innere Haltung. Schön, dass du da bist.
Ich hab noch ein bisschen Wasser in die Suppe gegossen. Setz dich und du wirst sehen. Es reicht bestimmt auch für dich.

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Erstellt am: 05.09.2013 19:18 Uhr

Zündfunke, 04.09.13

Andrea Bolz, Katholische Deutschsprachige Gemeinde Puerto de la Cruz
Einen wunderschönen guten Morgen, liebe Schwestern und Brüder!
Pirañas lieben Makrelen zum Frühstück, zum Mittag- und zum Abendessen.
Deshalb wurde folgendes Experiment mit ihnen gemacht.
Man setzte einen Piraña und eine Makrele in ein Aquarium. Wie nicht anders zu erwarten, fraß der Piraña die Makrele.
Nun stellte man in das Aquarium eine Glaswand.
Auf der einen Seite befand sich der Piraña, auf der anderen Seite, geschützt durch die Glaswand, die Makrele.
Sofort begann der Piraña auf die Makrele zuzuschwimmen und stieß unsanft gegen die Glaswand. Dieses Spiel wiederholte sich viele, viele Male.
Unzählige Male musste der Piraña die Erfahrung machen: „Ich kann die Makrele nicht fressen”. Deshalb gab der Piraña nach einigen erfolglosen Versuchen, die Makrele zu fressen, auf.
Dann entfernte man die Scheibe und nun konnte er die Makrele fressen, aber er tat es nicht. Die Erfahrung, dass er nicht an die Makrele herankam, dass sie für ihn unerreichbar war, hatte sich in ihm so festgesetzt, dass nun beide friedlich nebeneinander herschwammen.
Diese Situation ist durchaus auch auf uns Menschen übertragbar. Wenn wir immer wieder das selbe zu hören bekommen, das uns betrifft, prägt sich das tief in uns ein und hält uns fest.
„Das kannst du nicht; das schaffst du nicht; du bist ein Versager; du hast zwei linke Hände; du bist ein Tollpatsch; du wirst es nie zu etwas bringen; Alles, was du anpackst, geht schief; Du bist zu nichts zu gebrauchen”, usw. Mit der Zeit sinkt dadurch unser Selbstvertrauen und unser Selbstwertgefühl.
Je mehr wir solche Erfahrungen gemacht haben und je unterschiedlicher die Bereiche waren oder sind, in denen wir uns als unfähig erleben, umso weniger trauen wir uns etwas zu. Und die Folge davon ist dann, dass tatsächlich das eintritt, was seit ewigen Zeiten vorhergesagt wurde, aber nicht weil es so ist, sondern weil wir uns damit abgefunden haben. Deshalb ist das Wichtigste, was wir Menschen einem anderen Menschen entgegen bringen können, nicht das Auflisten von Schwächen, sondern ein aufrichtendes, stärkendes Vertrauen.

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Erstellt am: 04.09.2013 19:16 Uhr

Zündfunke, 03.09.13

Andrea Bolz, Katholische Deutschsprachige Gemeinde Puerto de la Cruz
Guten Morgen, liebe Schwestern und Brüder!
Ein Lehrer bringt zum Unterricht eine Reihe von Gegenständen mit: einen großen Blumentopf, Golfbälle, kleine Kieselsteine und Sand.
Er füllt den Blumentopf bis oben hin mit den Golfbällen und fragt die Schüler:
„Ist der Topf voll?“. Die Schüler bejahen dies.
Nun schüttet der Lehrer Kieselsteine in den Topf, bis diese alle Zwischenräume ausfüllen.
Wieder fragt er: „Ist der Topf nun voll?“ Und wieder bejahen die Schüler dies.
Nun schüttet der Lehrer Sand in den Blumentopf, bis auch die kleinsten Hohlräume ausgefüllt sind.
„Nun“, sagt der Lehrer, „der Blumentopf symbolisiert euer Leben.
Die Golfbälle stehen für die wirklich wichtigen Dinge im Leben.
Wenn ihr nur diese Dinge hättet und alles andere verloren ginge,
dann wärt ihr trotzdem noch sehr reich und euer Leben wäre erfüllt.
Die Kieselsteine stehen für die Dinge, die das Leben erleichtern und angenehm machen.
Der Sand symbolisiert all die anderen Dinge, die schön sind, aber nicht lebensnotwendig.
Wenn Ihr nun den Blumentopf zuerst mit Sand füllt, dann ist für nichts anderes mehr Platz in ihm.
Dasselbe trifft auch auf euer Leben zu. Wenn ihr eure Energie und Zeit dafür aufwendet, Kleinigkeiten anzusammeln, dann habt ihr keinen Platz mehr für die wichtigen Dinge in eurem Leben und euer Leben wird nicht wirklich erfüllt sein. Achtet also darauf, dass ihr eure Zeit und Energie zuerst für die wichtigen Dinge verwendet.“
Wir können uns also heute Morgen, in Anlehnung an die eben gehörte Lebensweisheit des Lehrers auch einmal wieder fragen, mit was fülle ich meinen Blumentopf, mein Leben aus. Mit Sand, Kieselsteinen oder Golfbällen, oder habe ich in meinem Lebens-blumentopf Platz für alle drei Dinge geschaffen?
Wie geht es mir, wie geht es Ihnen dabei? Was sind solche Golfbälle in meinem Leben, was nehme ich für die Kieselsteine und was ist wie Sand für mich?
Schauen wir immer mal wieder in unseren Lebens – Blumentopf und überprüfen, ob er die Dinge enthält, die wirklich wichtig sind; vielleicht muss ab und zu ja auch einmal umgetopft werden – warum nicht heute!

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Erstellt am: 04.09.2013 19:14 Uhr

Urlauber von Hund angegriffen

Ein Förster des Jagdbezirks San Andrés, war gerade auf seiner Runde, als er auf zwei Urlauber stieß, die von einem großen, streunenden Pitbull-Terrier in die Enge getrieben wurden. Der Vorfall ereignete sich an der Nordflanke des Anaga-Gebirges am Aussichtspunkt El Bailadero. Mit Ködern und einer Stange gelang es dem Förster, den aggressiven Hund abzulenken und schließlich anzuleinen. Der Streuner wurde in das Tierheim von Valle Colino gebracht.
Der Hund hat braunes Fell mit schwarzen und weißen Flecken und war weder mit Halsband noch mit einen Chip versehen, daher vermutet man, dass er im Wald ausgesetzt wurde.

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Erstellt am: 03.09.2013 19:01 Uhr

Aktuelle Flug Infos Ankunft/Abflug

Infos unter: http://www.flightstats.com/go/FlightStatus/flightStatusByAirport.do;jsessionid=405274B631E10D7EC05110879BFECFA4.web1:8009?airportQueryType=0%2F&airportCode=TFS

Erstellt am: 02.09.2013 21:35 Uhr

Predigt vom 01.09.2013

Von Pfarrer Johann Weingärtner  
LUKAS 17, 11-19
1 Und es begab sich, als er nach Jerusalem wanderte, dass er durch Samarien und Galiläa hin zog.
12 Und als er in ein Dorf kam, begegneten ihm zehn aussätzige Männer; die standen von ferne
13 und erhoben ihre Stimme und sprachen: Jesus, lieber Meister, erbarme dich unser!
14 Und als er sie sah, sprach er zu ihnen: Geht hin und zeigt euch den Priestern! Und es geschah, als sie hingingen, da wurden sie rein.
15 Einer aber unter ihnen, als er sah, dass er gesund geworden war, kehrte er um und pries Gott mit lauter Stimme
16 und fiel nieder auf sein Angesicht zu Jesu Füßen und dankte ihm. Und das war ein Samariter.
17 Jesus aber antwortete und sprach: Sind nicht die zehn rein geworden? Wo sind aber die neun?
18 Hat sich sonst keiner gefunden, der wieder umkehrte, um Gott die Ehre zu geben, als nur dieser Fremde?
19 Und er sprach zu ihm: Steh auf, geh hin; dein Glaube hat dir geholfen.
Liebe Gemeinde,
da steht er vor uns, dieser Mister 10 Prozent, liebe Gemeinde. 10 wurden geheilt, einer ist dankbar. 10 Prozent Erfolgsquote. Nicht so großartig in einer Gesellschaft, wo Qualitätssicherung, Erfolgs- und Effektivitätsdenken eine so große Rolle spielen. Auch in der Kirche – das habe ich in den Sommerwochen, in denen ich in meiner Nordelbischen Heimatkirche den einen oder anderen Dienst als Urlaubsvertretung getan habe, wieder deutlich gespürt.
Da ist mancher Druck vorhanden: 
Lohnt sich das noch?
Bringt das genug ein?
Rechnet sich das? 
Nur 10 Prozent – ist das genug? Keine große Erfolgsbilanz, die selbst Jesus da vorweisen kann. Und er selbst klagt ja auch darüber: 
Jesus aber antwortete und sprach: Sind nicht die zehn rein geworden? Wo sind aber die neun?
Hat sich sonst keiner gefunden, der wieder umkehrte, um Gott die Ehre zu geben, als nur dieser Fremde? 
Aber geht das überhaupt, liebe Gemeinde – dass wir hin und her rechnen in der Kirche? Können wir da wirtschaftliche Maßstäbe anlegen, wenn es um den dankbaren Glauben – und der ist ja das Thema dieser Geschichte aus dem Evangelium – geht? 
Jesus selbst stellt sich in der Tat die Frage: Wo sind die anderen neun abgeblieben? Hat sich nur einer gefunden, der was begriffen hat? Und die andern haben eingeheimst und sich mit dem Gewinn davongemacht, einfach so! 
Das kann einen ja umtreiben, wenn man als haupt – oder ehrenamtlicher Mitarbeiter oder Mitarbeiterin in der Kirche tätig ist. Da mühen sich manche ab – und was ist der Lohn? Da investieren manche Zeit und Kraft – oft genug zum tarif – und was ist der Dank?
Undank ist der Welt Lohn – sagt das Sprichwort. Auch der Lohn in der Kirche? Auch im Reich Gottes? Es scheint so zu sein. 10 Prozent – keine hohe Quote, wahrlich nicht. 
Mein Vorschlag: Lassen wir dieses Denken und diese durchaus gelegentlich leidvollen Erfahrungen zunächst einfach so stehen. Fangen wir mit der Geschichte von den 10 Aussätzigen aus dem Lukasevangelium mal ganz von vorne an. 
Und es begab sich, als er nach Jerusalem wanderte, dass er durch Samarien und Galiläa hin zog. 
Dieser so harmlos wie eine Ortsbestimmung klingender Satz ist eigentlich eine Ungeheuerlichkeit. Ein frommer Jude geht nicht durch Samarien, wenn er nach Jerusalem will. Er nimmt lieber einen Umweg in Kauf, als durch dieses Gebiet zu wandern. Da wohnen die nicht ganz Rechtgläubigen. Da betet man nicht im Jahwetempel in Jerusalem an, sondern huldigt Gott auf dem Berg Garizim. Der hat zwar auch in der Geschichte Gottes mit seinem Volk seine große Bedeutung, aber gegen Jerusalem ist der nichts. So ist das in den religiösen Traditionen. 
– Da gibt es einige, die haben die Wahrheit in ihrer Fülle ganz und gar gepachtet – und andere nur einen kleinen Teil.
– Da gibt es die richtige allein selig machende Kirche und dann auch noch ein paar kirchenähnliche Gebilde, so hat das der Vorgängerpapst Benedikt einmal etwas herablassend auf die nicht – römischen Kirchen gesagt.
– Da gibt es mehrere Religionen, die haben nur den einen allmächtigen Gott, aber es gibt eben doch große Unterschiede in ihrem Wert – je nach dem, zu der die, welche die Meßlatte anlegen, gerade gehören. 
Nun denn – wenn Jesus ein frommer Rabbi sein will, dann geht man jedenfalls um Samarien herum, wenn man nach Jerusalem will. Er tut es nicht, er geht mitten hindurch, so als wollte er damit sagen: Der Weg Gottes durch diese Welt kennt keine Grenzen, und alle, die solche ziehen, kennen Gott nicht. Er will mit seinem Wort und seinem heilenden Handeln zu allen, egal aus welcher Tradition sie kommen. Er lässt sich in kein religiöses oder geistliches oder spirituelles Getto einsperren. Weder in Rom noch in Wittenberg, weder Volks – noch freikirchlich. 
Und dann kommen dem grenzüberschreitenden Jesus durch die Leprakrankheit befallene Menschen entgegen. Wenn es um das Abschieben solcher Krankheiten geht, dann werden auch gerne die Juden nach Samaria gebracht. Die Entfernungen sind ja eh nur sehr gering.
Und nun passiert die zweite Ungeheuerlichkeit.
Jesus lässt sich anreden. Eigentlich müssen die Aussätzigen mit dem lauten Schrei „unrein“ schon von weitem auf sich aufmerksam machen, damit man auf möglichst großen Abstand gehen kann. Leprakranke sind nicht nur körperlich unrein, sie sind ganz und gar verseuchte Gestalten, die Gottes Strafe erdulden müssen und zwar dafür, dass sie selbst oder ihre Vorfahren große Verfehlungen begangen haben – so die fromme Vorstellung. Aussätzige sind auch kultisch unrein, also vom Kultus, vom Gottesdienst ausgeschlossen.
Und Jesus redet mit ihnen – einfach ungeheuerlich. Das tut man doch nicht. Igitt! 
Von der Unterredung wird nur das Wesentliche berichtet. Von einer Wunderbehandlung – kein Wort. Von spektakulärer Spontanheilung – auch kein Wort. Jesus sagt den 10 Leprakranken nur das, was nach einer für die damalige Zeit äußerst seltenen Genesung zu geschehen hat: 
Man muß sich einem Priester vorstellen, der den Körper nach wunden Stellen absucht. Meist ist ein zweites Gutachten erforderlich. Zeigt euch den Priestern!
Und wenn die dann sagen: Rein – dann ist alles wieder gut.
Alle zehn sind rein – so wird uns berichtet. Also geheilt. Was lernen wir? Wenn es darum geht, dass Mensch heil werden, 
-dann muss man Grenzen überschreiten, 
-dann muß man den Ekel überwinden vor allem angesichts derer, denen es am dreckigsten geht – die regelrecht in der Gosse oder in den Gettos der Unberührbaren gelandet sind.
– Und deren gibt es viele, nicht in den Slums der ärmsten Länder dieser Erde, sondern auch und vor allem im übertragenen Sinn, unter uns. 
Das Heil muss dahin – wo die Welt und die Menschen am meisten kaputt sind. Die Gesunden brauchen keinen Arzt – obwohl die gelegentlich auch gerne mal krank sind, sondern die Kranken – so oder ähnlich hat es Jesus an anderer Stelle einmal gesagt. 
Und nun wird das Ergebnis der ganzen ungeheuerlichen Aktion präsentiert.
Neun von denen, die gesund wurden,
– haben sich einfach aus dem Staub gemacht,
– sind nach Hause gegangen,
– haben das priesterliche Reinheitszertifikat ihren Angehörigen gezeigt
– sie wurden wieder gleichberechtigte Mitglieder der Gesellschaft.
– sind vielleicht später sogar in den Tempel oder eine Synagoge gegangen, um sich zu         zeigen
Aber umkehren, an den Ort der Hilfe und Dank sagen? Das hat nur einer geschafft.
– Dem war es ein Herzensanliegen,
– der konnte nach großartiger Erfahrung neu geschenkten Lebens nicht einfach so                 weitermachen wie bisher.
– Für den war das alles nicht selbstverständlich.
– Der hatte in dem heilenden Gegenüber den Gesandten Gottes erkannt.
 
Und das war ein Samariter. Die anderen müssen dann wohl Angehörige der richtigen Religion gewesen. Ausgerechnet ein Samariter, ein Angehöriger der zweifelhaften Religion. Einer, der im Verdacht stand und steht, den richtigen Glauben nicht zu kennen und zu praktizieren? Wirklich nicht?
– Ist denn das kein richtiger Glaube, wenn ein Mensch Gott die Ehre gibt?
– Ist denn das kein richtiger Glaube, wenn ein Mensch Dank für empfangenes Leben sagt?
– Ist denn das kein richtiger Glaube, wenn ein Mensch auch die Grenze überschreitet und hingeht zu dem, der geholfen hat, obwohl er aus einer ganz anderen Tradition stammt? 
Das, liebe Gemeinde, ist nun das ganz und gar typische Denken des Lukas. Matthäus, Markus und Johannes mit ihren Evangelien entstammen dem jüdisch – christlichen Kreis. Lukas ist Grieche – kommt aus dem Heidentum. Deshalb können wir bei ihm ganz besonders das Ungeheuerliche des christlichen Glaubens lernen:
– Dieser Glaube kennt keine Grenzen, keine konfessionellen,manchmal nicht einmal             religiöse.
– Dieser Glaube sucht den direkten Weg zu denen, die Hilfe brauchen.
– Dieser Glaube kennt keinen Ekel, auch nicht in den Slums und der Gosse.
– Dieser Glaube zeigt sich im Dank gegen den Geber aller guten Gaben.
Von diesem Glauben sagt Jesus: Steh auf, geh hin; dein Glaube hat dir geholfen. 
Amen

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Erstellt am: 02.09.2013 19:20 Uhr

Predigt zum 22. Sonntag im Jahreskreis 2013 (01.09.)

L I: Sir 3, 17-18.20.28f / Ev.: Lk 14, 1.7-14
Schwestern und Brüder!
Manchmal werde ich den Eindruck nicht los, als sei Jesus wirklich mehr als ein moralisierender Spielverderber. Denken Sie doch einfach mal an die Evangelien der letzten Sonntage und legen Sie dann das eben gehörte noch dazu – kann da nicht ein solcher Eindruck entstehen?
Man muss sich das mal vorstellen: Da ist Jesus zum Essen eingeladen – noch dazu bei Leuten, mit denen er sowieso schon genug Ärger hat – und wieder einmal hat er nichts besseres zu tun, als den Pharisäern ganz gewaltig die Meinung zu sagen. Ausgerechnet am Sabbat! Ausgerechnet beim Essen; also beim gemeinsamen Mahl, was für die gläubigen Juden schon immer ein Stück himmlischen Hochzeitsmahles widerspiegelt. Ausgerechnet da kommt Jesus nun auf die glorreiche Idee, nicht nur die Tischordnung auf den Kopf, sondern auch noch die gesamte Gästeliste in Frage zu stellen. Muss man sich da aber wundern, wenn das Ganze irgendwann mal eskaliert? Dass die Leute irgendwann mal genug haben von diesem jungen Weltverbesserer aus Nazareth, der ohne mit der Wimper zu zucken ihre Welt- und Glaubensordnung auf den Kopf und dazu auch noch die Behauptung aufstellt, dies alles mit göttlicher Vollmacht zu tun?
Für die Pharisäer waren seine Worte damals eine einzige Provokation, und wenn ich ehrlich bin, dann schmeckt auch mir die Botschaft des heutigen Sonntags nicht wirklich. Dieses “wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden” geht auch mir nur schwerlich über die Lippen. Nicht nur, weil kein Politiker mit einer solchen Verhaltensweise Wahlen gewinnen könnte – ich bin ja keiner und von daher ist das für mich nicht relevant; und es geht mir auch nicht darum, dass ich mich selbst gerne in den Mittelpunkt des Geschehens stelle. Zumindest empfinde ich das so. Nein ich denke bei all dem viel mehr daran, wie viele Generationen doch mit genau solchen Worten getriezt und von Kirchenmännern klein gehalten worden sind. Wie viel falsch verstandene Demut und unerlöstes Christsein genau in dieser Aussage eben seine Wurzel hat. Deshalb tue ich mir schwer mit dem, was Jesus hier sagt und deshalb halte ich es auch für überzogen, was er hier bei diesem Mahl im Haus des Pharisäers von dem Gastgeber und den Gästen verlangt. Sich freiwillig auf den letzten Platz setzen, Leute einladen, mit denen ich nichts zu tun habe, geschweige denn, mit denen ich überhaupt etwas zu tun haben will … den Looser an der Straßenecke, der gar keine Lust zum arbeiten hat; den Dealer, der immer wieder neu Unglück über junge Menschen und deren Eltern bringt; die Horde unverschämt auftretender Kinder … all das kann er doch wohl nicht im Ernst meinen – oder doch?
Bei all diesen Gedanken taucht die Frage für mich auf: Wird Gott auf einmal zum Buchhalter oder Erfinder eines neuen Knigge, der streng nach Plan irgendwelche Tischkärtchen verteilt? Dabei war ich doch immer der Überzeugung: wenn ich etwas von der Botschaft Jesu und von dem, was er uns über Gott sagen wollte richtig verstanden und begriffen habe, dann kann genau das ja wohl nicht sein. Deshalb bitte ich Sie, mit mir nochmals auf den Evangelientext zu schauen, um so vielleicht dem besser auf die Spur zu kommen, was uns Jesus mit diesen Forderungen tatsächlich vermitteln will.
Schlage ich das eben gehörte Evangelium bei Lukas nach, dann fällt mir auf, dass in der Leseordnung unserer Liturgie ein paar Verse wegfallen – und zwar die Verse 2-6. Wieso und weshalb das so ist, kann ich Ihnen nicht sagen; ich weiß es schlicht und ergreifend nicht. Aber wichtig ist für mich die Tatsache, dass es sich hier um eine Heilungsgeschichte handelt. Da ist ein Mann, der an Wassersucht leidet und der in diesem Haus des Pharisäers plötzlich vor Jesus steht. Daraufhin fragt Jesus die Gesetzeslehrer, ob es denn nun am Sabbat erlaubt sei, einen Menschen zu heilen oder nicht. Die Lehrer geben keine Antwort und Jesus heilt den Mann. Dann fragt er die Schweiger: Wer von euch wird seinen Sohn oder seinen Ochsen, der in den Brunnen fällt, nicht herausziehen, auch wenn es Sabbat ist? Und er erlebt noch einmal, dass ihm die Gesetzeslehrer nicht antworten wollen oder auch nicht antworten können und einfach stumm bleiben.
Über so viel Herzensträgheit oder auch sture Gesetzesfrömmigkeit, die den Sabbat über den Menschen stellt, mögen Jesus wohl langsam aber sicher die sprichwörtlichen “Pferde durchgegangen sein”; denn als er nun sieht, wie die Miteingeladenen auf einmal ganz vehement die Ehrenplätze einnehmen, da hält er ihnen eben jene Standpauke, die unsere heutige Frohe Botschaft ist. Soweit also die wichtige Hintergrundinformation.
Nun wird uns also in diesem heutigen Evangelium einiges zugemutet, und dieses zuge-mut-et darf man dabei ruhig wörtlich verstehen. Es braucht nämlich Mut, gängige Gesellschaftsmuster zu durchbrechen. Es braucht Mut, etwas zu tun, was so niemand erwartet: sich bewusst hinten an zu stellen, freiwillig den Kürzeren zu ziehen… und zwar nicht aus falsch verstandener Demut oder dem Hintergedanken heraus, dass mich der Hausherr schon irgendwie aus meinem Aschenputtel-Dasein befreien und ins rechte Licht setzen wird. Es braucht auch Mut, dieser unserer Ellbogengesellschaft – dem Ringen um den besseren Platz, dem “Einander-ausstechen-müssen” – eine Absage zu erteilen, auszusteigen aus dem sich Messen und immer wieder neu Messen-Lassen an Leistung und Besitz.
Je öfter ich die Worte Jesu über die rechte Tischordnung lese, desto mehr kommt in mir der Verdacht auf, dass sich dahinter fast so etwas wie Ironie entdecken lässt. Mir scheint, als ob er denen, die ihn da beobachten, zeigen möchte, dass er sehr wohl weiß, wie man sich korrekt benimmt, dass aber bei Gott eben ganz andere Gesetze gelten. Da gibt es keine besseren Plätze, sondern viele Wohnungen. Mehrfach wehrt sich Jesus ja auch in den Evangelien gegen die Wunschvorstellung gewisser Jünger, in der Ewigkeit die Ehrenplätze neben ihm zugewiesen zu bekommen. Immer wieder zeigt er auf, dass an seinem Tisch viele – nein besser noch: alle ihren Platz finden und alle ihren Platz haben. Und er untermauert seine Botschaft von der überwältigenden Gastfreundschaft Gottes damit, dass er auch diejenigen zu Tisch bittet, die sonst Hausverbot haben und unerwünscht sind: nämlich Zöllner und Sünder. Allen bietet er Plätze an, ohne vorab irgendwelche Bedingungen zu stellen. Alle erfahren offene Arme vor aller Leistung und trotz aller Schuld.
Spüren wir, wie Jesus mit einer solchen Einstellung nicht nur die Festversammlung damals, sondern auch uns heute herausfordert? Was ist denn hier heute in San Telmo anders als es damals im Haus des angesehenen Pharisäers war? Schauen wir uns doch mal mit einem ehrlichen Blick um: Die gute Gesellschaft unter sich! Nur – genau das will Jesus nicht. Bei ihm gibt es keine Promis oder sogenannte No-Name-People; da gibt es keine Kengemeinde und daneben irgendwo die Fernstehenden. Alle Menschen haben die gleiche Würde und das gleiche Ansehen von Gott beschenkt bekommen. Und wir alle haben in seinem Reich der Liebe einen Platz sicher – müssen nicht zuerst darum ringen oder andere gar ausstechen. Jede und jeder ist Tochter oder Sohn Gottes – Menschen mit ein und derselben Würde.
Vielleicht ist es gerade diese Haltung Jesu, die uns Menschen einerseits immer wieder neu fasziniert und uns gleichzeitig doch auch aufs höchste provoziert. Provoziert deshalb, weil die von ihm propagierte Gerechtigkeit Gottes so ganz anders ist als unsere. Oder anders gesagt: Wir sind pikiert, weil Gott sich nicht von uns vorschreiben lässt, wo und wem gegenüber er sich barmherzig erweisen darf oder nicht und vor allem nicht in welchem Maß. Wir maßen uns an zu sagen, wer am Tisch Jesu Platz hat und wer nicht, und meinen dann damit den Willen Gottes zu erfüllen. Doch Gott lässt sich nicht von uns vorschreiben, wen er lieben darf und wen nicht. Und er braucht weder Gouvernanten noch Hilfssheriffs, um sein Reich Wirklichkeit werden zu lassen. Deshalb sagt mir das heutige Evangelium: Du hast das Spielchen um Ansehen und Macht doch gar nicht nötig – denn du bist bei Gott angesehen, bei keinem Geringeren. Er allein ist es doch, der uns – Ihnen und mir ein Ansehen verleiht, das nicht vergänglich ist – und das sollte uns genügen. Ja mehr noch, es sollte uns Ansporn sein, bei unseren Einladungen gegenüber anderen ihm nachzueifern und seine Sichtweise zu beherzigen. Amen.

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Erstellt am: 02.09.2013 19:17 Uhr

Zündfunke, 02.09.13

Andrea Bolz
Katholische Deutschsprachige Gemeinde Puerto de la Cruz
Einen wunderschönen guten Morgen, liebe Schwestern und Brüder!
Viele Menschen fühlen sich einsam, ungeliebt, alleingelassen, vom Leben ge- und enttäuscht. Eine solche Einsamkeit ist für sie fast schmerzhafter als ein körperliches Leiden. Dass sich dieses Phänomen immer mehr ausbreitet, stimmt mich nachdenklich und regt zum Nachdenken an. Warum gibt es in unserer Zeit, in der wir einen Brief innerhalb von wenigen Minuten per Email abschicken, mit dem Handy jederzeit erreichbar sind und andere erreichen können, immer mehr einsame Menschen?
Allein sein, heißt nicht unbedingt einsam zu sein. Und wenn jemand als Single lebt, muss er lange noch nicht vereinsamen.
Vielleicht haben Sie sich auch schon einmal einsam im Kreise vieler Menschen gefühlt. Andererseits haben Sie sich sicher auch schon einmal danach gesehnt, allein mit sich zu sein und die Ruhe zu genießen. Ob wir uns einsam fühlen oder nicht, hängt also nicht so sehr davon ab, ob wir alleine oder in einer Partnerschaft leben, sondern es hängt mit unserer inneren Einstellung zusammen. Single-sein muss nicht Einsamkeit bedeuten. Und ein Leben in Partnerschaft und Familie muss nicht zwangsläufig heißen dass es keine Einsamkeit gibt.
Alleinsein kann je nach innerer Einstellung sowohl als wohltuend oder als unangenehm bis hin zu bedrohlich erlebt werden. Von Einsamkeit sprechen wir dann, wenn wir das Allein- oder Zusammensein mit anderen als Ausgeschlossen- und Verlassensein empfinden und erleben.
Einsamkeitsgefühle können immer auftreten,
obwohl wir verheiratet sind,
obwohl wir einen Beruf haben,
obwohl wir von anderen gemocht werden,
obwohl wir jung sind,
obwohl wir Kinder haben,
obwohl wir uns in Gesellschaft befinden.
Was also tun, um aus dem Kreis der Einsamen austreten zu können – bevor dieser Kreis sich endgültig um mich schließt? Ein Rezept dafür oder dagegen, gar ein Wundermittel gibt es nicht. Wenn mir aber klar und bewusst ist, wann die für mich gewollte und angenehme Einsamkeit sich umzuwandeln droht, in eine für mich abgrenzende und lebensbedrohliche Einsamkeit, wenn ich dies spüre und wahrnehme und mich dagegen wehre, dann wird Alleinsein zu keiner Belastung für mich.

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Erstellt am: 02.09.2013 19:15 Uhr