Zündfunke, 12.01.14

Andrea Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Einen wunderschönen Sonntagmorgen, liebe Schwestern und Brüder!
Ein jüdischer Lehrer hat einmal gesagt:„Sei nie so beschäftigt, dass dir das Wunderbare und Erstaunliche, das Schöne und Gute des heutigen Tages entgeht. Begrüße ehrfürchtig jeden neuen Tag!“ Für die meisten getriebenen Zeitgenossen unserer Tage fast nicht nachvollziehbar. Aber vielleicht stimmt es gerade deshalb. Denn dadurch werde ich eingeladen, den Augenblick, das Jetzt und Heute ernst zu nehmen.
Nostalgisch von einer vermeintlich „guten alten Zeit“ zu träumen – das frustriert und enttäuscht ebenso sehr, wie wenn ich alles von einer fernen Zukunft erwarten wollte: Später, wenn ich einmal Zeit habe; wenn ich in Rente bin; wenn sich die Zeiten gebessert haben. Was ich jetzt nicht einübe, das werde ich später – sofern ich es überhaupt erlebe – auch nicht tun. So versäume ich das Heute und täusche mich über Gestern und Morgen.
Die besten Gelegenheiten des Lebens liegen nun mal nicht im Gestern. Die besten Gelegenheiten garantiert auch nicht das Morgen. Die besten Gelegenheiten warten jetzt und heute auf mich. Auf das Heute möchte ich achten, die Chance des Augenblicks möchte ich ergreifen. In dem, was ich gerade tue, will ich ganz bei der Sache sein. Die vielen kleinen Augenblicke möchte ich entdecken und wahrnehmen.
Ich möchte mir das gerne zu Eigen machen, obwohl ich weiß, dass es mir nicht immer gelingen wird:
Das Gestern ist Geschichte.
Das Morgen ist Geheimnis.
Das Heute ist Geschenk und die einzige Zeit, die mir wirklich gehört.
Bei dem unvergessenen Papst Johannes XXIII. habe ich nachfolgende Gedanken gelesen, die für mich ganz gut an den Beginn eines neuen Jahres passen, wo? man sich doch immer so viel an Veränderungen vornimmt:

Nur heute – möchte ich nicht die anderen und die Welt verbessern,
aber mich und meine Sicht der Dinge.

Nur heute – möchte ich mich an kleinen Dingen freuen können
und etwas Glück verspüren.

Nur heute – möchte ich mir ein paar Minuten Zeit nehmen, um stille
zu werden, um nachzudenken über mich, die Mitmenschen,
die Zeit – und um dabei an Gott zu denken.

Nur heute – möchte ich etwas Gutes tun und es nicht gleich an die große
Glocke hängen.

Nur heute – möchte ich mich vor zweierlei hüten: vor der Hektik und vor
der Unentschlossenheit.

Nur heute – möchte ich vertrauen, dass Gott mich hält und mich nicht
fallen lässt, was auch immer passiert.

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Erstellt am: 14.01.2014 13:36 Uhr

Zündfunke, 09.01.14

Andrea Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Einen wunderschönen guten Morgen, liebe Schwestern und Brüder!
Erziehen heißt, jemandes Geist und Charakter, und in dem speziellen Fall in der Regel die eigenen Kinder, zu bilden und ihre Entwicklung zu fördern. Das heißt, soziales Handeln soll erlernt und die Ausbildung der eigenen Persönlichkeit unterstützt werden. Und das allerwichtigste überhaupt – die Erfahrungen, die gemacht werden, sollten nicht nur alleine gemacht werden. Und genau da scheint mir das Problem in unserer Zeit zu liegen. Ich kann meinen Kindern eine wirklich gute Erziehung zukommen lassen, in speziellen Schulen, mit teuren Kursen in der Freizeit, die ihnen ein wirklich vielfältiges Erlernen von allem möglichen bieten. Aber was bekommt mein Kind denn dadurch vermittelt: Ich werde irgendwo hin gebracht um später dann dort wieder abgeholt zu werden, zum Erzählen über das Erlebte bleibt meist gar keine Zeit. Ergo: Ich habe niemanden, der an meinen Erfahrungen Anteil nimmt, der mit mir meine Erfahrungen teilt. Am deutlichsten wird dies in der jüngsten Vergangenheit bei der religiösen Erziehung der Kinder. Nicht nur, dass die Eltern aufgrund der eigenen fehlenden Religiosität ihren Kindern nicht mehr selbst genügend Wegweiser sein können, nein, durch die nur sporadische Teilnahme an bestimmten Lebensmittelpunkten signalisieren sie damit ja auch ihren Kindern, dass ihnen all das nicht wichtig ist. Religiöse Erziehung kann den Raum eines Kindes ausfüllen, denn jedes Kind entwickelt in sich eine Sehnsucht nach dem „Mehr“, und möchte über gewisse Grenzen hinaus Antworten haben. Religiöse Erziehung, die diesen Namen verdient, zeigt gute Wirkung. Natürlich gibt es wie überall auch in diesem Zusammenhang Verletzungen. Und dies muss sogar benannt werden. Das geschieht dort zu Recht, wo Religion als Mittel zur Disziplinierung missbraucht wird, Gott zum Oberdompteur der Welt verkommt und Väter und Mütter Gottes Autorität für sich beanspruchen, wo sie selbst als erziehende Persönlichkeit keinen anderen Ausweg mehr wissen. Das allerdings ist keine religiöse Erziehung, dies ist ein Machtspiel mit unguten Folgen.
Erziehung heißt in allen Lebenslagen Vorbild sein: Religiöse Erziehung braucht Beispiele, die belegen, dass es nicht nur um Leistung im Leben geht. Es ist gut, wenn gerade unsere Kinder in der heutigen Zeit solche Vorbilder haben, es dürfen gerne auch berühmte Vorbilder sein; schöner, besser und effektiver aber wäre es, diese Vorbilder wären die eigenen Eltern.

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Erstellt am: 11.01.2014 14:33 Uhr

Winter auf Teneriffa

Winter auf Teneriffa und voraussichtlich auch weiterhin niedrige Temperaturen, lassen die Inselregierung davon ausgehen, dass es auch in den nächsten Stunden und Tagen im Gebiet um den Teide wieder schneien wird. Die Zufahrten über die TF-21 La Orotava und die TF-38 Chio bleiben bis auf weiteres gesperrt. Man appelliert an die Bevölkerung und Touristen diese Sperrungen zu respektieren um sich nicht in Gefahr zu begeben und die Räumarbeiten des Winterdienstes nicht zu behindern.
Die Zufahrt über Vilaflor ist mittlerweile wieder geöffnet. Die Zufahrt über die TF-24 La Esperanza ist wegen Bauarbeiten nach den letzten Unwettern im Dezember weiterhin gesperrt. Die Weiterfahrt in das Naturschutzgebiet Las Cañadas ist derzeit von keiner Zufahrt möglich.

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Erstellt am: 11.01.2014 14:28 Uhr

Wichtige Rufnummern in Puerto de la Cruz

Puerto de la Cruz Stadtrat 922378400

lokale Polizei von Puerto de la Cruz 922378487

Taxi-Service 922 378 999
TITSA Informationen 922 531 300
Norte Los Rodeos Flughafen 922635999
Sur Reina Sofia Flughafen 922 759 000
Nationalpolizei 922 376 820
Guardia Civil 922 378 000
Aqualia 922 376 771
Feuer 922 330 080
Depsa Unelco 922373408
C.IT 922370243
Beitrag 922385805
H.UC 922678000
Senior Center 922380754
Helm Ambulante 922389541
Ambulante Spec 922389834
Ambulante La Vera 922378242
Sufi-Tarajal. 922383664
Court Nr. 1 922366110
Gerichts Nr. 2 922366120
Gerichts Nr. 3 922389800
Dienst Kinder 922378085
Rotes Kreuz 922383812
Inem 922378118
Loro Parque 922374081
Objekt Registrierung 922386353
Drogensucht 922385557
Pamarsa 922372070

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Erstellt am: 11.01.2014 14:06 Uhr

Zündfunke, 08.01.14

Andrea Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Einen wunderschönen guten Morgen, liebe Schwestern und Brüder!
„Bescheidenheit ist eine Zier“, so sagte man früher in einem Sprichwort.
Und damals meinte man es auch so:
Bescheidenheit, das war eine besondere Art, vornehm zu sein. Vertrauenspersonen waren das: durch und durch integer, zuverlässig, sozial.
Denn: Bescheidene Menschen dachten an die Zukunft, an die, die nachkommen – ebenso wie an die, die weniger haben, Beistand und Hilfe brauchen.
„Bescheidenheit ist eine Zier!“
Wer heute „bescheiden“ sagt, meint meistens etwas anderes. Mir geht’s „bescheiden“ heißt heute: Es ist mir schon mal viel besser gegangen, und dem traure ich jetzt nach. Ich fühl’ mich wie der letzte Dreck. Schlimmer kann’s kaum noch kommen!
Die Werbung fährt voll drauf ab: Bescheiden, das ist dumm und armselig.
„Warum mit weniger zufrieden sein?“, das ist ihr Motto. Fordern statt fördern!
Geil sein, das ist die moderne Tugend, also das Gegenteil von bescheiden, nämlich: gierig. Mit möglichst wenig Aufwand viel, oder sogar das meiste und beste ergattern.
„Bescheidenheit ist eine Zier“, der Spruch ist längst erweitert worden mit dem Satz: „doch weiter kommt man ohne ihr“.
Aus der Vornehmheit der früheren Tage ist inzwischen „der letzte Dreck“ geworden.
Eine fatale Entwicklung: Denn: Was bleibt, wenn all die Rücksichtslosen sich für die kurze Zeit ihres Lebens total austoben?
Was ist mit der Verpflichtung, die wir gegenüber unseren Nachkommen haben – wer hält sie noch hoch und schützt sie, so, dass es den nächsten Generationen auch noch gut gehen kann?
Wer denkt an die Verantwortung, die wir gegenüber den Schwächeren haben?
Das Recht aller, einen Platz im Leben zu finden und eine wirklich gerechte Lebenschance zu erhalten?
Es wäre von überaus großer Wichtigkeit, die Bescheidenheit wieder mehr ins Bewusstsein zu rücken, die Bescheidenheit, die nichts mit Dummheit sondern mit Größe und Verstand zu tun hat.
Nicht alles, was einmal war, ist heute „altmodisch“ und unbrauchbar.
Bescheidenheit? Ja! Bescheidenheit lehrt uns das Genießen, das Dankbar sein, das sich beschenkt und getragen fühlen Wenn ich so leben kann – gehe ich behutsam, gelassen und dankbar mit meinem Leben um.

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Erstellt am: 11.01.2014 13:59 Uhr

Zündfunke, 07.01.14

Andrea Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Guten Morgen, liebe Schwestern und Brüder!
Die Vorzeichen sind wichtig und alles entscheidend. Das lernen bereits die Schüler im Mathematikunterricht. Das Ergebnis von Zahlen, die zusammen gezählt oder von einander abgezogen werden, hängt ab von dem Vorzeichen, das vor der Klammer steht: plus oder minus. Das Vorzeichen zu beachten ist wichtig. Wer Musik macht, wer singt oder ein Instrument spielt, beginnt immer mit dem Blick auf die Vorzeichen. Entsprechend klingt dann auch die Musik: freudig und fröhlich, oder getragen und schwer. Das Vorzeichen ist wichtig, auch wenn es um eine Begegnung, um eine Freundschaft geht. Ich vertraue mich anderen an, ich öffne mich mit meinen geheimsten Wünschen und Hoffnungen, ich teile Freizeit und sogar Eigentum mit anderen. Wenn das Vorzeichen des Ganzen nur mein eigenes Interesse, nur meine Karriere, mein Streben nach Macht ist, wenn ich andere nur dazu benutze, mich selbst durchzusetzen, dann ist die ganze Beziehung davon geprägt, und steht unter keinem guten Vorzeichen. Wenn das Vorzeichen aber Liebe und Vertrauen ist und die Bereitschaft, wirklich in Solidarität mit einander in einer gelingenden Gemeinschaft zu leben, dann wird etwas anderes daraus. Das Vorzeichen ist wichtig: „Tut eure Arbeit gern, als wäre sie für den Herrn und nicht für Menschen“, so lautet ein Satz des Heiligen Paulus. Und dieser Satz hat auch für uns heute nichts an seiner Bedeutung verloren. Alles was wir tun, soll im Namen Jesu, in seinem Geist geschehen. Wenn wir uns um Gebrechliche und alte Menschen kümmern und für sie beschütztes Wohnen und Pflegedienste einrichten, soll es euch nicht nur um die eigene Ehre gehen, sondern darum, nach dem Vorbild Jesu zu handeln.  Wenn wir uns in unseren Kirchen und Gemeindehäusern treffen, soll es nicht nur um den Erhalt von Strukturen und um Geld gehen, sondern darum, wie unser gemeinsamer Glaube uns in unserem menschlichen Miteinander trägt. Die Vorzeichen sind wichtig; auch in meinem persönlichen Leben. Natürlich spielen mein Ehrgeiz, mein Ruf und meine Interessen immer auch eine wichtige Rolle. Aber wenn dies alles von Herzen und aus einem großen Vertrauen auf Gott heraus kommt, dann ist da noch mehr. Diese Vorzeichen machen mich großzügig und großherzig. Ist Geduld mein Vorzeichen, dann lasse ich einem unbeholfenen, umständlichen Menschen länger Zeit, mir ausführlich zu erklären, welche Probleme er hat. Ist Liebe mein Vorzeichen im Umgang mit anderen, dann darf mein Gegenüber Fehler machen, dann sind all die kleinen Aufmerksamkeiten, Zeichen und Gesten von überaus großer Bedeutung. Vorzeichen sind wichtig, allerdings können sie sich auch mal auflösen und zum Urton werden, in der Musik und im täglichen Leben, und dann ist allerdings etwas Konzentration gefragt!

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Erstellt am: 11.01.2014 13:57 Uhr

PREDIGT AM 2. SONNTAG NACH WEIHNACHTEN 2014

Liebe Gemeinde,
Ein Licht und ein Stern – das sind die beiden Bilder von Weihnachten her zum Epiphaniastag. Das eine stammt aus dem Evangelium von den Sterndeutern aus dem Morgenland und lautet: Als sie den Stern sahen, waren sie hoch erfreut. Und das andere aus dem Propheten Jesaja, einem der Predigttexte für den heutigen Sonntag: Mache dich auf, werde Licht, denn dein Licht kommt.
Mir ist ein Licht aufgegangen – so sagt jemand, dem plötzlich etwas deutlich geworden ist. Unsicherheit und Unklarheit sind vorbei. Zweifel sind an den Rand gedrückt worden, und Zuversicht hat Platz gegriffen. Das kann passieren, ist auch mir schon passiert. Dann wird das Leben auf einmal hell. Lange bin ich im Dunkeln getappt, wusste nicht, wohin es gehen sollte mit mir oder denen, die ganz nah zu mir gehörten und überhaupt. Vielfältig können solche Erfahrungen sein.
Ich denke dabei an einen Schüler, der über einer Klausur geradezu verzweifelt. Eine Lösung ist gefordert. Der Weg dorthin aber scheint wie mit Brettern vernagelt. Alles, was er sich einmal angeeignet oder sogar mühsam erarbeitet hatte, ist plötzlich vergessen oder in einem regelrechten Nebel verschwunden. Aber plötzlich geht ihm ein Licht auf. Er erinnert sich. Mensch, das war doch gar nicht so schwer. Da gab es doch einen ganz klaren Weg, um zur Lösung zu kommen. Und wie befreit schreibt er los, rechnet nach, überprüft und die gute Klausurnote ist gerettet. Mensch, mir ist noch rechtzeitig ein Licht aufgegangen, so kann er den anderen erzählen, und die Erleichterung ist regelrecht zu spüren.
Mein Leben steht unter einem guten Stern. So sagt ein Mensch, der im Nachdenken über seine Biographie und wie sie verlaufen ist, zu einem positiven Ergebnis kommt. Da sind viele Dinge gelungen. Eine Menge Probleme in guter Weise gelöst worden. Dankbar denkt da jemand zurück. Mit der Schule hat es eigentlich problemlos geklappt. Auch die Berufswahl war richtig und vor allen Dingen erfolgreich. Eigentlich ging es stetig voran. Mal ein wenig schneller, dann wieder langsamer und wenn Stillstand, dann auf einem guten Niveau.
Die richtige Partnerin, der richtige Partner, kreuzte den Weg. Eine Familie konnte gegründet werden. Kinder in einer guten Entwicklung wurden begleitet. Und nun ist auch noch der letzte Lebensabschnitt einigermaßen gesichert. Zukunftsängste haben keinen Raum. Ein Leben unter einem guten Stern, der auch noch die etwas dunkleren Lebensphasen, die ja eigentlich niemanden erspart bleiben, überstehen ließ. Ein Lichtzeichen kam immer, und der Weg konnte fortgesetzt werden. Schön, wenn ein Mensch das so sagen kann: Mein Leben steht unter einem guten Stern.
Aber das geht ja nicht immer so. Das kann ja ganz anders kommen. Da kann ja die Dunkelheit über einen herfallen. Und es ereignen sich Lebensphasen, die einem vorkommen, als wenn man zu Fuß unterwegs ist in finsterer Nacht, keine Weg- oder Straßenbeleuchtung und kein Stern am Himmel. Da muss einer aufpassen, dass er nicht gänzlich in die Irre geht. Nichts ist mehr klar, alles verschwimmt. Auch in einem übertragenen Sinn:
Wünsche bleiben unerfüllt. Gesetzte Ziele sind unerreichbar. Kräfte schwinden. Durch fast jede Rechnung, mit noch so viel Mühe aufgesetzt, wird ein Strich gemacht.
Und da hilft nur eines, und diese Hilfe kann in der Regel nur von außen kommen: Die Dinge ins rechte Licht setzen
Dieses Bild ist mir stets als besonders wirksam vorgekommen. Vielleicht stammt es ja aus folgender Situation:
Da möchte jemand seinen Boden oder seinen Keller einmal gründlich aufräumen. Die Dinge, darunter sicherlich auch manches Gerümpel, stehen irgendwie in halbdunklen Ecken herum. Man kann sie kaum richtig erkennen, ihren Wert oder Unwert schon gar nicht. Man muss sie aus dem Halbdunkel herausheben oder – tragen und ins Licht setzen. Entweder an ein Fenster stellen oder unter eine Beleuchtung. Nach und nach erschließt sich dann die Bedeutung der einzelnen Stücke. Ins rechte Licht gesetzt, kann ich entscheiden: Das möchte ich behalten und jenes gehört auf den nächsten Sperrmüll. So sortiert sich – ins rechte Licht gesetzt – wichtiges und des Bewahrens Wertes von wertlosem Gerümpel. Das will ich behalten, das kann weg. Vielleicht wird dabei sogar der eine oder andere Schatz entdeckt, den man gar nicht vermutet hatte.
Solches Aufräumen und ins rechte Licht setzen ist gelegentlich auch ganz persönlich und in übertragenem Sinne sinnvoll. Es geschieht dann in den verborgenen Ecken und Winkeln meines tiefen Inneren. Da kann sich so manches ansammeln an
Unschönen Verhaltensweisen, die zu ändern ich mir doch so oft vorgenommen habe.
Nicht eingelöste Versprechen oder Zusagen, die vielleicht ein wenig unbedacht gemacht habe, die aber im Verhältnis zu anderen und mir selbst belastend sind.
Eigenarten, die ich oft schon abgelegt zu haben meinte, die aber dennoch in dunklen Winkeln meiner Seele ihr Unwesen treiben.
Auch an Schuld, für die ich schon immer um Verzeihung bitten wollte, die aber ungeklärt zwischen mir und anderen, auch Gott steht.
Jeder und jede von uns mag da einmal nachschauen. Es gibt eben nicht nur Gerümpel auf dem Dachboden oder im Keller, sondern auch in der Seele. Und Vielleicht entdecke ich beim dortigen Aufräumen sogar den einen oder anderen Schatz, den ich vergessen hatte. Für alles aber gilt: Es muss Licht her. Wie kann das geschehen?
Wir brauchen eine Lichtquelle
Den Weisen aus dem Morgenland wurde ein Stern geschenkt und der Prophet sagt nach der Aufforderung: Mache dich auf, werde licht, den bedeutungsvollen Satz: Dein Licht kommt. Die Weisen begeben sich auf der Suche nach einem Retter sogar auf das Terrain jenseits ihres angestammten Glaubens und ihrer Kultur. Die weltweite Bedeutung des Kommens Jesu ist damit angedeutet. Die Hörer des Propheten Jesaja sitzen noch ganz und gar im Dunkeln. Finsternis um und um und Dunkelheit auch über der Völkerwelt. Woher kann Rettung kommen?
Über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir, sagt der Prophet. Und was für eine Herrlichkeit. Ganz und gar anders als die in der Welt übliche. Die ist geprägt von Macht und militärischer Gewalt oder von Geld und unendlichem Besitz. Und neuerdings ist sie ganz und gar anonym. Die Herrlichkeit und der Glanz der Märkte darf nicht angetastet werden, so wenig wie nur eben möglich reguliert, sonst reagieren sie böse und das kann übel enden. Da wird man schnell in seiner Wertigkeit herabgestuft und landet vielleicht sogar auf einem prekären Müllhaufen, denn die Konkurrenz ist groß, und die stärksten Ellenbogen behalten das Feld.
Die Herrlichkeit des Herrn und sein Glanz sind da von ganz anderer Art. In seinem Licht finden die Menschen zu einander. Sie kommen aus allen Ecken und Winkeln heraus, angezogen von diesem Licht. Werden Söhne und Töchter genannt, sind also untereinander Brüder und Schwestern, leben in einer geschwisterlichen Welt. Alle Grenzen werden überschritten, niemand wir ausgegrenzt, keiner verstoßen. Ein grandioses Bild einer weltweiten Hoffnung.
Mit dieser Hoffnung im Herzen haben die Hörer des Propheten Jesaja ihr zerstörtes Land wieder aufgebaut, den Tempel neu errichtet, Weinberge und Olivenplantagen gepflanzt, Weizenäcker bestellt, Vieh gezüchtet bis es große Herden bildete. Leben unter einem guten Stern wird verheißen und zumindest teilweise realisiert.
Doch schon während ich dieses Bild male, wird mir bewusst, wie bedroht wie zerbrechlich der hoffnungsvolle Neuanfang war und wohl auch immer wieder ist. Es hat ja nicht lange gehalten. Schon bald wurde dieser kleine fruchtbare Landstrich an der Ostküste des Mittelmeers wieder zum Spielball vor Waffen starrender Mächte und ist es bis heute geblieben.
Zur Zeit der Weisen aus dem Morgenland aber leuchtet nun ein ganz besonderes Licht am Horizont der Völker, die im Dunkel leben und dem Erdreich, das an so vielen Stellen von Finsternis bedeckt ist, auf. Es kommt nicht grell oder marktschreierisch daher. Es leuchtet auf im Angesicht eines Kindes, das in erbärmlichen Verhältnissen geboren worden ist. Und es erscheint ebenso erbärmlichen Gestalten, die als abhängige Knechte die Herden fremder Eigentümer bewachen. Den Weisen aber geht endgültig ein Licht auf und sie werden hocherfreut. Den Hirten wird die Angst genommen und Freude zieht bei ihnen ein. Und so wird es weitergehen im Leben dieses Kindes, das zum Erwachsenen heranwächst. Immer wieder wird von ihm Angst und Frucht genommen werden:
Gebrechen werden geheilt Schuld wird vergeben werden Unwertes Lebens erhält eine ewige Würde Verlorene werden gesucht und gefunden Und am Ende wird sogar der Tod besiegt, diese absolute Macht der Finsternis. Ich lebe – und ihr sollt auch leben, sagt der Christus.
Und dann zieht Freude ein:
Bei dem Zöllner Zachäus, mit dem keiner sonst feiern möchte. Bei Maria und Martha, denen Jesus den Bruder wiedergibt. Auf dem Marktplatz bei der Frau, die die große Sünderin genannt wird, und Jesus bewahrt sie vor den tödlichen Steinwürfen der Selbstgerechten. Und auch bei den Jüngern, die nach Karfreitag verzweifelt sind über den Tod ihres Herrn und Meisters. Er befreit sie aus ihrer Lethargie mit dem Friedensgruß.
Man möchte meinen, Jesus habe zu Ihnen gesagt:
Ich setze Euch mal ein Licht auf. Und dies geschieht nicht irgendwie auf Befehl, sondern vielmehr einladend. Etwa so, wie der Prophet es sagt: Mache dich auf, werde licht. Diese Aufforderung ist ja die Folge davon, dass es einer hat hell werden lassen, uns ins rechte Licht gerückt und den verlorenen inneren Glanz wieder hergestellt hat. Wer sich ins Licht begibt, wird klar und hell. Oder wie Jesus es einmal sagt: Ich bin das Licht der Welt, wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern das Licht des Lebens haben.
Und dann kann es passieren, liebe Gemeinde, dass es ein wenig heller wird in unserer Welt, wenn wir uns erhellen und die Zumutung Jesu gefallen lassen, wenn er sagt: Ihr seid das Licht Welt. Hell wird es nur durch Menschen, die Träger göttlichen Lichtes sind. Und darum gilt gerade zum Epiphaniastag die fast banale Feststellung: Anstatt über die Finsternis zu klagen, sollten wir lieber ein Licht anzünden.
Amen

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Erstellt am: 11.01.2014 13:54 Uhr

Zündfunke, 06.01.14

Andrea Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Einen wunderschönen guten Morgen liebe Schwestern, liebe Brüder.
Drei Weise, so erzählt das Matthäusevangelium, folgten einem Stern und fanden so das Je-suskind im Stall von Betlehem, den neugeborenen König der Juden. Sie beteten ihn an, brachten ihm ihre Geschenke und machten sich dann wieder auf die Heimreise ins ferne Morgenland. Das ist heute am sogenannten Dreikönigstag.
Aber da kam noch ein vierter König hinterher – zumindest nach einer Legende von Edzard Schaper: Dieser vierte König hatte zwar den Anschluss an die anderen verpasst, weil sein Reittier lahmte, aber er machte sich trotzdem auf den Weg. Nur leider – auch nach Betlehem kam er zu spät: Maria und Joseph waren mit dem Kind schon auf der Flucht nach Ägypten. Nach langer, mühsamer Reise kam auch er schließlich dort an – nur um hier zu erfahren, dass Jesus mit seinen Eltern schon längst wieder in die Heimat zurückgekehrt war. Aber er gab nicht auf. Schließlich war er mehr als dreißig lange Jahre auf der Suche nach Jesus un-terwegs: dabei ist er manchen Irrweg gegangen, wurde aufgehalten, verlor immer wieder das Ziel aus den Augen. Und die drei wertvollen Edelsteine, die er Jesus mitbringen wollte, hatte er längst an Menschen verschenkt, deren Unglück und Elend ihn angerührt hatten. Alt und müde geworden, kam er schließlich nach Jerusalem. Zufällig geriet er dort zur Hinrichtungsstätte – genau in dem Moment, als Jesus am Kreuz starb.
Dieser vierte König ist also ein richtiger Pechvogel, ein typischer Loser: Immer zu spät, im-mer auf der Verliererseite, kriegt nichts auf die Reihe. Mit dem Tod Jesu scheint sein Schei-tern endgültig besiegelt zu sein: Er hat es nicht geschafft, Jesus zu treffen. Die ganzen Stra-pazen, alles Bemühen – so sieht es aus – umsonst.
Aber die Legende ist noch nicht ganz zu Ende: Im Angesicht des Kreuzes Jesu und den eige-nen Tod vor Augen – so wird erzählt -, wird diesem König offenbar, dass sein langes Suchen, sein Leben doch nicht vergeblich war: er erfährt, dass er schon unterwegs Jesus begegnet ist – immer dann, wenn er Trauernde getröstet, wenn er Notleidenden geholfen hat (vgl. Mt 25,35-40).
So wie bei diesem König kann die Suche nach Gott eben auch aussehen: Da ist kein Stern, der einen leitet. Man kommt immer wieder vom rechten Weg ab, vergisst sein Ziel, lässt sich ablenken oder aufhalten. Man muss ohne erhebende religiöse Erfahrungen, ohne Sternstunden des Glaubens und großartige Offenbarungserlebnisse auskommen. Und möglicherweise ist man ‚lebenslänglich‘ unterwegs – ohne sichtlichen Erfolg. Und doch: Wer ein Herz hat für Menschen in Elend und Not, wer sich derer annimmt, die auf der Schattenseite des Lebens stehen, der hat Gott schon gefunden. Den Königsweg zu Gott.

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Erstellt am: 11.01.2014 13:52 Uhr

Predigt am 2. Sonntag nach Weihnachten 2014 (05.01.)

L II: Eph 1, 3-6.15-18 / Ev.: Joh 1, 1-18 (Kf)
Schwestern und Brüder!
„Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Alles ist durch das Wort geworden und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist.“Noch einmal wird uns diese grandiose Botschaft des Evangelisten Johannes zu Ohren gebracht, diese geniale und unübertroffene Huldigung an die Sprache. Doch wenn man darüber so ins Nachdenken und Schwärmen gerät, läuft man auch Gefahr einen ganz wichtigen Satz dieser Botschaft zu überhören oder nicht genügend zur Kenntnis zu nehmen. „Er kam in sein Eigentum und die Seinen nahmen ihn nicht auf.“ Ein folgenschwerer Satz, den wir auch deshalb gerne überhören, weil er uns heutzutage anscheinend nicht betrifft. Schließlich geht es in dieser Aussage um die Menschen damals, die Zeitgenossen Jesu, die haben ihn nicht aufgenommen – aber wir?
Gerade deshalb aber möchte ich mit ihnen über diesen Satz ein wenig nachdenken und möchte das gerne anhand von Albert Camus Drama: „Das Missverständnis“ tun? Da wird erzählt: Ein Mann, der viele Jahre in Übersee war, kommt als überaus wohlhabender Mann in seine Heimat zurück. Im recht heruntergekommenen Gasthof, den seine verwitwete Mutter und seine Schwester betreiben, nimmt er sich ein Zimmer. Doch die beiden erkennen weder den eigenen Sohn noch den Bruder in diesem Fremden, sehen aber sehr wohl, wie gut betucht er ist. Der Heimkehrer selbst hält sich mit Äußerungen zu seiner Herkunft zurück und spricht somit auch kein klärendes Wort. Und was passiert? In einer der folgenden Nächte wird er auf heimtückische Weise von den beiden Frauen getötet. Gierig nach seinem Geld ermorden sie ihn im Schlaf und erst ein Ausweis bringt ans Tageslicht, wer der Fremde in Wahrheit war.
„Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf….“ Das trifft also hier in Camus Drama genauso zu, wie das, was dem Messias, was dem menschgewordenen Wort Gottes, damals passiert ist. Das Drama von Jesus Christus, das unaufhaltsam auf seine Passion und auf seinen Tod hinausläuft – war das auch nur so ein tragisches Missverständnis wie bei Camus? Wieso erkennt die Mutter den eigenen Sohn und die Schwester den Bruder nicht? Viele Jahre waren sie sich doch mehr als nahe und haben sich aus dem Eff-Eff gekannt. Und genauso kann ich natürlich fragen: Wie konnte es denn kommen, dass Jesus von den Seinen nicht erkannt und aufgenommen wurde, obwohl er sich ja – im Gegensatz zu dieser Camus-Geschichte – ja seinen Getreuen sehr wohl zu erkennen gegeben hat? „Es ist leichter zu töten, was man nicht kennt“, antwortet die Mutter vielsagend der Tochter, als diese sie nach dem Aussehen des Gastes fragt.
Nun haben wir vor wenigen Tagen das Fest der Geburt Jesu gefeiert. Viele haben unsere Gottesdienste aufgesucht, haben mit uns gesungen und gebetet, die Botschaft der Hl. Nacht gehört und sich wahrscheinlich an den Emotionen, die dieses Fest immer wieder freisetzt, erfreut. Aber es bleibt doch – Hand aufs Herz – die Frage: Haben diese Menschen, haben wir den Messias tatsächlich erkannt und haben die Menschen ihn in ihr bzw. haben wir ihn in unser Leben aufgenommen? Man kann ihn ja nicht nur totschweigen, sondern man kann den Messias auch tot-feiern. Wie ich das meine? Nun die beiden Frauen in Camus Drama verstricken sich in dieses Verbrechen, weil sie zu lange, viel zu lange, in ihrer engen Welt gelebt haben. Es ist eine eiskalte, eine berechnende und zutiefst unfreie Welt. Der Sohn und Bruder aber kommt aus einer Welt jenseits des Meeres, einer Welt des Lichts und der Freiheit. Diese beiden Welten aber stehen sich fremd und feindlich gegenüber. So kann der Heimkehrer denn auch sagen: „Sie schauten mich an, aber sie sahen mich nicht“ und versucht so, das Nichterkennen
zu erklären.
Weihnachten also auch nur ein großes oder gar das große Missverständnis? Wir schauen ihn an und sehen ihn nicht. Wir sehen allenfalls das kleine Kind in der Krippe, doch vom erwachsenen Jesus und seiner einfordernden Botschaft, da wollen wir nichts mehr wissen. Eine Welt, die sich am liebsten sich selbst genügt, eine Welt der Macht und der eiskalten Berechnung, eine Welt der Obrigkeitshörigkeit und der Selbstdarstellung, eine Welt des Ellbogens und des Egoismus, eine solche Welt – und das hat Papst Franziskus auch in deutlichen Worten die letzte Zeit zum Ausdruck gebracht – eine solche Welt, steht seiner Welt noch immer fremd und feindlich gegenüber. Die Welt Gottes wird nicht verstanden und viele empfinden sie gar als Bedrohung des eigenen Systems.
Doch nicht nur wir heutzutage, sondern auch die Jünger Jesu damals waren diesbezüglich immer wieder in ihren eigenen Gedanken gefangen und verblendet. Wie sagte Jesus zu Philippus: „So lange bin ich schon bei euch und du hast mich nicht erkannt?“ Und von diesem Nicht-Erkennen und Nicht-Begreifen wird nicht nur einmal im Evangelium berichtet. Auch Petrus erkennt seinen Herrn nicht wieder, als dieser von seinem Leiden und seinem Kreuz zu sprechen beginnt; und er will ihn nicht mehr kennen im Augenblick der Verleugnung. So stößt Jesus immer und immer wieder neu auf das Unverständnis der Menschen, die ihm doch nahe stehen und ihn durch und durch kennen sollten. Oder – um mit Camus zu sprechen – er stößt auf das Missfallen und Missverständnis seiner Freunde, die viel zu sehr in ihrem überkommenen Denken verhaftet sind.
Der katholische Fundamentaltheologe und Religionsphilosoph, Eugen Biser, weist in seinen Büchern immer wieder darauf hin, dass die Passion Jesu nicht erst begann, als man ihm nach dem Leben trachtete, sondern es war vielmehr schon vorher dieses Unverständnis seiner Jünger, die ihn dergestalt einsam und leidend machte, dass er sich fragen musste: Was macht es denn den Menschen so schwer, auf den Ruf zur Nachfolge und auf die Frohe Botschaft einzugehen…. Es scheint wirklich das große Missverständnis zu sein, dass viele Christen in Christus nur noch den sehen, der ihnen ein paar blasse Werte und ein paar schöne Worte gebracht hat, den sie sich aber ansonsten mit einem kümmerlichen Auswahlchristentum fein säuberlich vom Halse halten. Es ist das Missverständnis, dass Jesus zwar von Gott zu uns gekommen ist, um uns eine frohmachende Botschaft von ihm zu bringen; aber der uns doch bitte schön nicht hinein zu reden hat in unsere alltäglichen Geschäfte und Gewohnheiten. Ja, es ist das Missverständnis, dass seine Kirche allenfalls dazu da ist, um ein wenig Dekoration und Folklore in das ansonsten religiös keimfreie Leben vieler Zeitgenossen zu bringen. Und es ist das Missverständnis, dass sein Evangelium angeblich nur von wenigen verwirklicht werden kann, und wir übrigen uns alle mit einem durchschnittlich gelebten Sonntagschristentum zufrieden geben dürfen. Wir könnten durchaus so fortfahren – oder auch noch schärfer werden, wie es zum Beispiel Erich Kästner in seinem Weihnachtsgedicht „Dem Revolutionär Jesus zum Geburtstag“ getan hat:
„Zweitausend Jahre sind es fast,
dass du die Welt verlassen hast,
du Opferlamm des Lebens.
Du gabst den Armen ihren Gott.
Du littest durch der Reichen Spott.
Du tatest es vergebens.

Du sahst Gewalt und Polizei.
Du wolltest alle Menschen Frei
und Frieden auf der Erde.
Du wusstest, wie das Elend tut,
und wolltest allen Menschen gut,
damit es schöner werde!

Du warst ein Revolutionär
Und machtest dir das Leben schwer
Mit Schiebern und Gelehrten.
Du hast die Freiheit stets beschützt
Und doch den Menschen nichts genützt.
Du kamst an die Verkehrten.

Du kämpftest tapfer gegen sie
Und gegen Staat und Industrie
Und die gesamte Meute.
Bis man dir, weil nichts verfing,
Justizmord, kurzerhand beging.
Es war genau wie heute.

Die Menschen wurden nicht gescheit.
Am wenigsten die Christenheit,
trotz allem Händefalten.
Du hattest sie vergeblich lieb.
Du starbst umsonst. Und alles blieb
beim Alten.“

Traurig, wenn das wirklich alles wäre. Aber es heißt ja nicht nur: „Er kam in sein Eigentum und die Seinen nahmen ihn nicht auf.“ Sondern auch: „Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht Kinder Gottes zu werden.“ Wenn wir aber zu den Kindern Gottes gehören wollen, dann müssen wir uns intensiver bemühen Jesus selbst besser zu verstehen. Dann müssen wir Menschen werden, die den unbequemen Seiten seiner Nachfolge und seiner Botschaft nicht ausweichen, sondern sie annehmen. Dann müssen wir Menschen werden, die sich zu den Armen und Geschundenen hinab beugen, und die in jedem Mitmenschen das Angesicht Gottes erkennen und nicht nur in denen, deren Äußeres zusagt oder gefällt. Dann müssen wir Menschen werden, die einfach nur in Liebe handeln. Gebe Gott, dass wir das von Weihnachten verstanden haben und es deshalb in unserem Alltag beherzigen wollen. Denn sonst, sonst wäre wirklich alles nur ein großes Missverständnis gewesen!

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Erstellt am: 11.01.2014 13:49 Uhr

Wallfahrtsfest des hl. Sebastian

Adeje feiert eines der ersten Wallfahrtsfeste des Jahres, und zwar das des heiligen Sebastian Ende Januar. Ein Wallfahrtsgang besonderer Art, der durch die Dorfstraße zieht um am Strand La Enramada zu enden, wo das Schauspiel und die Empfindung mit dem traditionellen Bad der Pferde den höchsten Punkt erreicht. Folklore, Andacht und Feststimmung zum Jahresbeginn.
Am 20. Januar 2014 in La Enramada, Adeje.

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Erstellt am: 02.01.2014 13:20 Uhr