Zufahrten zum Teide gesperrt

Die Inselregierung informiert Bürger und Touristen, auf Grund der aktuellen Wetterlage, über folgende Strassensperrungen in Richtung Teide-Nationalpark:
TF-21 (Zufahrt über La Orotava) ab km 16 La Caldera bis km 43 (Teleférico).
TF-24 (Zufahrt über La Esperanza) ab km 24 (Kreuzung TF-523 Los Loros-Arafo) bis zum Ende.

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Erstellt am: 19.02.2014 10:32 Uhr

Zündfunke, 18.02.14

Andrea Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Der folgende Text von Rainer Kunze hat mich sehr berührt: „Mein Großvater“, so beginnt er „mein Großvater war ein Steinkohlenbergmann, der 1000 Meter tief unter der Erde arbeitete. Morgens, wenn die Sonne aufging, fuhr er ins Bergwerk ein und abends, wenn sie unterging, fuhr er aus. Sechs Tage die Woche, 40 Jahre lang. Einer der schönsten Augenblicke seines Lebens sei gewesen, als er nicht mehr habe einfahren müssen und an einem Wochentage plötzlich ‚Sonne auf dem Brot’ gehabt habe.“ Sonne auf dem Brot, dieser Text hat mich so berührt, weil ich mir vorgestellt habe, wie dieser Mann 40 Jahre lang gearbeitet hat. Fleißig, gewissenhaft, verlässlich, unter Tage, dort, wo keine Sonne hinkommt. Dort hat er sein Pausenbrot gegessen. Sicher ein wohltuender Augenblick des Ausruhens, vielleicht auch der Kameradschaft unter den Kumpels. Ein Lichtblick ohne die wirkliche Sonne. Und als er im Ruhestand ist, sieht er zum ersten Mal an einem Wochentag die Sonne auf dem Brot. Da ist er frei, sieht das Brot, für das er so lange im Dunkeln gearbeitet hat, im Licht. Dieser Text hat mich auch deshalb so berührt, weil ich dabei an so viele denken musste, die ganz gewissenhaft und treu ihren Teil zum sogenannten deutschen Wirtschaftswunder beigetragen haben. Und so viel und so lange gearbeitet haben, bis sie krank wurden, oder arbeitslos, oder in Frührente gehen mussten. Der Text mit der Sonne auf dem Brot hat mich aber auch deshalb so berührt, weil ich mit ihm an all die Millionen Menschen denke, die Tag für Tag ihren Dienst, ihre Pflicht tun. Um für ihren Lebensunterhalt, für ihre Familien aufzukommen, um ihre Wohnung oder ihr Haus zu finanzieren oder auch einfach nur um mal grade so leben zu können. An sie alle, die auch oft die Sonne nicht sehen an Tagen wie diesen, wenn sie bei Dunkelheit das Haus verlassen und bei Dunkelheit von der Arbeit zurückkommen. An sie alle möchte ich heute denken, ohne aber dabei die zu vergessen, die dankbar wären, wenn sie überhaupt zur Arbeit aus dem Haus gehen könnten. Ihnen allen wünsche ich Licht für ihre Dunkelheiten. Und sei es nur durch einen schönen Wintertag, dessen Sonne die Welt ein wenig heller und klarer macht. Oder durch einen Menschen, der Licht in das Leben der anderen bringt. Wenn er seine Zeit oder sein Brot mit ihnen teilt.

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Erstellt am: 19.02.2014 10:25 Uhr

Zündfunke, 17.02.14

Andrea Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
„Fang’ den Tag heute nicht mit den Scherben von gestern an – schlepp’ sie nicht mit Dir herum“. Dieser Appell von Phil Bosmanns, einem christlichen Autor, beschäftigt mich. Ertappe ich mich doch immer wieder dabei, dass ich Geschehnissen nachtraure, die nun einmal nicht rückgängig zu machen sind; – dass ich mir denn Kopf zerbreche mit „wenn ich doch das und jenes bedacht oder gemacht hätte…W wohlwissend, dass das nichts bringt. Geschehen ist geschehen. Ich kann heute nur schauen, ob noch etwas zu kitten ist, von dem was ist und mir vornehmen, es in Zukunft besser zu machen. Das ist ein Aspekt des Appells, den Tag heute nicht mit den Scherben von gestern zu beginnen. Das, was war, gut sein lassen. Ein weiterer Aspekt besteht für mich in der Anregung, spätestens vor dem zu Bett gehen, die Scherben des Tages ver- bzw. entsorgt zu wissen. Ich nehme mir vor, abends nicht im Streit ins Bett oder auseinander zu gehen. Dieser Appell mahnt mich, Konflikte auszuräumen, die noch ungut im Raum stehen; Probleme nicht auf die lange Bank zu schieben, nach dem Motto, „was Du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen“. Wenn etwas nicht gut gelaufen ist an diesem Tag, es gar Scherben gegeben hat, möchte ich die gröbsten zumindest beseitigt wissen, und überprüft haben, wo noch was zu retten ist. „Es gibt Scherben“, sagt Phil Bosmanns weiter, „die kannst du heilen, wenn du ehrlich vergibst, und es gibt Scherben, die du mit aller Liebe nicht heilen kannst, die musst du liegen lassen …“. Da ist wohl was dran, auch wenn es schmerzhaft ist. Manches bleibt zerbrochen in meiner Lebensgeschichte. Möglicherweise hilft dann nur noch, sich mit dieser Zerbrochenheit auszusöhnen, so schwer und langwierig das auch sein mag. Und vielleicht gibt es noch eine weitere Möglichkeit: dass ich das, was ich bei aller Liebe nicht heilen kann, einem anderen übergebe. Einem, der mir mit jedem neuen Tag eine neue Chance schenkt. Aber heute gilt es, dass ich alles tue, was in meiner Macht steht, dass nichts Kostbares zu Bruch geht. 

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Erstellt am: 19.02.2014 10:23 Uhr

Predigt zum 6. Sonntag im Jahreskreis 2014 (15.02.)

L I: Sir 15, 15-20 / Ev.: Mt 5, 17-37 (Kf)
Schwestern und Brüder!
In einem 1975 – wohlgemerkt mit kirchlicher Druckerlaubnis – herausgegebenem Katechismus heißt es: „Die Anweisungen in der Bergpredigt sind nicht wörtlich zu nehmen, weil das – sowohl im privaten wie im öffentlichen Leben – zu unhaltbaren Zuständen führen würde.“ Da fragt man sich doch glatt: ja, geht’s noch? Kann man es sich wirklich mit dem Wort Gottes so einfach machen? Ich denke nicht, und deshalb möchte ich Sie einladen, dass wir die Bergpredigt Jesu denn auch so ernst nehmen, wie sie im Evangelium steht und wie wir sie eben gehört haben. Und da meint Jesus, muss unsere Gerechtigkeit – also der Menschen die ihm nachfolgen – doch eine weit größere sein, als die der Schriftgelehrten und Pharisäer. Wobei größer jetzt hier nicht im Sinne von Quantität zu verstehen ist – also dass wir noch mehr leisten müssten als die Schriftgelehrten, um uns den Himmel tatsächlich zu verdienen -, sondern im Sinne einer anderen Qualität von Gerechtigkeit. Eine Gerechtigkeit, die Gutes tut, nicht weil es uns in irgendeiner Form abverlangt wird, sondern weil sie uns und anderen gut tut und weil sie schlussendlich die einzig angemessene Reaktion auf die uns geschenkte Güte und Zuneigung Gottes ist. Eine Gerechtigkeit, die nicht nur danach fragt, was der andere verdient hat, sondern die vielmehr ins Auge fasst, was der andere braucht und was seiner Situation angemessen ist und gerecht wird.
So betrachtet benötigen wir aber im Sinne Jesu eine neue Optik, eine neue Blickrichtung und auch eine neue Perspektive. Oder anders gesagt: Unser Denken muss uns wegführen von der Frage nach dem Erlaubten – hin zur Frage nach dem Not-wendigen! Was ich damit sagen will? Nun ich denke, dass Jesus sehr wohl weiß, dass wir Menschen Gebote und Regeln brauchen, um sinnvoll und friedlich miteinander zusammenleben zu können. Aber er sieht eben auch, wie gefährlich es ist, nur auf diese Gebote zu starren, sich an sie zu klammern und von ihnen dann ein erfülltes Leben zu erwarten. Natürlich sagt mir das Gesetz auf der einen Seite, was ich nicht tun darf, damit Leben nicht behindert oder gar zerstört wird. Das ist einerseits wichtig, aber weitaus wichtiger ist doch die Suche nach dem, was das Leben erst richtig zur Entfaltung bringt. Oder anders gedacht: Das Gesetz sagt mir zwar, wie viel Schlechtes gerade noch erlaubt ist und das zu wissen ist sicherlich nicht verkehrt. Aber weitaus wichtiger ist doch, mir Gedanken darüber zu machen, wie viel Gutes mir jetzt schon möglich ist.
Im Klartext heißt das für mich: Ein Gesetz das Töten verbietet, sichert zwar ein staatlich formulierbares Minimum an Gerechtigkeit, aber es wird der Vielfalt und der Eigendynamik menschlicher Konflikte und menschlichen Unfriedens noch lange nicht gerecht. Bereits da, so sagt Jesus, wo ich über den anderen Böses denke und rede; schon da, wo ich jemanden anderen verachte und nicht erst dann, wenn ich sein Lebensrecht missachte, beginnt meine eigene Ungerechtigkeit und da fängt das Gift in meiner Seele an sich zu vermehren, so wie Salmonellen in verdorbenen Speisen. Und das soll nun weltfremd und unrealistisch sein? Zeugt das nicht viel mehr von einer hervorragenden Menschenkenntnis, wenn Jesus uns den Rat gibt, Hassgefühle schon an der Wurzel anzupacken und zwar lange, bevor der Konflikt eine ganz eigene Dynamik entwickelt? Und spüren wir nicht bisweilen selber, wie recht Jesus damit hat, wenn er darauf hinweist, dass eine Gottesverehrung nicht viel bewirken kann, solange wir unversöhnt mit anderen hier zur Feier des Gottesdienstes erscheinen und womöglich gleichermaßen unversöhnt wieder zur Kirchentüre hinaus gehen und in die alten Querelen zurückkehren?
Genauso spüren wir doch auch, dass Ehebruch nicht erst dort beginnt, wo
jemand seinen Lebenspartner im Bett gegen einen anderen austauscht? Hat die Liebe gegenüber der Partnerin/dem Partnerin nicht schon lange aufgehört, wenn sich eines von beiden innerlich zurückgezogen hat; sich nicht mehr mit dem anderen austauscht und keines von beiden mehr bereit ist, wirklich Neues und Überraschendes am je anderen zu entdecken? Eine Trennung oder Scheidung ist doch schlussendlich nur der traurige Höhepunkt einer Entfremdung, die schon lange vorher im Denken und Fühlen der beiden Betroffenen eingesetzt hat.
Verweilen wir aber ruhig noch ein wenig bei diesem sechsten Gebot. Es ist für mich hochinteressant und auch sehr aufschlussreich, dass in unserer Kirche dieses Gebot viel zu lange als das nahezu wichtigste der Gebote angesehen wurde. Die Scharfmacher unter den Verkündern kirchlicher Moraltheologie, die beriefen sich immer mit gutem Gewissen auf die anscheinend von Jesus so verschärfte Auslegung dieses Gebotes, wie wir es im Evangelium vernommen haben. Und auch heute berufen sich wieder viele Amtsträger und streng Konservative unserer Kirche auf genau diese Stelle, wenn wir jetzt an die Diskussion denken, ob man nicht doch einen barmherzigeren und offeneren Umgang mit wieder verheirateten Geschiedenen praktizieren könnte. Nur frage ich mich: Wenn man – wie eingangs erwähnt – 1975 im Katechismus der Bergpredigt unterstellt hat, dass man sie nicht für voll nehmen und praktizieren kann und wenn man nur einen Vers weiter, wo es um den Eid geht, sich wiederum nicht an ihr orientiert, ja warum dann gerade bei der Ehescheidung oder Neuvermählung einstmals Verheirateter? Im Übrigen sei einfach am Rande erwähnt, dass die Kirche das Schwören und den Eid zum Normalfall ihrer Amtsverpflichtung gemacht hat; denken wir nur an den Treue-Eid den Amtsträger leisten müssen. Also ist sie doch sehr wohl darin geübt, die Forderungen Jesu, seine Weisungen oder auch mutmaßlichen Verschärfungen in der Bergpredigt zu entschärfen oder sie zumindest unterschiedlich auszulegen und anzuwenden. Warum aber bleibt der Bereich von Ehe und Sexualität so hartnäckig strafbewehrt? Die Antwort kann nur lauten: Weil die menschliche Geschlechtlichkeit in der Kirche immer noch als das große Einfallstor des Bösen gesehen wird und weil es in ihr eine problematische Engführung der Sexualität rein auf die Zeugung neuen Lebens hin gibt. Hier hat sich das kirchliche Lehramt, wie auch die große Umfrage jetzt gezeigt hat, ganz gewaltig vergaloppiert. Auf jeden Fall haben wir es jetzt schwarz auf weiß, dass sich in diesem Bereich selbst die heute noch Kirchentreuesten nicht mehr an die vatikanischen Vorgaben halten bzw. sich danach ausrichten. Allerdings ist das Ganze nicht unproblematisch, wie ein Journalist einer Kirchenzeitung es mal mit folgenden Worten zum Ausdruck gebracht hat: „In dem Maße, in dem die Leute spüren, dass die Kirche in sexuellen Dingen ahnungslos daherredet, Unvernünftiges behauptet und Unrealistisches fordert, wenden sie sie auch von anderen Perspektiven des Religiösen und Kirchlichen ab. Der Glaube verliert dann nicht nur äußerliche Autorität, sondern innere Glaubwürdigkeit. Deshalb ist das kirchliche Drama auf dem Feld des Sexuellen auch ein Drama für das gesamte Christsein. Die Entfremdung und Ablösung vom Christentum – auch und gerade junger Menschen – beginnt meistens hier.“ Dieser Aussage kann ich mich nur anschließen und ich meine, es ist ihr nichts, aber auch gar nichts hinzuzufügen.
Doch wenden wir uns noch einmal dem heutigen Evangelium zu: Wenn Jesus fordert, dass unsere Gerechtigkeit größer sein soll, als das Rechtsdenken der Theologen und der frommen Phariäser, dann geht es ihm nicht um eine Verschärfung der Thora, also der alttestamentlichen Normen, sondern es geht ihm um deren Überbietung oder auch Überwindung. Die größere oder die neue Gerechtigkeit, wie Jesus formuliert, die ist aber nicht per Gesetz zu erreichen oder zu regeln – sondern einzig und allein durch Liebe. Diese Liebe zu Gott, zu den Mitmenschen und zu uns selbst, die soll das Grundgesetz unseres Lebens und Handelns sein. Und diese Liebe wird allüberall dort spürbar, wo wir einander in Achtung begegnen, weil wir auch in dem, der uns nicht gleich sympathisch erscheint, das Ebenbild Gottes erkennen; sie wird spürbar, wo wir mit Großzügigkeit die Liebe weiter verschenken, mit der Gott uns tagtäglich beschenkt und wir dabei spüren, dass uns dieses Schenken nicht ärmer, sondern reicher macht; diese Liebe wird dort spürbar und erfahrbar, wo wir einander ehrlich und unverstellt begegnen, weil wir uns von Gott so angenommen wissen, wie wir sind und weil wir es deshalb nicht nötig haben, einander etwas vorzumachen; oder auch dort, wo wir ohne Neid und Habgier auf einander schauen, weil wir alles haben, was wir zum Leben brauchen und wir uns nicht auf Kosten anderer bereichern müssen; und sie ist spürbar, wo wir einander immer wieder verzeihen, weil wir selber verloren wären, wenn Gott uns nicht mit Erbarmen begegnen würde.
Und nicht zuletzt wird sie dort für uns spürbar, wo Gottesdienst und Gebet uns dazu dienen, dass wir in unserer Beziehung zu ihm Kraft und Orientierung finden, Befreiung und Lebensfreude.
So gesehen aber macht christlicher Glaube nicht klein und unmündig, und ich muss als Christ auch nicht in ständiger Angst leben, ja nicht irgendwelche Gebote zu übertreten, für die ich mich dann anschließend verantworten muss. Genauso wenig will unser christlicher Glaube sogenannte Sündenkataloge konstruieren, die Menschen verurteilen und ausgrenzen. Nein, christlicher Glaube will – und davon bin ich im Tiefsten meines Herzens überzeugt –, dass bei uns Christen die Liebe das oberste Prinzip unseres Denkens und vor allem unseres Handelns sein soll; gemäß dem wunderschönen Wort des Hl. Augustinus: „Liebe – und dann magst du tun, was du willst.“ Amen.

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Erstellt am: 16.02.2014 19:37 Uhr

Wetterwarnung auf den Kanaren

Der spanische Wetterdienst AEMET hat für die Kanaren eine „gelb-orange“ Wetterwarnung für Samstag und Sonntag herausgegeben.
Auf allen Inseln wird mit hohem Wellengang, Regen und Starkwind gerechnet. Die Regenmenge kann bis zu 15mm/Std. und die Windstärke bis zu 80km/h erreichen.

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Erstellt am: 15.02.2014 19:32 Uhr

Gemeindebote Februar 2014

Liebe Gemeindemitglieder, liebe Freundinnen und Freunde unserer Gemeinde auf Teneriffa,
wie beim letzten Mal versprochen, erscheint in diesen Tagen ein neuer Gemeindebote, denn Sie sich unter http://www.katholische-gemeinde-teneriffa.de/Gemeindebote_Feb2014.pdf anschauen oder unter http://www.katholische-gemeinde-teneriffa.de/Gemeindebote_Feb2014_Druck.pdf auch ausdrucken können. Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Durchsicht und sollten Sie den Karnavel nicht mit uns feiern, dann wünschen wir Ihnen von hier aus ein paar tolle und närrische Tage in der Heimat.
Herzlichst
Andrea und Bertram Bolz

Infos unter: http://www.katholische-gemeinde-teneriffa.de/Gemeindebote_Feb2014.pdf

Erstellt am: 10.02.2014 20:47 Uhr

Predigt zum 5. Sonntag im Jahreskreis 2014 (09.02.)

L I: Jes 58, 7-10 / Ev.: Mt 5, 13-16
Schwestern und Brüder!
Mit dem Salz ist das so eine Sache. Ist Ihnen schon mal passiert, dass sie beim Kuchen backen statt Zucker das Salz erwischt haben? Oder dass Ihnen einfach zu viel Salz ans Essen geraten ist? Beides ist ungenießbar; da erübrigt sich jeglicher Kommentar. Gleichzeitig ist uns aber bewusst: wir brauchen das Salz; es ist für uns lebensnotwendig. Nicht nur, weil ohne Salz so manches Essen unsagbar fad wäre; nein, unser Organismus braucht das Salz, damit der menschliche Körper überhaupt richtig funktioniert! Und doch gilt im Gegenzug eben auch: zu viel davon macht krank. Bluthochdruckpatienten wissen, was der Arzt ihnen diesbezüglich laufend rät. Auf die Dosierung kommt es an – und genau das entnehme ich auch dem heutigen Evangelium.
Wobei ich nun nicht glaube, dass wir uns wirklich noch vorstellen können, welche Rarität und Kostbarkeit das Salz zurzeit Jesu dargestellt hat. Heute kostet das Pfund Salz im Supermarkt vielleicht 20-30 Cent, aber damals, da wurde es mit Gold aufgewogen. Man kann durchaus sagen: Salz hat die Welt verändert. Und obwohl es im Überfluss vorhanden ist, wurden um dieses Gewürz mehr Kriege geführt als um Land oder Gold. Ganze Handelsstraßen, sogenannte Salzstraßen, wurden längs und quer durch die Welt gebaut. Die Soldaten bekamen es als Sold (von daher kommt auch der Begriff „Salär“), Herrscher finanzierten damit ihr üppiges Leben und Gandhis berühmter Salzmarsch ans arabische Meer im Jahr 1930, brachte das britische Kolonialreich endgültig ins Wanken und Indien schließlich in die Unabhängigkeit.
So gesehen ist aber die Geschichte der kleinen weißen Kristalle so spannend, wie die Geschichte der Menschheit selbst. Ganz abgesehen davon,
dass Salz in fast allen wichtigen Büchern der Bibel vorkommt – und das nicht nur weil die Neugierde der Frau des Lot, deren Namen uns leider nicht überliefert ist, sie angeblich zur Salzsäule erstarren ließ.
Aber wenden wir uns endlich dem zu, was Jesus uns heute in seiner Botschaft sagt: Ihr seid das Salz der Erde, ihr seid das Licht der Welt, ihr seid die Stadt auf dem Berge… Er sagt dies zu seinen Jüngern im Rahmen der Bergpredigt und die beginnt ja mit den uns vertrauten Worten: „Selig, die arm sind vor Gott…die trauern…die keine Gewalt anwenden…die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit…die barmherzig sind…“. Diese Aufzählung – und das ist mehr als interessant und spannend zugleich – die endet dann, vielleicht ist das Ihnen noch gar nie groß aufgefallen, mit einem Wechsel der Anrede. Am Schluss heißt es nämlich auf einmal: „Selig seid IHR, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet.“ Spüren Sie was hier passiert? Da bleibt Jesus nicht weiter in Allgemeinformulierungen stecken, sondern jetzt geht es ganz konkret um euch, sprich die Jünger damals bzw. um uns, seine Jüngerinnen und Jünger heute! Es liegt also an uns, die Worte Jesu jetzt umzusetzen. Aber bitte nicht aus einem moralischen Druck heraus, sondern weil ER uns selbst mit dieser Kostbarkeit des Salzes vergleicht. Ihr seid das Salz der Erde! Das müssen wir uns mal auf der Zunge zergehen lassen: Ihr seid das Salz der Erde. Das ist doch eine gigantische und ungeheuer liebevolle Zusage Jesu an uns. Allerdings sollten wir dann auch die Wirkweise nicht vergessen: Denn wenn Salz nicht unter die Speisen gemischt wird oder wegen falscher Lagerung feucht und fad wird, dann verliert es seine Kraft und seinen Sinn. Wenn Licht unsichtbar gemacht wird, kann man darauf verzichten, denn es bleibt dunkel. Und so gilt für uns: wenn Christen nichts raus- und nichts sehen lassen von ihrem Glauben, dann, ja dann kann sich auch nichts zum positiven ändern.
Dass nun aber die Frohe Botschaft, dass unser Glaube Menschen verändern kann, davon ist Jesus im tiefsten seines Herzens überzeugt. Sonst würde er das ja so nicht sagen. Wenn er uns auf den Kopf zusagt, dass wir das Salz der Erde sind, dann heißt das doch nichts anderes, als dass er uns zutraut, die Menschen auf den Geschmack zu bringen, wie denn ein gutes und erfülltes Leben aussehen kann. Dann sieht er in jeder und jedem von uns ein unsagbares Hoffnungspotential, welches das Faul und fad werden, die Trägheit und Resignation in dieser Zeit und dieser Welt zu verhindern weiß. Wir haben die Chance, die fade Suppe der Gleichgültigkeit ganz gewaltig zu würzen.
Oder wenn er uns als das Licht der Welt ansieht, dann ist er eben davon überzeugt, dass wird das Dunkel so mancher Trauer und Einsamkeit aufhellen können; dass wir anderen in düstere Zeiten hinein Orientierung und Wegweisung sein können und dass wir in eine mehr und mehr von sozialer Kälte geprägten Welt ein Klima der Menschlichkeit, der Herzenswärme und Geborgenheit bringen können. Am Wesen und am Inhalt unseres christlichen Glaubens liegt es jedenfalls nicht, dass von ihm und seiner Botschaft so wenig zu sehen und zu spüren ist – oder dass so viele nicht auf den Geschmack kommen.
Wenn ich mir das derzeitige Erscheinungsbild unserer Kirche und vieler Gemeinden oder auch einzelner Christen vor Augen führe, dann frage ich mich oft: Warum gibt es denn so viele Verpackungskünstler, die die befreiende Botschaft des Evangeliums in Hüllen von Vorschriften und Gesetzen einpacken? Die die Lebens- und auch die Glaubensfreude in ein steifes und humorloses Lamentieren und Besserwissen einwickeln? Die aus Angst vor Veränderung oder auch davor an Macht und Einfluss in dieser Welt zu verlieren, jegliche Begeisterung und Lebendigkeit unterdrücken? Manchmal habe ich den Eindruck, bei vielen von uns Christen besteht so etwas wie Verdunkelungsgefahr und manche sind auf bestem Wege die Spuren ihrer Glaubenspraxis zu verwischen, die Beweismittel ihres Christseins zu vernichten und all die von Gott geschenkten Talente zu vergraben.
Dabei dürften wir uns nur immer wieder klarmachen und vor Augen halten, dass Jesus uns nicht aufgefordert und befohlen hat: „Ihr sollt Licht sein“ oder „Seid doch bitte Salz!“ oder „Lasst euch endlich sehen wie die Stadt auf dem Berg.“ Nein, er hat uns doch glasklar zugesagt: „Ihr seid es bereits!“Das bedeutet doch aber: Endlich wieder wahrzunehmen, zu was wir von Gott berufen sind. Der Sprengkraft und der Leuchtkraft unseres Glaubens dahingehend zu vertrauen, dass wir diese Welt genießbarer und heller machen können. Es geht nicht darum, nur um uns selbst zu kreisen, sondern in diese Welt hineinzuwirken. Wir sollten uns wieder neu von Jesus anstecken lassen, von seiner frohen Botschaft, von seinem Lebensprogramm, vom Glauben daran, dass er uns die Güte und Menschenfreundlichkeit Gottes vorgelebt hat. Wenn wir das tun, dann können wir doch gar nicht mehr anders, als anderen davon zu erzählen, und dann sieht man uns unsere Berufung einfach auch wieder an. Warum?
Weil wir dann als Gemeinde und Kirche etwas ausstrahlen, nicht dadurch, dass wir als moralisch perfekte Menschen glänzen würden, sondern z.B. durch die Art und Weise, wie wir mit unseren eigenen Unfertigkeiten und Unzulänglichkeiten umgehen; wie wir gegensätzliche Meinungen aushalten und wie wir Konflikte angehen: ob wir sie offen und fair austragen, ob alle eine Chance haben gehört zu werden, ob wir versuchen, abzuwägen und zu überzeugen, oder ob wir bloß aus der Vergangenheit und Tradition leben und deshalb Neues und neue Gedanken immer nur verbieten.
Wenn wir neu von der Botschaft Jesu begeistert sind, dann wird es uns auch keine Ruhe lassen, dass viele Menschen beim Wort „Kirche“ nicht an Licht denken, sondern eher schwarz sehen. Dann wird es uns nicht gleichgültig sein, wenn ein engagierter Kirchgänger sagt: „Wir brauchen doch unser Licht schon lange nicht mehr unter den Scheffel zu stellen. Dass da nicht viel leuchtet, sieht doch ein Blinder.“ Nein, dann werden wir alles daran setzen, dass sich das ändert und die Menschen uns und diese Kirche wieder als ein Licht für ihr Leben wahrnehmen.
Dann werden wir auch als Gemeinde in unsere Umgebung hineinwirken wie eine Brise Salz. Nicht so, dass wir unseren Mitmenschen die Suppe versalzen und ihnen die Lebensfreude nehmen, indem wir ihnen ein allzu strenges und unerlöstes Christsein vorleben. Sondern vielmehr so, dass wir sie auf den Geschmack bringen. Zum Beispiel indem wir den Mund dort aufmachen, wo etwas faul ist in unserer Umgebung – genau so, wie Salz ja nicht nur würzt, sondern auch Fäulnis verhindert. Dann werden wir uns überall dort zu Wort melden, wo Menschen unterdrückt oder benachteiligt werden, wo menschliches Leben und die Schöpfung Gottes nicht ausreichend geschützt werden. Und wenn wir so neu begeistert sind, dann ist es uns eben nicht egal, wenn der Platz im Gottesdienst – auch in der Heimatgemeinde – plötzlich leerbleibt; dann werden wir nachfragen und wir werden andere, die zum ersten Mal mit uns feiern ansprechen und ihnen sagen, wie schön es ist, dass sie da sind.
Wie sagte mal ein Seifenfabrikant zu einem Christen: „2000 Jahre ist das Christentum alt. Und was hat es gebracht? Nichts! Die Welt ist nicht besser geworden. Es gibt immer noch so viel Böses in ihr.“ Da zeigt der Christ auf ein schmutziges Kind, das am Straßenrand spielt und bemerkt: „Seife hat aber auch nichts erreicht. Es gibt immer noch Schmutz und schmutzige Menschen auf der Welt.““Ja“, entgegnet da der Fabrikant, „Seife nützt und wirkt natürlich nur, wenn sie auch angewendet wird.“ – „Sehen Sie“, sagt da der Christ, „das Christsein auch!“

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Erstellt am: 09.02.2014 19:41 Uhr

Karneval in Puerto de la Cruz

Der wilde Westen ist das Thema eines des traditionellsten Karnevals der Insel: der von Puerto de la Cruz. Rund um diese Thematik werden die traditionelle Akte dieses Festkalenders ablaufen, wie die Gala der Königinwahl (am 27. Februar), der Ankündigungsumzug (am 1. März), die Beerdigung der Sardine (am 5.) und der große Umzug „Gran Coso Apoteosis del Carnaval“ (am 8. März), der den Abschluß der 10 Tage voller Tänze auf der Straße, Umzüge und eine Explosion der Musik und der Vergnügung bildet.
Vom 23. Februar bis zum 8. März 2014 in Puerto de la Cruz.

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Erstellt am: 09.02.2014 16:57 Uhr

Zündfunke, 09.02.14

Diakon Bertram Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Wenn man Hoffnungen hat, lebt man leichter. Gegen eine Krankheit kann man kämpfen, eine berufliche Krise überwinden, mühsame Beratungen geduldig fortsetzen, wenn man weiß: wir haben ein Ziel, das ist gut und dafür lohnt es sich. Deshalb ist es wichtig, sich immer wieder an das Ziel zu erinnern. Und andere zu haben, die einem auch die Fortschritte zeigen und einen damit bestärken und stützen.
Denn manchmal werden die Hoffnungen, mit denen man etwas angefangen hat, von enttäuschenden Erfahrungen regelrecht zernagt und zerfressen. Es gibt immer neue Widerstände, es geht so unendlich langsam voran, es gibt Fehlschläge, die anderen ziehen nicht so mit, wie man sich das vorgestellt hat. Irgendwann fängt man an, an dem Ziel zu zweifeln. War es vielleicht nur ein Irrtum? Ein rosaroter Traum, aber die Wirklichkeit ist anders, man sieht ja, wie mühsam die ist.
Einer Frau, ist es anscheinend gelungen ist, an ihren Hoffnungen festzuhalten. Das ist Maria, die Mutter von Jesus. Dass Gott eine neue Welt schaffen würde, in der jeder gern gesehen ist und alle gleichermaßen leben können, das hatte Maria anscheinend gehofft. Und geglaubt, dass Gott mit ihr großes vorhat für diese neue Welt. Ihr Sohn würde den Menschen den Weg zeigen zu dieser anderen Welt.
Maria war hochgestimmt von dieser Ankündigung, fröhlich, mutig erwartete sie diesen besonderen Sohn. Aber dann kamen die Erfahrungen. In einem Stall musste sie ihn zur Welt bringen, später war er umstritten mit seinen Reden von der besseren Welt Gottes, zu ihr und ihren Mahnungen und Erwartungen war er schroff und abweisend. Und schließlich wurde er als Aufrührer hingerichtet. Das sah nicht nach neuer Welt aus, viel eher nach grauer, deprimierender Realität. Aber Maria hielt an ihren Hoffnungen fest. Nach Jesu Tod war sie bei den ersten Christen, die begriffen hatten: Wenn sich die Welt verändern soll, dann müssen wir uns verändern. Anders miteinander umgehen als bisher. Und tun, was wir können, damit die Welt sich ändert.
Wie hat sie das geschafft? Zwei Dinge scheinen mir wichtig nach dem wenigen, was man von ihr weiß. Sie hat immer Menschen um sich gehabt, Menschen bewusst gesucht, die mit ihr gehofft haben. Die Hoffnung zu bewahren, ist für eine allein manchmal zu schwer. Und: Maria hat sich immer wieder bewusst an das erinnert, was die Hoffnung bestärkt hat. „Sie behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.“ (Lk 2, 19) heißt es in der Geschichte von der Geburt ihres besonderen Sohnes Jesus. Sich sehr bewusst immer wieder an das erinnern, was einen bestärkt – das hält die Hoffnung lebendig.

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Erstellt am: 09.02.2014 16:44 Uhr

Zündfunke, 08.02.14

Diakon Bertram Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Lea liebte den falschen Mann. Das heißt, eigentlich war er gar nicht der falsche. Es war ihr eigener Mann, den sie liebte. Bloß: der liebte eine andere. Das war früher ganz in Ordnung so, denn die war auch seine Frau und hieß Rahel. In alten Zeiten war das normal, dass ein Mann mehrere Frauen hatte. Aber Lea war enttäuscht. Sie wollte auch geliebt werden. Wer könnte das nicht verstehen.
Die Bibel erzählt solche merkwürdigen Geschichten. Manche kommen mir so fremd und altertümlich vor, dass ich meine: damit kann man heute nun gar nichts mehr anfangen. Und dann sprechen sie irgendwann doch und sagen einem was Wichtiges. So ging es mir mit der Geschichte von Lea. Je länger je mehr hatte sie mit ihrer Enttäuschung zu kämpfen. Schließlich konnte sie nichts anderes mehr denken. Alles andere: ihr Wohlstand, ihr soziales Ansehen, ihre Position als erste Frau im Haus bedeutete ihr nichts. Sie wollte diesen Mann und vor allem: seine Liebe. Als sie Söhne bekam, was damals das Wichtigste war in einer Ehe, dachte sie: Jetzt wird er doch sehen, was er an mir hat. Den ersten Sohn nannte sie deshalb Ruben, das bedeutet: „Nun wird meine Mann mich lieb haben“. Den zweiten nannte sie Simeon: „Gott hat mir den gegeben, weil ich ungeliebt bin!“ Und den dritten Levi: „Nun wird mein Mann mir doch zugetan sein, denn ich habe ihm drei Söhne geboren“. Lea konnte nur ihre Enttäuschung sehen. Sogar ihre Kinder erinnerten sie immer nur an das, was sie nicht haben konnte. Und was ihr auch keiner versprochen hatte. Ihr Mann hatte sie zur Frau genommen, weil es vernünftig war. Ihm war – ehrlich gesagt – nichts anderes übrig geblieben. Lea war trotzdem enttäuscht.
Dann wurde ihr vierter Sohn geboren. Den nannte sie Juda. Juda, das heißt: „Nun will ich
Gott loben“. Auf einmal kann sie anscheinend zufrieden sein. Auf einmal kann sie sehen, was sie hat: wunderbare Kinder. Wohlstand, vieles, was ihr Freude machte, jeden Tag.
Ich weiß nicht, was in der Zwischenzeit passiert war. Die Bibel erzählt davon nichts. Ihr Mann hatte sich jedenfalls nicht verändert. Aber mir scheint: Lea hat sich verändert. Sie hat begriffen: Ich habe mich getäuscht. Ich habe mir etwas vorgemacht. Ich habe etwas erwartet, obwohl ich nie wirklich einen Anlass dazu hatte. Lea war jetzt wirklich „ent-täuscht“. Ihre Täuschung war zu Ende. Und sie konnte das sehen, was ihrem Leben Fülle gab und sich darüber freuen und dankbar sein. Gott sei Dank. Mir sagt ihre merkwürdige, altertümliche Geschichte: Manchmal haben „Ent-täuschungen“ auch was Gutes.

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Erstellt am: 09.02.2014 16:37 Uhr