Zündfunke, 24.02.14

Diakon Bertram Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
“Du weißt besser als ich, oh Herr, dass ich von Tag zu Tag älter werde und eines Tages alt sein werde.“ So beginnt ein Gebet, das Theresa von Avila zugeschrieben wird. Ordensfrau, Kirchenlehrerin, Heilige. Sie galt schon zu Lebzeiten als äußerst klug und weise. Im 16. Jahrhundert war sie deshalb als Beraterin in ganz Europa sehr gefragt.
“Bewahre mich vor der Einbildung, bei jeder Gelegenheit und zu jedem Thema etwas sagen zu müssen.“ wird Theresa weiter zitiert. Heute hat dieses Gebet die Überschrift: „Senioren-Gebet“.
“Erlöse mich von der großen Leidenschaft, die Angelegenheiten anderer ordnen zu wollen. Lehre mich, nachdenklich, aber nicht grüblerisch, hilfreich, aber nicht diktatorisch zu sein. Bei meiner ungeheuren Ansammlung von Weisheiten erscheint es mir ja schade, sie nicht weiterzugeben – aber Du verstehst, O Herr, dass ich mir ein paar Freunde erhalten möchte.“
Theresa ist sich bewusst, dass Besserwisser nicht immer gut ankommen. “Bewahre mich vor der Aufzählung endloser Einzelheiten und verleihe mir Schwingen, auf den Punkt zu kommen“, betet sie. Sich kurz fassen zu können fällt vor allem gebildeten Menschen, oder solchen, die sich für gebildet halten, tatsächlich oft sehr schwer. „Lehre mich Schweigen über meine Krankheiten und Beschwerden. Sie nehmen zu – und die Lust, sie zu beschreiben, wächst von Jahr zu Jahr. Ich wage nicht, die Gabe zu erflehen, mir Krankheitsschilderungen anderer mit Freude anzuhören, aber lehre mich, sie geduldig zu ertragen. … (Lehre mich die wunderbare Weisheit, dass ich mich irren kann.) Erhalte mich so liebenswert wie möglich. Ich möchte kein Heiliger sein, mit ihnen lebt es sich so schwer, aber ein alter Griesgram ist das Krönungswerk des Teufels.“
Das so genannte „Senioren-Gebet“ kommt mir wie ein Spiegel vor. Auch ich komme so langsam in das „knackige“ Alter, wo es hier knackt und dort knackt, hier ziept und dort. Und Theresa beobachtet ganz richtig, dass die Lust von Jahr zu Jahr wächst, Beschwerden zu beschreiben und über sie zu jammern. “Lehre mich, an anderen Menschen unerwartet Talente zu entdecken, und verleihe mir, o Herr, die schöne Gabe, sie auch zu erwähnen.“ So beendet Theresa von Avila ihr Gebet. Das wäre doch eine schöne Aufgabe an diesem ersten Tag einer neuen Woche: andere Menschen beobachten, ihre Talente und positiven Seiten sehen, und diese Beobachtung Ihnen und anderen gegenüber in den nächsten Tagen auch auszusprechen.

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Erstellt am: 24.02.2014 15:25 Uhr

Loro Parque erreicht auf Facebook über 100.000 Fans

Tierbilder, pädagogische Aktivitäten und Videos der Tiergeburten sind die beliebtesten Aktionen der Fans, die dieses Instrument als ein zuverlässiges Werkzeug für das Unternehmen halten.
Der Loro Parque erreicht, nach nur vier Jahren aktiver Präsenz in diesem Netzwerk, über 100.000 Fans; Facebook erreicht über 1,2 Milliarden Fans weltweit. Im Laufe dieser Jahre hat sich die Loro Parque Facebook-Seite, zusammen mit der Siam Park Facebook-Seite, die über 87.000 Fans hat, in ein solides Kommunikationswerkzeug verwandelt, dem sich täglich durchschnittlich 100 neue Mitglieder anhängen und so die Fangemeinde der Aktivitäten, Kuriositäten und Tiergeschichten der anerkanntesten zoologischen Einrichtung Spaniens erweitern.
Dieses Wachstum beruht auf den qualitativen Inhalten und dem Respekt gegenüber den Meinungen unserer Fans. Deshalb steht der Loro Parque auf Platz 2 der meistverfolgten spanischen Parks und auf Platz 1 der interaktiven Posts.
Die Fangemeinde unserer Seite ist proportional zum Herkunftsort der täglichen Besucher des Parks, das heißt spanische, deutsche und englische Fans, obwohl die Zahl der Fans aus den übrigen europäischen Länder sowie aus Russland, Lateinamerika und den Vereinigten Staaten von Tag zu Tag wächst. In diesem Zusammenhang sind 63% davon weiblich und es sind diese Fans, die am meisten interagieren, Bilder oder Videos kommentieren und Beiträge zu ihren Erfahrungen und Meinungen verfassen, insbesondere verbunden mit dem Wohlergehen der Tiere oder der Bereicherung für die Umwelt.
Nach Angaben der veröffentlichten Daten dieses Netzwerk ist die Firmenpräsenz auf Facebook immer wichtiger für die Unternehmen. Für den Loro Parque bedeutet die Konsolidierung auf Facebook, sowie auch in anderen sozialen Netzwerken, eine spontane und frische Art, allen Natur-, Tier- und Umweltliebhabern die täglichen Ereignisse des Parks näherzubringen.

Infos unter: http://www.loroparque.com/

Erstellt am: 24.02.2014 10:31 Uhr

Predigt zum 7. Sonntag im Jahreskreis 2014 (23.02.)

L I: Lev 19, 1f.17f / Ev.: Mt 5, 38-48
Schwestern und Brüder!
„Auge um Auge, Zahn um Zahn“ – „Wie du mir, so ich dir!“ Wem von uns sind solche Regungen in seiner Seele wirklich fremd? Wir sind empört über das Unrecht, das uns jemand angetan hat und denken: „Dem zahle ich es heim!“ Ist das nicht eine ganz natürliche Reaktion auf eine erlebte Boshaftigkeit? Soll ich mir alles gefallen lassen, immer alles nur schlucken? Soll ich wirklich die andere Wange hinhalten und so dem anderen noch etwas geben, obwohl er mir doch etwas angetan oder genommen hat? Soll ich mich ausnützen lassen und so der Bosheit noch mehr Raum geben? Wenn wir uns gegen das Böse nicht wehren, ja schießt es dann nicht unkontrolliert ins Kraut? „Wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt…“ – Worte aus einer anderen Zeit, Worte wie von einem anderen Stern.
Selbst bei einem Mann wie Alexander Solschenizyn ist in seinem Buch „Archipel Gulag“, in dem er seine Gefühle in Stalins Straflager beschreibt, zu lesen: „Den Spitzeln das Messer in die Brust bohren! Messer schmieden und auf Spitzeljagd gehen – Das ist es! Jetzt, da ich dieses Kapitel schreibe, türmen sich auf den Regalen über mir humanitätsschwere Bücher und blinken mir mit ihren mattschimmernden, gealterten Einbänden vorwurfsvoll zu. Man darf nichts in der Welt durch Gewalt zu erreichen suchen! Wer zum Schwert, zum Messer, zum Gewehr greift, wird nur zu rasch seinen Henkern und Bedrückern gleich. Und der Gewalt wird kein Ende sein … Hier am Schreibtisch, im warmen, sauberen Wohnzimmer bin ich völlig einverstanden. Doch wer grundlos zu 25 Jahren Lager verdammt wird, wer seinen Namen verliert, … täglich bis zur Erschöpfung robotet … für den hören sich alle Reden der großen Menschenfreunde wie das Geschwätz satter Spießer an…“
Fast schon erschreckend, wie Solschenizyn hier schreibt. Dabei will er ja alles andere, als der Vergeltung und der Rache das Wort reden. Meine ich zumindest, weil er diese Konsequenz auch in der Zeit seines Straflagers nie gezogen hat. Doch wir müssen einfach feststellen: Es gibt verdammt schreckliche Abgründe menschlicher Bosheit und Gemeinheit, so schrecklich und abstoßend, dass einen manchmal der pure Zorn überkommt. Sollten wir also die schönen Worte Jesu von der Feindesliebe nicht besser einfach ad acta legen? Sie abheften unter der Rubrik „Schöne Sonntagsreden“, Abteilung „Naives“?
Damit würden wir es uns nun aber wirklich zu einfach machen, meinen Sie nicht auch? Schließlich gehört es ja auch zu unserer aller Erfahrung – sei es nun im politischen wie im privaten Bereich: Jeder Schlag provoziert einen Gegenschlag, jedes böse Wort ein weiteres böses Wort, und wenn niemand bereit ist, aus diesem Teufelskreis von Rache und Vergeltung auszuscheren, ihn einfach zu stoppen oder nicht länger mitzumachen – wenn dazu niemand bereit ist, dann steht am Ende eben immer nur die Zerstörung. Was haben denn all die Kriege außer Unheil wirklich gebracht? Wir erinnern uns in diesem Jahr an den 1. Weltkrieg, der vor 100 Jahren seinen Anfang nahm. Auch die Schrecken des 2. Weltkrieges sind nicht vergessen. Wir blicken in den Irak, nach Afghanistan, nach Syrien, in die Ukraine. Was hat alle Gewalt erreicht? Das Mitmenschliche wurde bis in den tiefsten Kern zerstört und fordert deswegen einen Terroranschlag nach dem anderen heraus. Im Krieg gewinnt nur einer, so heißt es, das ist der Tod. Die Zahl der Toten in den aufgezählten Konflikten lässt sich kaum benennen. Rund 140.000 sind es allein in Syrien. Dass wir uns nicht falsch verstehen: Wir haben im Kleinen wie im Großen für die Freiheit und die Bürgerrechte anderer Menschen einzustehen, haben eine Mitverantwortung, für deren Leib und Leben. Aber eben keinesfalls mit Gewalt!
Dass dies möglich ist, das zeigt für mich das Beispiel des Wiener Seelsorgers Klemens Maria Hofbauer, von dem folgendes Ereignis glaubwürdig überliefert ist: Hofbauer, der im frühen 19. Jahrhundert in Wien tätig war, wollte ein Obdachlosenheim bauen und sammelte dafür Geld. Dabei ging er auch in die Wiener Kaffeehäuser und hielt dort den Gästen immer wieder seinen Hut hin. Einmal geriet er dabei an einen Mann, der eine Stinkwut auf die Kirche und auch sein Bodenpersonal hatte. Wieso und warum auch immer. Dieser Mann fuhr den bettelnden Seelsorger an: „Wie kommen Sie dazu, mich um Geld zu bitten?“, und spuckte ihm direkt ins Gesicht. Hofbauer nahm ein Taschentuch, wischte sich die Spucke ab und sagte: „Das war für mich und die Kirche; aber jetzt geben Sie mir bitte noch etwas für meine Armen!“ und hielt ihm den Hut erneut hin. Der Mann war darüber so perplex, dass er seinen ganzen Geldbeutel in den Hut warf.
Das ist es, wozu Jesus einlädt: Nicht Gleiches mit Gleichem vergelten, sondern den anderen durch eine warmherzige Großzügigkeit quasi „überholen“. Dabei gilt: Jesus fordert nicht, sondern er lädt ein. Er zeigt uns einen Weg aus der Spirale von Gewalt und Gegengewalt, von Schmach und Vergeltung. Darum ist die Bergpredigt, die erste Rede Jesu im Matthäusevangelium, eben wirklich auch etwas ganz Neues. Der Verfasser lokalisiert sie auf einem Berg, so wie die Zehn Gebote auch von einem Berg kommen. Aber jetzt geht es eben nicht mehr um ein „Du sollst“ „Du musst“, oder auch „Du sollst nicht“, sondern jetzt heißt es: „Probiere es aus“, „Riskiere es“, dann tun sich ganz neue Möglichkeiten des Miteinanders auf. Das gilt auch für die Feindesliebe – und faszinierend ist für mich, wie Jesus sie begründet. Eben nicht als moralische Weisung, nicht als verzweifelten Anruf angesichts der Gewalt in unserer Welt, sondern weil wir alle Kinder Gottes sind. Er lässt die Sonne aufgehen über allen Menschen, über Guten und Bösen – und: Niemand, aber auch gar niemand, steht außerhalb der vergebenden
und barmherzigen Liebe Gottes.
Bleibt also für Sie und mich die Frage zu klären: Wie kann ich diesen großen Schatz der Worte Jesu in das Kleingeld meines Alltags ummünzen? Gelingt es der Gemeinschaft der Christen, gelingt es uns, diese Weisungen wirklich zu unserem Programm zu machen und dadurch ein anderes, ein besseres Leben und Zusammenleben zu praktizieren?
Bei all diesen Überlegungen reift in mir die Überzeugung: Wenn ich mich den Herausforderungen Jesu wirklich ganz offen und ohne Einschränkung stelle, dann gelingt es mir vielleicht doch ab und zu, den dritten Weg zu finden; den Weg, den ich an Stelle von Resignation oder Gegenschlag eben auch gehen kann – den Weg des gewaltlosen Widerstandes gegen Unrecht, Beleidigung und Verletzung. Wenn ich mir die konkreten Beispiele Jesu unter die Haut gehen lasse, dann entdecke ich vielleicht auch in meinem Leben Situationen, in denen ich die Möglichkeiten meiner Liebe, meines Zugehens auf die anderen immer wieder unterschätze oder noch gar nicht genügend ausschöpfe.
Deshalb möchte ich mich durch die Weisungen der Bergpredigt provozieren lassen, nach kleinen Spuren der Gewaltspirale in meinem eigenen Leben zu suchen – z.B. wo kleine Unaufmerksamkeiten von anderen in mir eine Kettenreaktion auslösen; wo diese Vorurteile in mir entstehen lassen oder sogar in Aggressionen umschlagen; wo sich dann versteckte Antipathien und auch Aversionen hochschaukeln bis hin zur ganz offensichtlichen Ablehnung oder sogar zum offenen Streit. Oder wo in mir bereits bloße Vermutungen schon zu ganz bösen Unterstellungen eskalieren.
Ich möchte mich durch die Weisungen der Bergpredigt auch provozieren lassen, anderen ihre Andersartigkeit zuzugestehen. Ich will nach dem Hintergrund eines mir unverständlichen Verhaltens fragen, und zwar bevor ich irgendwelche Spekulationen anstelle. Ich will versuchen, mich in andere hineinzuversetzen, um ihre Erfahrungen, Motive oder auch Ängste kennenzulernen und sie und ihre Handlungsweise so besser zu verstehen. Und ich will auch bei schwierigen und unbequemen Menschen nach wertvollen Eigenschaften und ihren – zweifellos vorhandenen – positiven Seiten suchen.
Ich möchte mich durch die Weisungen der Bergpredigt provozieren lassen, dass ich Besinnungspausen einlege, wenn ich spüre, dass Konflikte sich verschärfen; ich möchte mich zu einem freundlichen Wort auch für den motivieren lassen, von dem ich selbst keines erwarte; und ich will mich zu einem genaueren Hinhören ermuntern, damit ich aus manchen harten und feindseligen Bemerkungen eben auch die oft vorhandenen und versteckten Hilferufe oder Bitten um Zuwendung herausfiltern kann.
Gute Vorsätze, ich weiß; und das alles wird viel Arbeit für mich sein. Mir ist bewusst, wie weit der Weg zur Vergebung oft ist – auch für mich. Und vieles, das müssen wir, das muss ich mir eingestehen, geht eben nicht von heute auf morgen. Da braucht es manchmal lange Zeit, um Enttäuschungen und Verletzungen zu verarbeiten. Und bei all dem spüre ich: Der Glaube an den liebenden und barmherzigen Gott, der ist doch noch längst nicht so tief in mich eingedrungen, wie ich mir das wünsche. Trotzdem sollte uns – Ihnen und mir klar sein – irgendwann müssen wir einen Anfang setzen. Müssen wir anfangen und begreifen, wie sinnlos und zerstörerisch Feindschaft und Abneigung sind und wie wenig sie zu unserem Glauben und der frohen Botschaft Jesu passen. Also: Versuchen wir, die alten Wege zu verlassen, die Liebe zu bedenken und mit ihr den Hass zu überwinden. Dann fangen wir neu an und dann berühren sich auch in unserem Verhalten Himmel und Erde. Amen

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Erstellt am: 24.02.2014 10:19 Uhr

Zündfunke, 23.02.14

Andrea Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Vater unser im Himmel…so wird in jedem christlichen Gottesdienst gebetet. Es ist das Gebet, das vielen von Kindesbeinen an vertraut ist. Tief im Gedächtnis verankert, in traurigen wie schönen Situationen gesprochen, gemurmelt, gesungen.  Es ist nicht irgendein Gebet, sondern das Gebet der Christenheit, das über Länder- und Konfessionsgrenzen hinweg verbindet.   Jesus ermutigt zu Gott „Abba… Vater“ zu sagen – In seinem Sinne sogar vertraut „Papa“. Doch nicht alle Väter sind gleich. …und man kann auch nicht davon ausgehen, dass alle Menschen durchweg positive Erfahrungen mit ihren Vätern gemacht haben. Wie Jesus Gott als Vater versteht, das erfahren wir im Gleichnis vom barmherzigen Vater: Ein Vater hatte recht unterschiedliche Söhne. Der Ältere lebt und arbeitet treu und brav zu Hause, während der Jüngere sich auszahlen lässt, sein Glück in der Fremde sucht und scheitert. Als er keinen Ausweg mehr sieht, beschließt er, zu seinem Vater zurückzukehren und sich dort als Tagelöhner nützlich zu machen. Als sein Vater ihn von weitem kommen sieht, geht er ihm voll Freude entgegen. Ich glaube, so will Jesus uns Gott nahe bringen, sagen, was sein Wesen ausmacht: Einer der uns von weitem erkennt und  uns entgegengeht? Ein großherziger Vater, der den jüngeren Sohn seinen Weg gehen lässt, sich seinen Plänen nicht in den Weg stellt…der ihm aber auch wieder entgegengeht, als alles schief geht… und der sich Sätze erspart wie …“das hätte ich dir gleich sagen können“. Der nicht erst die Fehlerliste vorlegt und eine Strafpredigt hält, sondern vor Freude über die Rückkehr ein Fest feiern lässt, dem Sohn seine Würde wiedergibt und einen neuen Anfang schenkt. Ein Vater, der aber auch hinausgeht um den älteren Sohn zu holen, dem überhaupt nicht nach Feiern zumute ist,  weil er nicht versteht, wie der Vater so großzügig sein kann. Ein Vater, der alles, was er hat, zu teilen bereit ist. Der da ist, den nichts kalt lässt. Der schon von weitem den verwahrlosten Heimkehrer erkennt, der aber auch das Zögern und den Schmerz des anderen Sohnes im Blick hat. Ein Vater, der sich übermäßig darüber freuen kann, dass einer wieder zum Leben kommt, verloren Geglaubtes sich wieder finden lässt und der sich danach sehnt, dass alle Welt sich mit ihm freut. Ich glaube, Jesus will  uns mit diesem Gleichnis sagen, was für ein Vater Gott für ihn und uns ist.

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Erstellt am: 23.02.2014 17:22 Uhr

Zündfunke, 22.02.14

Andrea Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Gehören Sie auch zu denen, die gern früh aufstehen, weil sie die Stille am Morgen genießen, wenn die Sonne aufgeht? Wenn Sie dann noch ein Stückchen Natur um sich herum haben, dann können Sie es jetzt wieder hören: Es zwitschert und trällert.
Mich entführt dieses morgendliche Gezwitscher immer in eine andere Welt. Irgendwie ist alles leicht dort und unbeschwert. „Seht die Vögel unter dem Himmel“, hat Jesus einmal gesagt. „Sie säen nicht, sie ernten nicht und der himmlische Vater ernährt sie doch.“
Sie glauben das nicht? Ist aber so. Vögel bauen nicht vor. Sie haben keine Rente, keine Sozial- und Krankenversicherung. Und trotzdem wachen sie jeden Morgen auf und zwitschern drauf los. Jesus meinte, wir sollen uns die mal anschauen, ihre Gelassenheit, ihr Gottvertrauen. Die Leute, die ihn damals hörten, hatten noch viel mehr Existenzsorgen als wir heute. Die hatten kein Rentenproblem, weil es gar keine Renten gab.
Und Arbeitslosigkeit gab es deshalb nicht, weil die meisten als Tagelöhner von der Hand in den Mund lebten und heute nicht wussten, wie sie morgen satt werden sollten.
„Seht die Vögel unter dem Himmel“, hat Jesus gesagt, „Sie säen nicht, sie ernten nicht. Und der himmlische Vater ernährt sie doch.“ Nun bin ich kein Vogel. Und ich werde auch nie die Leichtigkeit eines Vogels haben.
Aber sehen, was leicht ist, das kann ich. So vieles gelingt mir, wofür ich mich nicht krumm gelegt habe. Dass meine Freunde zu mir stehen. Dass Andere etwas mit mir unternehmen wollen. Dass überall die Blumen aus dem Boden sprießen. Das hab ich alles nicht allein gemacht und hab es auch nicht allein in der Hand, was wächst und gedeiht und was nicht. Und doch passiert es und freut mich. Und das Andere, das gibt es auch.
Dass ich nicht so viel Geld geerbt habe wie andere. Dass ich in meinem Beruf nicht so viel Glück hatte wie andere. Da könnte ich zwar neidisch werden; aber die Anderen können auch nichts für ihr Glück.
Es ist eben, wie es ist. „Seht die Vögel unter dem Himmel“, hat Jesus gesagt. Die sind einfach da. Nehmen das Leben, wie es ist und machen was draus.
Sie bilden sich nichts drauf ein auf das was sie haben. Sie zermürben sich nicht an dem, was sie nicht haben. Sie zwitschern und nehmen den Tag heute wie ein neues großes Geschenk. Und versuchen, das Beste draus zu machen. Sie machen sich nicht verrückt, sondern pfeifen auf den Rest. Nein, wir sind keine Vögel. Aber eine Idee wäre das schon für heute. Denn wie sagt Jesus am Ende: „Der Himmlische Vater ernährt sie eben doch“!

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Erstellt am: 23.02.2014 17:20 Uhr

Zündfunke, 21.02.14

Andrea Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Liebes Leben, fang mich ein, halt mich an die Erde. Kann doch, was ich bin, nur sein, wenn ich es auch werde.
Gib mir Tränen, gib mir Mut, und von allem mehr. Mach’ mich böse oder gut,
nur nie ungefähr. Liebes Leben, abgemacht? Darfst mir nicht verfliegen. Hab noch so viel Mitternacht sprachlos vor mir liegen“!
Ein Lied von Konstantin Wecker. Es geht mir immer wieder durch den Sinn. „Gib mir Tränen, gib mir Mut und von allem mehr, mach mich böse oder gut… nur nie ungefähr.“ Böse oder gut – darüber stolper´ ich, – das ist für mich keine echte Alternative. …aber dieses “nur nie ungefähr“…das würde ich grad so unterschreiben. Dem kann ich aus tiefster Seele zustimmen. Lass mich keine sein, die wischi waschi ist, nicht kalt, nicht warm, die sich ständig mit “vielleicht“…“vielleicht auch nicht“ durchs Leben mogelt, keinen Standpunkt hat und sich vor klaren Entscheidungen drückt. –  Oder, was für mich  mindestens genauso schlimm ist: so furchtbar ausgeglichen.
So erstrebenswert es sein kann – ausgeglichen zu sein- keine Frage, so tödlich erscheint es mir, wenn dieses ausgeglichen sein mit emotionslos, oder gleichgültig sein einhergeht. Dann schon lieber Tränen und Mut. Spüren, ob ich glücklich oder traurig bin. „Nie-ungefähr-sein“-  das hat für mich etwas mit dem Wunsch Jesu zu tun, dass wir Salz der Erde sein sollen. Salz hat Geschmack. Es schmeckt eindeutig salzig, ist nicht fad. Salz sein, das bedeutet: dem  nicht gleichgültig gegenüberstehen, was in meiner kleinen und der großen Welt passiert. Und so wie ich Jesus und sein Evangelium verstehe, heißt das auch:  mich einbringen in die Welt, mit dem was ich bin, Stellung beziehen, wo Unrecht geschieht, mutig sein, wo es gilt, Farbe zu bekennen  und wahrhaftig zu bleiben mir selbst und anderen gegenüber. 
„Liebes Leben, fang mich ein, halt mich an die Erde. Kann doch, was ich bin, nur sein, wenn ich es auch werde.
Gib mir Tränen, gib mir Mut, und von allem mehr. Mach’ mich böse oder gut,
nur nie ungefähr“.

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Erstellt am: 23.02.2014 17:19 Uhr

Zündfunke, 20.02.14

Andrea Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
„Oh Mann, erzähl’s der Parkuhr!“ Beliebter Spruch, wenn einer redet, ohne aufzuhören. Wenn einer von Dingen redet, die niemanden interessieren. Wenn einer redet und wenn nicht wirklich jemand zuhören will. „Oh Mann, erzähl’s der Parkuhr!“ Denn die ist geduldig, hört sich alles an und kann ja auch nicht weggehen.
Deswegen gibt es im Internet eine Seite, die „parkuhr.net“ heißt. Sie ist eine Art virtueller Beichtstuhl. Man kann einfach eintragen, was man gerade auf dem Herzen hat. Und nach kurzer Zeit erscheint das mit all den anderen Beichten auf dem Bildschirm. Natürlich anonym. Und so werde ich auf Tastendruck los, was meine Seele drückt. Und finde Trost darin, dass es anderen gerade auch nicht besonders geht.
„Erzähl’s der Parkuhr“ bekommt also einen ganz neuen Sinn, sofern man über einen Internetanschluß verfügt. Und die Idee vom virtuellen Beichtstuhl finde ich erst einmal gar nicht so schlecht. Ich frage mich nur nach wie vor, warum es in der wirklichen Welt so schwer ist, jemanden zu finden, der geduldig zuhört, sich alles anhört und nicht weggeht. Und in letzter Konsequenz ist es für mich dann doch sehr traurig, dass die Menschen sich mit virtuellen Beichtstühlen wie facebook und Twitter beschäftigen wollen oder müssen, da es anscheinend keine realen Beichtstühle mehr für sie gibt.
Dass Zuhören können unter Menschen manchmal schwierig ist, weiß ich wohl. Aber mir fällt schon jemand ein, der geduldig zuhört, sich alles anhört und nicht weggeht. Und das ist Gott. Und mit dem kann man auch sehr direkt und jederzeit sprechen. Das nennt man dann Gebet.
Da geht es nicht um hochgestochene Worte oder brillant formulierten Seelen-Striptease. Da geht es einfach um Reden wie mit einem Freund. Einem Freund, dem man rückhaltlos vertraut. Der nicht jedes Wort auf die Goldwaage legt. Der auch nicht gleich mit guten Ratschlägen oder überflüssigen Kommentaren um sich wirft.
Und das Beste: Der behauptet sogar, dass er mich kennt. Dass er mich versteht. Und dass er mich auch dann noch mag, wenn ich wirklich Mist gebaut habe. Und wenn ich mir ab und zu einen Moment gönne, wo ich still werde und ganz bei mir bin, bekomme ich vielleicht sogar ein Gefühl dafür, dass Gott mir nah ist. Näher als alle meine sogenannten facebook Freunde, die auf der ganzen Welt zu finden sind. Er ist mir nahe, mit viel Geduld, offenen Ohren und unendlich viel Verständnis.

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Erstellt am: 21.02.2014 10:44 Uhr

Zündfunke, 19.02.14

Andrea Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
„Eine Kette ist so stark wie ihr schwächstes Glied“; wem schon mal eine Kette zerrissen ist, eine Perlenkette zum Beispiel, der weiß, was für ein Gefühl das ist. Wenn die einzelnen Glieder der Kette wie wild durch die Gegend hüpfen und man unter Tische und Bänke kriecht, um die kostbaren Einzelteile zu suchen und wieder einzusammeln. „Eine Kette ist so stark wie ihr schwächstes Glied“ – ein wunderbarer Spruch! Zeitlos wahr, aber auch sehr gut in unsere Zeit passend, im wörtlichen und im übertragenen Sinne. Die ganze Kette geht kaputt, wenn sie einen Schwachpunkt an nur einer Stelle hat. Also jedes Teil, jede Stelle ist wichtig, für sich selbst, aber gerade auch für das Ganze. Beispiel Familie. Sie ist stark und einfach wunderschön, wenn der Zusammenhalt stimmt. Wenn jeder seinen Platz hat und man auf die Schwächen achtet und an diesen Schwächen arbeitet. Lässt man die Schwächen unbeachtet oder geht man nicht verantwortungsvoll mit ihnen um, dann kann die Kette reißen. Das heißt, die Familie kann auseinander gerissen werden, sei es durch die Fehltritte eines Kindes oder die Untreue eines Elternteiles. Eine Kette ist so stark wie ihr schwächstes Glied. Dieser Spruch passt auch sehr gut zu unserer Gesellschaft. Die Bindungen werden immer loser, das Band der Solidarität dünner. Die gängige Ideologie heute heißt, jeder trägt Verantwortung für sich selbst oder ist sich selbst der Nächste. So werden die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer. Das klingt wie ein Schlagwort, ist es aber nicht. Die Zahl der sogenannten Superreichen wird immer größer und die Zahl der Menschen an der Armutsgrenze leider auch. Die Kette unserer Gesellschaft bekommt immer mehr schwache Glieder. Stattdessen werden immer mehr Einzelteile geschmiedet. Fette Goldringe, um im Bild zu bleiben; wenn zum Beispiel Banken und Großkonzerne Riesengewinne einstreichen, die sie aber nicht in Unternehmen, Gesellschaft oder Menschen stecken, sondern in Aktien. Eine Kette ist so stark wie ihr schwächstes Glied. Ich möchte es nicht erleben, dass die Kette unserer Gesellschaft reißt. Wegen der Menschen, die dann unter den Tisch fallen oder unter die Räder kommen. Und ich möchte es auch nicht, wegen unserer Gesellschaft, die nur stark und schön ist, wenn sie zusammenhält.

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Erstellt am: 20.02.2014 10:34 Uhr

Zufahrten zum Teide gesperrt

Die Inselregierung informiert Bürger und Touristen, auf Grund der aktuellen Wetterlage, über folgende Strassensperrungen in Richtung Teide-Nationalpark:
TF-21 (Zufahrt über La Orotava) ab km 16 La Caldera bis km 43 (Teleférico).
TF-24 (Zufahrt über La Esperanza) ab km 24 (Kreuzung TF-523 Los Loros-Arafo) bis zum Ende.

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Erstellt am: 19.02.2014 10:32 Uhr

Zündfunke, 18.02.14

Andrea Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Der folgende Text von Rainer Kunze hat mich sehr berührt: „Mein Großvater“, so beginnt er „mein Großvater war ein Steinkohlenbergmann, der 1000 Meter tief unter der Erde arbeitete. Morgens, wenn die Sonne aufging, fuhr er ins Bergwerk ein und abends, wenn sie unterging, fuhr er aus. Sechs Tage die Woche, 40 Jahre lang. Einer der schönsten Augenblicke seines Lebens sei gewesen, als er nicht mehr habe einfahren müssen und an einem Wochentage plötzlich ‚Sonne auf dem Brot’ gehabt habe.“ Sonne auf dem Brot, dieser Text hat mich so berührt, weil ich mir vorgestellt habe, wie dieser Mann 40 Jahre lang gearbeitet hat. Fleißig, gewissenhaft, verlässlich, unter Tage, dort, wo keine Sonne hinkommt. Dort hat er sein Pausenbrot gegessen. Sicher ein wohltuender Augenblick des Ausruhens, vielleicht auch der Kameradschaft unter den Kumpels. Ein Lichtblick ohne die wirkliche Sonne. Und als er im Ruhestand ist, sieht er zum ersten Mal an einem Wochentag die Sonne auf dem Brot. Da ist er frei, sieht das Brot, für das er so lange im Dunkeln gearbeitet hat, im Licht. Dieser Text hat mich auch deshalb so berührt, weil ich dabei an so viele denken musste, die ganz gewissenhaft und treu ihren Teil zum sogenannten deutschen Wirtschaftswunder beigetragen haben. Und so viel und so lange gearbeitet haben, bis sie krank wurden, oder arbeitslos, oder in Frührente gehen mussten. Der Text mit der Sonne auf dem Brot hat mich aber auch deshalb so berührt, weil ich mit ihm an all die Millionen Menschen denke, die Tag für Tag ihren Dienst, ihre Pflicht tun. Um für ihren Lebensunterhalt, für ihre Familien aufzukommen, um ihre Wohnung oder ihr Haus zu finanzieren oder auch einfach nur um mal grade so leben zu können. An sie alle, die auch oft die Sonne nicht sehen an Tagen wie diesen, wenn sie bei Dunkelheit das Haus verlassen und bei Dunkelheit von der Arbeit zurückkommen. An sie alle möchte ich heute denken, ohne aber dabei die zu vergessen, die dankbar wären, wenn sie überhaupt zur Arbeit aus dem Haus gehen könnten. Ihnen allen wünsche ich Licht für ihre Dunkelheiten. Und sei es nur durch einen schönen Wintertag, dessen Sonne die Welt ein wenig heller und klarer macht. Oder durch einen Menschen, der Licht in das Leben der anderen bringt. Wenn er seine Zeit oder sein Brot mit ihnen teilt.

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Erstellt am: 19.02.2014 10:25 Uhr