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Erstellt am: 07.05.2014 13:25 Uhr
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Auf Gran Canaria bedrohen zur Zeit Tausende von Kettennattern die einheimische Tierwelt. Die Schlangen sind warscheinlich Nachkommen von als Haustieren gehaltenen Reptilien, welche ausgesetzt wurden oder entkommen konnten. Auf der Kanareninsel finden sie ideale Bedingungen für ihre Vermehrung. Wegen der aktuellen, regelrechten Schlangen-Invasion hat nun die spanische Urlauberinsel internationale Experten um Hilfe gebeten.
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Erstellt am: 07.05.2014 11:29 Uhr
Zusammen mit dem guten Wetter naht der Circuito Tenerife Golf, der für die Amateur-Golfspieler bestimmt ist und in diesem Jahr bereits die siebte Veranstaltung austrägt. Ab Mai bis September legen die Teilnehmer sieben der neun Plätze zurück, aus denen Tenerife Golf besteht, in einer einmaligen Naturumgebung und mit allen Bequemlichkeiten und dem nötigen Komfort für die Ausübung dieser Sportart.
Am 28. Juni: Golf del Sur
Am 12. Juli: Tecina Golf
Am 26. Juli: Amarilla Golf
Am 23. August: Golf Las Américas
Am 13. September: Abama Golf
Am 4. und 5. Oktober (Ryder Canaria): Golf del Sur
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Erstellt am: 07.05.2014 11:09 Uhr
Diakon Bertram Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Manchmal geht es in der Bibel zu wie in den Zeitungen oder in den Fernsehnachrichten, liebe Hörerinnen und Hörer. Da gilt ja bekanntlich: „ Bad news are good news!“ – Schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten. Zwar kann man bedauern, dass andauernd nur von Katastrophen und Konflikten berichtet wird. Aber anscheinend wollen wir, die Zuschauer, genau das Sehen und Hören. So ist scheint die Wirklichkeit zu sein. Das Böse, das Unglück, der Schmerz und der Verlust gehören zum Leben. Darum gehören sie auch zu dem, was die Medien über das Leben berichten. Und in der Bibel ist das nicht anders. Sie erzählt auch von der Wirklichkeit. Das Böse und das Übel werden nicht verschwiegen oder beschönigt, sondern das was Wirklichkeit ist, begegnet mir gleichfalls darin: Neid und Mord, Lieblosigkeit und Verluste werden in vielfältiger Weise dargestellt. Weil sie zum menschlichen Leben gehören und der Bibel nichts Menschliches fremd ist.
Allerdings: das Ziel dieser Erzählungen in der Bibel ist es nicht, das Böse auszumalen, sondern Gott ins Spiel zu bringen, Gott hinein zu ziehen in den menschlichen Kampf mit Leid und Not, mit Lieblosigkeit und Tod. Gerade wenn ich eine Enttäuschung erlebe, wenn ich zu den Verlierern gehöre, wenn mich Krankheit oder Trauer überfällt, dann brauche ich Hilfe.
Deshalb erzählt die Bibel von solchen Situationen. Aber wie sie das tut – das ist doch bemerkenswert. Die Erzählungen Jesu vom Verlorenen, zum Beispiel vom verlorenen Schaf oder vom verlorenen Sohn stellen mich in eine Situation, die ich verstehen und in der ich mich wiederfinden kann. Ich erlebe, wie aufreibend und zermürbend es ist, nach dem zu suchen, was mir wichtig ist. Ich verstehe den jungen Mann, der aus der Enge seines Elternhauses heraus und eigenständig sein Leben gestalten will. Und ich kenne Menschen, bei denen dieser Weg schief geht und das Schicksal gnadenlos zuschlägt. Ich brauche aber auch einen Gott, der sich verhält wie der Vater in der Erzählung Jesu: der sich nicht abwendet vom Sohn oder auch von mir, selbst dann nicht, wenn ich lange nichts von ihm wissen will. Er ist dem Verlorenen nahe und hilft ihm, damit er neu anfangen kann.
So erzählt die Bibel weiter, wie sich der Vater und der Sohn darüber freuen, dass sie sich wieder gefunden haben. Das Ziel ist also die gute Nachricht, im Gegensatz zu den schlechten Nachrichten in den Medien. Die biblische Nachricht will mich ermutigen: kehr um, gib nicht auf, Gott, dein Vater, wird dir keine Vorwürfe machen, er wird sich freuen. Auch wenn du verloren gehst, Gott hört nicht auf, dich zu suchen. Er wird dich finden.
Das Ziel in der Bibel ist es zu zeigen, dass Gott hilft und zu mir steht. Ich finde: Das ist eine gute Nachricht.
In diesem Sinne, Ihnen einen guten Sonntag!
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Erstellt am: 07.05.2014 11:07 Uhr
Diakon Bertram Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Verändern, liebe Schwestern und Brüder, kann ich mich nur, wenn ich mich so annehme, wie ich tatsächlich auch bin! Das klingt verrückt, vielleicht sogar widersinnig, ich weiß. Und trotzdem glaube ich, dass genau diese Erkenntnis stimmt. Erst wenn ich mir keine Illusionen mehr über mich mache, kann ich wirkliche Schritte der Veränderung gehen. Woher ich diese Erkenntnis nehme? Ich lerne das an der Geschichte von Petrus.
Petrus war ein Jünger von Jesus. Er hat nach dem Tod und der Auferstehung Jesu als einer der ersten weiter erzählt, dass Jesus lebt. Und er hat viele andere Menschen dazu eingeladen, an Jesus zu glauben. Den religiösen Führern damals in Jerusalem hat das natürlich überhaupt nicht gepasst. Also ließen sie Petrus verhaften und wollten ihm verbieten, von dem, was er mit Jesus erlebt hatte, zu erzählen. Aber Petrus hat sich nicht einschüchtern lassen, sondern mutig weitergemacht.
Ich finde das sehr erstaunlich, denn der gleiche Petrus war wenige Wochen vorher noch ganz anders drauf. In der Nacht als Jesus verhaftet wurde, hatte er eine solch immense Angst, auch im Gefängnis zu landen, dass er drei Mal felsenfest behauptet hat: „Diesen Jesus kenne ich nicht, mit dem habe ich nichts zu tun“. Was ist mit Petrus passiert? Was hat Petrus vom Feigling zum mutigen Prediger gemacht? Ich glaube: Petrus hat gelernt, sich so anzunehmen wie er war, deshalb hat er sich so verändert.
Bevor er so furchtbar versagt und Jesus dreimal verleugnet hatte, hielt Petrus sich nämlich für den Größten: „Kann ja sein, dass die hier alle abhauen“, sagte er zu Jesus und zeigte auf die anderen Jünger, „aber auf mich kannst du dich 100-prozentig verlassen, ich bin bereit, mit dir zu Sterben.“ Tja, und dann musste Petrus erkennen, dass er sich in sich selbst sehr getäuscht hatte. Er konnte nichts von dem einlösen, was er Jesus versprochen hatte. Er war gar nicht der, für den er sich hielt: der starke und mutige Anführer. Das war bitter für Petrus, das Bild, das er von sich selber hatte, war total im Eimer. Aber genau an diesem Tiefpunkt hat Petrus begonnen, sich zu verändern.
So verstehe ich es auch, was der amerikanische Psychologe Carl Rogers gesagt hat: „Das merkwürdige Paradox ist, dass ich mich (dann) verändern kann, wenn ich mich so akzeptiere wie ich bin“. Das heißt: Solange ich meine Fehler und die Schattenseiten meiner Persönlichkeit von mir wegschiebe, und sage: „die gehören gar nicht zu mir, eigentlich bin ich doch ganz anders“, tut sich gar nichts. Aber wenn ich bejahe, dass das alles auch zu mir gehört, wenn ich mich nüchtern so sehe wie ich eben bin und mir keine Illusionen über mich mache, dann kann ich mich verändern – wie Petrus.
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Erstellt am: 04.05.2014 11:14 Uhr
Diakon Bertram Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Steffi und Jan, verehrte Schwestern und Brüder, leben schon ein paar Jahre zusammen. Jetzt wollen sie heiraten. Heiraten? Ich bin beinahe ein bisschen erstaunt, als sie zu mir kommen. „Das trauen sich längst nicht mehr alle Paare“, sage ich. „Viele haben Angst, dass es irgendwann doch schief geht und lassen es deshalb lieber gleich.“
„Ja,“ sagt Steffi, und ich staune noch mehr, „wenn man sich nur auf die Liebe verlässt, dann kann man schon Angst kriegen vor dem, was in ein paar Jahren ist. Für Jan und mich ist deshalb Respekt wichtig. Dass wir den anderen respektvoll behandeln, rücksichtsvoll.“ Und Jan sagt: „Liebe kann schwanken, Liebe fühlt man – mal mehr und mal weniger. Das haben wir schon erlebt. Wir leben ja schon länger zusammen. Aber wenn man sich mit Respekt behandelt, dann wird einem der andere nicht lästig. Respekt ist eine andere Form von Liebe. Es ist einfacher, miteinander zu leben – wenn man respektvoll behandelt wird. Dann kann man sich immer noch gern haben, wenn die gefühlte Liebe vielleicht auch mal weniger wird. Und dann kommt die Liebe vielleicht auch wieder.“
Ich war wirklich verblüfft. So junge Leute reden von Respekt? Steffi erklärt noch mal, wie sie das meint. „Es hat auch mit Äußerlichkeiten zu tun, sagt sie. Mit Formen und mit Höflichkeit. Dass man Achtung hat vor dem anderen. Dass man nicht meint: Ins Büro gehe ich in der Woche zwar frisch geduscht und ordentlich angezogen – aber am Samstag geht’s auch ungeduscht und mit Jogginghose. Da kommt’s nicht so drauf an. Da sieht mich ja keiner.“
„Da sieht mich ja keiner.“ Auf einmal begreife ich, was Steffi meint. Respekt heißt: Da ist einer und den achte ich. Der ist mir wichtig. Der verdient es, dass ich ihn respektiere. Der soll mich gern neben sich haben, auch wenn der Himmel nicht immer voller Geigen hängt.
Genau das hat Paulus übrigens den ersten Christen empfohlen, damit sie gut miteinander auskommen können. Und das Miteinander nicht zur Last wird. „In Demut achte einer den anderen höher als sich selbst, hat er den ersten Christen nach Philippi geschrieben, und jeder sehe nicht nur auf das Seine, sondern auf das, was dem anderen dient.“ (Phil 2,3)
Paulus hat damals daran erinnert, dass Jesus selbst es ganz genauso gemacht hat. Er hat nicht sich selbst, sondern die anderen in den Mittelpunkt gestellt. Natürlich hat das nur Sinn, wenn das in einer Ehe oder Partnerschaft beide so machen. Aber das haben Jan und Steffi ja vor. Und jetzt scheint mir: Respekt ist die sichtbare Seite der Liebe.
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Erstellt am: 04.05.2014 11:01 Uhr
Diakon Bertram Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Erster Mai, Tag der Arbeit, verehrte Schwestern und Brüder; ein freier Tag in der Woche für viele, die Arbeit haben und auch für jene, die arbeitslos sind. Dabei lässt uns gerade hier in Spanien das Thema nicht los, das die Politik, die Wirtschaft und unsere Gesellschaft dauernd beschäftigt: Es gibt rund 6 Millionen Arbeitslose in diesem Land, es gibt es viel zu wenig bezahlte und bezahlbare Arbeitsplätze, viele verdienen nicht genug für ihren Lebensunterhalt und zugleich ersticken andere fast in der Arbeit. Von den jungen Erwachsenen bis 25 Jahre, von denen nur jeder Zweite einen Job hat, mal ganz zu schweigen. So ist dieser Tag Anlass genug, über die Arbeit und ihren Sinn nachzudenken.
Denn Arbeit oder Dienst gehören zum menschlichen Leben und zu dieser Welt, solange es sie gibt. Schon am ersten Tag der Schöpfung, von dem die Bibel berichtet, beginnt Gott mit der Arbeit: „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“ Alles beginnt mit Arbeit, die Trennung von Licht und Finsternis, die Scheidung von Wasser und festem Land und wie am 6. Tag der Mensch, Mann und Frau geschaffen wurden. Auch wenn das Ganze kein naturwissenschaftlicher Bericht ist, sondern ein Bekenntnis, das in die Form einer schönen Erzählung eingepackt wurde, so hat es doch einen wichtigen Kern: Gott arbeitet für die Menschen und für die Welt und dient ihnen. Diese Arbeit Gottes tut mir gut. Ich lebe von ihr. Und das kann und soll ich weitergeben: als Dienst für andere, damit es denen auch gut geht. Das ist Gottes – Dienst, sagt die Bibel. Damit fängt alle Arbeit an
So ist klar, dass es bei der Arbeit immer um mich geht: ich bin nicht für die Arbeit da, sondern die Arbeit ist für mich da, sie soll mir und anderen dienen, und das gilt für die Arbeit, die ich bezahlt bekomme und für die unbezahlte Arbeit. In früheren Jahren gab es die Redeweise, dass man „in Arbeit und Brot“ sein wollte. Das gilt nach wie vor, denn Arbeit muss auch so viel einbringen, dass Menschen ihren Lebensunterhalt damit bestreiten können, für sich und für die, für die sie zu sorgen haben. Darum kann es heute für uns kein höheres Ziel geben, als möglichst vielen Menschen aus der Arbeitslosigkeit heraus zu helfen. Wenn die Konjunktur wieder zu brummen anfängt, dann sollten wir alle Entwicklungen in Wirtschaft und Politik an diesem Maßstab messen: Bringen Sie Menschen „in Arbeit und Brot“? Gibt es Arbeitsplätze, die so sind, dass jeder eine Aufgabe finden kann, die seinen Fähigkeiten entspricht?
Wenn Gott seine Arbeit für mich tut und mir dient, und mir damit Gutes tut, dann sollen auch möglichst viele Menschen die Chance haben zu arbeiten und damit sich und denen, die zu ihnen gehören, Gutes zu tun.
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Erstellt am: 01.05.2014 16:16 Uhr
Diakon Bertram Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Letzter Tag im April, verehrte Schwestern und Brüder, morgen ist der erste Mai. Tag der Arbeit in ganz Europa und viele werden sich auf den Weg machen, um Kundgebungen zu diesem Tag der Arbeit zu besuchen. Deshalb möchte ich Ihnen heute von einem alten Arbeiterlied erzählen, welches ich mal bei einer Tagung von Betriebsseelsorgern gehört und kennengelernt habe.
Das Lied erzählt einen Traum, und in diesem Traum sieht der Schlafende den Himmel. Der Himmel ist, das muss man schon sagen, sehr irdisch, denn in aller Ausführlichkeit wird dort eine Fabrik beschrieben. Aber natürlich keine gewöhnliche Fabrik, sondern eine Fabrik, in der alle Wünsche und Sehnsüchte erfüllt sind. Es ist eine Fabrik ohne Streit und ohne die ganze Problematik der Umweltverschmutzung; eine Fabrik, in der die Arbeit den Menschen zur Freude dient. Und alles, was diese Fabrik so perfekt macht, ist im Refrain des Liedes auf den Punkt gebracht, denn dort heißt es:
Die Fabrik, die war aus Marmor, die Maschinen, die waren aus Gold, und niemand dort oben wird müde, und niemand dort oben wird alt.
Anscheinend wurde dieses Lied auch häufig am ersten Mai gesungen, es ist von seinem Text her ja auch wie geschaffen dafür. Was mir daran gefallen hat war der Gedanke, dass die menschliche Arbeit etwas so Wertvolles ist, dass sie auch im Himmel gewürdigt wird. Dass das, was wir hier auf der Erde anstreben, einen Funken des Göttlichen in sich trägt. Dazu gehört auch unsere Fähigkeit, etwas zu gestalten und zu erarbeiten und damit hier auf der Erde ein Stück des Himmels zu verwirklichen, den Himmel sozusagen auf die Erde zu holen. Jesus hat uns dazu ja sogar ermutigt. Er hat immer wieder vom Reich Gottes gesprochen. Aber nicht irgendwo im Himmel, sondern hier auf der Erde. Das würde dann bedeuten, dass wir hier auf der Erde das Reich Gottes mitgestalten, dass wir daran mitarbeiten.
Wenn Jesus vom Reich Gottes gesprochen hat, dann hat er es immer mit Dingen aus dem Alltag verglichen. Mit dem Wachsen der Saat zum Beispiel, oder er hat von den Arbeitern im Weinberg erzählt. Heute würde Jesus vielleicht eine Geschichte aus einer Fabrik erzählen. In diesen Geschichten beschreibt Jesus eine Welt, in der das Reich Gottes spürbar wird, weil Menschen nicht auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind. Es ist eine andere Art, zu leben. Und es ist ein Auftrag an uns: den Himmel auf die Erde zu holen, so, wie es auch in der letzten Strophe des Liedes geschieht, das von der Fabrik aus Marmor erzählt. Da heißt es nämlich:
Als ich von diesem Traum erwacht, da wunderte ich mich gar sehr. Mein Wunsch ist, dass so `ne Textilfabrik auf unserer Erde hier wär….
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Erstellt am: 01.05.2014 16:11 Uhr
Im Centro Cultural von Adeje in Zusammenarbeit mit der Universität von La Laguna finden Sprachkurse in unterschiedlichen Niveaustufen für Ausländer statt.
Die Kurse beginnen im Juni 2014 und enden im September 2014.
Mehr Informationen finden sie auf der Internetseite: https: www.fg.ull.es
Oder schreiben eine E-mail an: info@espanolentenerife.com oder kommen sie vorbeim im: Centro Cultural de Adeje, calle Príncipe Pelinor.
Der Kurs (3 Monate) kostet für Einwohner von Adeje 108 € oder 132 € für nicht gemeldete Personen. Wir freuen uns auf ihre Anmeldung.
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Erstellt am: 30.04.2014 19:51 Uhr
Offener Brief an Naturschützer
In den letzten Monaten ist das Unternehmen, das ich mit viel Herzblut und seit 41 Jahren mit tiefem Respekt für die Tiere betreibe, zum Angriffspunkt von einigen Minderheitsgruppen geworden. Diese Gruppen tun nichts für die Erhaltung und den Schutz von Tieren in der Natur, obwohl sie in den
Medien mit dem Gegenteil prahlen. Diese langanhaltende Auseinandersetzung, die in den sozialen Netzwerken ihre Höhepunkte erreichte, hat als Protagonisten das junge Orcaweibchen Morgan, welches im Jahr 2010, stark ausgehungert und geschwächt, an der holländischen Küste aufgefunden und vom Dolfinarium Harderwijk gerettet wurde. Das Tier war dem Tod nahe und obwohl niemand damit rechnete, dass sie die erste Nacht überleben würde, gelang es sie zu füttern und aufzupäppeln. Ein Jahr später entschied das niederländische Gericht sie zum Loro Parque auf Teneriffa zu übersiedeln.
Der 23. April 2014 ist sowohl für Morgan als auch für den Loro Parque zu einem wichtigen Datum geworden. Es handelt sich um den Tag, an dem der holländische Staatsrat, die allerhöchste Instanz der niederländischen Justizverwaltung, in seinem Urteil die Rechtmäßigkeit der Übertragung des Tieres in die Einrichtungen des Loro Parque bestätigt hat. Dies ist das fünfte Mal, dass die holländische Verwaltung nach wiederholten Einsprüchen seitens einiger sogenannter Tierschützer die Gültigkeit der CITES-Genehmigung für diese Übertragung bestätigt hat. Tierschützer, die unsere zoologische Einrichtung systematisch mit Falschaussagen und irreführenden Informationen angreifen, ohne jedoch Interesse zu zeigen, ob Morgan in der Natur überleben würde oder nicht. Auch die Europäische Kommission in Brüssel bestätigte in diesem Fall bereits die strikte Einhaltung der Norm.
Was war denn unser schreckliches Verbrechen? Einem, in Not geratenenTier geholfen zu haben, so wie wir es immer getan haben, wenn wir um Hilfe gebeten wurden? Ehrlich gesagt denke ich, dass diese Entscheidung als Morgans rettende Begnadigung angesehen werden darf, da ihre Wiedereinführung ins offene Meer Leid und Tod bedeutet hätten.
Bereits im August 2011 fertigte das niederländische Landwirtschaftsministerium einen offiziellen Bericht an, in dem die verschiedenen Gutachten mehrerer unabhängiger Experten im Detail überprüft wurden. Dieser Bericht belegte, dass die einzigen Alternativen für Morgan das Einschläfern oder die Haltung in geeigneten Anlagen in Menschenobhut waren. Nach Meinung der befragten Experten und des niederländischen Ministeriums waren die Überlebenschancen bei einer Freilassung ins Meer äußerst gering (weitere Informationen über die Geschichte und aktuelle Situation von Morgan unter dem QR-Code am Ende dieses Briefes oder unter www.loroparque/morgan).
Der Loro Parque hatte nicht um die Aufnahme von Morgan in die bestehende Orca-Gruppe gebeten. Es war die niederländische Regierung, die unsere Hilfe und Zusammenarbeit beantragte. Ein Hilferuf, dem wir bereitwillig entgegenkamen, so wie wir es immer tun wenn eine Behörde uns um Beistand bittet, wenn es darum geht das Wohlergehen eines geretteten oder beschlagnahmten Tieres zu sichern. Unabhängig davon scheinen einige Mitglieder besagter Tierschutz-Vereinigungen auf ihren Schuldzuweisung zu beharren und systematisch die zoologischen Einrichtungen für jegliche Probleme der Tiere verantwortlich zu machen. Es ist sonderbar, dass kein ähnlicher Aufwand oder die
gleichen Bemühungen vorgenommen werden, wenn es darum geht, die Öffentlichkeit zu informieren, mit welchen echten Problemen manche in Not geratene Tierarten in der Natur zu kämpfen haben.
Zu einem Zeitpunkt, zu dem unser Planet 7,2Milliarden Menschen beherbergt, von denen 5Milliarden (70 %) in den letzten 100 Jahren hinzugekommen sind und davon1 Milliarde allein in den letzten 11 Jahren, darf man sich fragen: Was wird mit den Tieren geschehen, wenn ihre
Botschaften, die Zoos, geschlossen werden? Wer wird sie verteidigen? Die Gruppierungen, die nicht dafür bekannt sind je den Status einer bedrohten Art in freier Natur verbessert zu haben? Die kleinen Organisationen, die ausschließlich für die 257 Delfine der europäischen Delfinarien kämpfen, aber noch nie etwas für die rund mehr als 300.000 Delfine getan haben, die jährlich in den Meeren sterben?
Der Loro Parque erfüllt die rechtskräftigen Vorschriften für Zoos über die Anforderungen hinaus und tat dies schon bevor in Spanien das betreffende Gesetz erlassen wurde (2003) und sogar vor Inkrafttreten der Europäischen Richtlinienfür Zoos im Jahr 1999. Aus diesem Grund und aufgrund der stetigen Bemühungen um die Verbesserung der Standards, ist der Loro Parque der erste Zoo der Welt, der die Biosphärenpark-Zertifizierung “Animal Embassy” von dem der UNESCO angeschlossenen “Instituto de Turismo Responsable” verliehen bekommen hat. Dazu kommen die Umwelt- und Qualitätszertifikate: EMAS, ISO 14001 und ISO 9000. Desweiteren werden über dieStiftung Loro Parque Fundación zahlreiche Forschungsprojekte zur Erhaltung und zumSchutz der Natur auf den fünf Kontinenten betrieben. In den vergangenen 20 Jahren haben wir über U$ 15.000.000 in 96 Schutzprogramme zur Arterhaltung von Papageien und Meeressäuger in der freien Natur investiert. Mit diesem Leistungsaufwand ist unter anderem die Herabstufung von zwei Papageienarten auf der Bedrohungsliste der IUCN erreicht worden; eine Art in Kolumbien und eine zweite in Brasilien. Dies sind Erfolge, die für dasWohl der Tier- und Umwelt zu verzeichnen sind.
Der Loro Parque ist außerdem Mitglied aller relevanten zoologischen Berufsverbände: AIZA, EAZA, WAZA, EAAM, IUCN, VDZ und AMMPA und über die Loro ParqueFundaciónebenfalls Mitglied der IUCN (International Union for Conservation of Nature). Als zeitgemäßer, verantwortungsvoller Zoo nehmen wir gerne die Verpflichtung an, allen Institutionen und Behörden zu Hilfe zu kommen, wenn diese benötigt wird. Viele beschlagnahmte Tiere haben so über die Jahre im Loro Parque ein neues Zuhause und die allerbeste Pflege gefunden, wie z. B.: Papageien, Raubkatzen, Schimpansen, Pinguine, Robben; um nur einige wenige zu nennen.
Jedes Jahr besuchen 700 Millionen Menschen die Zoos weltweit. Dies entspricht 10 % der gesamten Weltbevölkerung und bedeutet, dass die heutigen modernen Zoos tatsächlich als effiziente und kraftvolle Werkzeuge der Bewusstseinsbildung zu verstehen sind und damit zur Erhaltung
der Tierwelt beitragen. Deshalb widmen wir uns tagtäglich mit erhöhtem Engagement dem Wohlbefinden unserer Tiere und dem Schutz besonders bedrohter Arten in freier Wildbahn und deren natürlichen Lebensräume. Ich bin von der Bedeutung der Zoos für die Tiere und die Natur vollkommen überzeugt. Wir sind die allerersten, die jenen Zoos kritisch gegenüber stehen, die ihre Tiere nicht richtig behandeln, die sich nicht bemühen ihre Besucher im nachhaltigen Sinne zu erziehen oder nicht zur Arterhaltung
beitragen. Wir werden immer mit jenen zusammenarbeiten, die aus den Zoos nützliche Werkzeuge zum Wohl der Tiere und der Natur machen und danach streben, es täglich besser zu machen.
Dieser offene Brief ist eine Antwort auf die zahlreichen öffentlichen Aussagen von Tierliebhabern, die der Fall Morgan mit sich gebracht hat und wir wünschen uns nichts sehnlicher und empfehlen all denen – die wie wir – die Tiere lieben, dass sie bitte ihre Anstrengungen auf die Arten
konzentrieren, die wahrhaftig bedroht sind und all unserer Hilfe bedürfen. Wir sind davon überzeugt, dass die über 45 Millionen Menschen die den
Loro Parque bereits besucht haben, sich zweifellos denTieren verbunden fühlen.
Mit freundlichen Grüßen.
Wolfgang Kiessling
Präsident
Infos unter:
Erstellt am: 30.04.2014 19:25 Uhr