Zündfunke, 22.06.14

Einen gesegneten Sonntag wünsche ich Ihnen, liebe Hörerinnen und Hörer. Wann ist ein Tag und vor allem ein Sonntag gesegnet? Woran denken wir bei diesem Wort: Segen oder Segnen? Es kann meist positiv manchmal auch negativ gebraucht werden. Unerwartetes wird irgendwie und von irgendjemand auf uns herabgeschüttet. Es kommt unerwartet über uns. So ist das mit dem Segen.
Bei den Alten bedeutete Segen meist etwas Materielles, Greifbares. Hatte jemand eine Menge Vieh und gutes Land, dazu noch eine funktionierende Familie, möglichst mit vielen Kindern, das Wort Kindersegen kommt ja daher, dann war er gesegnet.
Im Blick auf Zeitgenossen sagen wir gelegentlich, dass sie wohl nicht gerade mit Weisheit gesegnet sind oder Durchblick. Das Gegenteil von Segen ist dann das Wort „Schlagen“. Menschen können mit Blindheit oder Torheit geschlagen sein.
Segnen oder Schlagen? Ich werde an Hände erinnert. Die können ja beides. Sie können zärtlich streicheln oder sich wie zum Schutz auf den Kopf eines anderen legen. Dann sind sie offen. Sie können aber auch zuschlagen und verletzen, weh tun. Dann sind sie oft geschlossen und zur Faust geballt. Dieselbe Hand kann beides. Es kommt darauf an, welcher Geist sie gerade beeinflusst und steuert.
Ein guter Geist segnet, den anderen zugewandt, ihr Wohl im Blick. Ein böser Geist will verletzen, herabwürdigen, ja erniedrigen. Es kommt darauf an, welcher Geist mich gerade begeistert.
Ich werde an ein Gespräch zwischen einem Novizen, einem angehenden Mönch, und seinem Mentor, der ihn in die Praxis guter Frömmigkeit einführen soll, erinnert. Der Novize macht sich Sorgen über seinen Umgang mit Gut und Böse. Ehrlich zu sich selbst entdeckt er ja die Neigung zu beidem in sich. Er bezeichnet das Gute mit dem Bild eines Lammes und das Böse mit dem eines Wolfes. Behutsam korrigiert ihn der Mentor, indem er darauf hinweist, dass auch der Wolf gute Seiten hat, seine Klugheit, das Zusammengehörigkeitsbewusstsein im Rudel. Und das Lamm kann schließlich auch mal recht bockig sein. Der Wolf kann für das Gute stehen, ebenso wie für das Böse, Hinterhältige und Gierige. Welcher Wolf soll nun die Oberhand gewinnen? Wie kann der gute in mir siegen und der böse vertrieben werden? So lautet die Frage des Novizen. Der Mentor antwortet: Es kommt darauf an, welchen von beiden du fütterst.
Womit füttern wir unsere Seele unser Innerstes, liebe Hörerinnen und Hörer? Der Sonntag ist ein besonderer Tag, sie mit Gutem zu füttern. Darum feiern wir ihn. Gottes gutes Wort ist eine gute Nahrung. Deshalb feiern wir heute Gottesdienst. Füttern wir unsere Seele mit Gutem, dann wird dieser Tag ein gesegneter. Übrigens nicht nur dieser, aber dieser ganz besonders. In diesem Sinne noch einmal: Ich wünsche ihnen einen gesegneten Sonntag.
Johann Weingärtner, evangelischer Pfarrer in Puerto de la Cruz.

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Erstellt am: 18.06.2014 17:31 Uhr

Zündfunke, 21.06.14

Einen guten Tag wünsche ich Ihnen, liebe Hörerinnen und Hörer. Wie wird ein Tag gut? Oder wie geht es mit mir gut an diesem Tag? Mancher denkt vielleicht, dass es ein guter Tag werden könnte, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt würden. Wenn das Geld ein wenig reichhaltiger vorhanden wäre, oder wenn mir etwas mehr Anerkennung entgegengebracht würde. Zu einem guten Tag, da fehlt eventuell das eine oder andere.
Aber was macht einen Tag oder das ganze Leben gut? Matthias Claudius konnte sich damit begnügen, dankbar für sein menschliches Antlitz zu sein, so haben wir vorgestern gehört. In dem am Donnerstag zitierten Gedicht gibt es einen weiteren Vers, der mich im Blick auf die genannte Problemstellung sehr nachdenklich gemacht hat:
Ich danke Gott mit Saitenspiel,
Daß ich kein König worden;
Ich wär geschmeichelt worden viel
Und wär vielleicht verdorben.

Nun, man muss ja nicht gleich den Wunsch haben, ein König zu sein. Es reichte ja auch einige Stufen niedriger, auch jeden Fall aber bitte ein paar Stufen die Leiter hinauf, als wie der jetzige Standort ist. Das dürfte es gerne schon mal sein. In den Märchen wird ja oft die Sehnsucht beschrieben, einmal König oder Königin, oder Prinz, Prinzessin sein. Und auf wunderbare Weise gelingt es ja auch, manchmal zumindest.
Wenn dies und jenes wäre, oder nicht mehr wäre; wenn ich das eine oder andere hätte, dann, ja dann könnten gute Tage anbrechen. Solche Wünsche können einen schon mal umtreiben und auch Versuche unternehmen lassen, das vermeintliche Glück mit allen möglichen Tricks herbeizwingen zu wollen.
Wie anders Matthias Claudius in seinem Gedichtvers. Ich zitiere ihn noch einmal:

Ich danke Gott mit Saitenspiel,
Daß ich kein König worden;
Ich wär geschmeichelt worden viel
Und wär vielleicht verdorben.

Glück und gute Tage hängen also nicht an Status und Vermögen. Beides kann sogar zum Schaden werden. Neid und Speichelleckerei ausgesetzt zu sein ist auch nicht gerade eine Freude. Und manches, was wir haben und besitzen können, kann uns sogar zum Schaden gereichen. Nein, nicht Status und Besitz sind Garanten für Glück und gute Tage. Matthias Claudius rät uns, über folgendes nachzudenken.
Denn Ehr und Reichtum treibt und bläht, Hat mancherlei Gefahren,
Und vielen hat’s das Herz verdreht,
Die weiland wacker waren.
Und all das Geld und all das Gut
Gewährt zwar viele Sachen;
Gesundheit, Schlaf und guten Mut
Kann’s aber doch nicht machen.
Also, liebe Hörerinnen und Hörer: Gute Tage und Zeiten wachsen eher aus der Dankbarkeit dafür, dass wir so sind, wie wir nun mal sind. In diesem Sinne noch einmal: Einen guten Tag.
Johann Weingärtner, evangelischer Pfarrer in Puerto de la Cruz

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Erstellt am: 18.06.2014 17:28 Uhr

Zündfunke, 19.06.14

Mit Dichtern und Gedichten gestalte ich in dieser Woche die Zündfunken, liebe Zuhörerinnen und Hörer. Heute kommt nach Hermann Hesse und Hans Werner Hüsch Matthias Claudius zur Sprache. Er hat viel über den Menschen, seine Art zu leben und dabei fröhlich gestimmt zu bleiben, nachgedacht. Hier ist eine kleine Kostprobe:

Ich danke Gott und freue mich
Wie’s Kind zur Weihnachtsgabe,
Daß ich bin, bin! Und daß ich dich,
Schön menschlich Antlitz habe.

Freude am Leben wächst aus der Dankbarkeit. Das ist die Botschaft dieser Zeilen. Wem verdanke ich mich, so wie ich bin oder auch geworden bin? Verdanke ich mich mir selbst, meinen Anstrengungen, meiner investierten Energie, meinen Begabungen und Fähigkeiten?

Sicherlich, jeder Mensch ist auch das, was er aus sich macht. Wie er mit sich und den Gegebenheiten, die sein Leben, seine Biographie beeinflussen, umgegangen ist und umgeht. Das gehört zu Freiheit und Verantwortung eines jeden einzelnen, und beides gehört zu seiner Würde.

Was aber bleibt, wenn die Fähigkeiten versagen, Begabungen nicht ausreichen, um alle Erwartungen zu erfüllen? Was bleibt, wenn durch Krankheit oder Alter die menschlichen Ressourcen gemindert oder beschädigt wurden? Fällt dann der Wert menschlichen Lebens in große Tiefen und die Freude am Leben, an mir selbst weicht Trauer und Verzweiflung?

Bei Matthias Claudius habe ich das Gefühl, dass er in den Spiegel sieht und sich sein eigenes Gesicht betrachtend die Frage stellt: Wer bin ich und was bin ich wert? Vielleicht ist bei diesem Nachdenken ein Lächeln über sein Gesicht gehuscht. Ein Lächeln, das schön macht. Und dann ist wohl der Dank in ihm aufgestiegen: Es gut so, dass ich bin, wie in nun einmal bin. Und was bin ich: Ein Geschenk Gottes lautet seine Antwort. Über ein Geschenk freut man sich, eben wie ein Kind zu Weihnachten. Danke, guter Gott, so sagt er, dass ich bin wie ich bin. So hast du mich gewollt und so liebst du mich.
Auf diesem Hintergrund kann Matthias Claudius sagen: Es ist gut so mit mir. Und nun spielen nicht mehr meine Fähigkeiten, meine Begabungen und schon gar nicht mein Besitz die entscheidende Rolle, nicht einmal eine nach menschlichen Maßstäben zu bezeichnende Schönheit.
Ich bin Gottes geliebtes Geschöpf. Dafür kann man Danke sagen und sich darüber freuen.

Johann Weingärtner, evangelischer Pfarrer in Puerto de la Cruz

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Erstellt am: 18.06.2014 17:25 Uhr

Zündfunke, 18.06.14

Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer. Über Abschied und Neubeginn habe ich seit Montag mit Ihnen nachgedacht. In seinem Gedicht „Stufen“ sagt Herrmann Hesse über die Zeit zwischen Anfang und Abschied Folgendes: „Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten, an keinem wie an einer Heimat hängen.“ Leben als Entdeckungsreise, dieses Bild fällt mir dazu ein. Heiter vorangehen – so kann die Devise lauten. Leben in Heiterkeit? Eine aus dem Fernsehen bekannte Moderatorin pflegt ihre Zuschauer und Zuschauerinnen gelegentlich mit den Worten zu verabschieden: Bleiben sie heiter, irgendwie! Geht das so einfach mit einem Appell? Wohl kaum. Was lässt uns heiter sein?
„Heiterkeit bezeichnet eine frohgemute, aufgeräumte, aufgelockerte Stimmung“, so habe ich in einem Nachschlagewerk gelesen. Das hat mir gut gefallen. Aber gelingt das immer, einen frohen Mut zu haben? Innerlich und äußerlich in aufgeräumten Verhältnissen zu leben? Und dabei auch noch locker zu sein und zu bleiben? Das mag wohl gelegentlich so sein. Aber wer kennt sie nicht: Die Phasen der Mutlosigkeit, die Momente, da manches an äußerem und inneren Müll vor unseren Türen liegt und deshalb Verkrampfung um sich greift. Einfach heiter bleiben, das ist jedenfalls nicht so ganz einfach.
Im Mittelhochdeutschen bedeutete Heiterkeit übrigens noch etwas anderes: Klarheit. Da kommen wir der Sache schon etwas näher. Zur Klarheit gehört ja nicht, dass nun einfach alles gut ist. Klarheit meint Durchblick zu haben, die Dinge so zu sehen, wie sind. Sich selbst und anderen nichts vormachen. Mit dieser Einstellung kann allerdings ein gutes Stück Heiterkeit gewonnen werden. Da kann man sogar heiter bleiben, still vergnügt in sich hineinlächeln, wenn einiges an Wolken am Himmel auftaucht. Da gibt es ja den Begriff auch wieder: Heiter bis wolkig. Und damit ist ja nicht nur die Klimakunde angesprochen, die uns das Wetter präsentiert. Wir dürfen es übertragen verstehen. So ist das Leben ja meist: Heiter bis Wolkig und eben auch mal ganz bedeckt.
Wer dann nach Klarheit sucht und sie gewinnt oder erbittet, der kann heiter werden und bleiben trotz allem. Der Christ und Kabarettist Hans Werner Hüsch hat es in einem Gedicht treffend so formuliert. Auf die Fragen in den einzelnen Versen: Was macht, dass ich so fröhlich, so furchtlos, so unbeschwert bin, trotz allem was dagegen steht, gibt er die eindrückliche Antwort.

Ich bin vergnügt, erlöst, befreit.
Gott nahm in seine Hände meine Zeit,
mein Fühlen, Denken, Hören, Sagen,
mein Triumphieren und Verzagen,
das Elend und die Zärtlichkeit.

Da kann anscheinend jemand heiter bleiben. Und warum? Er weiß sich in guten Händen, von Gottes Händen getragen und gehalten, in ihnen geborgen.
Das lässt uns heiter werden und bleiben. Gelegentlich sage ich beim Abschied: Gott befohlen. Heute Morgen befehle ich sie alle, liebe Hörerinnen und Hörer, in Gottes Hände. Und darum: Bleiben Sie heiter, nicht irgendwie, sondern ganz gewiss.

Johann Weingärtner, Pfr. der deutschen evangelischen Gemeinde in Puerto de la Cruz

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Erstellt am: 18.06.2014 17:21 Uhr

Zündfunke, 17.06.14

„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.“ Mit diesem Satz aus dem Gedicht „Stufen“ von Herrmann Hesse wurde ich im September 2013 hier auf Teneriffa begrüßt, liebe Hörerinnen und Hörer. Ich mag dieses Gedicht. Es beschreibt, wie das Leben sich entwickeln kann in einem Prozess von Abschied und Neubeginn, auch Werden und Vergehen, Ergreifen und Loslassen.
Menschen neigen ja eher zum Festhalten. Nur nicht hergeben, was man hat. Das Verharren auf einem Status, ohne auch nur einen Schritt zu weichen, das ist für viele Sinn und Ziel des Lebens. Und dieser Status wird verteidigt, wenn es sein muss mit allen Mitteln.
Aber dann gibt es auch die anderen. Die wurden herausgerissen aus ihrem vertrauten Umfeld, ohne gefragt zu werden, oft genug mit Gewalt. Die wussten und wissen nicht, wo und wie sie neu anfangen sollen und können. Deren Anfang ist eher ein böser Zauber, der sie schutzlos sein lässt und wenig Hilfe zum Leben, ja, zum Überleben bietet. Wer gibt ihnen einen neuen Anfang?
Und ich denke auch an jene, die oft und gern auf bisher Unbekanntes aus waren, die noch einmal etwas wagten. Sie ließen Altes zurück und sich auf Neues ein. Wechsel kann schön sein – so lautete ihr Lebensmotto. Und dann machten sie sich auf, einerseits ganz real. Packten Koffer und Möbelwagen voll, um an neuen Zielorten wieder auszupacken und sich einzurichten. Und das nicht nur einmal, sondern immer wieder.
Wiederum gibt es auch jene, die sich eher innerlich neu aufmachen und ausrichteten, neue Erkenntnisse und Sichtweisen auf das Leben gewinnen und umsetzten in ganz praktisches Handeln. Brüche in der Biographie, oder Begegnungen mit Menschen, die eindrücklich waren oder sind, können Anlässe dafür sein.
Umdenken nennt übrigens die Bibel solche Schnittpunkte. Alte Spuren verlassen und neue finden oder gar selber legen. Vom Bösen zum Guten, vom Streit zum Frieden, vom Ich-bezogenen Leben hin zu Gott und damit zum Nächsten.
Der alte Abraham, von Juden, Christen und Muslimen gleichermaßen verehrt, war ein solcher Mensch. Auf Gottes Wort und Auftrag hin verlässt er seinen alten Lebensbereich, macht sich mit allen, die zu ihm gehören, auf den Weg in ein neues Land, das unter einen gutem Stern stehen soll: Dem Segen des mitwandernden Gottes. Bis er das erfährt, sind manche Umwege nötig, die allerdings nach einem alten chinesischen Sprichwort die Ortskenntnisse erweitern. Aber er kommt an, fängt neu an, schafft Neues im Namen und Auftrag Gottes. Segen liegt auf diesem Neuanfang, der Segen Gottes, der auch wie ein Zauber sein kann, der uns beschützt und der uns hilft zu leben.
Wagen wir, wagen Sie, liebe Hörerinnen und Hörer, noch neue Anfänge?
Wir sind nie zu alt dafür. Abraham war auch schon recht alt, als er aufbrach. Eine Wende zum Positiven herbeizuführen, dazu ist es nie zu spät.

Johann Weingärtner, Pfarrer der deutschen evangelischen Gemeinde in Puerto de la Cruz

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Erstellt am: 18.06.2014 17:19 Uhr

Zündfunke, 16.06.14

Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer. Ich wünsche Ihnen eine gute Woche. Für mich sind diese letzten beiden Wochen im Juni von besonderer Bedeutung. Vor 10 Monaten sind meine Frau und ich hier auf Teneriffa angekommen, um den Dienst als Pfarrerehepaar in der evangelischen Gemeinde deutscher Sprache in Puerto de la Cruz zu versehen. Nun ist die Zeit um, etwas Neues wird beginnen. Auch wenn wir in unseren bekannten Lebensbereich an die Nordseeküste in Husum zurückkehren, es wird sich etwas verändert haben.
Ankommen, Verweilen, Abschied nehmen, dieser Dreiklang hinterlässt Spuren und verändert. Erfahrungen prägen uns, neue Eindrücke und Erlebnisse verändern den Gesichtskreis, die eine oder andere Einstellung. Ich glaube, wir werden und sind nie ganz fertig, egal wie alt wir werden oder sind. Und das ist auch gut so. Immer dasselbe erleben, denken und tun, das kann langweilig sein oder gar trist und öde.
Ich jedenfalls bin in meinem Leben gerne auf Veränderungen aus gewesen. Das ist einerseits manchmal mit Mühe oder auch Anstrengung verbunden, andererseits aber bereichernd und ausgesprochen spannend gewesen. Es war ein Leben zwischen Erwartung und Erleben der Realität, zwischen Phantasie über Kommendes und Landen auf dem Boden der Tatsachen, auch zwischen Hoffnung und Enttäuschung. In dieser Spannung wächst die Persönlichkeit, ereignet sich Reife und eine Sichtweise im Blick auf einen selbst und die anderen, ja, die Welt, die zu differenzieren in der Lage ist. Da gelten nicht Vorurteile, die aus Entfernung und Unkenntnis erwachsen. Da beginnt ein Lernen, das genauer hinsieht, Zwischentöne wahrnimmt. Denn einfach und eingleisig ist das Leben nicht, sondern es ist bunt und von Vielfalt geprägt.

Meine Frau und ich sind viel herumgekommen, sowohl in Deutschland als in der Welt. Auf drei Kontinenten haben wir gelebt und gearbeitet. Immer in christlichen Kirchen und Gemeinden, die sich je auf die kulturelle und soziale Situation einstellen mussten. So ist die Kirche Jesu Christi eben auch nie gleichförmig, sondern immer wieder anders, gelegentlich zunächst fremd und dann doch auch immer wieder Heimat.

Solche Erfahrungen hinterlassen ihre Eindrücke. Drücken sich ein in Denken und Empfinden, Verstand und Gefühl. Teneriffa ist nun für meine Frau und mich auch ein solcher Eindruck, der Spuren hinterlässt.

Was beeindruckt Sie, hat Sie beeindruckt in ihrem Leben, liebe Hörerinnen und Hörer? Darüber nachzudenken, dem nachzuspüren, das lohnt sich, so glaube ich. Das ist mehr als eine biographische Revival Show. Es ist eher ein Nachdenken darüber, was mir wesentlich war und ist für mein ganzes Leben.
In diesem Sinne eine gute Woche.

Johann Weingärtner, Pfarrer der deutschen evangelischen Gemeinden in Puerto de la Cruz

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Erstellt am: 18.06.2014 17:15 Uhr

Fiesta del Queso

Am 21.06.2014 findet an der Muelle in Puerto de la Cruz die große Käse – Fiesta statt. Es kann Käse aus allen Regionen der Insel probiert und auch gekauft werden. Es gibt viele Informationen und eine Ausstellung rund um die Käseherstellung und für die Kinder ein spezielles Programm.

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Erstellt am: 16.06.2014 11:54 Uhr

Escuela de Viajeros Thor Heyerdahl

Hervorragende Abenteurer und Reisende werden mit dem Publikum der Escuela de Viajeros ihre Erfahrungen in außergewöhnlichen Reisezielen und abgelegenen Plätzen teilen. Lerne von den Besten, ein Abenteurer zu werden und um aus Deinen Reisen das Beste herauszuholen. In diesem Jahr wird außerdem die Hundertjahrfeier der Geburt des Reisenden und Abenteurers Thor Heyerdahl stattfinden, dessen Namen die Escuela de Viajeros mit einer Menge Aktivitäten in Pirámides de Güímar übernimmt.
Am 20. und 27. Juni 2014 im Parque Etnográfico Pirámides de Güímar.

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Erstellt am: 16.06.2014 11:07 Uhr

Keine Entschädigung für Fluggäste

Der Bundesgerichtshof (BGH) entschied in einem aktuell veröffentlichtem Urteil, daß Flugreisende keinen Anspruch auf eine Entschädigung haben, wenn sich ihr Flug wegen eines Generalstreiks oder eines Radarausfalls verspätet. Nach Meinung des BGH sind es „außergewöhnliche Umstände“, welche sich auch durch zumutbare Maßnahmen der Fluggesellschaft nicht vermeiden ließen. Ein Streik und Radarausfall wirken von außen auf den Flugbetrieb und die gesamte Tätigkeit des Luftfahrtunternehmens ein und könnten von diesem nicht beherrscht werden, begründete der 10. Zivilsenat seine Entscheidung.
Der Anwalt von TUIfly wies daraufhin, daß es für eine Airline wirtschaftlich unzumutbar wäre, ständig ein Ersatzflugzeug mitsamt Besatzung rund um die Uhr vorzuhalten. Die Kosten für die Reisenden würden dadurch dramatisch steigen.

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Erstellt am: 16.06.2014 10:25 Uhr

Zündfunke, 15.06.14

Diakon Bertram Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Morgen beginnt auch für die deutsche Nationalmannschaft das Turnier der Turniere, liebe Schwestern und Brüder, die Fußball-Weltmeisterschaft. Wie hat Sammy Drechsel, der bekannte Sportreporter sein Buch damals genannt: „Elf Freunde müsst ihr sein“. Darin hat er die Erinnerungen an seine Jugend aufgeschrieben. Es dreht sich alles um eine Fußballmannschaft, für die dieses Motto galt. Das machte das Team der Jungs aus. Das schweißte sie zusammen. Und das war nicht nur auf die Zeit auf dem Rasen begrenzt. Das prägte ihr Miteinander überhaupt.
So spielt jetzt also morgen die deutsche Nationalmannschaft ihr 1.Spiel bei der Fußball-WM. Wie weit wird sie kommen? – Viel wird vom Zusammenhalt der Spieler als Mannschaft abhängen. Teamgeist ist gefragt, und der wird ja oft als die Stärke der deutschen Mannschaft beschrieben. Sicher, da gibt es hervorragende Einzelspieler; Könner auf ihrer Position. Aber was macht der Stürmer, wenn er nicht bedient wird? und eine Nachlässigkeit des Abwehrspielers oder gar des Torwarts hat gravierende Folgen. Es kommt, letztlich, auf alle an. Das Zusammenspiel der Mannschaft ist wichtig. Das gilt auch im mentalen Bereich. Sich aufzuraffen, zusammenzureißen, einzusetzen, auch füreinander, das hat schon so manches Spiel entschieden.
Vielleicht fragen Sie sich jetzt: Hat das was mit Kirche zu tun, was der hier sagt? Für mich schon. Die Bibel verwendet nämlich verschiedene Bilder und Vergleiche, wenn sie von Kirche oder Gemeinde spricht. Auch wenn die „Mannschaft“ so direkt nicht vorkommt, dem Sinn nach gibt’s das schon. Da gibt es auch ganz unterschiedliche Positionen und Aufgaben. Nicht jeder kann und muss alles können. Man ergänzt sich gegenseitig. Auch gibt es herausragende Persönlichkeiten, die aber eingebunden sind in ein Ganzes. Da ist schon jeder wichtig und nötig, und gleich viel wert.
Das wird mit dem Bild, dem Vergleich mit dem menschlichen Körper veranschaulicht. Die
Kirche wird als lebendiger Organismus beschrieben, nicht als starre Organisation. Im Zusammenspiel der unterschiedlichen Organe, der Sehnen und Muskeln zeigt sich: Alle gehören zusammen, dazu, auch wenn einige sehr speziell ausgeprägte Aufgaben und unterschiedliche Verantwortung haben. Sie sind aufeinander angewiesen. Mag sein, dass da mancherorts im Bewusstsein ein gewisser Nachholbedarf besteht.
In diesen Tagen ist mehr von der „Mannschaft“ die Rede, aber das trifft auch zu. Dabei spielt auch der Trainer eine wichtige Rolle. Er hat den Plan, die Taktik im Kopf, und setzt die Einzelnen entsprechend ihrer Möglichkeiten ein. Und, jetzt hinkt der Vergleich etwas: in der Kirche geht es nicht um eine kleine Elite, die sich für andere einsetzt und die Kohlen aus dem Feuer holt, und damit alle anderen zum Zuschauen verdonnert. Hier werden alle gebraucht. Unterschiedliche Fähigkeiten werden benötigt und ergänzen sich – unter der Regie Gottes.

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Erstellt am: 16.06.2014 10:04 Uhr