Zündfunke, 15.07.14

Liebe Schwestern und Brüder!
Wenn man in der Bibel nachschaut, findet man dort keine Geschichte über Urlaub oder über Ferien. Warum? Ich kann da nur Vermutungen anstellen; die normalen Menschen mussten sich so sehr mit den alltäglichen Dingen beschäftigen, um das Überleben zu sichern, dass Begriffe wie Urlaub und Ferien für sie wohl Fremdwörter waren. Ja, und die sogenannte „Oberschicht“, die hatten ja dann doch wohl Dauerurlaub, möglicherweise mit Reisen, die nur mit Vergnügen verbunden waren.
Für viele Menschen heute gehört es einfach dazu, den Urlaub auswärts zu verbringen, möglichst im Ausland. Daher fahren oder – wie viele von Ihnen auch – fliegen sie zum Ferienziel. Und wenn dem nicht so wäre, gäbe es auch an vielen Ferienorten keine Vertreter der deutschen Kirchen, so wie hier auf der Insel. Urlaub und unterwegs sein – das gehört irgendwie zusammen.
Nun finden wir in der Bibel durchaus auch Reiseberichte. Adam und Eva mussten sich auf den Weg machen, als sie aus dem Paradies vertrieben wurden. Noah floh in der Arche vor dem Regen. Abraham, Isaak und Jakob zogen als Nomaden durch das Land um eine neue Heimat für sich und ihre Herden zu finden. Mose verließ fluchtartig mit seinem Volk Ägypten, und sie zogen lange durch die Wüste, ehe sie sich in Kanaan niederließen.
Und auch im Neuen Testament ist vielfach von Menschen die Rede, die unterwegs sind. Jesus selbst war in seiner Zeit als Wanderprediger ständig „on tour“. Aber alle biblischen Gestalten, die unterwegs waren, lassen sich nicht als Urlaubsreisende bezeichnen. Sie waren höchstens auf Geschäfts- oder Missionsreise, es ging um Krieg und Flucht, aber nie um Ferien.
Deshalb sollten wir uns, bevor wir uns in den Urlaub aufmachen, schon fragen, wohin will ich und was will ich? Was soll am Ende meines Urlaubs erreicht sein? Und die Antworten sind dann so vielfältig und bunt wie die Menschen selbst. Bade – oder Wanderurlaub oder beides gemixt, Sightseeing oder einfach nur Faulenzen. Alles ist erlaubt, was dem je einzelnen Menschen entspricht. Aber genau das kann zu Komplikationen führen, wenn mehrere gemeinsam Urlaub machen, das wissen alle, die das schon einmal erlebt haben. Deshalb wünsche ich ihnen einen für sie entspannten Urlaub, in dem ihr Herz Freude finden kann.

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Erstellt am: 17.07.2014 20:48 Uhr

Zündfunke, 17.07.14

Liebe Schwestern und Brüder!
Viele Menschen gehen nach wie vor gerne in den Urlaub, auch wenn die Urlaubszahlen zumindest hier auf den Kanarischen Insel in den letzten Jahren etwas zurückgegangen sind. Manche fahren oder fliegen auch in Krisengebiete, oder weichen, wenn es denn gar nicht anders geht auf ein anderes Land aus. Können wir Christen aber mit einem guten Gewissen im Urlaub abschalten, wenn in vielen Ländern gehungert wird und im eigenen Land die Armut immer mehr ansteigt? Können, dürfen wir unseren Urlaub genießen auf dem Hintergrund von Krisen und Konflikten?
Christen leben nun mal nicht auf „einer Insel der Seligen“, sondern inmitten der Welt, zur der aber auch ein Stück Genießen dazugehört. Sich immer nur für andere aufopfern, nur an all das Elend in der Welt denken, macht müde, mürbe und krank.
Aber alles auf einmal haben zu wollen, all das Versäumte in 14 Tagen wieder aufzuholen ist nicht möglich. Der Urlaub kann und soll nur eine Zeitspanne sein, in der größtmöglichste Zufriedenheit erreicht werden kann. Es gibt einen wunderschönen Satz im Johannesevangelium, der genau für diese Zeit passt: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben, und es in Fülle haben“.
Der Schriftsteller Samuel Butler stellte einmal fest: „Alle Lebewesen außer den Menschen wissen, dass der Hauptzweck des Lebens darin besteht, es zu genießen.“ Wenn man das Wort genießen, benutzt, wie es ursprünglich gemeint war, nämlich als gebrauchen und innehaben, ist das gar nicht so verkehrt, auch wenn es auf den ersten Blick den Anschein haben könnte.
Wenn wir unser Leben besitzen, und richtigen Gebrauch davon machen, dann kann unser Urlaub wirklich nur gelingen, indem wir ihn genießen, damit unser Herz Freude finden kann.

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Erstellt am: 17.07.2014 19:57 Uhr

Zündfunke, 16.07.14

Liebe Schwestern und Brüder!
Erfahrungen machen das Leben reicher. Das gilt immer und ganz besonders für die Erfahrungen, die wir im Urlaub machen dürfen. Sie gründen auf Erlebnissen, Begegnungen, Beobachtungen – und der Bereitschaft und der Fähigkeit, der Muße und Zeit, daraus etwas mitzunehmen für den Alltag.
Im Wort Erfahrung steckt das Wort „fahren.“ Das kann ein Hinweis darauf sein, dass sich unterwegs mehr Erfahrungen machen lassen als zu Hause. Wer im Urlaub unterwegs ist, hat meist mehr Zeit, das Erlebte auch tatsächlich zu verinnerlichen, in sich aufzunehmen und wirken zu lassen. Dabei ist das Fremde, das man sieht und erlebt, reizvoller. Die neuen Eindrücke faszinieren eben mehr als das Altbekannte und Vertraute.
Auch im Bereich des Glaubens spielen Erfahrungen, die wir gemacht haben, eine große und wichtige Rolle. Und da ist es genauso, wie im „normalen“ Leben auch, es ist nun mal von überaus großer Bedeutung, ob diese von uns gemachten Erfahrungen positiv oder negativ verlaufen sind.
Jesus, der ja auch ständig unterwegs war, hat viel von seinem Erlebten in Gleichnisse gepackt, die er dann den Menschen seiner Zeit versucht hat nahe zu bringen. Auch für uns kann ein Gleichnis noch hilfreich sein.
Haben sie z.B. schon einmal beobachtet, wie der Wind einen Wasserball vom Ufer weggetrieben hat? Und wie glücklich der Besitzer dieses Balles dann war, wenn der von einem Wellenbrecher festgehalten und am Abtreiben ins offene Meer gehindert wurde?
Wellenbrecher und Wasserball – für mich ein Glecihnis auf uns Menschen. Viele Menschen sind wie der Ball, getrieben vom Wind, gesteuert von einer fremden Gewalt, unfähig dagegen anzukämpfen. Und dann gibt es wiederum Menschen, die einem Wellenbrecher gleichen. Stark, nicht zu erschüttern, verlässlich. Menschen, denen man vertrauen kann, die Halt geben. So ein Wellenbrecher ist Jesus für mich, der immer dann zur Stelle ist, wenn mein Wasserball sich wieder einmal verselbständigt, und Jesus, der für mich da ist, als mein fester Halt, damit mein Herz Freude finden kann.

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Erstellt am: 17.07.2014 19:40 Uhr

Waterpolo in Adeje

Die Liebhaber des Wasserballsports haben einen neuen Termin mit dem Waterpolo Playa. Das „IV. Torneo Internacional de Waterpolo Playa Isla de Tenerife“ wird 16 internationale Mannschaften innerhalb der Kategorien „Pro“, „Amateur“ und „Aficionado“ (Anfänger) miteinander vereinen und uns spannende Spiele sehen lassen.
Am 18., 19. und 20. Juli 2014 in Playa Puerto Colón (Adeje).
www.cnecheyde.es

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Erstellt am: 14.07.2014 20:19 Uhr

Zündfunke, 14.07.14

Liebe Schwestern und Brüder!
Kennen Sie auch noch folgendes Lied von Paul Gerhardt: „Geh aus mein Herz und suche Freud in dieser lieben Sommerszeit,……………..“
Viele machen sich in diesen Tagen wieder auf den Weg, um genau diese Freude zu suchen und vielleicht gehören Sie ja auch zu denen, die sie dann auch tatsächlich finden. Sommerzeit – diese Zeit ist immer verbunden mit Sonne Freude, Urlaub und Reisen. Und da wir uns hier auf einer sogenannten Sonneninsel befinden, haben wir das Glück und all die Urlauber auch, die das ganze Jahr über hier anreisen, diese Freude nicht nur im jahreszeitlichen Sommer zu finden.
Paul Gerhardt meinte allerdings etwas anders, als er diesen Text schrieb: Er meinte wohl damit, dass das Herz, also unser Innerstes, Ausgang bekommt. Ausgang zu etwas Besonderem, zu etwas, was wir sonst so nicht haben können.
Im Duden können wir nachlesen, dass das Wort Urlaub ursprünglich Erlaubnis bedeutet. Das Wort Ferien gibt es erst seit dem 16. Jahrhundert und bedeutet geschäftsfreie Tage, Ruhetage. Dass heute die Begriffe Urlaub und Ferien fast deckungsgleich verwendet werden, ist dagegen wieder etwas anderes.
Wenn man die beiden Begriffe Urlaub und Ferien von ihrem Ursprung nun zusammenführen würde, dann würde sich allerdings etwas für mich tatsächlich Neues und Tolles ergeben. Die Erlaubnis nämlich, tatsächlich ruhige Tage zu haben. Das scheint bei manchen zu klappen, wenn ich hier mit Urlaubern ins Gespräch komme. Vielen anderen allerdings verlangt gerade der Urlaub Höchstleistungen ab. Dieses und jenes muss noch angeschaut werden, das haben wir auch bezahlt, also müssen wir das auch noch mitnehmen.
Christen bilden da keine Ausnahme, auch sie machen so Urlaub und geraten in Stress – und doch bieten sich genau diese Wochen im Jahr dazu an, sich wirklich mit dem Herzen auf die Suche nach der inneren Freude zu begeben.
Ich jedenfalls wünsche es Ihnen, dass ihr Urlaub alle ihre Sinne erweckt und sie einen Eindruck davon bekommen, was Gottes Schöpfung uns alles anbietet, damit unser Herz Freude finden kann.

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Erstellt am: 14.07.2014 20:13 Uhr

Predigt vom 13.07.14

Liebe Gemeinde,
Im heutigen Bibelabschnitt spricht Paulus ein Verhalten an, das wir alle mehr oder weniger kennen.
Wenn uns Böses widerfährt, wenn uns jemand mit Worten verletzt oder sonst wie anfeindet, reagieren entsprechend.
Wir ziehen uns entweder zurück oder, was häufiger der Fall ist, wir reagieren in gleicher Weise, indem wir eine Aggression mit einer weiteren Aggression beantworten.
Das kann in besonderen Situationen notwendig sein, um eine gesunde Distanz zu schaffen.
Wir brauchen uns von anderen nicht alles gefallen lassen.
Wer ein wenig Erfahrung mit sich selbst hat, der weiß: Was kränkt, macht krank.

Was aber meint dann Paulus, wenn er uns im gehörten Text auffordert, auf Vergeltung grundsätzlich zu verzichten und auch gegenüber schwierigen Menschen positiv zu bleiben?
Mit dieser Forderung beginnt der Predigtabschnitt:
Vergeltet niemand Böses mit Bösem.
Seid auf Gutes bedacht gegenüber jedermann.
Würden sich Menschen und Völker an diese Forderung halten, ginge es in der Welt und auch in der Kirche friedlicher zu. Aber so weit sind die Menschen noch nicht – auch nicht in der Kirche.

Es fällt uns zwar leicht, Menschen, die wir mögen, positiv zu begegnen und auf Gutes bedacht zu sein. Schwierig aber wird es, wenn es sich um Menschen handelt, die uns ablehnen und anfeinden.
Auch diese, die schwierigen Menschen, sind mitgemeint, wenn Paulus ausdrücklich davon spricht,
wir möchten niemandem Böses mit Bösem vergelten und gegenüber jedermann Gutes tun.
Paulus mutet uns Christen zu, auch schwierige Menschen auszuhalten und sie nicht zu bestrafen.
Hier wird eine christliche Grundhaltung angesprochen, die uns aus dem Glauben erwächst.
Es ist eine Lebenshaltung, die Gottes Liebe in unserm Tun und Lassen wieder spiegelt und die
uns in neuer Weise – anders als gewohnt – mit Menschen umgehen lässt.

In der Bergpredigt hat Jesus auf ein solches Verhalten hingewiesen und darum gebeten, unsere Liebe nicht bloß auf die Menschen zu beschränken, die uns wohlgesinnt sind.
„Wenn ihr nur die liebt, die euch lieben, und zu ihnen freundlich seid, was tut ihr da Besonderes?
Tun das nicht die Heiden auch?“ (Mt 5,46f)

Als Christen ist uns aufgegeben, nicht bloß mit denen zu sprechen, die uns sympathisch sind und uns mögen. Liebe, die wir von Jesus lernen können, schließt auch schwierige Menschen mit ein.
Gerade im Umgang mit schwierigen Menschen ist es wichtig, uns über unsere Beweggründe, über das, was wir wollen, klar zu werden. Die Liebe stellt uns vor die Frage: Wollen wir Streit oder wollen wir Frieden?
Die Antwort und das Ziel, das uns Paulus im Text vorgibt, sind eindeutig:
Ist`s möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden
.
Paulus hat in den Gemeinden, die er gegründet hat, auf vielfältige Weise erfahren, wie schnell es zu Konflikten kommen und das friedliche Miteinander gestört sein kann.
Wir sind Menschen und haben nicht bloß Stärken, sondern auch Schwächen.
Der Glaube bedarf der ständigen Festigung und Vergewisserung, damit unsere Fähigkeit, zu lieben, wachsen kann.
Paulus weiß um menschliche Unzulänglichkeiten und Hindernisse, die dem Frieden entgegenstehen, wenn er seiner Bitte, Frieden zu halten, die Worte vorausgehen lässt:
Ist`s möglich, soviel an euch liegt, haltet mit allen Menschen Frieden.
Paulus weiß, dass das friedliche Zusammenleben alles andere selbstverständlich ist.
„Es kann der Frömmste nicht im Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.“ heißt es in einem Zitat bei Friedrich Schiller. Die Störung kann vom anderen ausgehen.
Die Abgrenzung kann aber auch von uns selbst ausgehen, wenn wir von anderen gehindert werden, den Weg zu gehen, der unserem eigentlichen Wesen entspricht.
Der Friede, um den wir uns bemühen sollen, heißt nicht, immer klein beizugeben und sich nicht gegen Unrecht zu wehren. Das wäre ein fauler Friede, ein nicht nachhaltiger Friede, der um den Preis erkauft wird, dass wir unser gesundes Selbst aufgeben.
Einen solchen Frieden um jeden Preis ist nicht gefordert, wenn Paulus seine Friedensforderung mit den Worten beginnt:
Ist`s möglich, soviel an euch liegt, haltet mit allen Menschen Frieden.

Wo wir auf Gott und seinen Willen ausgerichtet sind, wo wir uns seiner Liebe öffnen, wie sie in Jesus aufscheint, da lernen wir eine gesunde Beziehung zu unserem Nächsten, ohne unser gesundes Selbst preisgeben zu müssen. Unsere eigentliche Identität wurzelt in der Liebe, die uns mit Gott verbindet.
In einer solchen Verwurzelung lernen wir auf Vergeltung und Rache zu verzichten, wozu wir im Text ausdrücklich aufgefordert werden:
Rächt euch nicht selbst, meine Lieben, sondern gebt Raum dem Zorn Gottes; denn es steht geschrieben: „Die Rache ist mein; ich will vergelten, spricht der Herr.“
Mit diesen Worten sind wir eingeladen, auf Rache und Vergeltung zu verzichten und unsere Sache in Gottes Hand zu legen.
Dieser Verzicht auf Rache beinhaltet aber nicht, dass wir keine Gefühle wie Zorn und Wut haben dürfen, wenn uns Böses widerfährt, wenn uns – wie schon erwähnt – andere herabsetzen, beschimpfen oder gegen uns intrigieren.
Gefühle wie Zorn und Wut, die biologische Ursachen haben, können wir gar nicht vermeiden.
Sie können zwar mit den Jahren weniger stark werden, aber ganz werden wir sie nicht los.
Was wir aber können ist, dass wir sie bewusst wahrnehmen und erwachsen damit umgehen.
Gefühle wie Zorn sind nicht nur negativ, sondern auch notwendig, um Distanz zu schaffen und um Grenzen aufzeigen zu können.
Wo Zorn gegenüber anderen aufkommt, kann dies uns signalisieren: nein, danke – so nicht.
Entscheidend aber ist – und darauf weist Paulus im Text – dass wir uns nicht in Rache- und Vergeltungsgedanken verstricken, dass wir uns nicht von Gefühlen der Wut überwältigen lassen, sondern erwachsen und nicht zerstörerisch damit umgehen.
Wo Böses mit Bösem, Gewalt mit Gegengewalt, beantwortet wird, da kann es zur Eskalation kommen.
Stattdessen sind wir aufgefordert, das Böse zu stoppen, indem wir dem Feind helfen, wenn er in Not kommt.
Vielmehr, wenn deinen Feind hungert, gib ihm zu essen; dürstet ihn, gib ihm zu trinken.
Wenn du das tust, so wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln.
Hier in diesen Worten wird ein Weg aufgezeigt, wie wir der Spirale von Gewalt entgegentreten können. Es ist wiederum die christliche Grundhaltung der Liebe, die der Eskalation des Bösen Einhalt gebietet und zu Veränderungen führt.
Entgegen unseren gewohnten Reaktionen, die auf Rache und Vergeltung zielen, werden wir gebeten, den Feind durch ein anderes Verhalten zur Einsicht zu bringen.
Es ist wiederum nicht ein Gefühl gefordert, sondern ein Tun.
So sind auch Jesu Worte zu verstehen, wenn er in der Bergpredigt sagt: Liebet eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen. (Mt 5,44) Es ist nicht möglich und wäre auch eine Überforderung, Menschen, die uns das Leben schwer machen, auch noch gern zu haben.
Es geht hier nicht um Emotionen, sondern um ein Helfen in einer Notsituation, von der auch der Feind nicht ausgeschlossen werden darf.
Vielmehr, wenn dein Feind hungert, gib ihm zu essen; dürstet ihn, gib ihm zu trinken.
Wenn du das tust, so wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln.
Mit dem Sprichwort: „Feurige Kohle aufs Haupt sammeln“ wird auf einen ägyptischen Bußritus zurückgegriffen, der auf eine Sinnesänderung durch Beschämung zielt. Ein Mensch, dem ein Behälter mit feurigen Kohlen aufs Haupt gelegt wird, kann nicht unbeweglich stehen bleiben, sondern muss sich bewegen, um die Glut loszuwerden. So kann das Gute, das der Feind erfährt, ihn beschämen und ihn aus dem Kreislauf des Bösen heraustreten zu lassen.
Nicht Rache, sondern Hilfe kann Menschen verändern und zur Umkehr bewegen.
So hat Martin Luther im Katechismus Buße erklärt:
„Buße tun heißt, Umkehren in die offenen Arme Gottes.“ Nicht der Glaube an einen strafenden Gott und die Androhung von Rache ermöglichen die Umkehr, sondern es ist der Glaube an Gottes Barmherzigkeit, die uns zur Umkehr bewegt und die verhindert, dass das Böse eskaliert.

Mit der Bitte, uns nicht vom Bösen unterkriegen zu lassen, sondern es in Liebe zu überwinden,
schließt der Predigtabschnitt:
Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.
Das ist möglich, wenn wir unsere Ichverhaftungen loslassen und uns von Gottes Liebe erfüllen lassen, die in Jesus Christus aufscheint.

Ich möchte mit zwei Strophen aus einem alten Segensgebet schließen:

Herr, segne meinen Mund,
dass er dich bezeuge,
dass nichts von ihm ausgehe,
was verletzt und zerstört,
dass er heilende Worte spreche,
dass er Anvertrautes bewahre.

Herr, segne mein Herz,
dass es Wohnstatt sei deinem Geist,
dass es Wärme schenken und bergen kann,
dass es reich sei an Verzeihung,
dass es Leid und Freude teilen kann.

Amen

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Erstellt am: 14.07.2014 13:50 Uhr

Predigt zum 15. Sonntag im Jahreskreis 2014 (13.07.)

Lesung: Jes 55,10-11 / Evangelium: Mt 13, 1-9
Schwestern und Brüder!
Von Anthony de Mello, dem bekannten indischen Jesuitenpater und spirituellen Lehrer, stammt folgende kleine Geschichte, die ich als überaus passend zum Schlusssatz des heutigen Evangeliums empfinde. Da heißt es: „Als ein Mann, dessen Ehe nicht gut ging, seinen Rat suchte, sagte der Meister: „Du musst lernen, deiner Frau zuzuhören!“ Der Mann nahm sich diesen Rat sehr zu Herzen, kam aber bereits nach kurzer Zeit wieder und sagte, dass er zwar gelernt habe, auf jedes Wort seiner Frau zu achten, welches sie spricht, dass sie es aber trotzdem weiterhin recht schwer miteinander hätten. Worauf der Meister mit einem Lächeln zu ihm sagte: „Jetzt geh nach Hause und höre auf jedes Wort, das sie nicht sagt!“
Mich hat diese Erzählung daran erinnert, dass es in der englischen Sprache zwei Wörter für unser deutsches Wort „hören“ gibt: nämlich „to hear“ und „to listen“. „Listen“ ist dabei ein aktives Geschehen, ein aktives Hören, etwas, das mit Mühe verbunden ist und meine ganze Aufmerksamkeit einfordert. Vielleicht müssten wir im Deutschen eher von „hinhören“ oder gar „lauschen“ sprechen, um jenes Hören zu beschreiben, das all das aufnimmt, was „nicht gesagt“ wird, was – zumindest im akustischen Sinne – nicht zu hören ist. „Listen to me!“ Hör mir zu, versuche zu verstehen, was ich Dir sagen will!“ Dagegen ist das „to hear“ ein rein passives Geschehen: Hören, ja oft genug eben ein hören müssen all dessen, was so den ganzen Tag über – oft sogar bis spät in die Nacht – an und in unser Ohr dringt.
„Wer Ohren hat, der höre!“ – Wenn Jesus am Ende des heutigen Evangeliums das sagt, dann meint er damit eben nicht das zufällige, das rein passive Wahrnehmen von Geräuschen im Sinne dieses englischen „to hear“, sondern ein sehr aufmerksames Hinhören, welches das Wichtige vom Unwichtigen zu unterscheiden vermag. Es gilt sich also ans Hören zu machen, so wie wenn man sich an die Arbeit macht: energisch und mit aller Kraft; überzeugt davon, dass es tatsächlich etwas zu hören gibt, das, wenn es von mir überhört werden würde, für mich dann eben auch unwiederbringlich verloren wäre. Das ist auch der Grund, weshalb Paulus im Römerbrief schreibt: „Der Glaube kommt vom Hören“.
„Wer Ohren hat, der höre“ – auch wenn ich gesunde Ohren habe und nicht schwerhörig oder gar ertaubt bin, ist es eben nicht selbstverständlich, dass das, was von Jesus an mein äußeres Ohr dringt, auch wirklich mein Innerstes erreicht. Gottes Wort soll ich anders hören als – hier hinein und dort hinaus!! Nein, es soll bei mir ja auf guten Boden fallen und nach Möglichkeit reicht Frucht bringen. Bei uns soll es eben nicht so sein, wie bei jenem Landpfarrer, der, als er am Samstagabend das Wort zum Sonntag sah, die Fernbedienung seines Fernsehers in die Hand nahm und mit den Worten an seine Haushälterin gerichtet umschaltete: „Das haben wir doch alles schon hundertmal gehört.“
Natürlich weiß auch ich um die Schwierigkeit, sich immer wieder neu einer Botschaft hinzugeben, die man schon häufig gehört hat. Was glauben Sie, wie oft ich bei der Vorbereitung der Sonntagsgottesdienste denke: „Boah, was soll ich denn dazu noch sagen, was nicht schon lange gesagt oder von anderen geschrieben worden ist!“ Und ich spüre dann, wie die vertrauten Worte Jesu an mir vorübergehen und mich überhaupt nicht erreichen…ja, dass sie eher zum Damoklesschwert werden, das über mir schwebt, weil ich nicht weiß, was ich denn nun predigen soll. In einer solchen Stimmung bewegen die Worte Jesu dann aber weder mein Herz, noch meine Gedanken; sie sind dann keine Ermutigung, sondern vielmehr eine Last. Wie aber soll da die Hörerin oder den Hörer etwas von mir erreichen? Und es fällt mir ein Spruch ein, den ich mal von einem Kritiker sonntäglicher Predigten gehört habe, der sagte: „Häufig werden Predigtworte zu Worthülsen, weil die von den Predigern beklagte „Gottlosigkeit“ der Menschen, oft in ihnen, den Rednern selber, steckt.“ Sie können sich denken, wie selbstkritisch ich diese Worte auf mich beziehe, aber wie wertvoll sie auch gleichzeitig für mich sind, weil ich mich mit dem Wort Jesu eben so auseinandersetzen möchte, dass Sie hier keinem passiven „to hear“ verfallen, sondern einem aktiven „to listen“.
Deshalb möchte ich jetzt Ihren Blick und Ihr Ohr noch einmal auf den Satz Jesu lenken: „Wer Ohren hat, der höre!“ – Und ich möchte Ihnen dabei einen Vorschlag machen, wie sie sich selbst mit diesem heutigen Evangelium beschäftigen können. Deshalb sage ich Ihnen jetzt: „Sie sind am Zug. Das ist jetzt Ihre ganz persönliche Geschichte. Jetzt können Sie etwas mit ihr machen oder noch besser: Jetzt kann diese Geschichte etwas mit Ihnen machen!! Und mir kommt dabei der Gedanke, als würde Jesus sagen: Spielt dieses Gleichnis durch; probiert verschiedene Deutungen aus und bringt dabei vor allem euer eigenes Leben ins Spiel. So möchte ich Ihnen zwar jetzt eine Spielanleitung zu solchen Gedanken geben, aber interessant wird es für Sie persönlich erst dann, wenn Sie selbst in diese Gedanken, in dieses Spiel eingreifen und Ihre ganz persönliche Fassung der Sämanngeschichte notieren und schreiben.
Meine erste Variation des Gleichnisses würde also lauten: „Ein Sämann ging aufs Feld, um zu säen. Dieser Sämann war Jesus selbst. Er säte diese, seine Worte in Ihr und mein Lebens-Feld: Worte also, die mir Trost und Hoffnung geben wollten; Worte, die mich zum Umkehren provozieren sollten; Worte, die mir den Frieden ins Herz legten; Worte, die meinem Leben ein Ziel setzen konnten. Als er so säte, fiel natürlich einiges auf meine Gleichgültigkeit und Oberflächlichkeit. Anderes traf meine Müdigkeit und meine Kraftlosigkeit. Wiederum so manches prallte an meiner Sturheit ab, an der Mauer meiner Vorurteile, die ich zu meinem eigenen Schutz immer wieder aufbaue. Einige seiner Worte aber fielen durch meine Ängste und Gewohnheiten hindurch tief in mich hinein, auf guten Boden, jenseits all meiner ganz persönlichen Steine und Dornen. Und es keimte etwas auf in mir, meldete sich zum Leben und bescherte mir eine positive Unruhe und stetige Anfrage zur Nachfolge; zur Bereitschaft dafür, auf der Spur Jesu zu bleiben.
Merken Sie etwas? So betrachtet kann die Geschichte des Samenkornes für mich zur Hoffnungsgeschichte werden: Weil das wenige, was durchkommt, hundertfache Frucht bringt; weil ein einziger Satz, der mich von Jesus trifft, mich verändern und ganz neu zur Entfaltung bringen kann. Diese Geschichte Jesu kann für mich aber auch zur Trostgeschichte werden, weil es immer und immer wieder wunde Punkte, Unfertiges und Verkrustungen in meinem Leben geben wird. Weil nicht jedes Evangelium und nicht jede Predigt bei mir ankommen, aber weil die Sätze der Frohen Botschaft, die mich ansprechen, die mich packen, mich wirklich von Grund auf positiv verändern.
Wer sich mit dieser Version der Sämanngeschichte anfreundet, der beginnt vielleicht wieder neu, nach seinem ganz persönlichen Stichwort unter den vielen Worten Jesu zu suchen – und dann auch danach zu leben. Wie heißt ein guter Rat des Gründers von Taizé, Roger Schutz: „Lebe das, was du vom Evangelium begriffen hast – und sei es noch so wenig; aber lebe es!“ Und lassen Sie mich Ihnen noch eine zweite Variation der Sämannge-schichte erzählen: „Ein Sämann ging aufs Feld, um zu säen – dieses Mal war der Sämann nicht Jesus, sondern ich selbst. Voller Pläne und voller Hoffnung ging ich aus, Menschen zu begeistern, sie in Bewegung zu bringen für ein Leben im Geiste Jesu. Den Ehepartner nahm ich mit zum Gottesdienst, die Kinder versuchte ich religiös zu erziehen, in das ganze Umfeld meines Lebens wollte ich den Samen des Glaubens hinein säen. Und als ich so säte, fiel einiges bei meinen Mitmenschen auf harten Boden, auf Abwehr und Verbitterung. Anderes traf auf Misstrauen und Unverständnis. Manches konnte alte Verletzungen und Enttäuschungen von ihnen mit der Kirche nicht durchdringen und vieles erstickte unter den Dornen der Geschäftigkeit und Hektik unserer Zeit. Einiges aber fiel in die Angst und die Resignation meiner Mitmenschen; in ihre Hoffnung auf Geborgenheit und Zuwendung – und: es trug Frucht, ging auf als Gespür für wiederentdeckte Lebenskraft und Lebenslust; als Befreiung und Offenheit, als Entdeckung einer neuen Perspektive.
So betrachtet könnte diese Geschichte des Sämanns auch zur ganz persönlichen Hoffnungsgeschichte für mich werden: Das Wenige, was ich für den Glauben ausrichten kann, das allein zählt. Das eine erlösende Wort, das mir gelingt und das den anderen aufrichtet, lässt die vielen vergeblichen Versuche vergessen machen. Diese Erzählung kann aber auch zur Trostgeschichte für mich werden, weil ich einfach auch zulassen darf, dass viele meiner Bemühungen, den Glauben weiterzugeben, scheitern. Weil Enttäuschungen darüber, dass so wenig ankommt, dass so wenig Glauben in meinem Umfeld aufgeht, eben auch mir nicht erspart bleiben. Und weil manches, das ich nicht mal weiß oder ahne, eben die anderen doch erreicht hat und wirkt…
Wer sich eher mit dieser Sämann-Version anfreundet, der wird vielleicht etwas geduldiger und traut Gott zu, dass er auch dort etwas wachsen lässt, wo wir heute noch gar nichts entdecken. Aber für welche Version Sie sich nun auch entscheiden: Schreiben wir – Sie und ich – unsere ganz persönliche Sämanngeschichte weiter und zwar im Stile von: Not hear, but listen! Amen.

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Erstellt am: 14.07.2014 13:48 Uhr

Predigt vom 06.07.14

Liebe Gemeinde
Wie ich schon bei der Begrüßung sagte, freue ich mich, in den kommenden Sonntagen wieder hier zu sein, um die Sommervertretung zu übernehmen. Wenn man im Ruhestand ist und älter wird, weiß man, dass dies nicht selbstverständlich ist.
Wir können ja nur wirken, wenn wir dazu die nötige Gesundheit haben. So schwingt bei aller Freude für mich heute auch Dankbarkeit mit.
Von Freude und Dankbarkeit ist auch in der Losung die Rede, die uns in diesem Jahr zur Begleitung gegeben ist. Sie steht in Psalm 73 und heißt in der Einheitsübersetzung:
Gott nahe zu sein ist mein Glück.
Martin Luther hat den letzten Vers aus Psalm 73 so übersetzt:
Das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte und meine Zuversicht setze auf Gott, den Herrn.
Es ist gut und macht Sinn, in der Mitte des Jahres noch einmal auf dieses Bibelwort zu hören und uns davon inspirieren zu lassen.

Liebe Gemeinde

Wir leben in einer Zeit, in der alles machbar zu sein scheint.
Für viele gehört dazu auch das Glück.
Wer sich in den Regalen der Büchereien umschaut, der kann zahlreiche Bücher entdecken, die sich mit Glück befassen. Es kommt auf die richtige Haltung an – lautet einer der Ratschläge.
Es gibt im Volksmund einen Spruch, den wir vielleicht alle kennen:
Jeder ist seines Glückes Schmid.
Gewiss, es geht nicht ohne unser Wollen und Wirken, um im Leben Glück zu finden.
Aber es muss etwas hinzukommen, über das wir nicht verfügen.
Wir können ja nur wirken, wenn uns beispielsweise Zeit und die nötige Gesundheit gegeben ist.

Es ist daher kein Zufall, dass sich der Psalmist Glück nicht ohne Gott vorstellen kann, wenn er am Schluss des 73. Psalms sagt: Gott nahe zu sein ist mein Glück.

Nun ist Glück ein vieldeutiges Wort, und hat je nach den Werten, die uns wichtig sind, für jeden eine etwas andere Bedeutung. Gewöhnlich verbinden wir mit Glück Erfolg, Reichtum und Gesundheit.

All das scheint der Beter im 73. Psalm nicht gehabt zu haben. Er setzt sich in diesem Psalm mit Menschen auseinander, die nichts von Gott und seinen Weisungen wissen wollen, und denen es dennoch gut geht.
In der Mitte des Psalms lesen wir: Siehe, das sind die Gottlosen, die sind glücklich in der Welt und werden reich. Soll es denn umsonst sein, dass ich mein Herz rein hielt und meine Hände in Unschuld wasche ?(V.12f)
Der Beter tut sich schwer mit der Tatsache, dass sich das Leben der Gottlosen äußerlich nicht vom Leben der Gläubigen unterscheidet.
Der Psalmist benennt diesen Widerspruch ohne aber bei der Anklage stehenzubleiben.
Gegen Ende des Psalms findet er die Antwort, die er in die Gebetsworte fasst: Dennoch bleibe ich stets an dir, denn du hältst mich bei meiner rechten Hand, du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich am Ende mit Ehren an. (V. 23f)
(Übrigens sind diese Gebetsworte der Monatsspruch für Juli)
Trotz all dem Schweren und Unbegreiflichen, das dem Psalmisten in seinem Leben widerfuhr,
weiß er sich von Gott geführt und in seiner Nähe aufgehoben, was er dann in der letzten Strophe in die Worte fasst: Gott nahe zu sein ist mein Glück.

-2-
Wer über sein Leben nachdenkt und sich selbst ein wenig kennt, der weiß, dass das Leben nicht immer Sonnenschein ist. Neben sonnigen Tagen gibt es auch Tage, die grau, verhangen und oft auch schwer zu ertragen sind.
Aber gerade in solch eher schweren Tagen ist es wichtig, dass wir unser Vertrauen nicht aufgeben und uns trotz allem auf Gott verlassen – so wie es der Psalmist getan hat.
Wo wir auf Gott vertrauen und trotz allem auf ihn ausgerichtet bleiben, erfahren wir seine Nähe.
In dieser Nähe finden wir die nötige Gelassenheit, den Herausforderungen des Daseins standzu- halten..
Wie sich dies in unserem Leben zeigt, möchte an einer Geschichte veranschaulichen.
Sie trägt die Überschrift: Glück oder Unglück.

Es war einmal ein Bauer, der hatte einen Sohn und ein Pferd, um seine Äcker zu bestellen.
Eines Tages lief ihm sein Pferd fort. Da kamen Nachbarn und beklagten sein Unglück.
Der Bauer aber antwortete: „Wer weiß, ob es mein Unglück ist.“
Nach einiger Zeit kam das Pferd zurück und brachte eine Schar Wildpferde mit.
Wiederum kamen die Nachbarn und gratuliertem dem Bauer zu seinem Glück. Der Bauer sagte. „Wer weiß, ob das mein Glück ist.“
Beim Zureiten der Wildpferde brach sich der Sohn ein Bein. Wiederum kamen die Nachbarn, um über das Unglück zu klagen. Der Bauer blieb bei seiner Haltung und sagte den Nachbarn:
„Wer weiß, ob das nur Unglück ist oder am Ende gar mein Glück.“
Es brach ein Krieg aus und alle jungen Männer im Tal wurden eingezogen. Nur den Bauernsohn ließen sie da, weil er ein gebrochenes Bein hatte.

Soweit die Geschichte, die nachdenklich macht. Sie uns davor bewahrt, vorschnell über Glück und Unglück im Leben zu urteilen.
Sie kann uns dazu verhelfen, um in tieferer Weise zu verstehen, was der Beter im 73.Psalm meint, wenn er am Schluss des Psalms sagt:
Gott nahe zu sein ist mein Glück. Ich setze auf Gott, den Herrn, mein Vertrauen.

Mit Glück ist hier eine Lebenshaltung gemeint, die in allem auf Gott vertraut und sich von Gott führen lässt.
Manchmal können wir erst im Nachhinein sagen: „Allein man sieht´s am Ende, es ging durch Gottes Hände.“
Wo wir uns Gottes Händen überlassen, da finden wir eine Gewissheit, die Paulus im Römerbrief in die Worte fasst:
Ich bin gewiss, dass weder der Tod noch das Schwere im Leben uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Jesus Christus ist, unserem Herrn. (Römer 8,38f)

In der Liebe, die uns hält und an die wir uns halten können, erfahren wir Gottes Nähe.
Angelus Silesius schreibt im cherubinischen Wandersmann.
„Der nächste Weg zu Gott ist durch der Liebe Tür. Der Weg der Wissenschaft bringt dich nur langsam für.“
Ich habe zwar in Tübingen studiert, aber reifer geworden bin ich – auch im Glauben – durch Menschen, die mir begegnet sind und von denen ich im Laufe der Jahre gelernt habe.
Wir erfahren Gottes Nähe in der Liebe, die wir einander geben und sei sie noch so bruchstückhaft .

Menschliche Zuwendung macht vieles ertragbar – zumindest erträglicher.
Wer von uns schon Kranke gepflegt oder besucht hat, hat dies erfahren.
Wo wir anfangen, einander mit Jesu Augen – mit den Augen der Liebe – wahrzunehmen, tragen wir zum Glück bei – in unserem Leben und im Leben von anderen.

Liebe, die als Vergebung erfahren wird, befreit uns von Lasten der Vergangenheit und von Ängsten.
Lieben heißt, die Angst verlieren.
Im Abendmahl, das wir heute feiern, sind wir dazu eingeladen.

Eine Angst, die im Alter mehr aufkommt als in jungen Jahren, ist die Angst vor der Vergänglichkeit.
Mancher mag darüber erschrecken, wie schnell die Zeit verrinnt.
Es liegt an unserer Einstellung, wie wir die Zeit wahrnehmen und damit umgehen.
Dazu könnte uns ein Abreißkalender ein anschauliches Beispiel geben.
Man kann im Laufe des Jahres ängstlich auf den immer schmäler werdenden Kalender blicken und darüber klagen, wie schnell die Zeit verrinnt.
Man könnte aber auch auf der Rückseite der abgerissen Blätter Erfahrungen aufschreiben, die wir im Laufe eines Tages erlebt haben.
Und wenn wir dann die beschriebenen Blätter auf einen Stapel legen, würden wir erstaunt sein, wie viel wir in den zurückliegenden Monaten erlebt und erfahren haben.

Erfahrungen, die bleiben und die uns glücklich machen, haben immer mit Liebe zu tun.
Denn in der Liebe, die wir Menschen einander geben, ist Gott uns nahe.
Im ersten Johannesbriefs ist dies klar ausgesprochen in den Worten::
Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.(1.Joh.4,16)

In dieser Liebe, die uns mit Gott verbindet und die in menschlichen Beziehungen gelebt sein will,
finden wir, was unserem Leben Glück und Erfüllung verleiht.
Wo immer wir uns an diesen Gott halten, den uns Jesu Christus als Liebe bezeugt hat, können wir getrost in die Zukunft blicken, was immer sie auch bringen mag.
Gott nahe zu sein ist mein Glück – so lautet die Losung, die uns dieses Jahr begleitet.
Und wenn der Beter im 73. Psalm ausdrücklich die Worte hinzufügt: Ich setzte auf Gott, den Herrn, mein Vertrauen, dann sind wir eingeladen, unser Leben Gott und seinem Wirken zu überlassen.

Wo wir auf Gott unser Vertrauen setzen und uns von seiner Liebe leiten lassen, da bekommen wir, was unser Leben reich und glücklich macht.

Amen

368 1-4
In allen meinen Taten lass ich den Höchsten raten,
der alles kann und hat;
er muss zu allen Dingen, soll s anders wohl gelingen,
mir selber geben Tat und Tat.

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Erstellt am: 06.07.2014 17:45 Uhr

Neue Pflichtversicherung soll kommen

Die Generaldirektion für Sicherheit und Notfall der Kanarischen Regierung hat beschlossen, dass Sportler, die sogenannte Risikosportarten ausüben, zukünftig zwingend eine Haftpflichtversicherung besitzen müssen.
Auch Unternehmen, die solche Sportarten anbieten, müssen dann ihre Kunden versichern bzw. eine Versicherung vermitteln, die im Falle einer nötigen Rettung einspringt. Geplant ist ausserdem, daß die Kunden vor dem Beginn ihrer sportlichen Aktivitäten ein Dokument unterzeichnen müssen, welches ihnen die Verantwortung zur Bezahlung der Rettung und anderer Kosten überträgt.
Zu den Risikosportarten zählen u.a. Tauchen, Langstrecken-Schwimmen, Windsurfen, Kitesurfen, Wasserski, Wakeboard, Jet-Ski, Surfen, Rafting, Kanu, Rudern, Canyoning, Bungee-Jumping, Quads, Klettern, Mountainbiking, Motocross, Geländereiten, Skifahren, Snowboarden, Paraski, Snowbike, Ballonfahren, Fallschirmspringen, Base Jumping, Ultraleicht-Fluggeräte mit und ohne Motor, Paragleiten, Drachenfliegen und Parasailing.

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Erstellt am: 02.07.2014 20:04 Uhr

Ruta de la Tapa durch San Benito

Es ist die 7. Veranstaltung der „ruta de la tapa“, die in La Laguna in Übereinstimmung mit den Feierlichkeiten der Wallfahrtsfeste von San Benito (St. Benedikt) organisiert wird. Es bietet sich eine der besten Gelegenheiten, um die Straßen des historischen Stadtkerns von La Laguna zu durchstreifen und dabei die besten Tapas zu kosten. Anschließend kann man abstimmen, welche am meisten geschmeckt haben. Schlage in der Liste der teilnehmenden Gastlokalen nach und lege Deine eigene Route fest.
Vom 1. bis zum 31.Juli 2014 in Wirtshäuser und Restaurants von La Laguna.

Infos unter: http://www.webtenerife.de/

Erstellt am: 02.07.2014 19:44 Uhr