Nass, kalt und windig

Der Teide-Nationalpark war an diesem Sonntag der nasseste, kälteste und windigste Ort in ganz Spanien laut AEMET (Agencia Estatal de Meteorología). Bis um 16:20 Uhr wurden in der Wetterstation Izaña 98,4 Liter Regen pro Quadratmeter registriert. Die regenreichsten Gebiete ausser dem Teide befanden sich am Sonntag ebenfalls auf den Kanarischen Inseln. In Cruz de Tejeda (Gran Canaria) wurden 75,8 Liter pro Quadratmeter gemessen; in Candelaria (Teneriffa) waren es 61 Liter pro Quadratmeter; in Valleseco (Gran Canaria) 58,4 Liter pro Quadratmeter und in Anaga (Teneriffa) 45,8 Liter pro Quadratmeter. Das Thermometer sank im Teide-Nationalpark auf bis zu -0,3°C, gefolgt von Vega de San Mateo (Gran Canaria), wo das Thermometer 3,8°C anzeigte. Darüber hinaus wurden auf dem höchsten Gipfel Spaniens Windböen von 136 Kilometern pro Stunde aufgezeichnet, in Candelaria (Teneriffa) waren es Böen von 96 km/h, genau wie in Alto Igualero in Vallehermoso (La Gomera). (EL DÍA )

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Erstellt am: 24.11.2014 13:23 Uhr

Canarias Folk Fest Arona

Es kehrt das Festival der Folklore zurück, das die Plätze von Arona mit Rhythmus, Tanz und Farbe erfüllt. Tauche in die kanarische Tradition ein und zwar: jeden Donnerstag in Los Cristianos, freitags in Las Américas und jeden zweiten Samstag des Monats in Las Galletas. Außer Musik- und Tanzveranstaltungen kannst Du die Handwerks- und die kanarische Lebensmittelmessen besuchen, die zu jeder Veranstaltung stattfinden, sowie an den Workshops offizieller Berufe teilnehmen, die eine Neuerung dieser Veranstaltung sind.
Noch bis zum 27. März 2015 in der Plaza de la Pescadora (Los Cristianos), Plaza del City Center (Las Américas) y Rambla de Las Galletas.

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Erstellt am: 24.11.2014 12:01 Uhr

Predigt zum Christkönigssonntag 2014 (23.11.)

Lesung: Ez 34, 11-12.15-17 / Evangelium: Mt 25, 31-46
Schwestern und Brüder!
Macht es heute noch Sinn ein Fest zu feiern, welches von Papst Pius XI., 1925 zur 1600 Jahr-Feier des Konzils von Nicäa eingeführt wurde und das angesichts damaliger politischer Umwälzungen betonen wollte: Herr und König der Welt ist einzig und allein Jesus Christus?
Erinnern wir uns: Der entsetzliche Erste Weltkrieg – an dessen Beginn vor 100 Jahren viele Reportagen in diesen Monaten erinnern – dieser furchtbare mit seinen mehr als 10 Millionen Toten und über 20 Millionen Verletzten war zu Ende. Maßgebliche Monarchen dankten ab, schwache Regierungen, die sich nicht lange halten konnten folgten ihnen, bevor sie dann machtbesessenen und größenwahnsinnigen Männern Platz machen mussten. Die Völker waren in Aufruhr, links- und rechtsextreme Hassparolen überschrien sich gegenseitig und immer wieder wurden die Menschen durch politisch motivierte Mordtaten aufgeschreckt. Die Wirtschaftskrise mit Millionen von Arbeitslosen und die Armut, die damit einherging, tat ein Übriges – juden- und fremdenfeindliche Tendenzen griffen um sich. Genau in diese chaotische Zeit hinein, in der das politische Königtum quasi abgeschafft war, kam Pius XI. und rief das Christkönigsfest aus. Wieder mal typisch Kirche? Wieder mal Ewiggestrig und vor allem gegen die Demokratie? Eher nicht. Denn mit diesem Fest beschwor die Kirche in einer mehr als aufgewühlten Stimmung ihren Glauben an Jesus Christus, den Glauben an einen König eines ganz anderen Reiches. Sein Reich wird nämlich gerade dort deutlich und sichtbar, wo wir uns von der Finsternis dieser Welt befreien, wo wir Zivilcourage beweisen und für die christlichen Werte wie Wahrheit, Leben, Gerechtigkeit, Liebe und Frieden eintreten.
Nun könnten wir natürlich sagen: Wenn das wirklich der Beweggrund für die
Feier dieses Festes war, hat es dann heute überhaupt noch Aktualität? Und schon beim Stellen der Frage spüre ich, dass ich sie nur mit Ja beantworten kann. Sicherlich: Es hat sich seit damals sehr viel verändert und Gott-sei-Dank kommen die Völker Europas seit Jahrzehnten so miteinander aus, dass – wenn wir jetzt mal von der Ukraine-Krise absehen – die Waffen schweigen. Aber als Christen müssen wir eben dieses Wenige und vor allem die ganze Welt im Blick haben. Und können wir da wirklich beruhigt sein? Können wir da wirklich allen Ernstes behaupten – wenn wir jetzt an das Evangelium denken – es gebe keine Menschen, die hungern und Durst haben? Die sich nicht an den Rand der Gesellschaft gedrängt fühlen? Können wir allen Ernstes behaupten, dass es heute keine Formen von Herrschaft und Unterdrückung in dieser Welt gibt? Dass alle Menschen dieser Erde in Würde leben können und alle das zum Leben Notwendige haben? Wir alle wissen doch um die viel zu vielen Formen geheimer Unterdrückung, Not und Unfreiheit so dass die Sehnsucht nach einer anderen, nach einer friedfertigeren und letztlich gottgewollten Welt auch noch heute ihren festen Platz hat.
Was am Ende einzig und allein zählt – und da sind wir jetzt bei Matthäus und seinem Bild vom Endgericht angekommen – das ist der Mensch: der hungrige, der durstige, der fremde, der obdachlose, der nackte, der kranke, der gefangene Mensch – und was wir, was ich ihm getan habe! Wir alle kennen die Tradition der Werke der Barmherzigkeit, die genau daraus entstanden ist. Man braucht wahrlich kein Augenarzt und kein Wissenschaftler sein, um diese Gruppen auch heute noch zu sehen und zu benennen, um diese Menschen auch heute, im Jahre 2014, wahrzunehmen. Ob das jetzt evtl. der bettelnde Mann ist, der ab und an vor unserem Kircheneingang sitzt, oder auch ganz aktuell eine Flüchtlingsfamilie aus Syrien … Was zählt ist unser Tun dazu, unsere Handlung angesichts dieser Menschen, die es
mehr als sichtlich nötig haben, dass sie Hilfe und Unterstützung erfahren.
Wenn ich Matthäus richtig deute, dann reicht unser Engagement für die Gemeinde alleine, unser Besuchen der Gottesdienste oder auch das brave Zahlen von Kirchensteuer eben nicht aus, um unserem Christsein gerecht zu werden. Nein, die Nagelprobe dafür ist schlussendlich immer der Mensch, dem geholfen wird in seinem Durst, seinem Hunger, seiner existentiellen Not. Der Gottesdienst hier, der muss sich draußen in unserem Alltag fortsetzen; der muss sich im Tun gegenüber den Geringsten bewähren. Diese Geringsten stellen uns nämlich immer die Gretchenfrage: wie hältst Du es mit Jesus? Siehst Du ihn in uns, findest Du ihn auch außerhalb des Tabernakels oder des Gotteshauses wieder? Siehst Du ihn draußen vor der Tür, außerhalb deiner vertrauten kirchlichen Gemeinde oder Gruppierung? All das, was wir in unseren Reihen und für uns tun, ist schön und gut, aber die Frage bleibt: Wie halten wir es mit unserer Hinwendung zur Welt, mit unserer von Jesus geforderten Extravertiertheit hin zu denen am sogenannten Rand, kurz: wie halten wir es mit unserer Caritas und Diakonie?
Wir können diese Menschen, wenn wir diese Stelle recht verstehen, nicht einfach auslagern an die Experten! Wenn wir sie samt ihren alltäglichen Nöten nur an andere verweisen, sie weiterschicken, weil wir uns in unserem Alltagsbetrieb nicht stören lassen wollen, dann sind wir Bock und nicht Schaf! Verstehen Sie mich bitte nicht falsch: Ich will uns aus diesem Evangelium keine Drohbotschaft stricken, das hat man mit dieser Stelle viel zu lange gemacht und das liegt mir im tiefsten meines Herzens fern. Ich will hier auch keine Aufforderung zu einem übermenschlichen Engagement von mir geben, weiß Gott nicht. Aber was ich tun will, das ist das Evangelium ernst nehmen. Und da ist doch – genau betrachtet – von „einem“ Menschen die Rede: was ihr für „eine/einen“ dieser geringsten getan habt, so heißt es sinngemäß. Wir müssen also gar nicht gleich die ganze Welt retten, bei ei-
nem und einer fängt es an!
Und: es ist hier wohlgemerkt nicht die Rede vom Aspekt der Gerechtigkeit, die Barmherzigkeit steht im Vordergrund. Klar darf die Gerechtigkeit nicht auf sich warten lassen bis am St. Nimmerleinstag. Und es sollte die Hilfe auch nicht beim individuellen Schicksal stehenbleiben, sondern die Liebe, die Caritas muss auch ins Politische hinein gedacht werden, sprich auch strukturell angegangen werden. Aber das ist heute nicht der Punkt bei diesem Evangelium. Ohne Barmherzigkeit, ohne den Blick auf den konkreten Menschen ist nämlich auch die Gerechtigkeit nicht der Weisheit letzter Schluss, es braucht die individuelle Erfahrung, damit das große Ganze nicht unmenschlich, nicht abgehoben wird. Pathetische Formeln alleine helfen nicht, gegründet muss das große Ganze sein im Konkreten, im erfahrbaren Alltag.
Der Punkt heute ist also: Gehen wir raus, tun wir was nottut, lassen wir es nicht beim Nichthandeln bleiben. Denn das wirkliche Übel in der Welt entsteht viel weniger aus den bösen Taten, die getan werden – das wirkliche Übel entsteht vielmehr aus dem, was unterlassen wird. Aus Angst, aus Hilflosigkeit, aus dem sich Einigeln, auch aus unserem immer Bedürfnis nach kuscheligen Gruppen, in denen wir uns wohl und sicher fühlen.
Das alles darf ja auch sein und wir brauchen auch den Rückhalt von Menschen, die uns stützen und halten. Aber als Christen müssen wir raus vor die Tür. Es tut uns gut, wenn wir uns durchlüften lassen von den Menschen da draußen – oder wie Papst Franziskus sagte: Wenn wir den Stallgeruch der Menschen da draußen annehmen – der Menschen, die bedürftig sind. Lernen wir von den Menschen in der Kirche, die tagtäglich rausgehen, ob das die Leute von der Caritas sind, die Leute in der Krankenhausseelsorge, die Frauen und Männer in den Ehe- und Familienberatungsstellen, denjenigen, die sich um die Asylsuchenden kümmern und so weiter. Wir haben Menschen unter uns, die uns bei Bedarf helfen können, die Augen zu öffnen. Und: Klopfen wir unser kirchliches Tun immer wieder daraufhin ab: wozu es letztendlich dient. Veranlasst es uns, uns auf die Seite der Böcke, auf die Seite derer, die in ihrem Eigenen, Vertrauten bleiben zu begeben oder verhilft es uns auf die andere Seite, auf die Seite der Schafe zu gelangen? Jesus positioniert sich da eindeutig.
Das heutige Evangelium muss uns nicht Angst und Bange machen, denn es zeigt uns – Ihnen und mir – Lehrstückhaft, wie Leben gelingen kann. Es gelingt dort, wo ich ein Gespür dafür entwickle, was zu tun ist; was in diesem Moment gerade wichtig ist. Es gelingt da, wo ich bereit bin, mich mit dem, was ich bin und habe, einzubringen in diese unsere Welt. Und es misslingt und geht mir allüberall da verloren, wo ich die Augen verschließe, nur noch um mich selbst kreise und eben nicht bereit bin, mich und das was ich bin und habe einzubringen. Durch Herzensträgheit und indem ich alles bei mir behalte, verarme ich letztlich und richte mich dadurch selbst.
Ein bekannter Theologe sagte einmal: „Wer in Gott eintaucht, taucht in den Armen und arm Gemachten wieder auf.“ Oder ich kann auch sagen: Wer sich den Geringsten, den Armen und Bedürftigen liebend zuwendet, findet sich letztlich bei und in Gott wieder. Warum also sollte uns das Evangelium ängstigen? Wenn uns bewusst ist, dass es 5 Evangelien gibt, kann eigentlich nichts mehr schief gehen. 5 – fragen Sie sich? Die vier in der Bibel, so meine ich, werden selten genug von den Menschen gelesen: Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. Aber das Fünfte – nämlich unser Leben – das nehmen die Menschen unserer Zeit sehr wohl war. Amen.

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Erstellt am: 24.11.2014 11:50 Uhr

Zündfunke, 23.11.14

Andrea Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Liebe Schwestern und Brüder!
Der Evangelist Matthäus berichtet uns unter anderem in seinem Evangelium:
Eines Tages ging Jesus mit seinen Jüngern durch ein Kornfeld. Die Ähren waren reif und voll – und Jesus und seine Jünger hatten Hunger, da sie schon längere Zeit nichts mehr zu essen hatten. So streiften sie, wie damals in Palästina üblich und erlaubt, am Wegrand einige Ähren ab, rieben die Körner heraus und aßen sie, um zumindest den größten Hunger zu stillen.
Es war allerdings Sabbat, und nach den Ordnungen und Regeln dieses Tages galt ihr Tun als Ernten, und Ernten war am Sabbat nun mal nicht erlaubt. Einige, die sich damals um Recht und Ordnung kümmerten, brachten ihren Unmut gegenüber Jesus und seinen Freunden zum Ausdruck, die sich den allgemeingültigen Sabbatregeln widersetzten. Daraufhin versucht Jesus eine Antwort, die Fragesteller wollen ihn allerdings nicht verstehen.
Ein menschliches Bedürfnis, nämlich den Hunger – einer Jahrhunderte langen Ordnung und Tradition gegenüberzustellen, das empfanden die Pharisäer dann doch als zu große Provokation. Jemand, der sich nicht an Spielregeln hält, der ist gefährlich und den kann man nicht einfach ungeschoren davonkommen lassen.
Natürlich – Ordnung muss sein – sie erleichtert vieles im Leben. Ich glaube, ich kann mir nur andeutungsweise das Chaos vorstellen, das herrschen würde, gäbe es überhaupt keine Ordnungen – auch wenn das manches Mal so den Anschein hat. Nehmen wir nur mal die Straßenverkehrsordnung.
Auch eine Tagesordnung erleichtert so manche Gesprächsrunde, beugt Abschweifungen vor und kann Sitzungen raffen und kürzen.
Das Miteinander in einer Hausgemeinschaft regelt die Mietordnung. Und schon da wird es ab und zu problematisch. Was geht vor – die Einhaltung der Ordnung oder die Mitmenschlichkeit.
Auch wir als Kirche haben unsere Regeln und Ordnungen. Ordnungen für den Gottesdienst, für die Verwaltungsgremien usw. Und es gibt überall genügend Menschen, die sehr penibel darauf achten, dass diese Ordnungen auch eingehalten werden. Die Ordnung ist für den Menschen da – sie soll sein Leben regeln und ihm Hilfen anbieten – mehr aber auch nicht, denn eine Ordnung, die in ihrer Umsetzung unmenschlich wird – hat nichts mehr mit Orientierungshilfe und Liebe zu tun und ist somit sicherlich nicht im Sinne Jesu.

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Erstellt am: 24.11.2014 11:47 Uhr

Zündfunke, 22.11.14

Andrea Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Liebe Schwestern und Brüder!
Von dem amerikanischen Psychologen Morgan Scott Peck stammt folgende Aussage: „Liebe ist nicht mühelos. Im Gegenteil, Liebe ist anstrengend“!
Frisch verliebte Paare fassen sich wohl an den Kopf, wenn sie solch eine Aussage hören. Aber da die meisten von uns allen schon über einige Lebensjahre und damit über eine gewisse Lebenserfahrung verfügen, können Sie mir vielleicht zustimmen, auch wenn sie wieder einmal frisch verliebt sind, und sie solche Gedanken gerade nicht in ihrem Kopf haben wollen.
Wir wissen alle, dass verliebt sein sich nicht unbedingt in Liebe verwandeln kann oder auch muss. Die Liebe beginnt erst dann, wenn das Verliebtsein zu Ende ist, wenn die rosa Wolken verschwunden sind, dann beginnt die eigentliche Arbeit. Und weil heutzutage viele diese Arbeit scheuen, oder es irgendwie sonst nicht schaffen, geschehen viele Trennungen bereits in dieser beginnenden Phase der Liebe.
Arbeit an der Liebe oder das schnelle Ende – gibt es keine Alternative?
Ich denke, es gibt sie!
Das Wachsen der Liebe ist ein täglicher Prozess, der oft nur mit Mühen und Schmerzen möglich ist. So wie vieles, was wir im Laufe unseres Leben freiwillig lernen, oder weil wir es lernen müssen. Natürlich möchte ich mir mein Leben leichter machen, wer nimmt schon gern freiwillig Mühen, Anstrengungen oder gar Schmerzen auf sich. Aber es scheint irgendwie nicht anders zu gehen. Im Leben allgemein und in der Liebe ganz besonders. Und der größte Schmerz beim Liebe lernen ist der, dass ich mich selbst nicht all zu wichtig nehme, dass der andere mehr für mich ist, als ich für mich, weil ich ihn verstehen möchte, weil ich wissen möchte, was er denkt und was er fühlt, um ihn dadurch noch besser zu verstehen.
Und trotzdem muss ich für mich alles tun, um eine selbstständige Person zu bleiben, auch wenn ich den Wunsch habe, dass wir beide unzertrennlich sind. Wenn ich möchte, dass der andere sich ändert, muss ich mich dabei zuerst selbst verändern. Und genau dieses verursacht dann die Schmerzen, die es auszuhalten gilt.
Ob dagegen wohl auch ein Kraut gewachsen ist – ich weiß es nicht – aber ich habe die Gelassenheit und das Vertrauen – dass ich von Gott geliebt bin – und dass er mir beisteht, auf meinem Weg des Lebens und der Liebe.

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Erstellt am: 24.11.2014 11:31 Uhr

Zündfunke, 21.11.14

Andrea Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Liebe Schwestern und Brüder!
Jeder von uns genießt es, Freunde und Bekannte zu haben, jemanden zu treffen, um so das Gefühl zu bekommen, ich bin anderen Menschen wichtig. Aber kann das alles sein, geht es uns da nicht so wie es Eugen Roth in einem seiner Gedichte beschreibt:
„Ein Mensch begegnet einem zweiten. Sie wechseln Förm- und Herzlichkeiten,
sie zeigen Wiedersehensglück
Und gehen zusammen gar ein Stück.
Und während sie die Stadt durchwandern, sucht einer heimlich von dem andern
mit ungeheurer Hinterlist, herauszubringen, wer er ist.
Dass sie sich kennen, das steht fest, doch äußerst dunkel bleibt der Rest.
Das Wo und Wann, das Wie und Wer, das wissen alle zwei nicht mehr.
Doch sind sie, als sie nun sich trennen, zu feig, die Wahrheit zu bekennen.
Sie freun sich, dass sie sich getroffen; jedoch im Herzen beide hoffen,
indes sie ihren Abschied segnen, einander nie mehr zu begegnen“.
Bloße Förmlichkeiten, darüber hinaus geht es oft nicht, wenn sich Menschen, die sich anscheinend kennen, auf der Straße begegnen. Und das obligatorische: „wie geht´s“? ist ja sicherlich auch nicht ernst gemeint, denn die meisten erschrecken, wenn einer wirklich einmal wahrheitsgetreu antwortet und sagt, dass es ihm schlecht geht. Wenn wir ehrlich zu uns selber sind, wollen wir gar nicht wirklich wissen, wie es unserem Gegenüber geht, denn das hätte dann ja vielleicht irgendwelche Konsequenzen für uns, in unserem Umgang mit dem Anderen.
Freundlichkeit und freundlich sein, ist dann doch wohl nicht das Gleiche. Freundlich kann ich sein, in dem ich entspannt und mit einem Lächeln durch die Stadt gehe, rücksichtsvoll mit meinen Mitmenschen umgehe. Wahre Freundlichkeit aber trägt etwas Ansteckendes in sich. Wahre Freundlichkeit kann verwandeln. Sie kann auch manchen Kummer, den viele unerkannt mit sich herumtragen, ein klein wenig kleiner machen, vielleicht nicht für immer, aber für ein paar Momente. Wahre Freundlichkeit wirkt sich aus auf meine Umgebung. Wahre Freundlichkeit ist eine Lebensgewohnheit.

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Erstellt am: 24.11.2014 11:30 Uhr

Leben im Terminal des Süd-Flughafens

Dort, wo man normalerweise Reisende mit ihrem Gepäck sieht, leben zurzeit drei Männer – genauer gesagt, im Flughafen-Terminal des Südflughafens von Teneriffa. Sie verbringen den ganzen Tag dort und verlassen das Gelände nur, um ein paar gefundene Dinge zu verkaufen, die ihnen ein paar Euro bringen könnten. Bis zum Montag waren es fünf Personen, die sich auf dem Flughafengelände niedergelassen haben, wovon jetzt eine Gruppe von drei Männern übriggeblieben ist – ein Pole, ein Belgier und ein Spanier – die das Flughafengebäude bewohnen. Bislang waren es mindestens ein Dutzend obdachloser Menschen, die hier „ihre Zelte aufschlugen“.
„Bis vor ein paar Tagen gab es hier einen anderen Deutschen, der an einem Syndrom litt, wodurch er laut schrie. Man konnte ihn im ganzen Gebäude hören. Er verbrachte hier vier Tage, aber am Dienstag wurde er abgeholt“, berichtet ein Zeuge. AENA kontaktierte die Notrufnummer 1-1-2 und forderte für diesen besonderen Fall Unterstützung an. AENA teilte mit, dass dieser Mann am Mittwoch mit Begleitung in sein Heimatland zurückgereist sei.
Die Obdachlosen, die vorübergehend auf dem Flughafengelände leben, nutzen in der Regel das neue Terminal des Flughafens Reina Sofia als Schlafplatz, da dieses nicht ausgelastet und daher überwiegend geschlossen ist. Es werde nur dann geöffnet, wenn die Anzahl der Fluggäste dies erforderlich mache.
Es ist nicht das erste Mal, dass das es diese Art „Hausbesetzer“ auf dem Flughafengelände gebe. Vor eineinhalb Jahren zum Beispiel lebten eine Belgierin und ein Deutscher hier, so AENA. Solche Situationen seien auf Flughäfen, die durchgehend in Betrieb seien „normal“.
Normalerweise werde in diesen Fällen nicht eingegriffen, es sei denn, es kommt zu Auseinandersetzungen oder gesundheitlichen Notfällen. Grundsätzlich kontrolliere man einfach die Bereiche, in denen die Obdachlosen normalerweise blieben und sorge für einen einwandfreiem Zustand der Sauberkeit und Hygiene. Mitarbeiter der verschiedenen Abteilungen des Terminals würden dafür Sorge tragen, dass die „heimatlosen“ Menschen eines Tages wieder ein Zuhause fänden und den Flughafen verliessen. Einige würden aber immer wieder zurückkehren.
Menschen, die zeitweise in Flughäfen blieben, tun dies normalerweise, um einen sicheren Platz zu finden und ihre Gesundheit zu schützen, so die Ergebnisse einer von AENA durchgeführten Studie. Die meisten seien Menschen mit psychischen Problemen. AENA nimmt in diesen Fällen stets Kontakt mit den Konsulaten der jeweiligen Heimatländer auf, die wiederum versuchen, eine Verbindung zu den Familien herzustellen. Auch das Amt für soziale Angelegenheiten von Granadilla de Abona sucht weiter nach Lösungen. (EL DÍA )

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Erstellt am: 21.11.2014 13:57 Uhr

Schulung ermöglicht sichere Pflege von Ebola-Patienten

Kevin García, der kanarische Krankenpfleger, der wegen Verdacht auf eine Ebola-Infektion isoliert worden war, erzählt von seiner Arbeit in einem Behandlungszentrum in Sierra Leone und versichert, dass er nach Afrika zurückzukehren möchte. Nur wenige Mitarbeiter im Gesundheitswesen haben eine solche Erfahrung mit dem Ebola-Virus gemacht wie Kevin García. Erstens, weil er für mehrere Monate in einem Behandlungszentrum in einem ländlichen Gebiet von Sierra Leone eingesetzt wurde und dann, weil er als erster Canario den Notfallplan aktiviert habe und wegen des Verdachtes auf eine Ansteckung isoliert worden war. Nachdem der Verdacht sich nun nicht bestätigt habe und er darüber hinaus von seiner Malaria-Infektion genesen sei, hielt García am Freitag auf einer von der Krankenpflegeschule Sta. Cruz organisierten Konferenz einen Vortrag über die Pflege von Ebola-Patienten. „Die Arbeit ist sicher, wenn man die nötige Schulung und das nötige Training erhalten hat und die erforderlichen Arbeitsmittel vorhanden sind“, so García, nachdem er von seinen Erfahrungen in einem Behandlungszentrum des Roten Kreuzes in Kenema, einer ländlichen Gegend von Sierra Leone, die besonders hart von dem Virus betroffen ist, berichtet hatte. Anhand von Bildern zeigte er den Alltag in diesem Zentrum, welches in Rekordzeit errichtet wurde, um den öffentlichen Krankenhäusern zu helfen. „Als erstes wurde uns bewusst, dass die in Madrid und Brüssel durchgeführten Tests mit den Spezialanzügen nichts mit der Realität vor Ort zu tun hatten, wo bei Temperaturen von 38 Grad gearbeitet werden muss. Wir lernten aber darin zu atmen und uns langsam zu bewegen, um die Belastung zu bewältigen und überschritten nicht die maximale Arbeitszeit von 45 Minuten in den Anzügen“, sagte García, bevor er erklärte, dass diese Erfahrung so extrem gewesen sei, dass er mit einem Körpergewicht von 103 Kilo aufgebrochen und 13 Kilo leichter zurückgekehrt sei. Danach beklagt er die Vorurteile der Bevölkerung gegenüber dem Personal, das Patienten, die an Ebola erkrankt sind, pflege – und das trotz der enormen Arbeit, die sie leisteten. Es musste ein Zentrum für sie errichtet werden, da man in ihrem Dorf ihr Haus verbrenne und sie mit Steinen bewerfe und selbst die eigenen Familien sie miede. Allerdings betonte er, was für „gute Patienten“ die Afrikaner seien, da sie täten, worum man sie bäte und gut mit einem zusammenarbeiteten. Er lobte auch die laufende Arbeit des Roten Kreuzes, das Schulungen durchführe und Behandlungszentren errichte, wie das in Kenema, wo er gearbeitet hatte. Zum Schluss seines Vortrages sagte García, dass er gerne nach Afrika zurückkehren möchte.
(EL DÍA )

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Erstellt am: 21.11.2014 13:46 Uhr

Zündfunke, 20.11.14

Andrea Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Liebe Schwestern und Brüder!
Bewusst in und mit seiner Umgebung zu leben ist gar nicht so einfach. Alles wahrzunehmen, was um mich herum geschieht, auch nicht. Und dann sollen wir uns auch noch für andere einsetzen, oft selber zurückstecken; wer will das denn schon immer? Aber darüber nachdenken sollten wir schon, damit es uns nicht so ergeht wie folgendem Mann in einer kleinen Erzählung von Calderon.
„Die Hölle war total überfüllt, und noch immer stand eine lange Schlange am Eingang. Schließlich musste sich der Teufel selbst heraus begeben, um die Bewerber fortzuschicken. „Bei mir ist alles so überfüllt, dass nur noch ein einziger Platz frei ist“, sagte er. „Den muss der ärgste Sünder bekommen. Sind vielleicht ein paar Mörder da“? Und nun forschte er unter den Anstehenden und hörte sich deren Verfehlungen an. Was auch immer sie erzählten, nichts schien ihm schrecklich genug, als dass er dafür den letzten Platz in der Hölle hergeben mochte. Wieder und wieder blickte er die Menschenschlange entlang. Schließlich sah er einen, den er noch nicht befragt hatte. „Was ist eigentlich mit Ihnen – dem Herrn, der da für sich allein steht? Was haben Sie getan“?
„Nichts“, sagte der Mann, den er angesprochen hatte. „Ich bin ein guter Mensch und nur aus Versehen hier. Ich habe geglaubt, die Leute ständen hier um Zigaretten an“.
„Aber sie müssen doch etwas getan haben“, sagte der Teufel. „Jeder Mensch tut etwas, was nicht in Ordnung ist “.
„Getan habe ich nichts, nur zugeschaut“, sagte der Mensch. „Ich sah, wie Menschen
ihre Mitmenschen verfolgten, aber ich beteiligte mich niemals daran. Sie haben die Kinder hungern lassen und in die Sklaverei verkauft; sie haben auf den Schwachen herumgetrampelt. Überall um mich herum haben Menschen von Übeltaten jeder Art profitiert. Ich allein widerstand der Versuchung und tat nichts.“
„Absolut nichts?“? fragte der Teufel ungläubig. „Sind Sie sich völlig sicher, dass sie das alles mit angesehen haben“?
„Vor meiner eigenen Tür,“ sagte der gute Mensch.
„Und sie haben nichts getan“?, wiederholte der Teufel. „Nein“!
„Komm herein, mein Sohn, der Platz gehört dir“!
Und als er den Menschen einließ, drückte sich der Teufel zur Seite, um mit ihm nicht in Berührung zu kommen.

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Erstellt am: 21.11.2014 13:38 Uhr

Kanarische Regierung genehmigt 600 College-Stipendien

Die Regierung der Kanarischen Inseln bzw. das Ministerium für Bildung, genehmigen 600 Stipendien, die zwischen zwei kanarischen Universitäten aufgeteilt werden, sobald der Haushalt für 2015 steht. Insgesamt wurden 3.339 Anträge ausgewertet. Von diesen kamen 1.440 von der Universität von La Laguna und 1.583 von der Universität von Las Palmas auf Gran Canaria. 316 wurden von anderen Universitäten vorgelegt. „Wir haben 599 Stipendien an Studierende vergeben, die sofort nach Inkrafttreten des Haushaltsplans für das nächste Jahr zur Auszahlung kommen“, so José Miguel Pérez , Vizepräsident und Minister für Bildung, Hochschulen und Nachhaltigkeit der Regierung der Kanarischen Inseln. 368 Stipendien gehen an Studierende der ULL (Universität La Laguna), weitere 199 an Studierende der ULPGC (Universität Las Palmas de Gran Canaria). Der Rest (32) geht an private Einrichtungen . Insgesamt werden für das Jahr 2015 mehr als 10 Millionen Euro für Stipendien ausgegeben.
Laut einer vor kurzem vorgelegten Studie, konnten während des letzten Studienjahres dank der Hilfe von Stipendien mehr als 8.800 Studierende ihr Studium fortsetzen. Diese Zahl entspricht 41,4 % aller Studierenden . „Das Ziel des Stipendiums ist es, Schülern zu helfen, zu studieren. So werden sie ermutigt, zu studieren“, so Miriam Gonzalez, Rektorin der ULL. Das Stipendium „A Closer Europe“ ermöglicht zudem, ein Praktikum von maximal drei Monaten zu machen und eine zusätzliche Zahlung von 2.000 € zu erhalten. Initiiert wurde diese Idee von Startup Berlin, der sich die beiden kanarischen Universitäten vor kurzem angeschlossen haben. Das Unternehmen ist ein Online-Reiseplattform, deren Ziel es ist, alle Ecken Europas durch Fahrten mit Bus, Bahn oder Flugzeug zu verbinden. Mehr als 100 Universitäten auf dem ganzen Kontinent sind bereits dieser Initiative, der originellsten Idee, Europas zu vernetzen, beigetreten.
Berlin hat sich so zu einem Köder für Studenten entwickelt. Die kosmopolitische Atmosphäre, das Engagement für neue Technologien (als europäische Hauptstadt der Innovation) sowie die Fähigkeit, mehrere Sprachen vor Ort zu erlernen, haben dafür gesorgt, dass viele Studenten ihre Ausbildung in der deutschen Hauptstadt weiterführen möchten. Die Möglichkeit in Berlin zu arbeiten, erhöht das Interesse noch. „Wir haben ein sehr ehrgeiziges Projekt begonnen. Wir wollen gut ausgebildete Menschen, die Karriere machen möchten“, so Manuel Robledano, Internationaler Marketing Manager von GoEuro . „Unser Ziel ist es, Europa durch verschiedene Transportmöglichkeiten zu verbinden und wir denken, es ist interessant, wenn die Teilnehmer uns ihre eigene Vision des Kontinents im einundzwanzigsten Jahrhundert schicken.“ „Jede kreative Idee ist gültig“, fügt er noch hinzu.
Die Beteiligung an GoEuro ist einfach: wer im aktuellen Studienjahr eingeschrieben ist, kann bis zum 15. Dezember seine Arbeit in verschiedenen Formaten vorlegen – ein Essay von nicht mehr als 2.000 Wörtern, ein Original-Video von etwa zehn Minuten Dauer oder die Veröffentlichung eines kreativen Blogs oder YouTube-Kanals. Die Idee kann auf Spanisch, Deutsch, Französisch, Italienisch, Niederländisch und Englisch angezeigt werden und der Gewinner wird im Januar 2015 auf der offiziellen Webseite und in den sozialen Netzwerken von GoEuro bekannt gegeben. (EL DÍA )

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Erstellt am: 19.11.2014 20:03 Uhr