Zündfunke, 28.11.14

Diakon Bertram Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Er ist groß, stark, jung und gesund, liebe Schwestern und Brüder. Und doch sitzt er da wie ein Häuflein Elend. „Wie soll das weitergehen?“ schluchzt er. „Ich habe alle Hoffnung verloren!“ Und dann erzählt er: Ganz plötzlich, über Nacht, hat er seinen Glauben verloren. Er hat Nachrichten von den jüngsten Terroranschlägen weltweit gehört, und da ist ihm klargeworden, wie gefährdet die Welt ist. „Warum lässt Gott das zu?“ hat er sich gefragt. „Warum greift Gott nicht ein? Da ist mein Glaubensfaden gerissen. Er ist weg, einfach weg.“ Ich staune, wie sehr ihm dies den Boden unter den Füßen wegreißt. „Solche Gedanken hatte ich zuvor noch nie“ sagt er dann. „Ich war immer ganz sicher, dass mir nichts passieren kann. Weil Gott seine Hand über mich hält.“ Dann weint er wieder, und sagt nach einer Weile leise: „Aber wo ist Gott?“ „Sie möchten Ihn unbedingt wieder finden“ antworte ich. „Ja“ ruft er und ringt die Hände. „Unbedingt. Ich kann nicht leben ohne Gott.“ Er ist tief erschüttert. Und mit ihm sein Kinderglaube. Offenbar hat er sich vorgestellt, das Glück sei immer bei ihm und Gott immer dann zur Stelle, wenn er ihn gerade brauche. Bisher hat er einen Teil der Wirklichkeit, den dunklen Teil, einfach ausgeblendet. Und nun erkennt er in grellem Licht: Auch gläubige Menschen bleiben auf ihrem Lebensweg nicht unversehrt. Ich erzähle ihm, dass er damit in guter Gesellschaft ist. Mit großen Augen schaut er mich an. „Also geht es nicht nur mir so?“ Aber nein, sage ich. Die Bibel erzählt von vielen Menschen, die an ihrem Gott irre geworden sind und nicht mehr weiterwissen. Ich erzähle ihm vom Propheten Jeremia. Der jammert und klagt, weil er das Ende des babylonischen Exils herbeisehnt. Wird Gott endlich eingreifen? Wird dann alles wieder gut? Jeremia klagt und klagt, weil die Welt nicht mehr so ist, wie er sie sich wünscht. Er klagt Gott an, der die Welt nicht so macht, wie Jeremia sie gerne hätte. Jeremia muss sich damit abfinden, dass Gottes Pläne anders sind. „Wird meine Krise vorbeigehen?“ fragt der junge Mann. Sie wird sicher vorbeigehen, sage ich ihm. Aber wie sie ausgeht, ist offen. Er wird auf jeden Fall gereifter sein. Es könnte sein, dass er Gott dann mit neuen Augen sieht: nicht als einen, der alle kindlichen Wünsche erfüllt. Sondern als einen, der im Heil und im Unheil mit ihm geht.

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Erstellt am: 28.11.2014 13:08 Uhr

(Vor-)Weihnachtsprogramm für Puerto de la Cruz

In der unten stehenden Anlage finden Sie das offizielle (Vor-)Weihnachtsprogramm 2014 für Puerto de la Cruz. Anbei eine Erklärung der Stadträtin Dona Diana Mora über aktuelle Vorhaben und neue Projekte für das kommende Jahr, speziell auf dem Tourismussektor. Ebenfalls dabei, ein persönlicher Weihnachts- und Neujahrsgruss der Stadträtin.

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Erstellt am: 28.11.2014 12:55 Uhr

Warmes Essen und ein Dach über dem Kopf

„Café y Calor“ (übersetzt „Kaffee und Wärme“), ein Projekt der Caritas, bietet neben der staatlichen Herberge in Santa Cruz die einzige Übernachtungsmöglichkeit für Obdachlose in der Provinz – doch das Weiterbestehen ist immer wieder in Gefahr.
Ursprünglich eröffnet, um Bedürftigen ein Dach über dem Kopf, eine warme Mahlzeit, eine Dusche und ein Bett zur Verfügung zu stellen, haben es die Mitarbeiter mit einer ganz speziellen Klientel zu tun – Personen aus der Mittelschicht mit Ausbildung, die durch die Wirtschaftskrise von einem Tag auf den anderen auf der Strasse landeten.
Auch zwanzig Jahre nach der Eröffnung ist das Haus immer noch voll und mitunter gibt es sogar eine Warteliste, da die Verweildauer der Gestrandeten immer länger wird – sie finden keine Arbeit oder wenn sie einen Arbeit gefunden haben, so verhindern schlechte Löhne und die Instabilität des Arbeitsplatzes, dass sie wieder in der Lage sind, auf eigenen Beinen zu stehen und ihr Leben in die Hand zu nehmen. „Eigentlich sind wir nur als vorübergehender Zufluchtsort gedacht, aber die Nachfrage wächst und es fehlt an Alternativen neben unserem Zentrum, um eine Grundversorgung für obdachlose Menschen sicherzustellen“, so José Antonio Díez, Koordinator des pädagogischen Teams von „Café y Calor“. Eigentlich würde ihre Kapazität bei 25 Personen liegen, die gleichzeitig betreut werden können. Tatsächlich würden aber pro Jahr ca. 200 Menschen ihre Hilfe in Anspruch nehmen.
„Es gibt Menschen, die brauchen nur mal für 20 Tage ein Unterschlupf, dann gehen sie wieder zu ihrer Familie zurück oder haben eine andere Bleibe. Bei anderen ist es komplizierter, z.B. wenn sie ein Suchtproblem haben oder an einer psychischen Krankheit leiden. Dann ist es nicht leicht, eine geeignete Bleibe für sie zu finden und viele bleiben einfach bei uns. Neben der staatlichen Herberge sind wir ja leider die einzige Institution, die hier in Santa Cruz einen Schlafplatz bietet. Oft kommen auch noch Notfälle, die aus anderen Gemeinden zu uns gesandt werden, da ihnen ansonsten nur das Leben auf der Strasse bliebe“, erklärt Díez. Wenn es „Café y Calor“ nicht gäbe, so fügt er hinzu, müssten hunderte Menschen in Parks oder auf der Strasse übernachten.
Somit ist „Café y Calor“ mit Sicherheit eine der effektivsten sozialen Einrichtungen, schon wenn man in Betracht zieht, dass fast 80% der aufgenommenen Personen eine Alternative zum Leben auf der Strasse finden und später wieder selbständig leben können. Andere können an besser spezialisierte Einrichtungen und Suchtzentren vermittelt werden, die diesen Menschen in ihrer Situation weiterhelfen. Doch trotz dieser exzellenten Resultate hängt das Weiterbestehen der Einrichtung davon ab, ob die Caritas genug Mittel aufbringen kann, um sie offen zu halten.
„Seit zwei Jahren hat die Regierung der Kanarischen Inseln die Finanzierung der Caritas um fast 60% gesenkt und viele Projekte, darunter „Café y Calor“ waren fast am Ende. Wir überlebten mit Hilfe von öffentlichen Mitteln und dem erstaunlichen Engagement unser Unterstützer sowie Freiwilliger. Es gab viele Entlassungen und einige Projekte mussten beendet werden, aber „Café y Calor“ hat überlebt . Doch nach wie vor gibt es keine Garantie und wir müssen Jahr um Jahr weiterkämpfen, damit unsere Tür geöffnet bleibt. Das Gute ist, dass unsere Mitglieder hochmotiviert sind und uns mehr denn je unterstützen,“ so José Antonio Díez. Danach gefragt, ob seiner Meinung nach, der tiefste Punkt der Krise überstanden sei, antwortet er, dass es bei vielen Familien immer noch am seidenen Faden hänge, ob ein oder mehrere Familienmitglieder auf der Strasse landeten. Solange die hohe Arbeitslosigkeit nicht in den Griff bekommen werde, bliebe die Situation kritisch und „Café y Calor“ hätte weiterhin mehr als genug zu tun. (EL DÍA )

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Erstellt am: 28.11.2014 10:34 Uhr

Zündfunke, 27.11.14

Diakon Bertram Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
„Sei doch nicht so neugierig!“ Diesen Satz, liebe Schwestern und Brüder, hat bestimmt schon jedes Kind gehört. Sei doch nicht so neugierig, du erfährst es noch früh genug, warte ab, bis du dran kommst. Seine Neugierde zügeln zu können, diese Mischung aus Ungeduld und Wissbegier, ist ein anerkanntes Erziehungsziel. Kinder, die ihre Nase nicht in fremde Angelegenheiten stecken, die sich zurückhalten können, die nicht quengeln und nerven – solche Kinder gelten meist als höflich und wohlerzogen.
Dabei ist dieses Erziehungsziel keineswegs selbstverständlich. Die Bibel steht zum Beispiel auf der Seite der Neugierigen, die auch als Erwachsene noch ungeduldig wissen wollen, was um sie vorgeht. So sieht Moses in der Steppe einen Dornbusch, der brennt, aber nicht verbrennt. Moses nähert sich wissbegierig diesem Phänomen, um es zu untersuchen, und seine Neugierde wird damit belohnt, dass sich ihm Gott im Dornenbusch offenbart. Oder da ist Zachäus, klein von Gestalt, aber darauf versessen, Jesus zu sehen, der durch eine Menschenmenge verdeckt vorübergeht. Zachäus steigt auf einen Baum, um besser sehen zu können – mit dem Erfolg, dass Jesus ihn sieht und bei ihm als Gast einkehrt.
Und gerade im Advent, der in wenigen Tagen beginnt, spielen neugierige Menschen eine wesentliche Rolle: Die Weisen aus dem Morgenland folgen ihrem Stern und wollen erfahren, wo der neue König geboren wird. Die Hirten auf dem Feld machen sich auf und wollen wissen, was dran ist an der Botschaft der Engel, dass in einer Krippe der Messias geboren wurde. All diesen Beispielen ist eines gemeinsam: Die Neugierigen finden Gott. Neugierde ist in der Bibel keine kindische Untugend, sondern eine wünschenswerte Wissbegier, mit deren Hilfe sich Gott finden lässt. Ohne Neugierde wäre Moses nicht zum Dornbusch gelaufen und wäre Zachäus nicht auf den Baum gestiegen. Die Weisen wären bei ihrer Sternwarte geblieben und die Hirten hätten bei den Schafen ausgeharrt. Keiner hätte Gott gefunden. Etwas ist von dieser Neugierde im Advent lebendig geblieben, wenn sich Kinder fragen, was sie wohl zu Weihnachten bekommen werden. Vielleicht kann man sich davon anstecken lassen und sich die neugierige Frage gönnen: Was wird mir der Advent, was wird mir Weihnachten dieses Jahr bringen? Vielleicht ist etwas dran an der biblischen Botschaft, dass die Neugierigen Gott finden. Dann kann es ein Gewinn sein, wenn man sich etwas von der kindlichen Neugier erhalten hat und sie wach hält – und sei es durch eine ganz unerwachsene Vorfreude auf die Weihnachtsgeschenke.

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Erstellt am: 27.11.2014 13:36 Uhr

Warnung vor starkem Wind und Regen

Die Regierung hat heute Warnstufe „Rot“ ausgerufen und der nationale Notfallplan ist in Kraft getreten. Die Schulen blieben heute geschlossen. Es wird davon abgeraten sich im Freien aufzuhalten bzw. Aktivitäten im Freien sollten verschoben werden. Verzichten Sie unbedingt auf Ausflüge auf dem Meer! Übernachten Sie nicht im Freien bzw. verlassen Sie Campinganlagen und suchen Sie eine sichere Unterkunft auf. Achten Sie auf herunterfallende Gegenstände! Sollten Sie mit dem Auto fahren müssen, so tun Sie dies in langsamer Geschwindigkeit und parken Sie den Wagen geschützt vor Wind und Regen.

In den Anhängen finden Sie die offizielle Erklärung der Warnung vor starkem Wind und Regenfällen ab dem 28. November 2014 ab 00:00 Uhr. Diese wurde heute von der Kanarischen Regierung herausgegeben. Anbei die allgemeinen Empfehlungen für Vorkehrungen und Verhaltensweisen an die Öffentlichkeit.

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Erstellt am: 27.11.2014 13:04 Uhr

Mesa del Mar – ein vergessener Ort?

Der Präsident des Nachbarschaftsvereins El Enredadero in Mesa del Mar, Martín Ferrera, beklagt, dass die Schliessung des Strandes wegen der Gefahr von Erdrutschen seinem Viertel sehr geschadet habe. Er bedauert zudem, dass sich die angekündigten Arbeiten zur Sicherung des Strandabschnittes so verzögert haben. „Der Strand ist das Leben von Mesa del Mar“, betont er und es sei „ein bisschen lächerlich“ wegen ein paar heruntergefallenen Steinen den Strand seit Januar 2014 unter Verschluss zu halten. „Hier sind schon so lange ich denken kann Steine heruntergekommen, grosse und kleine. Nun hoffe ich darauf, dass die Arbeiten endlich beginnen und der Strand zu Beginn des neuen Jahres wieder geöffnet werden kann. Wir werden sehen…“, so Ferrera.
„Für uns ist die Strasse viel gefährlicher als der Strand“, fügt er hinzu. „Auf die Strasse fallen jeden Tag Steine und dagegen wurde noch nichts unternommen. Zumindest die Strassengräben könnten gereinigt werden, da sich darin die Steine sammeln und bei Regen auf die Strasse geschwemmt werden.“
Die Nachbarschaftsvereinigung El Enredadero, bedauert es auch, dass der in der Amtszeit von Hermógenes Pérez entstandene Entwurf einer neuen Strassenverbindung zwischen Mesa del Mar und El Pris in Vergessenheit geraten ist. „Der gegenwärtige Bürgermeister, Álvaro Dávila hat uns gesagt, dass dieses Projekt nicht auf der Tagesordnung stehe. Es sei lediglich vorgesehen, den Fussweg nach El Pris auszubessern. Für uns wäre aber gerade die Strassenverbindung sehr wichtig, um die jetzige Strasse und die damit verbundenen Risiken umgehen zu können.“
Neben der Schliessung des Strandes, leidet Mesa del Mar auch unter dem Verlust der Schwimmbäder. Eines muss repariert werden und ein weiteres wird nur im Sommer mit Wasser gefüllt. Die Leute würden aber auch gerne im Winter die Schwimmbäder nutzen, zumal ja kein Strand zur Verfügung steht.
Martín Ferrera weist auch noch auf einen weiteren untragbaren Zustand in Mesa del Mar hin. Er sei sich nicht sicher, ob die Stadtverwaltung überhaupt Massnahmen zur Rattenbekämpfung ergreife. Wenn er im Dunkeln mit seinem Hund spazieren gehe, würden Ratten, die fast wie Kaninchen wirkten, seinen Weg kreuzen. Jedes Mal werden es mehr, stellt er fest.
Es sei traurig, dass die Stadtverwaltung von Tacoronte Mesa del Mar keine Aufmerksamkeit schenke und die Probleme einfach ignoriere.
Seit der Strand geschlossen ist, gibt es keinen Kinderspielplatz mehr und die Stadt ist auch nicht bereit, einen provisorischen Spielplatz zu bauen. Die Kinder haben seit fast einem Jahr keinen Ort mehr, an dem sie spielen können.
Lediglich zwei Bars und ein Laden sind in Mesa del Mar noch geöffnet – die Frage ist nur, wie lange sie so überleben können.
(EL DÍA )

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Erstellt am: 27.11.2014 10:31 Uhr

Zündfunke, 26.11.14

Diakon Bertram Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Unter normalen Umständen, liebe Schwestern und Brüder, hätte die Spinne nicht überlebt, aber Gott sei Dank hatte sie es mit einem Heiligen zu tun, mit Bischof Konrad von Konstanz nämlich, dem Patron des Erzbistums Freiburg. Konrad ist um 900 in der Nähe von Weingarten in Oberschwaben geboren und am 26.November 975 in Konstanz gestorben. Heute ist also sein Namenstag. Schon früh haben die Menschen ihn verehrt, und so entstand auch die Legende mit der Spinne. Eine Spinne nämlich soll Konrad während des Ostergottesdienstes in den Kelch mit bereits geweihtem Wein gefallen sein. Unerschrocken hat er den Kelch trotzdem leergetrunken, und weil er eben ein Heiliger war, ist ihm das Spinnentier bald darauf wieder unversehrt aus dem Mund gekrabbelt. Es hatte, wie es in der Legende heißt, „im Mann Gottes weder sterben noch den Tod bringen können“. Deshalb wird Konrad meistens mit Kelch und Spinne dargestellt. Mich ekelt es eher bei dieser Vorstellung, aber Konrads Zeitgenossen haben ihn offensichtlich sehr verehrt, als einen mutigen und ehrfürchtigen und auch einen von Gott beschützten und begnadeten Mann. Soweit die Legende, die wohl durchaus ein Fundament im Leben hat. Was wir ansonsten über Konrad wissen, ist mindestens ebenso beachtenswert. Er stammte aus dem Geschlecht der Welfen und war über 40 Jahre Bischof von Konstanz, der flächenmäßig größten Diözese des Reiches. Das Bistum Konstanz umfasste damals einen großen Teil des heutigen SWR-Sendegebietes, bis in die Schweiz, nach Bayern und Frankreich hinein. Bis heute bestehen lebendige kulturelle und kirchliche Verbindungen über den Rhein und über den Bodensee hinweg, und die hat Bischof Konrad mit begründet. Er tat dies mit den Ausdrucksmitteln seiner Zeit. So hat er zum Beispiel aus St. Maurice im Wallis eine Reliquie des heiligen Mauritius mitgebracht, des damaligen Reichspatrons. Ihm hat er neben dem Konstanzer Münster eine eigene runde Kapelle bauen lassen. Und in dieser Kapelle errichtete er dann später noch ein „Heiliges Grab“, eine Nachbildung des Grabes Jesu nach dem Vorbild der Jerusalemer Grabeskirche. So hat er in einem einzigen Bauwerk seine Verbundenheit mit dem Wallis, dem Reich und dem Heiligen Land gezeigt und auch die Menschen in Konstanz greifbar etwas von dieser Weite spüren lassen.. Er hat aber nicht nur Kirchen gebaut, sondern auch Krankenhäuser und Hospize, und dies zum großen Teil auch aus seinem geerbten Privatvermögen. Und er war auch sehr berühmt wegen seiner Hilfe für Arme. Konrad von Konstanz, ein frommer Mensch und ein vielseitiger Bischof.

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Erstellt am: 27.11.2014 10:27 Uhr

Zündfunke, 25.11.14

Diakon Bertram Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
„Lass die Toten ihre Toten begraben.“ Dieser Satz Jesu, verehrte Schwestern und Brüder, ist fast schon sprichwörtlich geworden. „Lass die Toten ihre Toten begraben.“ Das heißt: halt dich nicht bei Menschen auf, die um Totes kreisen und selber wie tot sind. Dreh dich um und geh!
Jesus sagt das zu einem Mann, der gerade seinen Vater verloren hat. Eigentlich wollte der seine Familie verlassen und Jesus nachfolgen. Aber dann kam der Tod des Vaters dazwischen. „Lass mich erst meinen Vater beerdigen“, sagt er zu Jesus, „dann komme ich mit dir.“ Aber Jesus ist unerbittlich. „Lass die Toten ihre Toten begraben, du aber komm mit mir.“ Man muss sich das mal vorstellen: da will einer seinem Vater die letzte Ehre erweisen. Will seiner Familie in dieser schweren Zeit zur Seite stehen, wenigstens bis alle Feierlichkeiten und Formalitäten erledigt sind. Will das Mindeste tun, was man seinem Vater und der Familie schuldig ist. Aber Jesus sagt Nein. Warum? Vielleicht, weil er etwas gesehen hat, was der Mann nicht sehen oder wahrhaben konnte.
Dass er nämlich von seiner Familie nicht mehr loskommen würde. Dass er von einer Pflicht in die nächste tappen würde und darüber seine Absicht, Jesus nachzufolgen, völlig aufgeben würde.
Vor kurzem lernte ich eine Frau kennen, der es ähnlich ging wie diesem Mann. Eigentlich wusste sie, dass sie nicht glücklich war, dass sie innerlich immer mehr verkümmerte in ihrer Familie. Aber da waren die Kinder. Die sollten es doch gut haben. Und deshalb versuchte sie, nach außen den Schein einer heilen Familie zu wahren und den Kindern die Geborgenheit zu geben, die ihr selbst fehlte. Und sie fand das gut und christlich.
Aber Jesus denkt hier anders. „Lass die Toten ihre Toten begraben.“, sagt er zu dem Mann, der schnell noch seinen Vater beerdigen will. Es gibt Pflichten, bei denen geht ein Mensch zugrunde. Es gibt Pflichten, die sehen zwar edel aus. Aber sie zerstören einen Menschen, sodass er seine Lebendigkeit verliert, die Phantasie und auch die Fähigkeit zu lieben.
Wenn das so ist, dann ist es höchste Zeit zu gehen. Wenn eine Beziehung tot geritten ist, dann steig ab. Wenn ein Job tödlich ist, dann steig aus. „Lass die Toten ihre Toten begraben.“ sagt Jesus. Du aber folge der Stimme deines Herzens. Und komm mit mir.

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Erstellt am: 27.11.2014 10:15 Uhr

Raub auf Bestellung

In diesen Wochen beginnt wieder die Hochsaison in den touristischen Gebieten im Süden Teneriffas und – parallel dazu – vermehrte Diebstähle und Raubüberfälle. Aber neben den bereits bekannten Diebesbanden, die sich auf Überfälle und den Raub von Gegenständen aller Art spezialisiert haben, warnen Händler auch vor einem anderen kriminellen Profil: dem professionellen Dieb, der im Auftrag seiner Kunden stiehlt. Eine Klientel, die an teuren Waren interessiert ist, diese aber zu wesentlich niedrigeren, als den handelsüblichen Preisen kaufen will.
Einer der betroffenen Unternehmer, Inhaber einer Ladenkette, der anonym bleiben möchte, sagt, dass diese Verbrecher mit einem speziellen Auftrag kommen, um zu stehlen. Wie er weiter erklärt, werde der gestohlene Tabak an Geschäfte oder Basare geliefert, während Bars die „Zielgruppe“ für gestohlenen Alkohol seien. Diese Diebe lebten dauerhaft auf der Insel und würden nie „nach dem Zufallsprinzip, sondern immer zielgerichtet“ stehlen. Die kriminelle Gruppe bestehe aus etwa 15 bis 20 Personen.
Im Fall von alkoholischen Getränken, würden die meisten „Auftragsdiebe“ nach renommierten Marken und Produkten suchen, wie z.B. Faustino I, Faustino V, Smirnoff und Gordon. Die gestohlenen Ware werde dann für weniger als die Hälfte ihres tatsächlichen Marktpreises weiterverkauft. Er erklärt, dass niemand es wagen würde, ein teures Produkt zu stehlen, wenn er es nicht mit Gewissheit sofort weiterverkaufen könnte.
Aber nicht nur Getränke und Tabakwaren seien gefragtes Diebesgut. Ein weiteres, sehr „attraktives“ Produkt seien Sonnenschutzmittel. Es gab Fälle, in denen einer der Täter die Verkäuferin ablenkte, während sein Komplize den gesamten Ständer Sonnenschutzmittel einer bekannten Marke leerräumte. Diese Art Diebstahl könne aber vermieden werden, indem Waren nicht mehr vor den Geschäften ausgestellt würden.
Leider profitieren die Diebe auch von den geltenden Rechtsvorschriften, da Diebstähle von weniger als 400 € nicht weiter verfolgt werden, so dass die gleichen Täter kurze Zeit später wieder „ungestraft“ stehlen können. (EL DÍA)

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Erstellt am: 25.11.2014 11:15 Uhr

Zündfunke, 24.11.14

Diakon Bertram Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Lesen Sie, verehrte Schwestern und Brüder, Ihre Zeitung manchmal auch von hinten? Da stehen nämlich – in meiner Zeitung zwischen „Veranstaltungstipps“ und „Sonderangeboten“ der großen Kaufhausketten – die Todesanzeigen. Ich lese die Namen der Verstorbenen und der Angehörigen, entdecke manchmal jemanden, den ich kannte und zucke zusammen. „Was, nur zwei Jahre älter als ich ist sie geworden?“. Oder wenn ich, wie jetzt im Sommer wieder geschehen, über den Friedhof meines Geburtsortes gehe und die Gräber betrachte, dann entdecke ich Namen, die mir von der Schule oder aus der Gemeinde heraus noch vertraut sind.
„Lehre uns bedenken, Gott, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden,“ heißt es in einem Psalm. Unsere Vorfahren wussten: Es ist klug, sich ein bisschen nach hinten zu tasten, zum eigenen Ende hin. Wer spürt, wie begrenzt die Zeit ist, kommt schneller zum Wesentlichen.
Ich finde jede Todesanzeige, jeden Grabstein wesentlich. Ein kleines Kunstwerk. Ein ganzes, einmaliges Leben auf wenigen Quadratzentimetern. Name, Geburtstag und Sterbetag. Und was sie denen, die zurückbleiben, bedeutet haben. Von manchen Todesanzeigen geht ein tiefer Friede aus. Da hat man sich verabschiedet. Da konnte man einander loslassen und bleibt sich doch im Herzen verbunden. Manchen Todesanzeigen merkt man an, wie die Hinterbliebenen mit Worten ringen. Völlig überrascht und geschockt bleiben sie zurück, wollen ihre Trauer mitteilen und sind eigentlich sprachlos. Das berührt besonders.
„Lehre uns bedenken, Gott, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.“ haben die Menschen früher gebetet. Gemeinsam, öffentlich und nicht nur an bestimmten Tagen im Jahr. Zeige uns Gott, wie wir das nehmen sollen. Wenn der liebste Mensch, den man hatte, einfach weg ist. Wenn so vieles unausgesprochen und ungeklärt geblieben ist. Zeige uns Gott, wie wir darüber nicht verzweifeln, sondern „klug“ werden. Oder einfach menschlich.
Klug wird man nicht allein und muss es auch nicht werden. Wir können uns an den Gott wenden, von dem wir kommen, zu dem wir alle einmal zurückgehen.
Der Tod gehört dazu. So selbstverständlich und alltäglich wie Todesanzeigen in unseren Zeitungen. Kleine Kunstwerke auf wenigen Quadratzentimetern Papier. Da melden sich Leute zu Wort, deren Schicksal mich jedenfalls berührt. „Wir danken allen, die an unsere Trauer Anteilnehmen.“ schreiben mir manche unbekannterweise. Aber gern doch! sage ich dann.

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Erstellt am: 24.11.2014 15:11 Uhr