Zündfunke, 17.12.14

Diakon Bertram Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Der Advent, liebe Schwestern und Brüder, ist für Christen die Vorbereitungszeit auf das Fest der Geburt Jesu. Vorbereitung auf die Ankunft Gottes in unserer Welt, in der Wirklichkeit. Fatal wäre nur, wenn er da ankommt – in der Wirklichkeit, und ich gar nicht da bin. Die biblische Geschichte erzählt, dass Gott in die rauhe Wirklichkeit des Lebens kommt. Jesus wird als uneheliches, obdachloses Kind in einer Notunterkunft geboren. Gott geht also nicht in eine geschützte Zone des Lebens. Er flüchtet nicht in eine heile Welt. Im Gegenteil. Ich dagegen fliehe schon. Immer wieder. Ich lebe mit Wünschen und Vorstellungen, wie ich mich gerne hätte: jung und leistungsfähig, klug und intelligent, schön und sportlich. Dabei mache ich die Erfahrung, dass ich dabei unbarmherzig sein kann. Mit mir und mit den Menschen in meiner Umgebung: Wenn ich genauer darüber nachdenke habe ich ja auch eine Vorstellung, wie die anderen, meine Kollegen und Freunde sein müssten – und das ist gar nicht böse gemeint. Aber ich sehe sie halt einfach lieber so, wie ich sie gerne hätte. Und nicht, wie sie wirklich sind.
Und dann die Welt. Ich will nicht jeden Tag Schreckensbilder in den Nachrichten sehen; mir sind gute Menschen lieber, eine Welt, in der jeder das Wohl der Gemeinschaft im Blick hat. Und ich merke es jetzt schon, wenn ich davon rede, drunter mach’ ichs nicht. Scheinbar gibt es für mich nur diese beiden Alternativen: In eine heile Welt fliehen oder die Realität verurteilen und mich enttäuscht von ihr abwenden. Da scheint dieser Gott ganz anders zu sein. Er kommt in die Welt, wie sie ist, zu den Menschen, wie sie sind. Und er verurteilt niemanden. Aber er macht in der rauhen Wirklichkeit deutlich, dass er an die guten Potentiale der Menschen glaubt. Ohne Leistungsdruck aufzubauen oder sich in Wunschvorstellungen zu verlieren, sieht er die Wirklichkeit des Menschen und weckt die Sehnsucht nach mehr. Für mich bedeutet Advent, daß ich versuche diesen Weg zu gehen und in meiner Wirklichkeit anzukommen, ohne mich und andere abzuwerten. Mir hilft dazu, am Abend auf meinen Tag zurück zu blicken und zu sehen, was wirklich ging und was nicht. Ohne ein Urteil über mich und die Menschen zu sprechen. Es genügt vielleicht schon, zu versuchen in der Wirklichkeit anzukommen, damit Gott mich auch dort
vorfindet, wenn er kommt…

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Erstellt am: 18.12.2014 18:57 Uhr

Zündfunke, 16.12.14

Diakon Bertram Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
In der Adventszeit, verehrte Schwestern und Brüder, da spüre ich es immer wieder und immer noch: Wie als Kind „erwarte“ ich etwas. Nicht mehr Geschenke sind es, die ich sehnlich erwarte. Auch nicht den Lichterbaum, den Duft von Tannenzweigen und Bienenwachs. So recht weiß ich’s gar nicht zu beschreiben: So etwas wie … „Lebens – erwartung“. Nicht die statistische freilich, die in Zahlen angibt, wie alt die Menschen werden. Meine Lebenserwartungen sind andere, denn meine Erfahrung in der Familie und auch die berufliche als Seelsorger sprechen eine andere Sprache als Zahlen. Zwangläufig sind auch mit dem Älter werden Ent – täuschungen nicht ausgeblieben, mussten Träume verabschiedet werden… Und doch: Im Advent spüre ich besonders deutlich: Ich erwarte … ich erwarte … Leben!
Ich bin nun schon älter und meine Lebenserfahrung sagt mir: Lass deine Träume von menschlicherer Zukunft, was du noch alles unternehmen willst. Das Leben geht weiter in immer eingeschränkteren Kreisen und die verpassten Möglichkeiten schließen den Kreis. Die Zwänge nehmen zu und die Möglichkeiten nehmen ab. Aber im Advent spüre ich es jedes Jahr wieder: Nein, das ist nicht alles, es kommt noch was, ich erwarte – ja – was…?
Mit diesem staunenden Erwarten lese ich dann wie jedes Jahr in der Bibel: „Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell. Du weckst lauten Jubel, du machst groß die Freude. …
Denn du hast ihr drückendes Joch, die Jochstange auf ihrer Schulter und den Stecken ihres Treibers zerbrochen.
Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst; auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende …“ Das hat vor fast 3000 Jahren der Prophet Jesaja den Menschen seiner Zeit angekündigt. Das ist es, was ich immer noch und immer wieder „er-warte“: Dass Licht ins Dunkel kommt, dass Düsternis ein Ende hat.
Ich erfahre Zwänge im Leben. Aber der Lebenskreis ist nicht ‚geschlossen‘. Ich muss nicht um meine (nicht mehr vorhandenen) Möglichkeiten kreisen. „Der Stecken des Treibers ist zerbrochen.“
Das ist meine „Lebens – Erwartung“ gerade im Advent. Immer noch und immer wieder: dass es nicht immer nur im Kreis geht, dass mein Leben offen bleiben und offen werden kann für den der da kommt: Der entgegenkommende, sich öffnende Gott!
Dann ist Advent…

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Erstellt am: 18.12.2014 18:51 Uhr

Impfung gegen Lungenentzündung für Kinder kostenlos

Das Gesundheitsministerium der Kanarischen Inseln präsentierte gestern die beschlossenen Neuerungen in den Impfschemen für Kinder und Erwachsene für 2015, wobei ganz neu die Impfung für Kinder gegen 13 Serotypen von Pneumokokken (Prevenar 13) mit aufgenommen wurde, die ab dem kommenden Jahr kostenlos verabreicht werden wird.
Diese Impfung, die in drei Einzeldosen verteilt auf ein Jahr gegeben wird, musste bis jetzt von den Familien aus eigener Tasche bezahlt werden. Da die Kosten aber bei zirka 200 Euro lagen, hatte gar nicht jede Familie die Möglichkeit, von dieser Immunisierung für ihre Kinder Gebrauch zu machen, wie der Generaldirektor des öffentlichen Gesundheitswesens der Kanarischen Regierung, José Díaz Flores, hervorhob. Er fügte hinzu, dass auch Erwachsene mit Prevenar 13 geimpft werden können, wenn sie unter speziellen Grunderkrankungen leiden, wie Erkrankungen der Lunge oder der Herzkranzgefässe.
Was die Schutzimpfung gegen Keuchhusten betrifft, so soll sie ab 2015 schwangeren Frauen zum Ende der Schwangerschaft verabreicht werden. Diese Neuerung wurde ebenfalls in das Impfschema für Erwachsene übernommen, um zu erreichen, dass die Neugeborenen bereits bei der Geburt über eine Immunisierung verfügen. Bislang wurde diese Impfung erst ab einem Alter von zwei Monaten verabreicht.
Neu ist ebenfalls, dass das Alter für die Impfung gegen den Virus der Humanen Papillomaviren von 14 auf 12 Jahre herabgesetzt wurde, obschon geplant ist, in Zukunft alle Mädchen zu impfen.
Ziel des neuen Impfschemas sei es, Komplikationen im Erwachsenenalter auszuschliessen und bei Kindern sowohl leichtere Erkrankungen wie Mittelohrentzündungen zu verhindern als auch schweren Erkrankungen wie Lungenentzündungen oder Hirnhautentzündungen vorzubeugen. (EL DÍA)

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Erstellt am: 18.12.2014 18:46 Uhr

Lebensmittel für arme Familien

Gestern haben 1.428 bedürftige Familien mit kleinen Kindern, die in der Provinz Santa Cruz de Tenerife leben, Kisten mit Lebensmitteln und weihnachtlichen Produkten durch das Rote Kreuz erhalten.
Laut dem veröffentlichten Bericht, kaufte das Rote Kreuz, bezuschusst von der kanarischen Regierung, Lebensmittel im Wert von 60.000 Euro ein, um diese an Familien zu verteilen, denen die Grundnahrungsmittel fehlen.
Die Austeilung dieser Lebensmittel, unter anderem Bohnen, Konserven, Milch, Zucker, Öl und weihnachtliche Leckereien wie Buttergebäck, Süssigkeiten und Marzipan gehört zu den seit 2012 unter dem Motto “Jetzt oder nie“ durch das Rote Kreuz initiierten Hilfsprojekten, die Menschen helfen sollen, die besonders hart von der Krise betroffen sind.
Von dieser Hilfe profitieren Familien, in denen alle Familienmitglieder arbeitslos sind, Kinder die in armen Familien leben, ältere Personen, Langzeitarbeitslose, Obdachlose und arbeitslose Jugendliche. (EL DÍA)

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Erstellt am: 17.12.2014 18:48 Uhr

Kühe kontra Arbeitslosigkeit

Luis García ist 24 Jahre alt – er wird im Januar 25-, aber man merkt ihm eine Reife an, die man bei Gleichaltrigen in der Regel nicht findet. Als junger Mann, geboren in Tegueste, aufgewachsen im Camino del Tornero, macht ihn seine Liebe zu Kühen zu etwas besonderem.
Ein lebendes Beispiel für die vielen Jugendlichen, die die Schule hinschmeissen, weil sie meinen, im Bausektor leichtes Geld zu verdienen und dann mit vielen anderen in der Arbeitslosigkeit enden und auf staatliche Unterstützung angewiesen sind. Obwohl in seinem Fall die Geschichte zum Glück anders ausging: aufgrund fehlender Arbeit entschied er sich für seine Kühe – und machte sie zu seinem Lebensmittelpunkt. Genauer gesagt sind es Alegría, Centella, Clavellina und Pajarita, zu denen auch noch die Kälbchen Palmito und Dorado kommen. So bringt er Arbeit und Hobby unter einen Hut.
Seine Liebe zu diesen Tieren, von denen er zeitweise bis zu 12 besitzt, hat er von seinem Grossvater geerbt, der immer Kühe hatte – wenngleich die Haltung wenig rentabel ist. „Die Krise und andere Probleme haben in der letzten Zeit dazu geführt, dass kaum noch romerías (übersetzt: Wallfahrten) stattfinden“, bedauert Martín und erklärt, dass diese Anlässe früher die Haupteinnahmequellen der Viehbesitzer waren.
Nun „muss ich nehmen, was ich kriegen kann“ um sie satt zu bekommen. Das bedeutet, dass er ausser Futter und Stroh, welches er einkauft, auch Gras und Bananen einsammelt – auf Bananen-Suche geht er jede Woche einmal in Puerto de la Cruz. „Und die vier Grossen fressen viel“, merkt er an.
Er weiss, dass das alles Opfer für einen jungen Menschen bedeutet. „Man kann es nicht mit dem Maurerhandwerk vergleichen, wo du deine Arbeit am Freitag beendest und erst am Montag wiederkommst“, betont er. „Hier arbeitest du von Montag bis Montag. Auch wenn du mal nicht möchtest – du musst so oder so. Vielleicht mal etwas früher oder etwas später, aber du musst sie versorgen“, fügt er hinzu.
Heute besitzt er einen kleinen Stall nahe der Strasse in Pedro Álvarez, auf einem Grundstück, das ein Freund gemietet hat. Früher, vor etwa zwei Jahren hatte er eine kleine Viehhütte in El Solís, hoch oben in Tegueste, wohin man jedesmal mindestens eine halbe Stunde mit dem Auto fahren musste. Aber er lässt keinen Zweifel daran, dass die Kühe das einzige sind, was er will. Und er liebt seine Kühe sehr. (EL DÍA)

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Erstellt am: 16.12.2014 21:54 Uhr

Zündfunke, 15.12.14

Diakon Bertram Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Ein Wort, das in den vergangenen Wochen und Monaten häufig zitiert wurde, heißt Vertrauen, liebe Schwestern und Brüder. Überall war von Vertrauen die Rede. Es wird vermisst, es wird herbei gesehnt. Viele haben das Vertrauen verloren: in meine Kirche und mögliche Reformen, in die Börse, in eine Reihe führender Persönlichkeiten unserer Wirtschaft und Politik. Zugleich wird es immer wieder geradezu beschworen: von der Bundeskanzlerin, von den Verantwortlichen in unserer Gesellschaft.
Denn ohne Vertrauen kann man nicht leben. Ich brauche das, dass andere mir vertrauen und dass ich anderen Menschen vertrauen kann. Ich brauche einen Vertrauensanker, der mich hält. Ohne Vertrauen gibt es keinen Frieden, keine Hoffnung und keine Orientierung. Wo Misstrauen herrscht, da werden die Beziehungen zueinander und die Gemeinschaft miteinander vergiftet. Oder hat Lenin Recht gehabt mit dem Satz: „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“? Nein, dieser Spruch ist gefährlich, auch wenn er derzeit oft richtig zu sein scheint. Denn ein verträgliches Miteinander, ein hoffnungsvolles und friedevolles Zusammenleben kann es immer nur geben, wenn Vertrauen wächst. Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser. Das scheint mir ein besserer Grundsatz zu sein für das Miteinander von Menschen. Denn Vertrauen ist das Band, das Gemeinschaft möglich macht. Vertrauen ist die Voraussetzung, dass wir besser miteinander umgehen und dass ein gemeinsames Leben aufgebaut werden kann.
Wie aber kann ich Vertrauen wieder lernen? Da gibt es Menschen, die ich liebe, in meiner Familie, unter meinen Freunden: denen kann ich vertrauen. Und ich erfahre, dass sie auch mir vertrauen. Ich spüre, wie gut mir das tut, dass wir Vertrauen zueinander haben können. Und ich kann Gott vertrauen. Ich kann mich darauf verlassen, dass er mir hilft, dass er mich nicht im Stich lässt. Von Gott werde ich nicht betrogen. Gott traut mir zu, auch anderen gegenüber liebevoll und wahrhaftig zu sein. Er traut es auch anderen zu, mich nicht zu hintergehen und zu enttäuschen. Das baut Vertrauen auf. Denn es hilft mir, wenn ich Angst habe. Ich weiß: auch wenn ich sonst in vielen Krisen und Schwierigkeiten kaum etwas von Vertrauen spüre, so bin ich doch nicht allein. Anderen zu vertrauen ist ein Wagnis. Das fällt leichter, wenn ich weiß: Gott steht hinter mir. Auf ihn kann ich mich verlassen. So kann ich anderen vertrauen. Denn ohne Vertrauen kann niemand leben.

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Erstellt am: 15.12.2014 19:43 Uhr

Kein Gas – kein warmes Wasser

Der Gemeinderat für den Bereich Sport, Zósimo Darias, räumte ein, das Sotec, die dafür zuständige Firma, nicht rechtzeitig Propangas bei Disa bestellt bzw. bezahlt hatte. Das öffentliche Schwimmbad des Pabellón Municipal de Santa Cruz de Tenerife blieb daher vergangene Woche unbeheizt, wie Zósimo Darias gegenüber EL DÍA bestätigte.
„Die Firma Sotec hat zugegeben, dass sie den Heizstoff viel zu spät bestellt hat“, erklärte der Gemeinderat und berichtete, dass das Wasser am Freitag vergangener Woche wieder eine angenehme Temperatur hatte, nachdem es von Dienstag bis Donnerstag aufgrund des fehlenden Propangases kalt geblieben war.
Das ist nicht das erste Mal, dass das Wasser des überdachten Schwimmbades aus diesem Grund kalt geblieben ist, kritisierte Darias und fügte hinzu, dass hier Abhilfe geschaffen werden müsse, damit sich die Situation nicht nochmals wiederhole. Jedoch liess er verlauten, das auch „Disa länger gebraucht“ habe als normalerweise, um den Heizstoff zu liefern und das Disa kein Propangas liefere, „solange die Zahlung nicht erfolgt ist“, woraus er schlussfolgert, dass Sotec nicht rechtzeitig für das Gas bezahlt habe.
Als Folge des kalten Wassers, berichtete Darias, seien seit Dienstag vergangener Woche „jede Menge Beschwerden der Schwimmbad-Nutzer eingegangen“. Aus diesem Grund kamen auch am Freitag nur sehr wenige Schwimmer in das öffentliche Schwimmbad, da sie noch von den niedrigen Wassertemperaturen abgeschreckt waren.
Am Mittwoch hatten die Schwimmer des Club Hermano Pedro sogar ihren Unterricht aufgrund des kalten Wassers vorzeitig beenden müssen, wie der Vater eines der Kinder EL DÍA berichtete. Auch die älteren oder bewegungseingeschränkten Personen, die das Wasser zu Rehabilitationszwecken nutzen, hatten unter dieser Situation gelitten
Pedro Eloy Trujillo, ein Schwimmbadbesucher, erklärte, dass die Anzahl der Personen, die die Sporteinrichtung nutzen, sehr gesunken sei, als Konsequenz der Tatsache, dass das Wasser mehrere Tage sehr kalt war. „Weniger als 50% der Leute sind ins Schwimmbad gekommen“, so berichtete er.
Gloria Carrillo, eine weitere Schwimmbad-Nutzerin erklärte, dass es zwei Versionen zu dem kalten Wasser gäbe: „das Fehlen des Heizstoffes und ein kaputter Kessel“. „Ich glaube, es wird ersteres sein, da ein kaputter Heizkessel nicht so schnell in Ordnung gebracht wird“, schlussfolgerte sie. (EL DÍA)

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Erstellt am: 15.12.2014 19:37 Uhr

Gemeindebote zum Jahreswechsel

Liebe Gemeindemitglieder,
liebe Gäste, Freunde und Freundinnen, Förderer und Interessierte an unserer Gemeinde,
der neue Gemeindebrief – eine Kurzausgabe über Weihnachten und den Jahreswechsel – ist ab heute online gestellt – zum Lesen und Ausdrucken.
Sie finden dort auch unseren Weihnachtsgruß an Sie alle.
Schauen Sie einfach nach unter: www.katholische-gemeinde-teneriffa.de und gehen Sie auf den Link „Gemeindeboten“.
Es grüße Sie und wünschen Ihnen alles Gute
Ihre
Andrea und Bertram Bolz

Infos unter: www.katholische-gemeinde-teneriffa.de

Erstellt am: 15.12.2014 19:32 Uhr

Zündfunke, 14.12.14

Andrea Bolz, Deutschsprachige katholische Gemeinde, Puerto de la Cruz
Liebe Schwestern und Brüder!
An Weihnachten werden die Familiengeschichten lebendig. Irgendwann kramt man in den Erinnerungen. Fotos werden herausgeholt. „Weißt Du noch, damals“? In manchen Familien ist das schön, man kann sich darüber freuen, was man gemeinsam erlebt hat und dankbar sein dafür.
Aber ich kenne auch Leute, die fürchten dieses Eintauchen in die Familiengeschichte. Auf einmal wird alles wieder lebendig, was man so gern endlich ruhen lassen würde. Wieder beklagt sich die längst erwachsene Tochter: Ihr hattet so wenig Zeit für mich, kein Wunder, dass ich heute solche Angst habe, allein zu sein. Und der Sohn versucht, sein Verhalten zu rechtfertigen: Es gab so viel Streit – da habe ich gelernt, dass man am besten ganz still ist, dann kriegt man am wenigsten ab.
Auch ich habe in meiner Familiengeschichte nach Erklärungen gesucht, nicht gerade an Weihnachten – aber bei anderen Gelegenheiten. Und gemerkt: Das führt zu nichts. Inzwischen finde ich: gerade an Weihnachten kann man lernen, wie es anders geht. Man kann es von den Weihnachtsliedern lernen. In denen ist immer und immer wieder davon die Rede, was einen Menschen wirklich stark macht. Die Weihnachtslieder besingen Gott, der sich selbst einsetzt, damit wir Menschen stark sein können, aufrecht gehen und zu uns selber stehen. „Du hebst mich hoch zu Ehren“, singt man da zum Beispiel von Gott, oder, noch deutlicher „er wird ein Knecht und ich ein Herr“.
Gott setzt sich für mich ein. Für mich – obwohl ich so vieles an mir nicht leiden kann. Und so vieles gern weg erklären und verstecken würde. Gott setzt sich für mich ein. Er fragt nicht nach dem, was war. Fragt nicht nach meiner Herkunft. Damit gibt er mir Zukunft. Ich bin, wie ich bin. Meine Geschichte gehört zu mir. Und Gott setzt sich für mich ein.
Ich muss nicht die alten Geschichten aufwärmen um mich zu entlasten. Gott hat sich für mich eingesetzt. Das genügt. Was war, ist nicht wichtig. Wichtig ist, was kommt. Ich meine: So kann man fröhlich Weihnachten feiern, mit der ganzen Familie und den Familiengeschichten.

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Erstellt am: 14.12.2014 20:09 Uhr

Zündfunke, 13.12.14

Andrea Bolz, Deutschsprachige katholische Gemeinde, Puerto de la Cruz
Liebe Schwestern und Brüder!
Mit einem König verbindet man für gewöhnlich Macht, Reichtum und Hofstaat. Ein Hirte dagegen befindet sich eher am Rand der Gesellschaft. In der freien Natur führt er seine Herde zu den Futterplätzen und beschützt sie vor wilden Tieren.
Ganz anders war das im alten Israel. Dort gab es diese Trennung nicht. Das wahre Königtum und das wahre Hirtenamt – diese Stellung nimmt dort allein Gott ein. Alle irdische Macht ist nur geliehen und hat sich vor Gott zu verantworten. Gott hilft seinem Volk und führt es aus der Unterdrückung, aus der Sklaverei in die Freiheit. Gottes Königtum, sein Hirtenamt richtet sich gegen alle selbstherrliche Macht der Herrscher.
Auf dem langen Weg des Volkes Israel in die Freiheit dichtet jemand ein „Protestlied“ gegen die machthungrigen Herrscher. Dieses „Protestlied“ ist uns bis heute als Psalm 23 im Alten Testament erhalten: „Der Herr ist mein Hirte!“ Und Gott ist ein König, ein Hirte, bei dem den Menschen „nichts fehlen wird“.
Diese Sicht von König und Hirte wird sehr früh auf Jesus übertragen:
„O König, Sehnsucht aller Welt, du Eckstein, der sie eint und hält:
o komm zu uns, o Herrscher mild, und rette uns, dein Ebenbild.“
Herrscher üben Macht aus und organisieren Massen. Jesu Königtum, sein Hirtenamt, unterdrückt niemanden. Ihm geht es um jeden einzelnen in seiner konkreten Lebenssituation: Dem einen verzeiht er seine Verfehlungen. Einen anderen heilt er von seinen Gebrechen. Einem dritten erklärt er, was dieser nicht versteht. Wer am Boden ist, den richtet er wieder auf. Wer verzweifelt ist, dem schenkt er neue Hoffnung.
Dabei ermutigt Jesus die Menschen, dass sie aufatmen und aufrecht gehen – in Würde und in Freiheit. Und er zeigt ihnen einen neuen Umgangsstil zwischen Gott und den Menschen auf. Und dieser neue Umgangsstil heißt: Liebe und Vertrauen.

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Erstellt am: 14.12.2014 20:08 Uhr