Achtung! Grippewelle im Anmarsch!

Die Grippewelle der Saison 2014/2015 hat nun offiziell begonnen und bereits die ersten Grippekranken registriert. Laut Angaben des Gesundheitsministeriums sei mit zirka 89 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner zu rechnen. Für die nächsten Tage wird daher ein starker Anstieg an Neuerkrankungen erwartet.
Elena Andrade, stellvertretende Generaldirektorin der Abteilung Gesundheitsförderung und Epidemiologie des Ministeriums, erklärte hierzu, dass sich die Grippe wellenartig ausbreite und jedes Jahr in der Regel im Spätherbst bzw. Frühwinter auftrete. Daher seien die gehäuften Ansteckungen, die in der Woche vom 5. bis 11. Januar registriert wurden, als „normal“ zu betrachten. Dieses reflektiere ebenfalls der Bericht des Gesundheitsinstitutes Carlos III in Madrid, welcher auf den Auswertungen eines Systems zur Überwachung von Grippeerkrankungen in Spanien beruht.
Aus dem genannten Bericht geht ebenfalls hervor, dass unter den bereits aufgetretenen Grippeerkrankungen insgesamt 45 schwere Fälle zu nennen sind. Allerdings betonte Andrade, dass 63% der schwer Erkrankten nicht über eine Grippeschutzimpfung verfügen, obwohl die Notwendigkeit, insbesondere für Personen die älter als 65 Jahre sind, jedes Jahr wieder betont wird und ab September entsprechende Impfkampagnen stattfinden.
Eine Schutzimpfung wird überdies nicht nur empfohlen, um Grippeerkrankungen mit schwerem bis tödlich endendem Verlauf zu minimieren, sondern auch, da Erkrankte wiederum ein grosses Ansteckungspotenzial für Kinder und andere Personen mit chronischen Krankheiten, für Schwangere, für Mitarbeiter im Gesundheitswesen und Angestellte der öffentlichen Sicherheit, um nur einige zu nennen, bedeuten.
Als deutlichstes Symptom der Grippe wird hohes Fieber ab 39 Grad genannt, welches plötzlich, ohne vorherige Anzeichen auftritt. (EL DÍA)

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Erstellt am: 20.01.2015 18:55 Uhr

Alptraum Öl ist vorbei

Zwei Monate nachdem Repsol nur 50 Kilometer vor der Küste von Lanzarote und
Fuerteventura mit seinen Ölbohrungen begonnen hat, wurde die Aktion nun abgebrochen, wie der Ölkonzern am vergangenen Freitag bekanntgab. Man war zwar in 2.000 Metern Tiefe unter dem Meeresboden auf Erdöl und Gas gestossen, jedoch nur in geringer Menge und dazu in schlechter, nicht verwertbarer Qualität.
Sobald diese Nachricht an die Öffentlichkeit gelangte, liessen auch die Reaktionen von verschiedensten politischen Parteien nicht lange auf sich warten. Paulino Rivero, Präsident der Regierung der Kanarischen Inseln, vermutete hinter der Bekanntgabe zuerst sogar einen möglichen strategischen Rückzug zu Wahlzwecken der Partido Popular (PP), mit der Konsequenz, dass die Forschung auf den Kanarischen Meeresboden in Zukunft fortgesetzt werden könnte.
Diese Mutmassungen wurden jedoch von offiziellen Quellen der spanischen Firma zurückgewiesen und das kategorische Ende der Forschungs-Kampagne in Gewässern vor den Kanarischen Inseln bestätigt.
Rivero betonte in diesem Zusammenhang, dass das die gescheiterte Ölsuche eine „Garantie“ für künftige Generationen sei, in Frieden auf den Kanarischen Inseln leben zu können und er versprach, dass die Kanarische Regierung auch weiterhin alles für den Schutz der Gewässer rund um das Archipel tun werde.
Repsol hatte 200 Mio. Euro in das Projekt inverstiert und 750 Fachleute aus 50 verschiedenen Unternehmen für die Arbeit eingesetzt. Wie Repsol mitteilte, wurden „die Erfolgschancen von Beginn der Arbeiten an auf 15% bis 20% geschätzt“. (Quellen: EL DÍA/ n-tv.de)

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Erstellt am: 19.01.2015 18:58 Uhr

Karneval in Puerto de la Cruz 2015

08.Februar: Wahl der Kinderkönigin des Karnevals.
12.Februar: Feierliche Wahl der Königin des Karnevals 2014
14.Februar: Eröffnungszug durch die Stadt
18.Februar: Bestattung der Sardine.
20.Februar: Männer Marathon „Mascarita Ponte Tacón“ (Hindernislauf für Männer auf Stöckelschuhen)
21.Februar: Coso – Grosser Karnevalsumzug: 16:00 Uhr.
22.Februar: Abschlussveranstaltung des Karnevals 2014.

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Erstellt am: 17.01.2015 15:56 Uhr

Erster Hundepark auf Teneriffa

Die Gemeinde von La Orotava präsentierte gestern den Entwurf des ersten Parks für Hunde im Norden der Insel. Das Konsistorium wird 7.000 Euro zur Verfügung stellen, damit 200 Quadratmeter des Parks Miguel Hernández entsprechend umgestaltet werden können. Im unteren Teil von El Mayorazgo wird so ein Hundespielplatz entstehen, „eingezäunt und mit Rindenmulch aufgefüllt“, wie die Gesundheitsministerin Yurena Luis erklärte. Der Bürgermeister Francisco Linares teilte überdies mit, dass die Arbeiten in Kürze beginnen werden und „im März“ beendet sein sollen. Ausserdem werden auch weitere Hundeparks in anderen Teilen der Gemeinde wie Carmenaty und La Luz geplant.
Gesundheitsministerin Yurena Luis hob gestern noch eine weitere wichtige Kampagne der Gemeinde hervor: die Identifikations-Karte für Haustiere (Tarjeta Identificativa de Mascotas – TIM), die es ermöglicht, Hunde und Katzen zu registrieren und zu identifizieren. Haustierbesitzer können diese Identifikations-Karte zu einem Preis von 1,80 Euro in der Gemeindeverwaltung erwerben und von den daran geknüpften Preisnachlässen und Promotionen profitieren.
Tierärztin Ana Cabrero, die im Namen der drei Tierarztpraxen und des Tierkrankenhauses von La Orotava sprach, hob ebenfalls die Vorteile von TIM hervor und bekräftigte, dass Personen, die ihr Haustier über diese Identifikations-Karte registrieren lassen, in allen vier tierärztlichen Behandlungszentren Preisnachlässe und Promotionen in Anspruch nehmen können. Im Februar können Tierbesitzer, die eine Identifikations-Karte vorlegen, einen Preisnachlass von 20% auf alle Impfungen in Anspruch nehmen.
Nach Schätzungen von Ana Cabrero leben zirka 8.000 Hunde in der Gemeinde, von denen nur etwa 150 bei der Gemeindeverwaltung angemeldet sind.
Die Repräsentantin der internationalen Tierschutzvereinigung (Asociación Refugio Internacional de Animales), Silvia Fest, erinnerte daran, dass auf Teneriffa im vergangenen Jahr „fast 6.000 Hunde ausgesetzt wurden“ und bat um mehr Verantwortungsbewusstsein, Gewissen und „eine andere Einstellung von allen“. (EL DÍA)

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Erstellt am: 16.01.2015 19:08 Uhr

Zündfunke, 10.01.15

Diakon Bertram Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Vieles im Leben wiederholt sich, liebe Schwestern und Brüder, und ist doch gleichzeitig immer anders. Das erleben wir auch an den ganz persönlichen Feiertagen eines Jahres. Ein solcher ist z.B. für Paare der Tag, mit dem sie den Beginn ihrer Liebesgeschichte verbinden oder auch ihren Hochzeitstag. Es ist ein Tag, an dem sie sich erinnern: An den ersten Kuss, die erste gemeinsame Nacht, an Verrücktheiten, die man begeht – und die man nur begeht, wenn man so richtig verknallt und verliebt ist. Es ist ein Tag, an dem sie ihr gemeinsames Leben feiern: Das Glück, welches sie miteinander haben. Was sie zusammenhält, was sie aufgebaut und erreicht oder eben manchmal auch nur mit großer Mühe durchgestanden haben. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie gut so ein Haltepunkt im Alltag einer Beziehung tut. Wenn Zeit ist, auf das zu schauen, was trotz all der sonstigen Unterschiede verbindet und was miteinander gut geht.
Genauso wichtig sind diese Haltepunkte aber auch, um schwierige Themen miteinander anzusprechen: ungelöste Konflikte, unausgesprochene Ungereimtheiten. Oder auch Kränkungen, die nicht verziehen sind. Das alles ist oft noch viel schwerer. Hochzeitstage eignen sich dafür wohl kaum – wer käme auch auf eine solche Idee. Für mich sind diese Haltepunkte so, als würde ich für eine kleine Weile in ein Flugzeug steigen, abheben, umso aus einiger Entfernung und mit Abstand besser zu sehen, wie unsere Beziehungslandschaft aussieht. Je länger meine Frau und ich miteinander leben, desto wichtiger finde ich solche Haltepunkte. Gerade auch in schwierigen Zeiten. So besteht am ehesten die Möglichkeit, im so selbstverständlich gewordenen Alltag das im Blick zu behalten, was wir einander bedeuten und was wir miteinander leisten. Aus der Distanz kann ich dann auch leichter sehen, was wir eben nicht voneinander erwarten können und womit wir uns als Paar überfordern.
Wem solche festen Haltepunkte zur Beziehungspflege gut tun, der kann sie ja öfter vereinbaren – z.B. neben den festen Jahrestagen, die man jetzt zu Beginn des Jahres in seinen Kalender einträgt. Regelmäßige Termine erleichtern das dem ein oder der anderen. So bekommen Achtung und Wertschätzung auf diese Weise einen ganz festen Platz im oft turbulenten Alltag. Und falsche Erwartungen oder auch offene Rechnungen kann man so besser in den Griff bekommen.
Nicht dass Sie jetzt meinen, wir würden das immer so praktizieren. Oh nein – regelmäßig schaffen wir das – trotz aller guten Vorsätze – leider nicht. Aber vorstellen dazu könnte man sich z.B. einen Samstagabend. Oder immer am ersten Sonntag im Monat miteinander zum Essen gehen. Ein Versuch wär’s doch wert. Meinen Sie nicht?

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Erstellt am: 16.01.2015 19:00 Uhr

Zündfunke, 09.01.15

Diakon Bertram Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
„Tu, was dir vor die Hände kommt, denn Gott ist mit dir.“ Dieser Satz, liebe Schwestern und Brüder, wird in der Bibel zu einem frisch gesalbten König gesagt. Ich finde, es ist auch ein schöner Satz für Normalsterbliche: „Tu, was dir vor die Hände kommt, denn Gott ist mit dir.“ Etwa, wenn ich an meinen Schreibtisch denke. Ich könnte manchmal verzweifeln angesichts der Papierberge, die sich auf ihm angesammelt haben. Und wie das Kaninchen vor der Schlange erstarren. So erledigt sich natürlich gar nichts. Stattdessen: Tu, was dir vor die Hände kommt. Schau einfach, was sich als erstes anbietet und grübele nicht darüber nach, ob etwas anderes wichtiger ist.
Tu, was dir vor die Hände kommt – das ist der Freiraum in einem voll geplanten Tag, ein Satz, der mir Mut macht, trotz eines prall gefüllten Terminkalenders für Überraschungen offen zu bleiben. Z.B. für eine überraschende Begegnung. Ich treffe einen Menschen, der meine Zeit braucht, oder ich finde jemanden, der gerade für mein Problem die richtige Lösung parat hat. Es wäre doch schade, wenn ich so etwas vor lauter perfekter Planung verpassen würde. Ist dieses Gespräch, das sich gerade ergibt, tatsächlich wichtig genug, meine Termine umzustellen? Schau, ob es dir vor die Hände kommt, und vor allem: denk dran: Gott ist mit dir.
Ohne dieses Gottvertrauen klappt es nämlich nicht. Gott ist mit dir – das erinnert mich daran, dass ich, bei aller Planung, doch nicht den völligen Überblick habe. Und selbst, wenn es nach menschlich-objektiven Maßstäben vielleicht besser gewesen wäre, bei der ursprünglichen Zeitplanung zu bleiben – wer sagt denn, dass Gott nicht gerade darin einen Sinn erkennt?!
Tu, was dir vor die Hände kommt. Gestern war das zum Beispiel einer der Menschen, die hier auf der Strasse leben und immer wieder Kontakt zu unserer Gemeinde haben, weil wir sie in ihrer Not ein klein wenig unterstützen. Er wollte mir unbedingt Neuigkeiten aus einem spanischen Geschichtsbuch vermitteln. Das lief mir zwar zeitlich total entgegen, aber das Gespräch war trotzdem schön, obwohl ich eigentlich viel zu tun hatte. Später habe ich gemerkt, dass mir die Arbeit schneller von der Hand ging. Ob das nicht gerade daran lag, dass ich mich mit etwas ganz anderem, mit einem Menschen beschäftigt habe, der das gerade sehr gebraucht hat? Er kam mir eben vor die Hände, und Gott war mit uns.
Wer weiß, was Ihnen heute an diesem Tag vor die Hände kommt? Tun sie es, Gott ist auch mit Ihnen.

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Erstellt am: 16.01.2015 18:57 Uhr

Zündfunke, 08.01.15

Diakon Bertram Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Übersetzt ist das Wort Toleranz schnell, verehrte Schwestern und Brüder, denn es kommt vom lateinischen tolerare, und meint: dulden, ertragen. Aber bei der Bewertung der Toleranz, da scheiden sich die Geister. Vor allem, wenn es um Toleranz in religiösen und ethischen Fragen geht. Hier kommt schließlich ein folgenschweres Problem ins Spiel: Was ist wahr? Was ist richtig? Muss ich auch das tolerieren, was ich für falsch halte? Bei dem Münchener Moraltheologen Konrad Hilpert habe ich einen einprägsamen Satz gefunden: Keine Toleranz für Intoleranz. Wer selber die Würde von Menschen missachtet, hat keinen Anspruch, damit geduldet zu werden, geschweige denn respektiert. Hier stößt Toleranz an ihre Grenze. Denn hier würde sie zum Handlanger der Intoleranz.
Was ist aber, wenn tatsächlich Toleranz und Wahrheit in Spannung zueinander stehen? Was ist z.B. mit Toleranz innerhalb der Kirche? Verschiedene theologische und ethische Positionen führen ja auch hier zu Konflikten. Muss man sie vermeiden? Das hätte in jedem Fall einen hohen Preis: Denn: entweder die kirchlichen Autoritäten verurteilen alles Abweichende als falsch bzw. schlecht – das geht dann aber zu Lasten der Gewissensfreiheit. Oder man verzichtet überhaupt darauf, Denken und Tun zu bewerten. Anything goes. Alles geht irgendwie. Aber damit würde die Kirche nicht mehr Position beziehen. Und nicht mehr sagen, was sie im Blick auf Jesus und die Bibel für wahr und richtig hält, und was für falsch und schlecht. Und damit würde sie einen Teil ihrer selbst aufgeben.
Wer im Bereich des Glaubens nach Gemeinsamkeit strebt, muss deshalb einen anderen Weg einschlagen. Einen Weg nämlich, der das Gewissen der Einzelnen respektiert und doch an der Frage nach dem Wahren und Richtigen festhält Auch in der Kirche zielt Toleranz nicht auf Harmonie um jeden Preis. Und ihr Ziel ist erst recht nicht, Vielfalt zu unterdrücken. Es gehört zur Toleranz, Gegensätze auszuhalten und Konflikte zu riskieren. Mit Spannungen leben gehört dazu und mit ungelösten Fragen. Und immer wieder nach vertretbaren Lösungen suchen und einmal gefundene Standpunkte neu und besser formulieren. So wird Toleranz eine Zumutung, die weiterbringt. Letztendlich ist sie eine Form des Glaubens an den Heiligen Geist. Daran, dass Glaube etwas Lebendiges ist. In der Kirche und über sie hinaus.

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Erstellt am: 16.01.2015 18:51 Uhr

Zündfunke, 07.01.15

Diakon Bertram Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Und als die drei Weisen aus dem Morgenland endlich ihren Stern gesehen hatten, liebe Schwestern und Brüder, und als sie wussten, wo sie hingehen sollten, da machten sie sich auf und gingen ins nächste Reisebüro. „Dreimal Bethlehem mit Hotel und Vollpension bitte.“ Doch die Antwort war nicht die, die sie hören wollten. „Ich hätte da um diese Jahreszeit eher ein nettes Hotel auf Teneriffa oder eine der anderen kanarischen Inseln. Israel! – Israel ist doch viel zu gefährlich; noch dazu, wo Bethlehem in den Gebieten der Palästinenser liegt. Nein, nein, da haben wir alle Angebote gestrichen. Ob sie es trotzdem auf eigene Faust riskiert hätten und ob sie heil angekommen wären, in diesem Jahr 2015 – ich weiß es nicht. Wahrscheinlich wäre die schöne Erzählung von den heiligen drei Königen, die ja endgültig klar macht, dass Jesus, dass Gott wirklich für alle Menschen zur Welt gekommen ist, heute so nie geschrieben worden.
Denn die Wirklichkeit vom „Frieden auf Erden“ sieht doch leider ganz anders aus. Gestern war das Fest der drei populären Heiligen, die noch einmal die Friedensbotschaft von Weihnachten in alle Häuser gebracht haben. Ich muss ehrlich zugeben, dass es mir in der diesjährigen Weihnachtszeit – und wir befinden uns ja immer noch mitten drin – dass es mir sehr schwer gefallen ist, diese Friedensbotschaft anzunehmen. In den Kirchen und den Häusern stehen noch die Krippen mit dem kleinen Jesus. „Gott hilft“, heißt dieser Name übersetzt… „Gott hilft“ – dahinter steht aber leider nur allzu oft ein Fragezeichen, obwohl Weihnachten doch eigentlich ein Ausrufezeichen setzen soll. „Da ist oft mehr Hoffnung drin als Erfahrung“, so habe ich unlängst bei einem Kollegen mal gelesen. „Jesus – Gott hilft“ – was kann denn der Glaube an das kleine, wehrlose Kind in der Krippe ausrichten?
Manchmal, so scheint es, klappt’s ja wirklich: Da kommt die Kraft aus der Ohnmacht heraus. Ich möchte Ihnen dazu ein kleines Beispiel von Bekannten erzählen. Die hatten vor Jahren mal Glasengel an ihrem Weihnachtsbaum hängen. Glasengel, die nicht gleich aussahen, weil sie auch keine Fabrikware waren. Vielmehr sind sie aus Scherben entstanden, die aus Bethlehem gekommen waren. Die kaputten Fenster, aus denen sie stammten, haben wir vielleicht sogar vor Jahren mal in einem Fernsehbeitrag gesehen. Denn bei den vielfältigen und seit Jahren andauernden Kämpfen zwischen Israelis und Palästinensern sind sie zu Bruch gegangen. Und einige Handwerker hatten dann vor Jahren die Idee, die Scherben zu sammeln und daraus eben kleine Engel zu machen. Die haben sie dann in die ganze Welt verschickt – als Zeichen der Hoffnung aus Spuren der Verwüstung. Sie sind bis heute ein Zeichen des Glaubens an Gott, auch wenn meine Welt zu Bruch geht. Diese Engel sprechen für sich – und die Kraft, die hinter ihnen steht, die wünsche ich Ihnen und mir in diesem Jahr 2015.

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Erstellt am: 16.01.2015 18:48 Uhr

Zündfunke, 06.01.15

Diakon Bertram Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Heute ist Dreikönig, verehrte Schwestern und Brüder, oder wie man hier in Spanien zu sagen pflegt: Los Reyes de Magos. Bereits gestern Abend sind sie hier bei uns in Puerto de la Cruz festlich empfangen worden und auch in vielen anderen Orten wurde und werden sie in diesen Stunden gefeiert.
Wer allerdings in der Bibel nach den Heiligen Drei Königen sucht, wird enttäuscht. Finden lassen sich nämlich nur drei Weise aus dem Morgenland. Die wurden bei uns dann irgendwann im 3. Jahrhundert zu Königen und weitere 3. Jahrhunderte später tauchten dann erstmals die Namen dazu auf: Caspar, Melchior und Balthasar. Die historische Grundlage für diesen Feiertag ist also recht dünn, zumal nicht einmal die Zahl 3 biblisch überliefert ist. Es ist – wie gesagt – nur von Sterndeutern die Rede – aber weder Namen, noch Anzahl werden näher definiert.
Wieso aber wurden dann aus den Sterndeutern Könige und warum die Zahl drei? Könige wurden aus den Sterndeutern, weil man sagen wollte: Die Mächtigen der Welt kommen zusammen, um Jesus zu huldigen, sie machen sich klein vor einem neugeborenen Kind. Und die Zahl drei steht eigentlich für „von überall her“, denn damals kannte man erst drei Kontinente – Asien, Europa und Afrika – und jeder der drei Könige repräsentierte einen Kontinent. Deshalb war einer von ihnen auch immer ein Schwarzer, der aus Afrika eben. Was man also sagen wollte: Die Mächtigen aus aller Welt kommen zusammen und gehen vor einem wehrlosen Kind auf die Knie und vergessen darüber alle Feindseligkeiten und Kriege.
Das ist leider keine historische Tatsache, gerade ein Blick ins Heilige Land lehrt uns jeden Tag das Gegenteil. Sondern es ist ein Traum, eine Vision. Und wir Menschen brauchen Visionen, sie geben uns die Kraft, die Realitäten zu verändern. Mit der Vision von Friede und Gerechtigkeit kann ich mich gegen Unrecht und Gewalt wehren. Und es ist eine tolle Vision, die heute am Dreikönigstag gefeiert wird: Die Mächtigen der Welt fallen vor einem Kind in die Knie. Die, die es gewohnt sind, das man ihnen huldigt, huldigen einem Säugling armer Eltern, die Welt steht auf dem Kopf. Schade nur, dass dieser Feiertag – im Gegensatz zu hier – im deutschsprachigen Raum nicht mehr überall als gesetzlicher Feiertag begangen wird.

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Erstellt am: 16.01.2015 18:46 Uhr

Zündfunke, 05.01.15

Diakon Bertram Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Noch ist das neue Jahr voller unerfüllter Wünsche, liebe Schwestern und Brüder. Und wir alle hoffen, dass wenigstens ein klein wenig von dem wahr werde, was wir uns in der Silvesternacht oder am Neujahrsmorgen zugesprochen haben: Frieden und etwas mehr Sicherheit in dieser Welt, Gesundheit für uns selbst und gewiss auch, dass uns im Alltag die Liebe unserer Mitmenschen erhalten bleibt.
Auf einem Kalenderblatt fand ich dazu eine schöne Geschichte: Ein junger Mann war auf dem Weg zum nächsten Markt. Er hatte einen großen Kupferkessel auf den Rücken geschnallt, in der rechten Hand hielt er ein gackerndes Huhn und einen Wanderstab, und an der linken Hand führte er eine Ziege. Er ging so seines Weges, bis er an einer Weggabelung auf ein bildhübsches Mädchen traf. Dieses kam aus einer anderen Richtung, wollte aber auch zum Markt. Deshalb gingen sie jetzt gemeinsam weiter. Nach einer Weile kamen sie an eine finstere Bergschlucht. Das Mädchen blieb verängstigt stehen und sagte: „Nein, durch diese einsame Schlucht gehe ich nicht mit dir. Denn du könntest die Gelegenheit ausnutzen, um mich zu umarmen und dann zu versuchen, mich zu küssen.“ Worauf der Junge sich wehrte und ganz entgeistert sagte: „Wie sollte ich Dich denn umarmen und küssen? Ich habe einen Kupferkessel auf dem Rücken, an der einen Hand führe ich die Ziege, und in der anderen Hand halte ich ein Huhn und einen Stock.“ Aber das Mädchen ließ sich nicht von seinen Gedanken abbringen. Deshalb sagte sie zu ihm: „Nun, Du könntest das Huhn auf die Erde setzen und den Kessel darüber stülpen, den Stock fest in den Boden stecken und die Ziege daran binden, und dann könntest Du mich umarmen und küssen.“
Jetzt war es an dem jungen Mann entgeistert dreinzuschauen. Mehr als nachdenklich starrte er das Mädchen an und entgegnete: „Gott segne Deine Weisheit.“ Und gemeinsam setzen sie ihren Weg fort.
Liebe, so sagt es uns diese Geschichte, macht erfinderisch. Sie lässt selbst eine finstere Schlucht als einen Raum ungeahnter Möglichkeiten erscheinen. Weil das so ist, darum preist auch der Apostel Paulus in seinem Hohen Lied die Liebe höher als alles andere – höher noch als Glaube und Hoffnung. Denn die Liebe enthält alles andere. Sie setzt nicht nur mich in ein besonderes Verhältnis zu mir selbst und zu meinem Gegenüber, sondern bringt mich auch in Berührung zum tragenden Geheimnis meines Lebens. Vor allem aber öffnet sie den Blick für neue und ungeahnte Möglichkeiten.

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Erstellt am: 16.01.2015 18:39 Uhr