Mountainbiken auf Teneriffa

Das weitläufige Netz an Waldwegen auf Teneriffa bietet beste Bedingungen, um die bergige Insellandschaft mit dem Mountainbike zu erkunden. Der Naturpark Corona Forestal, der den Teide-Nationalpark umgibt, zählt neben dem Berg La Esperanza in der Gemeinde El Rosario zu den beliebtesten Gebieten für ausgiebige Mountainbiketouren. Die Wege im Corona Forestal sowie am Monte de La Esperanza bieten für jeden Geschmack die richtige Herausforderung. Anspruchsvoll sind dabei die Wege im Norden der Insel und in der Umgebung des Teide. Manchmal müssen aufgrund der besonderen Geografie von Teneriffa einige Streckenabschnitte auf asphaltierter Straße zurückgelegt werden.
Mountainbikerouten:
Monte de La Esperanza
Corral del Niño und Corral del Filo, im Corona Forestal
Barranco del Río, in der Gemeinde Arico
Arenas Negras, im Norden Teneriffas

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Erstellt am: 29.01.2015 13:01 Uhr

Palmetum in Santa Cruz mit Besucherrekorden

Der Palmengarten, der botanische Garten von Santa Cruz de Tenerife, hat laut Angaben der Zeitung EL DÍA in seinem ersten Jahr nach der Eröffnung mehr als 28.000 Besucher verzeichnet, von denen 45 Prozent Nichtansässige waren. Wie das Rathaus bekannt gab, wird am kommenden Sonntag anlässlich des einjährigen Bestehens ein Tag der offenen Tür stattfinden.
Wie Bürgermeister José Manuel Bermúdez erklärte, sei der Botanische Garten eine neue touristische Attraktion in der Stadt, vor allem für Kreuzfahrtpassagiere.
Das Palmetum ist ein 12 Hektar grosser Botanischer Garten, der sich auf die verschiedensten Palmengattungen spezialisiert hat. Der Besucher hat hier die Möglichkeit, in einer wunderschönen Umgebung aus Bächen, Seen und Wasserfällen, die größte Palmen-Kollektion Europas zu bestaunen. Daneben finden sich auch immer wieder zahlreiche beeindruckende Aussichtspunkte, die schöne Blicke auf das Meer, die Stadt und das Anaga-Gebirge bieten. (SB)

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Erstellt am: 29.01.2015 12:49 Uhr

Zündfunke, 29.01.15

Diakon Bertram Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
So war das damals, liebe Schwestern und Brüder: Wir als Eltern wissen, was für unsere Kinder am besten ist. Nur: Thomas war da anderer Meinung. Mit fünf Jahren hatte ihn sein Vater schon ins Kloster Montecassino getan. Und weshalb das alles? Natürlich um ihn auf eine standesgemäße Karriere vorzubereiten. Doch dann hat der Bursche mit vierzehn einen neuen Orden kennen gelernt, den Orden der Dominikaner. Bettelmönche. Und von der Struktur her ganz anders als das reiche Kloster, in dem er bisher lebte. Faszinierend wie die sich darauf verlassen konnten, dass Gott für sie sorgt, wenn sie den Menschen nur gut von Gott predigen.
Thomas will da mitmachen und seine Familie tut alles, um ihn wieder auf den angeblich richtigen Weg zu bringen. Was haben sie nicht alles dafür getan. Sie haben ihn sogar entführt und über ein Jahr lang im Schlossturm gefangengesetzt. Hat nichts gebracht. Deshalb haben sie ihm – so erzählt es die Legende – eine bildhübsche junge Frau geschickt, die ihn zum wahren Leben verführen sollte. Aber sie hat ihn nur gestört, und so hat er sie mit einer brennenden Fackel, die er von der Wand gerissen hatte, wieder verjagt.
Der junge Mann war ein Dickschädel – ganz offensichtlich. Aber was ihn so getrieben hat, das muss eine interessante Mischung gewesen sein; eine Mischung aus: So leben zu wollen wie Jesus – arm und dabei aber ganz nah bei den Menschen, immer auf der Strasse unterwegs. Zugleich aber hat ihn eine besondere Lust ergriffen: Das war die Wissenschaft und darin besonders das Nachdenken über Gott und die Menschen. Selbst im einsamen Schlossverlies hat er unter größten Anstrengungen weiter studiert.
Ob er später dann wirklich so dick war, dass sie ihm einen Halbkreis in den Professoren-Schreibtisch sägen mussten? Ich weiß es nicht. Aber sein Spitzname war: Der stumme Ochse. Das kam daher, dass er kein großartiger Redner war. Dafür aber ein heftiger Schreiber. Seine theologischen und auch philosophischen Bücher haben über siebenhundert Jahre lang alles beeinflusst, was Theologen gedacht und Prediger gepredigt haben. Persönlich ist er eher bescheiden geblieben. Ob es ein Traum war – jedenfalls hat er einmal die Stimme Gottes gehört: „Du hast gut von mir geschrieben; welchen Lohn verlangst du?“ Darauf antwortete Thomas: „Nur dich allein, Herr. Alles, was ich geschrieben habe, ist doch nur Stroh!“
Heute hat Thomas von Aquin Namenstag. Glückwunsch an alle, die denselben Vornamen tragen wie er.

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Erstellt am: 29.01.2015 12:46 Uhr

Zündfunke, 28.01.15

Diakon Bertram Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Heute vor siebzig Jahren ist das KZ Auschwitz befreit worden. „Gott sei Dank“ endlich befreit worden, möchte man sagen, nachdem dort Millionen Menschen gequält und ermordet wurden. Aber meistens sagt man ja nicht „Gott sei Dank“, wenn man an Auschwitz denkt. Im Gegenteil. Meistens sagt man mit vorwurfsvollem Unterton: „Wie konnte Gott so etwas wie Auschwitz überhaupt zulassen?“ Und manche gehen noch weiter und ziehen die schrecklichen Bilder von damals zu der mehr als deutlichen Aussage heran: „Auschwitz ist der Beweis dafür, dass es überhaupt keinen Gott gibt.“ Das wiederum glaube ich nicht. Ich glaube nicht, dass Auschwitz ein Beweis gegen Gott ist. Aber dieses berühmt-berüchtigte KZ zeigt ganz deutlich, was für ein Gott unser Gott ist – und was er mit uns und mit dieser Welt riskiert.
Ich glaube, dass Gott die Gräueltaten von Auschwitz hätte verhindern können. Ich glaube auch, dass er dazu genug Macht hatte und genug Liebe auch. Ich bin auch davon überzeugt, dass er das unsägliche Leid der Opfer hätte verhindern können. Aber: Er hat es nicht getan. Deshalb ist unterlassene Hilfeleistung das mindeste, was man ihm vorwerfen kann – oder auch Beihilfe zum Mord. Und das übrigens nicht zum ersten Mal. Denn das scheint doch ganz typisch für diesen Gott zu sein, dass er menschliche Grausamkeit nicht verhindert.
Am deutlichsten wird das für mich bei Jesus: Der, der wohl wie kein anderer die Liebe und den Schutz Gottes verdient gehabt hätte, der wird verhöhnt und verspottet, gequält und gefoltert – schlussendlich ans Kreuz genagelt. Und Gott lässt es zu! Jesus betet um Gottes Beistand – nein, er schreit an diesem Kreuzbalken um Hilfe. Aber Gott bleibt unsichtbar und stumm – und Jesus stirbt.
Das ist typisch! Gott greift nicht mit donnernder Faust vom Himmel ein, wenn Menschen anders handeln und anders behandelt werden, als Gott es eigentlich will und angedacht hat. Ja, Gott nimmt es hin, dass seine Wünsche missachtet werden; er lässt es zu, dass seine Gebote vernachlässigt werden. Er riskiert es, sich lächerlich zu machen, und vor allen Menschen, den Menschen ganzer Generationen und Nationen als schwach und hilflos, als macht- und sinnlos zu wirken. Und was noch schlimmer ist: Gott riskiert bei all dem, dass Menschen, die durchaus an ihn glauben, an ihm verzweifeln. Und warum das alles?
Meiner Ansicht nach gibt es dafür nur einen einzigen Grund: Gott will, dass wir frei sind. Gott will, dass wir uns frei entscheiden und nicht wie Marionetten an himmlischen Fäden zappeln. Und dafür nimmt er durchaus das Risiko in Kauf, dass wir uns gegen ihn entscheiden. Ja schlimmer noch: Dass wir uns gegen die Menschlichkeit entscheiden. Mir ist schon oft durch den Kopf gegangen, nicht nur angesichts des heutigen Gedenktages der Opfer des Nationalsozialismus, nicht nur angesichts der Opfer von Krieg und Gewalt in unseren Tagen, dass uns Gott mit dieser Freiheit vielleicht doch überfordert. Aber: Ich hoffe es nicht!!

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Erstellt am: 29.01.2015 12:44 Uhr

Wieder mehr Heiratswillige auf den Kanaren

Das Jahr 2007 markierte den Beginn eines Abwärtstrends in der Zahl der Eheschließungen auf den Kanarischen Inseln, der fünf Jahre lang anhielt. Wie die Daten des kanarischen Instituts für Statistik (ISTAC) aus dem Jahr 2013 bestätigen, ist dieser Trend jedoch rückläufig, denn die Zahl der Eheschließungen stieg erstmals um 5,1% gegenüber dem Vorjahr an und lag bei 6.199.
Der starke Anstieg, der 2013 auf Gran Canaria (2.435 Eheschließungen im Vergleich zu 2.783 im Jahr 2012) und auf La Palma (179 Eheschließungen im Vergleich zu 196 im Jahr 2012) verzeichnet wurde, erklärt den Gesamtanstieg auf dem Archipel, wobei die Zahl der Eheschließungen auf Teneriffa mit 2.529 in beiden Jahren unverändert blieb.
Die Statistik zeigt ebenfalls, dass sich die Vorlieben bezüglich der Form der Eheschließung im Laufe der Zeit verändert haben. Die kirchliche Trauung, die zu Beginn des Jahrhunderts noch für die Mehrheit der Heiratswilligen sehr wichtig war, hat von Jahr zu Jahr an Bedeutung verloren und macht inzwischen weniger als ein Viertel der gesamten Eheschließungen aus (ca. 23%).
Von Januar an bis zum Sommer jeden Jahres verzeichnen die Statistiken eine beständige Aufwärtskurve an Eheschließungen, wobei die beliebtesten Monate zum Heiraten bei Brautpaaren auf den kanarischen Inseln der Juli und der September sind, da in diesen Monaten gutes Wetter garantiert ist. Im Jahr 2013 heirateten im Juli 709 Paare und im September 743 Paare. Im August heirateten nur 517 Paare. Der Monat Januar dagegen verzeichnete mit 215 die geringste Zahl der Eheschließungen. (EL DÍA)

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Erstellt am: 29.01.2015 10:29 Uhr

TITSA kündigt Streik an

Die Gewerkschaft UGT (Union General de Trabajadores de España – übersetzt: Allgemeiner Arbeitnehmerverband Spaniens) hat für die Karnevalstage einen Streik im öffentlichen Nahverkehr auf ganz Teneriffa angekündigt. Juan Carlos Linares, Pressesprecher des Streikkomitees, gab gegenüber La Opinión de Tenerife an, der Streik werde vorübergehend und intermittierend sein.

Konkret wird das gesamte TITSA-Personal zu den folgenden Zeiten streiken:
Freitag, den 13. Februar 2015 ab Mitternacht bis um 7:00 Uhr des nächsten Morgens
Samstag, den 14. Februar 2015 ab Mitternacht bis um 7:00 Uhr des nächsten Morgens
Montag, den 16. Februar 2015 ab Mitternacht bis um 7:00 Uhr des nächsten Morgens
Freitag, den 20. Februar 2015 ab Mitternacht bis um 7:00 Uhr des nächsten Morgens
Samstag, den 21. Februar 2015 ab Mitternacht bis um 7:00 Uhr des nächsten Morgens

Als Grund für den Streik gab die UGT an, dass sämtliche Verhandlungen mit der TITSA bislang gescheitert seien, bessere Arbeitsbedingungen für die Angestellten zu schaffen. Die allgemeine wirtschaftliche Krise werde auf dem Rücken der Mitarbeiter ausgetragen, indem man die Löhne senke, die Rechte der Mitarbeiter minimiere und die Servicequalität verschlechtere, so Linares. Der Druck auf die Firmenleitung solle nun die Verbesserung der Arbeitsbedingungen forcieren.(La Opinión de Tenerife)

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Erstellt am: 27.01.2015 19:06 Uhr

Zündfunke, 27.01.15

Diakon Bertram Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Haben Sie schon gemerkt, liebe Hörerin und lieber Hörer, dass Ihre Frau oder Ihr Mann ein Geheimnis hat? Nein? Ihr alter Kumpel und Ihre beste Freundin übrigens auch – vermute ich mal. Nein – nicht, das was Sie jetzt denken. Es geht nicht um Sex, das wäre ja auch kein Geheimnis mehr. Über Sex und das Ausleben der Sexualität – von Liebe kann da doch nur in den seltensten Fällen nur gesprochen werden – wird doch ständig geredet. Ob nun in Talkshows oder im Internet. Es geht auch nicht um Geld – obwohl man statistisch gesehen über Geld weniger redet als über Sex – man höre und staune!
Nein, das eigentliche Geheimnis oder unser größtes Geheimnis überhaupt, das ist der Glaube – oder wissen Sie etwa, was Ihre Frau oder Ihr Freund glaubt? Damit meine ich jetzt nicht, ob er oder sie in die Kirche geht. Das sieht man ja oder auch nicht. Und ob jemand Kirchensteuern zahlt, auch das ist kein Geheimnis – im Gegenteil, das ist das Erste, worüber viele mit ihrem Steuerberater reden. Überhaupt: Wenn’s um die Kirche geht, dann haben alle eine Meinung und vielleicht auch einen Witz auf Lager. Aber was der oder die wirklich glaubt, das weiß man deswegen noch lange nicht. Oder haben Sie z.B. mit dem Menschen, den Sie lieben, schon mal über Gott geredet? Und was vielleicht von Jesus zu halten ist? Und wie es nach dem Tod weitergeht?
Eigentlich komisch – oder? Da schläft man mit jemand im selben Bett, kennt fast jeden Leberfleck auf ihrer oder seiner Haut – aber wie es drinnen aussieht, wie es um den Glauben bestellt ist und die Seele sich anfühlt: Das ist auf einmal ein großes Geheimnis. Da reden viele nie oder kaum darüber.
Wenn man’s genau nimmt, ist’s aber auch kein Wunder, dass wir beim Glauben so verschwiegen sind. Denn über die wirklich wichtigen Dinge im Leben redet man eben nicht immer und überall und auch nicht mit jedem und jeder. Das behält man lieber für sich im eigenen Herzen und auf der Seele. Der Glaube ist ein ganz persönliches und kostbares Geheimnis. Und das kann ruhig auch so bleiben – muss es aber nicht. Denn wenn Sie den Menschen, den Sie lieben, dem Sie sich mit Haut und Haar und vielleicht ein ganzes Leben anvertrauen, wenn Sie den Menschen wirklich und tief kennen lernen möchten, dann fragen Sie mal – natürlich nur bei der passenden Gelegenheit – was sie oder er wirklich glaubt. Denn dann, dann könnte der Glaube ihr gemeinsames Geheimnis werden.

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Erstellt am: 27.01.2015 19:03 Uhr

Zündfunke, 26.01.15

Diakon Bertram Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Einen wunderschönen Wochenanfang wünsch ich Ihnen, liebe Hörerinnern und Hörer!
Was ist für Sie das Glück? Die Antwort fällt mir gar nicht so leicht, denn Glück kann sich ganz verschieden äußern. Zum Beispiel einen Sonnenuntergang im Urlaub entspannt bewundern; ein schönes Essen mit Freunden genießen. Aber auch: nach vielem Mühen ein Problem lösen. Oder Freude an einer Arbeit, die mir von der Hand geht. In solchen Fällen fühle ich mich manchmal wirklich glücklich.
Noch schwerer fällt mir eine Antwort auf die Frage: Was kann ich zu meinem Glück beitragen? Wie werde ich glücklich? Dem alten Sprichwort traue ich nicht: „Jeder ist seines Glückes Schmied.“ Ich glaube nicht, dass ich mir mein Glück zusammenbasteln kann. Und wenn ich mich noch so mühe. Für manche Menschen, die es in ihrem Leben schwer haben, kann dieses Sprichwort sogar schädlich sein. Sie meinen dann womöglich, sie sind selber schuld, dass sie kein Glück haben.
Wenn ich glücklich bin, fallen immer mehrere Momente zusammen. Es gelingt etwas oder es wird mir etwas geschenkt. Ich muss es überhaupt wahrnehmen oder jemand anderes muss mir dafür die Augen öffnen. Manchmal überrascht mich das Glück. Ich war gar nicht darauf vorbereitet. Ich kann es aber auch nicht festhalten.
Was ich ziemlich sicher weiß, wenn ich das Glück ausdrücklich suche, verfehle ich es am ehesten. Das Glück ist ein Nebenprodukt meines Lebens. Es kann sich einstellen, wenn ich mich um einen anderen Menschen bemühe und mithelfe, dass sich dadurch seine Lage verbessert oder erträglicher wird. Das macht mich manchmal richtig glücklich.
Ich versuche immer neu, das Leben als ein Geschenk Gottes zu betrachten. Ich danke Gott, wenn mir etwas geschenkt wird oder etwas gelingt. Wenn ich das Leben als ein Geschenk Gottes annehme, danke ich auch für Kleinigkeiten, für ein Stück Brot, einen Schluck Wein, einen freundlichen Blick, eine liebende Hand. So kann ich das Glück spüren.
Mein Glück kann ich nicht machen, aber danken kann ich für das viele Schöne im Leben.
Das Glück lässt sich nicht zwingen, schon gar nicht, wenn sich mein Leben nur um mich, meine Sorgen und Wünsche dreht. Aber manchmal stellt es sich gerade dann ein, wenn ich anderen ihr Glück einfach gönne. Wenn ich mich mitfreue.
So ist für mich das Glück. Und wie sehen Sie das?

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Erstellt am: 27.01.2015 18:59 Uhr

Zündfunke, 25.01.15

Gemeindereferentin Andrea Bolz, Deutschsprachige Katholische Gemeinde Puerto de la Cruz
Liebe Schwestern und Brüder!
Wir alle wissen, wie wichtig Wurzeln sind. Über-lebens-wichtig. Das zeigt die Pflanzenwelt. Je tiefer die Wurzeln reichen, desto leichter überleben Pflanzen einen regenarmen, heißen Sommer. Umso schwerer können Stürme Bäume ausreißen. Und noch etwas zeigt dieses Bild: Je tiefer die Wurzeln reichen, desto schwieriger wird das Umtopfen.
Uns Menschen dagegen würde ich eher als Flachwurzler bezeichnen, die sich widerstandslos in eine Umtopfgesellschaft verwandelt haben. Heute dies und morgen das.
Und das gilt auch für die Religion:
Wir stehen ständig in der Gefahr, unsere Wurzeln zu vergessen, wir gehen zu unvorsichtig beim Umpflanzen unserer christlichen Werte mit unseren Wurzeln um und vergessen, wie zerbrechlich und feingliedrig sie sind.
Die ehemalige evangelische Landesbischöfin Margot Käßmann sagte einmal bei einem Evangelischen Kirchentag: „Nur wer Wurzeln hat, ist stark genug, den Herausforderungen von Gegenwart und Zukunft zu begegnen, ist frei, Träume zu haben – Flügel der Freiheit sozusagen. Ich bin überzeugt davon, unser christlicher Glaube bietet uns solche Wurzeln und von ihnen her kann sich unser Leben beflügeln“.
Um aber Wurzeln in Flügel der Freiheit umzuwandeln, brauchen wir starke und standfeste Wurzeln; die sind zwar noch da – aber immer schwerer zu finden, gerade in Glaubensfragen und in Fragen der Werte und Normen in unserer Gesellschaft.
Alles hat sich an die Oberfläche gedrückt, wird dadurch anfällig und schwach.
Unsere tiefen Wurzeln aber liegen in der Tradition des jüdisch-christlichen Glaubens und diese Wurzeln sind stark. Die können auch heute noch tragen. Die stärkste und tiefste Wurzel dabei ist die Würde des Menschen, die einmalig und unverwechselbar ist.
Es darf durchaus hinterfragt werden, warum wir Menschen die Wurzeln der Pflanzen so behutsam anfassen, die Wurzeln der Menschen – also unsere eigenen – aber verdorren lassen?
Ich will nun nicht in die Klagelieder der heutigen Zeit einstimmen; nur darüber nachdenken, an was es wohl liegen könnte, dass unsere Wurzeln, die ich immer noch als ausreichend stark empfinde, von uns selber so schlecht behandelt werden? Wollen, können wir unsere Wurzeln nicht mehr akzeptieren? Aber nur wenn ich zu meinen Wurzeln ja sagen kann, nur dann können sie sich auch so stark entwickeln, dass sie mir die Freiheit geben, meine Träume leben zu können.

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Erstellt am: 26.01.2015 19:45 Uhr

Zündfunke, 24.01.15

Gemeindereferentin Andrea Bolz, Deutschsprachige Katholische Gemeinde Puerto de la Cruz
Liebe Schwestern und Brüder!
Es war vor 2000 Jahren. Man sprach von den „Anhängern des neuen Weges“ und davon, dass „der neue Weg für ziemlichen Aufruhr“ sorgte. (Apostelgeschichte 9,2; 19,23) – Gemeint waren die ersten Christen, die junge Kirche. In Jesus erkannten sie den „Mittler des neuen Bundes“. (Hebräer 9,15) Sich selbst sahen sie als „Dienerinnen und Diener des neuen Bundes“. (2 Korinther 3,6)
Aber was war das Neue – das total andere? Jesus lehrte eine neue eine andere Beziehung zu Gott. Eine vertrauensvolle, liebevolle Beziehung, keine angstvolle oder unterwürfige. Jesus lehrte die Gleichstellung von Mann und Frau. Er lehrte die Sorge für die Armen und Kranken, die Waisen und Witwen. Das waren seine Schlagworte für seine Revolution, die dann für Aufruhr sorgte.
Was ist daraus geworden?
Sind diese, seine Schlagworte noch immer die Schlagworte der Jesus-Bewegung – sprich unserer Kirche?
Eher nein, denn aus der dynamischen Bewegung der ersten Stunden ist eine alte, mitunter schwerfällige Institution geworden. Misstrauisch gegenüber Neuem. Starr und unbeweglich, weil das Bewährte sich nicht verändern soll. Verbissen und ohne Schwung wird die Frohe Botschaft Jesus verkündet.
Was bleibt?
Ein Häuflein Weniger, die in die gute alte Zeit zurückblicken und nicht merken, dass es diese gute alte Zeit gar nie gab!
Was also ist zu tun?
Sich immer wieder ein Beispiel an Jesus nehmen, der das Alte nicht verdrängen, sondern mit einem neuen Geist füllen wollte und der sich so durchaus in der Tradition des Alten Bundes bewegte, denn schon bei Ezechiel heißt es: „Mit einem neuen Herzen und einem neuen Geist werden sie auf neue Gedanken kommen und Gottes neue Lieder singen“.
Und neu heißt in diesem Zusammenhang nichts anders als: Es ist anders als früher. So gesehen bewegen wir uns jeden Tag auf neuen Wegen, warum sollte unser ganz persönlicher Glaube dann da nicht mitgehen und einfach stehen bleiben, wenn es doch schon in der Offenbarung heißt: „Seht, ich mache alles neu“!
„Ich mache alles neu, jeden Tag und für jeden Menschen“!

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Erstellt am: 26.01.2015 19:43 Uhr