Er wollte damit seinem grossen Vorbild Louis Armstrong nacheifern. Doch eine Lungentuberkulose machte seinem Traum ein Ende, und er sattelte mit sechs Jahren auf das Klavier um.
Bereits mit 14 gewann er einen Amateur-Wettbewerb von CBC, worauf er im Radio eine eigene Sendung namens «Fifteen Minutes Piano Rambling» bekam, wie seiner Website zu entnehmen ist. Mit 17 wurde er Berufsmusiker. Als einziger Afroamerikaner spielte er in einem Tanzorchester in Montreal – und musste immer wieder rassistische Beleidigungen aus dem Publikum und von Kollegen hin nehmen. Durchbruch in den 50ern
1947 leitete er erstmals ein eigenes Trio. Der internationale Durchbruch kam zwei Jahre später, als der amerikanische Konzertmanager Norman Granz ihn für die Konzertreihe «Jazz at the Philharmonic» in die Carnegie Hall nach New York einlud. In den 50er Jahren gründete Peterson zwei weitere Trios. Diese gehörten zu den erfolgreichsten der Jazz-Geschichte. Peterson begleitete auch zahlreiche andere Stars, darunter Armstrong, Ella Fitzgerald, Billie Holiday, Dizzy Gillespie, Count Basie, Nat King Cole und Duke Ellington.
In den 60er Jahren startete er zudem eine Solo-Karriere. Im Laufe seines Lebens nahm er fast 200Alben auf. Acht Mal wurde er mit Grammys ausgezeichnet, darunter 1997 für sein Lebenswerk. Mehr als ein Dutzend Universitäten verliehen ihm Ehrendoktor-Würden. 1993 wurde er als erster Jazzmusiker mit dem renommierten Glenn-Gould-Preis ausgezeichnet und 2000 erhielt er den UNESCO-Musikpreis.
Spielfreude und Fleiss
Musikkritiker bescheinigten Peterson während seiner über sechs Jahrzehnte dauernden Karriere eine überschäumende Spielfreude – auch wenn Peterson nach seinem Schlaganfall langsamere Töne anschlug und zuletzt nur noch mit einer Hand spielte. Hinzu kamen sein Improvisationstalent, Ideenschwung, Virtuosität und technische Perfektion. Peterson beherrschte alle Stile des «Mainstream»-Jazz und wechselte spielerisch zum Beispiel von Boogie-Woogie zu Stride oder Bebop.
Grundlage seines Erfolgs war auch seine eiserne Disziplin. Schon als Junge hatte Peterson acht Stunden am Tag geübt. Er kenne nur einen Musiker, der ohne Proben auskomme, pflegte er dem Nachwuchs mit auf den Weg zu geben. «Der heisst Gabriel und hat Flügel.»
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Erstellt am: 28.12.2007 02:05 Uhr