Der Überfischung der Gewässer rund um die kanarischen Inseln versucht man seit einigen Jahren durch die Fischzucht beizukommen, so dass vor den Küsten immer mehr der runden Fischzuchtbecken auftauchen. Doch leider scheint diese Lösung nicht so ideal zu sein, wie es zunächst den Anschein hatte. Wie eine Studie der Fakultät für Meereswissenschaften jetzt zeigt, gelangen durch die Fischzucht Stoffe wie Antibiotika, Phosphor und Nitrogene in das Ökosystem Meer. Hervorgerufen wird dies durch Futtermittel, die in der Fischzucht ebenso genutzt werden, wie beispielsweise bei der Zucht von Hühnern oder Schweinen.
Diese Stoffe wirken sich auf lange Sicht auf die Artenvielfalt aus, da Sie sich am Meeresboden absetzen und von dort aus in das Ökosystem gelangen. Und noch ein weiterer Nebeneffekt ist an den Zuchtkäfigen zu beobachten. Delfine und Fische suchen dort nach Nahrung, anstatt dies wie üblich im offenen Meer zu tun. Dort sind sie eine schnelle Beute für andere Meeresräuber, so dass sich bei mehreren Arten eine Veränderung des Verhaltens einstellt.
Die Bekanntmachung der Studie hatte sofort Konsequenzen, denn der Bürgermeister von Santiago del Teide lehnte auf dieser Basis die Errichtung neuer Zuchtanlagen in der Bucht von Los Gigantes ab, die die Produktion an gezüchtetem Fisch vervierfacht hätte. Er sagte, dass er nichts gegen die Fischzucht habe, diese allerdings auf die bisher ausgewiesenen Gebiete beschränkt werden solle.
Ganz ohne Zweifel hätte eine Verschlechterung der Wasserqualität auch deutliche Auswirkungen auf den Tourismus. Auch sehen Urlauber in ihren Ferien lieber auf das freie Meer.
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Erstellt am: 23.06.2010 05:52 Uhr