Der Samen des Bockshornklees

Der Samen des Bockshornklees

Dieses Heilmittel sollte in der Pflanzen und Volksheilkunde viel mehr Beachtung finden, da es in seiner einmaligen und vielseitigen Wirkung von kaum einem Medikament ersetzt oder übertroffen werden kann. Die Samen des Bockshornklees werden in unterschiedlichen Zubereitungen verwendet und haben dementsprechend verschiedene Indikationen. Daraus ergibt sich eine Aufgliederung in Gruppen, je nach Zubereitung, Anwendung und Indikation.


A: Für die innerliche Anwendung wird der Bockshornkleesamen kalt angesetzt. Man nimmt gewöhnlich 1 gestrichenen Eßlöffel für 1 Tasse Wasser, setzt die benötigte Menge kalt an und läßt sie ziehen. Nach 6 Stunden wird das Gemisch zum Sieden gebracht. Man läßt das Wasser aber nur 1 mal kurz aufwallen und gießt den Tee sofort ab. Nach Abkühlung süßt man mit etwas Honig und trinkt schluckweise täglich 3 Tassen.
Dieser Tee hilft bei:
Verschleimung der Bronchien und Lungen, Appetitlosigkeit, Abmagerung, Schwäche, Tuberkulose der Lungen, der Knochen und des Gehirns,
Hinfälligkeit durch fortgeschrittene Zuckerkrankheit.
Der gleiche Tee in Verbindung mit warmen Breiauflagen wirkt heilunterstützend bei:
Haut- und bei Lupuserkrankungen.
Der selbe Tee kann auch als Gurgel und Mundwasser verwendet werden bei:
entzündlichen Prozessen der Mundschleimhäute, des Rachens und des Halses.

B.  Die gleiche Teezubereitung, jedoch mit 2 Eßlöffel Bockshornkleesamen, kommt zur Anwendung bei:
1.  Schweißfüßen (tägliche Fußbäder),
2.  Handschweiß (tägliche Handbäder),
3.  Mastdarmvorfall (morgens und abends Klistiere),
4.  Darmverstopfung in hartnäckiger Form (mehrfache Einläufe),
5.  Darmkrebs (täglich mindestens 3 Einläufe mit Tee B und als Getränk den unter A beschriebenen Tee).

C.  Ein Aufguß des Samens, und zwar pro Tasse 1 Teelöffel , mit kochendem Wasser überbrüht, hilft als äußerliche Anwendung bei:
1.  Haarschwund (tägliche Einreibungen der Kopfhaut oder Auflagen mit angefeuchtetem Mull).


D.  Von Pfarrer Sebastian Kneipp ist überliefert, daß er den Samen des Bockshornklees sehr lobte und oft anwandte, meist als Brei für Auflagen. Dazu wird fein geriebener, pulverisierter Samen mit wenig warmen Wasser angerührt, daß ein dickflüssiger Brei entsteht.
Die warmen Breiauflagen wirken:
1.  entzündungshemmend,
2.  heilend,
3.  erweichend und
4.  reinigend bei Wunden,
5.  bei Geschwüren und Geschwülsten,
6.  bei Drüsenschwellungen und verhärteten Knoten,
7.  bei Furunkeln und Fisteln,
8.  Bei Tumoren,
9.  bei Knocheneiterungen,
10.  bei offenen Beinen und Unterschenkelgeschwüren,
11.  verhindert bei Eiterungen Blutvergiftungen und
12.  die Bildung wilden Fleisches,
13.  lindert Neuralgien und Schmerzen,
14.  besonders Ischiasschmerzen, und helfen
15.  bei Milzerkrankungen (äußerlich: großflächige Auflagen über der Milzgegend mit warmem Brei auf Leinenlappen; innerlich Tee A .

E.  Der Bockshornkleesamen unterstützt oder bringt die Heilung bei:
Kochenerkrankung der Kinder,
Knochenhaut und Knochenmarksentzündungen,
Knochengeschwülsten,
Schwund der Knochensubstanz.
Dazu nimmt man pro Tasse 1 gehäuften Teelöffel des pulverisierten Samens und rührt ihn mit Wasser zu einem Getränk an. Diese Menge trinkt man täglich 3 mal.

G.  Ein Brei aus 2 Teelöffel Samenpulver, 1 Teelöffel Butter und 1 Teelöffel Honig hilft;
gegen Altersschwäche,
gegen chronische Magerkeit und
bei Krebskachexie.
Dieses Gemisch wird 1 mal am Vormittag, 1 mal am Nachmittag und 1 mal vor dem Schlafengehen genommen.

H.  Mischt man das feingeriebene Pulver mit Rosenöl, so erhält man eine vorzügliche Schönheitspackung gegen Hautunreinheiten. Zusätzlich wird die Haut verjüngt. Da der Tee auch blutreinigend wirkt, empfiehlt siech die gleichzeitige innere Anwendung.

I.  Zur allgemeinen Verjüngung macht man Vollbäder, die den ganzen Körper beleben, anregen und aufbauen. Dazu werden aus der Apotheke benötigt:
250g Samen (ganz),
250g pulverisierten Samen,
250g Senfmehl (gelber Senf).
Die Samenkörner übergießt man mit reichlich kaltem Wasser , läßt sie 4 bis 6 Stunden ziehen, kocht sie 5 Minuten lang auf und gießt ab. Das Pulver setzt man mit reichlich kaltem Wasser an und läßt es ebenfalls 4 bis 6 Stunden stehen. Danach seiht man es durch ein Tuch und mischt es mit dem anderen Absud. Das Senfmehl wird mit 2 Liter kaltem Wasser angesetzt, nach 4 bis 6 Stunden abgeseiht und mit dem anderen Sud in das Badewasser gegeben. Die Badedauer richtet sich nach der Verträglichkeit. Doch sollte man, vor allem bei den ersten Malen, nicht übertreiben, da eine kräftige Hautrötung, ein Hautbrennen oder jucken auftreten könnte. Sobald man ein starkes Kribbeln verspürt, sollte man 2 bis 3 Minuten später das Bad verlassen und erst bei genügender Angewöhnung länger im Wasser bleiben. Wer die nötige Zeit hat, bereitet dieses Bad 2 mal, später 3 mal in der Woche oder kombiniert es mit einem Kräuterschwitzbad; vor allem dann, wenn er noch einige Pfunde loswerden möchte. In diesem Fall wird das Verjüngungsbad montags und freitags gemacht und das Schwitzbad am Mittwoch. 
                                                                                                        

Infos unter:

Erstellt am: 21.01.2009 08:33 Uhr

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