Der Darm – Basis der Gesundheit Teil 8

Der Darm – Basis der Gesundheit 

Ernährungstherapie

Die meisten Krankheiten, mit denen wir uns heute auseinander­setzen müssen, wurzeln umwelt- und umfeldbedingt, in seelischen Problemen und Ernährungsfehlern. Das war nicht immer so. Seit die Fortschritte in Naturwissenschaft und Medizin dem Zeitalter der Seuchen ein Ende setzten, haben die Gewichte sich verschoben. Die Kunst der Chemie, allen Dingen ins Innere zu blicken, sie in ihre Bausteine zu zerlegen, hat sich, was Lebensmittel betrifft, als Bumerang erwiesen. Die Meinung nämlich, Eiweiß, Fett und Zucker, um es auf die kürzeste Formel zu bringen, seien die allein lebensnotwendigen Energielieferanten, und alles, was von Natur aus dazugegeben ist, sei unnützer Ballast, hat sich als folgenschwerer Irrtum herausgestellt. Das wissen wir zwar, seitdem um die Jahrhundertwende die Vitamine entdeckt und entschlüsselt wurden, aber die Propaganda für konzentrierte Nahrung, für „reine Energie“, hatte längst gegriffen. Seit nahezu hundert Jahren werden „Auszugsmehl“ und „Raffinade“ produziert. Industrieerzeugnisse, in denen keine Spur von alledem noch enthalten ist, was von Natur aus dazugehört. Es wird zwar versucht, den Fehler wiedergutzumachen. Getreidekeime und das Öl daraus sind „chemisch rein“ verfügbar, die zerstörten Vitamine ebenso. Aber wie steht es mit dem natürlichen Mischungsverhältnis? Zum gesunden Leben brauchen wir nur winzige Mengen dieser Stoffe, eben gerade soviel, wie in naturbelassener Nahrung enthalten ist. Der Wohlstand Mitteleuropas macht es möglich, gleichsam auf doppeltem Gleis zu fahren. Wir essen Brot vom Allerfeinsten, genießen Obst und Gemüse als teuerste Konserven und stürzen täglich, einmal zumindest, ein großes Glas Fruchtnektar oder Brauselimonade hinunter, die mehr an Vitaminen enthalten, – chemisch rein, versteht sich – als wir in einer ganzen Woche brauchen. Wenn   d a s   kein gesundes Leben ist! Wie bitte? Was der Darm davon hat? Dem kann es bei solcher „Schonkost“ kaum besser gehen. Grobes, schwarzes Brot und faseriges Gemüse bleibt ihm erspart. Was   w i r   essen, schont die zarten Innereien, drum erlauben wir uns auch, von allem, was besonders gut schmeckt, doppelte Portionen zu verzehren. Man gönnt sich ja sonst nichts… Bei dieser weit verbreiteten Einstellung ist es nicht verwunderlich, daß Störungen des Verdauungstraktes, wozu außer Magen und Darm, auch Leber, Galle und die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) gehören, heute zu den häufigsten Zivilisations­schäden zählen.Übergewicht, Stuhlverstopfung, Rheuma, Herz- und Kreislauf­störun­gen sowie die Zuckerkrankheit (Diabetes), haben ihren Ursprung in zum Teil jahrzehntelang begangenen Ernährungs­fehlern. Bei Naturvölkern, die aus Mangel an Gelegenheit, solche Fehler nicht begehen können, kommen diese Krank­heiten nicht vor. Wenn wir uns davon freihalten oder befreien wollen, bleibt nichts weiter übrig, als uns tagtäglich um natürliche Nahrung zu bemühen und konsequent alles zu meiden, wovon wir wissen, daß es der Gesundheit schadet. Auch wenn die Vertreter der Schulmedizin es im allgemeinen ablehnen, die Ernährung ihrer Patienten zu beeinflussen, aus­genommen bei Diabetes, Fettsucht und erhöhtem Cholesterin­spiegel, bleibt es mir ein Bedürfnis, dem Thema ERNÄHRUNG einen Ehrenplatz einzuräumen. Ich weiß nämlich aus Erfahrung, daß Erkrankungen aller Art bei fehlerhafter Ernährung wesent­lich schwieriger zu behandeln sind. Der Erfolg der Therapie hängt wesentlich von gesunder Ernährung ab, obwohl dauerhafte Heilung dadurch allein kaum zu erzielen ist. Die meistens notwendige Umstimmung des Körpers durch das naturheilkundliche „Mittel der Wahl“ erfolgt jedoch um so leichter, je gesünder der Patient sich ernährt.

Unser Zuckerproblem
Eigentlich, aus ernährungspolitischer Sicht, hätten wir diese mehr oder weniger feinkörnig gemahlenen oder zu Puder verriebenen Kristalle gar nicht nötig. In den zahlreichen Kohle­hydraten, die als Brotgetreide, Reis, Blattgemüse, Hülsenfrüchte und Obst, mehr als die Hälfte unserer Nahrung ausmachen, sind allemal soviel Fruchtzucker (Fruktose) und Traubenzucker (Glukose) oder deren Vorstufen enthalten, wie wir zum Leben brauchen. Der chemisch reine Kristallzucker nimmt unter den Kohle­hydraten der heutigen Ernährung eine Sonderstellung ein. Das war nicht immer so. Noch vor wenigen Generationen gab es solchen Zucker überhaupt nicht. Unsere Ur-Ur-Großeltern süßten ihre Speisen entweder mit Bienenhonig oder mit dem Saft ausgepreßter Früchte. Der seit dem Spätmittelalter hin und wieder aus Übersee einge­führte Rohrzucker blieb bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts ein teurer Luxusartikel, der in Apotheken grammweise verkauft, selbst von Wohlhabenden nur selten und zu außergewöhn­lichen Gelegenheiten erworben wurde. Die erste deutsche Fabrik zur Gewinnung von Rübenzucker entstand erst 54 Jahre nach der Entdeckung des Zuckergehalts von Runkelrüben durch eine Initiative König Friedrich Wilhelms III. im Jahre 1801 auf Gut Cunern in Niederschlesien. Seitdem gab es Zucker in bescheidenen Mengen. Während unsere Vorfahren um 1815 jährlich 6,7 Kilogramm davon verzehrten, (= 18,3 Gramm pro Tag), betrug der Zucker­verbrauch Westeuropas, dank des verführerischen Gaumen­kitzels, im Jahre 1993 pro Kopf der Bevölkerung im Durchschnitt das Achtfache, nämlich 54 Kilogramm, was einer Tagesdosis von 148 Gramm mit 606,8 kcal entspricht. Die Tendenz ist steigend. Sie beträgt jährlich etwa 3,5 Prozent, bei einem Bevölkerungszuwachs von nur 2,5 Prozent im gleichen Zeitraum. Angesichts dieser Zahlen ist die Überlegung geboten, wohin das führt. Chemisch reiner Zucker, aus dem Zellverband seiner Herkunftspflanze herausgelöst, hat außer dem Brennwert von 4,1 kcal pro Gramm, keinerlei Nährwert. Man spricht von „leeren“ Kalorien, die der Körper in solchen Mengen nicht verbrauchen kann. Hierbei ist zu bedenken, daß es sich bei diesen Zahlen nicht nur um den „sichtbaren“ Zucker handelt, den wir beim Süßen von Speisen und Getränken, beim Naschen von Süßwaren, Bon­bons, Schokolade, Pralinen und dergleichen – zumeist außer­halb der üblichen Mahlzeiten – zu uns nehmen. Hinzu kommen unsichtbare Zuckerquanten, in Backwaren verarbeitete Stärke, die der Organismus in Zucker umwandelt, Kohlehydratanteile in Gemüsen, Salaten, Obst und zuckerhaltigen Getränken, sowie unkontrollierbar versteckte Zucker, die in fast allen Konserven als Geschmacks­korrigenzien enthalten sind. Die Überfütterung mit chemisch reinem Zucker verursacht ernst­hafte Stoffwechselstörungen. Vor allem der innersekretorische Teil der Bauchspeicheldrüse, die Langerhans’schen Inseln, sind davon betroffen. Sie liefern nämlich das zur Zuckerverwertung unverzichtbare Insulin ins Blut. Während im gesunden Organis­mus und bei normaler Ernährung ausreichende Mengen dieses Hormons zur Verfügung stehen, sind für den unnatürlich konzen­trierten (denaturierten) Zucker bedeutend größere und wohl auch qualitativ besser angepaßte Dosierungen erforderlich.
Sehen Sie das Mißverhältnis zwischen Anspruch und Wirklichkeit? Der menschliche Organismus ist fürs Verwerten von konzen­triertem Zucker nicht eingerichtet. Sein Konsum bewirkt, je nach Erbanlage und Allgemeinbefinden, früher oder später abweichende Zusammensetzungen des Blutes, Über- oder Unter­zuckerung, die Symptome der beunruhigend rasch um sich grei­fenden Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), mit all ihren Folgen, Stoffwechselerkrankungen, wie Rheuma oder Gicht, und andere Symptome, die wir heute noch gar nicht abschätzen können. Parallel zu diesen Symptomen gerät auch der Vitaminhaushalt ins Defizit. Der Körper benötigt für die Verwertung von Kohle­hydraten beträchtliche Mengen an Vitamin B. Da jedoch der denaturierte Zucker im Gegensatz zu anderen, naturbelassenen Kohlehydraten, keinerlei Vitamine enthält, ist der Organismus gezwungen, seine Vitamin-B-Reserven anzugreifen, die nun nicht mehr für anderweitigen Bedarf verfügbar sind. Als lästige Begleiterscheinung dieser Ernährungsstörungen stellt sich häufig zwischen den Mahlzeiten ein unwiderstehliches Hungergefühl ein. Wer dem mit einer Nascherei abzuhelfen sucht, beispielsweise mit einem Stück Schokolade, setzt einen Teufelskreis in Gang, dem kaum zu entrinnen ist. Süßigkeiten sind nämlich absolut nicht geeignet, unzeitigen Hunger zu stillen, weil sie binnen weniger Minuten den Insulinspiegel des Blutes drastisch erhöhen, was neuen Hunger hervorruft. Mit diesem Phänomen konform verläuft eine andere, nicht minder fatale Reaktion. Wer angefangen hat, sein Hunger­gefühl mit Schokolade zu vertreiben, kann der Verlockung, dabei zu bleiben, kaum noch widerstehen. Dasselbe gilt für alle Süßigkeiten, die Kakao enthalten. Man kann zwar nicht sagen, Schokolade mache in dem üblen Sinne süchtig, wie Alkohol oder die anderen modischen Gifte unserer Zeit, aber Tatsache ist, daß der mitverarbeitete Zucker das Aroma der Kakaobohne in ähnlicher Weise aktiviert, wie wir es von Früchten kennen, die erst mit Zucker zubereitet, ihr volles Aroma entfalten und damit jene an Abhängigkeit erinnernden Anreize zum Verzehr erwecken, denen schwer zu widerstehen ist.

Ob künstliche Süßstoffe gesundheitlich unbedenklich sind?
Das „Sündenregister“ des denaturierten Zuckers ist lang. Es wurde gründlicher erforscht als manches andere, weil die Zuckerkrankheit (Diabetes), von der ein beachtlicher Teil der Menschheit geplagt ist, dazu zwang. Das Leiden ist zwar bisher nicht heilbar, aber bei Verzicht auf Zucker kann man damit leben und alt werden, wenn die gebotene Diät konsequent eingehalten und die überaus wirksamen Medikamente sorg­fältig angewandt werden. Unabhängig davon kann man den Zuckerkonsum in gesunden Tagen einschränken und dem Diabetes wirksam vorbeugen, indem man alle Erzeugnisse meidet, die unnötigerweise mit Zucker gesüßt sind. Für gewisse Konserven, zum Beispiel Gewürzgurken, die nur gesüßt werden, um den Wohl­geschmack der Beize abzurunden, besteht die Empfehlung, künstliche Süßstoffe zu verwenden, die weder Kalorien noch Nährwerte haben, aber ihren Zweck vollkommen erfüllen. Die moderne Lebensmittelindustrie hat sich diesen Empfeh­lungen weitgehend angepaßt. Salate und Soßen, Kräuter- und Gewürz­mayonnaise, Sauce Remoulade und ähnliche Erzeug­nisse, werden durchweg schon mit künstlichen Süßstoffen angeboten. Ähnlich verhält es sich in der Getränkeindustrie. Fruchtsaft­getränke sind längst in einer Diät-Version, meist mit dem Zusatz „light“, auf dem Markt und erfreuen sich lebhaften Zuspruchs. Daß es sich hierbei nicht etwa um Wunschdenken handelt, beweist eine kürzlich in der Zeitschrift FORTUNE erschienen Reportage, anläßlich der Ersteinführung von Coca-Cola in Polen. Die Ministerpräsidentin fragte den eigens aus Amerika angereisten Konzernchef: „… and when are we going to get Diet-Cola?“ womit die zuckerfreie Variante des Getränks gemeint war. – Muß ich noch sagen, wie die zufriedenstellende Antwort lautete? „Sobald Ihre Regierung die Einfuhrerlaubnis erteilt!“ – Eine Formalität, die binnen weniger Tage erfüllt war. Die Titelfrage dieses Abschnitts kann mit „JEIN“ beantwortet werden. Unter dem Sammelbegriff „Süßstoffe“ ist eine Reihe chemischer Verbindungen zusammengefaßt, die intensiv süß schmecken, aber weder Kalorien enthalten noch Nährwert besitzen. In Deutschland werden gegenwärtig nur drei davon, nämlich Saccharin, Cyclamat und Aspartam in größerem Umfang zum Süßen von Lebensmitteln verwendet. Jede dieser Verbindungen hat hinsichtlich ihrer gesundheitlichen Unbe­denklichkeit äußerst kritische Zulassungs­verfahren bestanden. Ihre Anwendung wird durch eine Verordnung vom 22.12.1981 geregelt, deren Wortlaut am 13.6.1990 neu gefaßt worden ist. Unter anderem kann man die Intensität des süßen Geschmacks dieser Substanzen anhand einer Werteskala ermitteln, auf der die Süße des Zuckers mit dem Wert 1 figuriert. Saccharin hat die 550-fache, sein leicht lösliches Natriumsalz die 450-fache Süßkraft des Zuckers. Cyclamat ist mit dem Wert 30 bedeutend niedriger eingestuft, wogegen Aspartam das 200-fache der Süßkraft des Zuckers erreicht. Neben den künstlichen Süßstoffen, die weder Kalorien noch Nährwert haben, sind für Diabetiker die sogenannten Zucker­austauschstoffe FRUCTOSE, MANIT, SORBIT und XYLIT in Gebrauch. Es handelt sich dabei um künstlich nachgebaute pflanzliche Zuckerarten, die auf Grund ihrer vom Industrie­zucker abweichenden Zusammensetzung, den Organismus des Diabetikers weniger belasten. Er muß sie aber wegen ihres Nährwerts und Kaloriengehalts im Diätplan berücksichtigen.  Zudem ist bei diesen Austauschstoffen Vorsicht geboten, weil sie leicht abführend wirken. Dies trifft besonders bei Patienten mit Blähungen zu, für die es ratsam ist, Süßstoffe zu meiden.
Die Weltgesundheitsorganisation (World – Health – Organi­zation = WHO) hat für den täglichen Verbrauch von künstlichen Süßstoffen obere Grenzwerte (Acceptable Daily Intakes = ADI) im Verhältnis zum Körpergewicht festgelegt. Sie betragen für Saccharin 2,5, für Cyclamat 11 und für Aspartam 40 Milligramm pro Tag und Kilo Körpergewicht. Am Beispiel einer Limonade, bei der pro Liter 100 Gramm Zucker durch das 200-fach süßere Aspartam ersetzt sind, läßt sich leicht errechnen, daß pro Liter 0,5 Gramm dieses Süßstoffs dafür nötig waren. Wenn also eine 70 Kilo schwere Person 70 x 40 Milligramm (= 2,8 Gramm) des Süßstoffs aufnehmen kann, ohne dadurch gesund­heitlichen Schaden davonzutragen, würde sie bei täglichem Trinken von 5 Litern dieser Limonade erst 5 x 0,5 = 2,5 Gramm des Süßstoffs geschluckt haben und damit unterhalb des Limits von 2,8 Gramm geblieben sein. Aber wer trinkt 5 Liter Limonade am Tag? Vom Standpunkt der Naturheilkunde muß ich allerdings vor dem einen wie dem anderen warnen. Der denaturierte Industriezucker ist grundsätzlich abzulehnen; allein schon weil er zu Übergewicht nebst den ausgiebig erörterten Begleit­erscheinungen und in unzähligen Fällen in die Zuckerkrankheit führt, die nicht geheilt werden kann. Für alle, die auf süßen Gaumenkitzel nicht verzichten möchten, sind die künstlichen Süßstoffe vermutlich das kleinere Übel. In regelmäßigen Abstän­den hört man Kassandrarufe, die sich gegen künstliche Süß­stoffe richten. Meist wird, weil es modern ist, mit faden­scheinigen Behauptungen über Krebsver­dächtigkeit orakelt, die keineswegs bewiesen ist. Weltweite Interessen einer milliarden­schweren Industrie stehen hinter solchen Hiobsbotschaften, die als Propagandafinten keinen Glauben verdienen.
Botanik und Pharmazeutik sind unentwegt bemüht, im Pflanzen­reichtum der Tropen noch Gewächse aufzuspüren, deren Säfte süß schmeckende Verbindungen enthalten. Einige, die den Zucker auf der Werteskala mit märchenhaft hoher Süßkraft von 2000 und 3000 überflügeln, womit sie bisherige Süßstoffe um ein Vielfaches übertreffen, sind schon gefunden, aber ehe sie für Lebensmittel zugelassen werden, können dank ausgiebiger Tests, die Neulinge zu bestehen haben, noch Jahre vergehen. Immerhin sieht die homöopathisch orientierte Naturheilkunde diesen Zeiten hoffnungs­froh entgegen. Bei Substanzen mit dem Mehrtausendfachen der Süßkraft des Zuckers käme man mit homöopathischen Ver­dünnungen aus, die ungeachtet etwaigen Giftgehalts ebenso unbedenklich angewandt werden könnten, wie die Säfte des Fingerhuts (Digitalis) oder der Tollkirsche (Belladonna) auf einer anderen Ebene. Obgleich das Problem des Übergewichts, der übersteigerte Zuckerkonsum und die Verwendung künstlicher Süßstoffe auf dem Gebiet der Ernährungsfragen nur zeitbedingte Rand­erscheinungen darstellen, die als Spätfolgen zweier Weltkriege die Gesundheit vieler Generationen wesentlich beeinflussen, schien es mir vertretbar, sie hier mit abzuhandeln. Da der chemisch reine Haushaltzucker als sogenannter „leerer“ Kalorien­träger, nur Brennstoff ohne jeglichen Nährwert liefert, wird oft gefragt, wie man sich seine Verbrennung denn vorzustellen habe. Was im Körpergeschehen „Verbrennen“ genannt wird, ist ein Oxydationsprozeß. Der Sauerstoff, den wir einatmen, tritt aus den Lungenbläschen ins Blut über, verbindet sich dort mit den Kohlenstoffatomen des Zuckers und oxydiert sie zu Kohlensäure, die wir ausatmen. Dabei entsteht unsere Körperwärme und außerdem Bewegungsenergie, die als Muskelkraft bei nahezu allen Lebensvorgängen im Organismus benötigt wird. Der Energiestoffwechsel wird durch Zucker stark belastet. Deshalb empfehle ich Patienten, deren Darm nicht unter Pilz­befall leidet, Rohrzucker zu verwenden, der hauptsächlich aus Trauben- und Fruchtzucker besteht, die chemisch anders auf­gebaut, leichter verdaulich sind und folglich den Organismus weniger belasten. Jeder isolierte Zucker ist ein Vitamin B-„Räuber“, denn ohne Vitamin B1 (Thiamin) kann Zucker nicht verdaut werden. Die Gefahr des chemisch reinen Industiezuckers liegt hauptsächlich darin, daß er als „leerer“ Kalorienträger weder Vitamine noch Mineralstoffe enthält, aber fortwährend alle B-Vitamine, beson­ders B1 verbraucht. Häufiger Zuckergenuß stellt demnach einen erheblichen Eingriff ins Stoffwechselgeschehen dar. Durch isolierte Kohlehydrate, die auch im weißen „Auszugsmehl“ enthalten sind, werden zudem die im Körper vorhandenen Reserven an alkalischen Mineralien (Calcium, Magnesium) ausgebeutet, was sich vor allem auf den Säuren-Basen-Haushalt im Organismus nachteilig auswirkt. Es tritt nämlich Übersäuerung ein. Dadurch werden verschiedene Organ- und Stoffwechsel­funktionen blockiert, so daß lebenswichtige Auf- und Abbau­vorgänge nur unzulänglich ablaufen. In den nächsten Phasen entwickeln sich Krankheiten wie, Polyneurophatie und sensorische Ausfälle im Zusammenwirken der Großhirnrinde mit den Sinnen. Außer der erschreckend um sich greifenden Zuckerkrankheit bestehen eindeutig nachge­wiesene Beziehungen zu Herzmuskel­schwäche, Gicht, Arthritis und allen Beschwerden des rheuma­tischen Formenkreises. Last not least sei der höchst nachteilige Einfluß des Zuckers auf den schon im Kindesalter beginnenden Verfall der Zähne erwähnt.
Ist es nun richtig zu behaupten, Zucker mache das Leben süß? Ich empfehle zu lesen, was Dr. med. BRUKER dazu schreibt. Ein Zuviel an Zuckerkonsum führt zu: Müdigkeit, Leistungsschwäche, depressiven Stimmungen, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Neigung zum Schwitzen, „Ameisenlaufen“ in Armen und Beinen, Appetitlosigkeit, Verstopfung, Blähungen, Herzklopfen, Atemnot, Herz- und Kreislaufstörungen, Wassereinlagerungen (Ödemen) und vielem mehr.

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Erstellt am: 27.01.2009 11:35 Uhr

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