Der Darm – Basis der Gesundheit
Die wahre Eßkultur
Es geht hier nicht um Benimm-Regeln, wie sie einst der Freiherr Knigge für den Umgang mit (anderen) Menschen geschrieben hat. Die Regeln der „Wahren Eßkultur“ empfehlen, ausschließlich an uns selber zu denkenHast, Nervosität und Ungeduld unserer Zeit sollten Sie zumindest vom Eßtisch verbannen. Kauen Sie noch richtig oder schlingen Sie Ihr Essen so genußlos hinunter, wie Flocki, der Ihnen soeben beim Nachhausekommen ungestüm entgegensprang?.Wenn Sie die Untugend, beim Frühstück nebenher die Morgenzeitung zu lesen, wenigstens am Mittagstisch vergäßen und stattdessen die Köchin lobten, die Ihnen wieder mal etwas Köstliches gezaubert hat, würden Sie nicht allein das Aufleuchten in den Augen der Lebensgefährtin ernten, nein, auch der Magen wäre dankbar für die paar Spritzer Verdauungsspeichel aus dem „Reißwolf“ da oben, der sich endlich mal Zeit nimmt, das Aroma der Speise zu genießen, die sich nun leichter verdauen läßt.Verstehen wir uns? Kleine Bissen im Mund, langsam mit Wohlbehagen gekaut, mit dem Speichel des Feinschmeckers vermischt – d a s ist es, was ich Ihnen unter dem Stichwort „Wahre Eßkultur“ ans Herz legen möchte.Zuviel verlangt? Ich gestehe gern, richtiges Kauen wieder neu erlernt, gewissenhaft bis vierundfünfzig gezählt und dann erst verschluckt zu haben.Nach ein paar Tagen spürte ich, wie ganz anders ich satt wurde und wie leicht es mir fiel, rechtzeitig aufzuhören.
Tagesablauf während der Darmsanierung
1. Täglich morgens nüchtern: ¼ Liter lauwarmes Wasser oder Kräutertee, mit gestrichen vollem Teelöffel Bittersalz (nach Absprache)
2. Frühestens nach ½ Stunde: Frühstück mit Eßkultur, geruhsam, kleine Bissen!
3. Nach weiteren 4 ½ Stunden: Freude am Mittagessen!
54 x kauen, einspeicheln und ausschmecken!
4. Abends: Nur 1 – 2 Tassen Lindenblüten-, Zitronenmelisse-, Malven- oder Anserinentee. (Je nach Verordnung mit einem Teelöffel Honig und einem Apfel)
5. Tagesüber: Öfter trinken! Kräutertee, Wasser,
Mineralwasser (2 bis 3 Liter pro Tag)
6. Vor dem Mittagessen: ½ Stunde Entspannungspause oder Hinlegen mit Kräuterwickel
7. Morgens und abends: Trockenbürsten des ganzen Körpers, danach duschen, heiß und kalt oder abfrottieren und mit trockenem Tuch warmreiben
8. Abends: Kräuterwickel auf dem Bauch
9. Während der ganzen abends spätestens um 22 Uhr
Therapie: schlafengehen
10. Verbote: Beispielsweise bestimmte Medikamente (nach Absprache mit dem Therapeuten), schweinefetthaltige Kost, Wurstwaren, die Schweinefett enthalten, Bohnenkaffee,Industriezucker, Fernsehen
Je kultivierter und disziplinierter Sie essen, kauen und einspeicheln, um so schneller werden sie gesund!
Die Aufbaukost
Einen richtigen Nahrungsaufbau durchzuführen, ist wichtiger als das Fasten selbst. Begreiflich wird dies, wenn man bedenkt, daß ein Motor oder eine Maschine nach längerer Arbeitspause niemals mit voller Belastung neu gestartet werden kann. Ähnlich verhält es sich mit unserem Verdauungstrakt. Magen, Dünn- und Dickdarm, Bauchspeicheldrüse und Leber müssen sich erst wieder an normale Nahrungszufuhr gewöhnen.
Oder meinen Sie, es ginge auch anders? Um die Wahrscheinlichkeit eines Magendurchbruchs oder Darmverschlusses zu erhöhen, benötigen Sie nach einer Fastenzeit lediglich Ölsardinen aus der Dose, eine im eigenen Fett gebratene Schweinshaxe und eiskaltes Mineralwasser mit möglichst viel Kohlensäure.An Verhaltensregeln wäre noch anzuraten, so wenig wie möglich die Zähne zu bewegen und alles so schnell wie möglich in den Magen zu befördern.Sollte Ihr Magen nicht spontan, entgegen der Schwerkraft, alles wieder zurückschießen, werden Sie um längere kolikartige Schmerzen oder Magenkrämpfe nicht herumkommen, und wenn Sie eine einigermaßen gute Konstitution haben, wachen Sie sogar im Krankenhaus wieder auf. Da Ihnen diese Aussicht sicher nicht gefällt, können Sie die letzten Absätze getrost vergessen und gönnen sich nach unserem Rat eine Schonzeit mit normaler Aufbaukost, die so lange währen sollte, wie das Fasten gedauert hat.
Beispiel:
2 Wochen Fastenkur – 2 Wochen Aufbau
Danach Übergang in die Darm-Schonkost-Stufe 1
Bei Weizenbrei oder Reisschleim wird die Apfel-Sauerkraut-Kur für drei Tage angeschlossen. Eine Woche sollte der Aufbau dauern, bevor man mit der nächsten Schonkost-Stufe beginnt. Nach dem Schweregrad der Erkrankung und der Erfahrung des Therapeuten, werden diese Schonkost-Kuren variiert eingesetzt. Wenn der Zustand des Patienten es erlaubt, sollte man folgende Faustregel beachten: Je schwerer der Krankheitsgrad, und der Zeitdruck unter dem der Patient zu stehen meint, um so intensiver muß die Nahrung reduziert werden. Dadurch wird der Umstimmungseffekt schneller und tiefgreifender bewirkt, der Heilungsprozeß schneller in Gang gesetzt.
Der normale Aufbau nach Weizenbrei oder Reisschleim sieht wie folgt aus:
1. Tag: Frühstück: Apfel
mittags und abends: Äpfel
2. + 3. Tag: wie am ersten Tag
4. Tag: Frühstück: Äpfel
mittags: Kartoffeln
abends: Kartoffelsuppe
5. Tag: Frühstück: Äpfel
mittags: Kartoffeln und Karotten (gekocht)
abends: Karottenbrei
6. Tag: Frühstück: Äpfel
mittages: Kartoffeln, Karotten und Brokkoli (gekocht)
abends: dasselbe wie mittags
7. Tag: Frühstück: Äpfel
mittags: Kartoffeln, Karotten, Brokkoli und Spinat
abends: dasselbe wie mittags
Danach Übergang zur ersten Schonkost-Stufe.
Milde Darm-Schonkost
Für die Zeit der Schonkost werden zum Übergang auf eine variantenreiche, gesunde und dauerhaft verträgliche Ernährung drei Stufen von möglichst gleichlanger Dauer empfohlen. Jeden Tag gibt es die üblichen drei Mahlzeiten, Frühstück, Mittag- und Abendessen. Dabei werden Menge und Qualität der Speisen von Stufe zu Stufe gesteigert, um das Verdauungssystem nach der Fastenpause allmählich wieder an normale Belastungen zu gewöhnen.
Erste Stufe
Für das Frühstück stehen zur Auswahl: Kräutertees, Magerquark, Joghurt, Gemüsesäfte oder -brühe, Hafer-, oder Reisschleim, Äpfel, Bananen, Zimt, Butaris, Vanilleschoten, Ahornsirup, frische Küchenkräuter, Weintrauben, Melone, Zum Mittagessen gibt es je nach der Jahreszeit, Gemüsesuppe „quer durch den Garten“, nach Art von Kartoffelsuppe, ohne Mehl zubereitet, (vorsichtig Gewürze einsetzen) oder/außerdem zartes, leicht verdauliches Gemüse, mit etwas Butter zubereitet, gekochtes Fischfilet. Zum Abendessen wird (nur beinahe) gefastet. Zwei oder drei Tassen Kräutertee, mit jeweils einem Teelöffel (nicht mehr) Ahornsirup gewürzt, stillen zuverlässig etwaige Hungergefühle, wenn das aromatische Getränk langsam, teelöffelweise genossen wird. Mag die Nahrung der ersten Schonkoststufe sich auch kärglich ausnehmen, im Vergleich mit dem eben erst beendeten Fasten bedeutet sie für das Verdauungssystem eine echte Belastung. Um das zu verstehen, muß man sich vor Augen halten, daß zum Beispiel die Speisen der Mittagsmahlzeit, mögen sie auch leicht verdaulich sein, eine Menge Substanzen enthalten, die für den Organismus, der sich eben erst von schädlichen Begleitstoffen früherer Nahrung befreit hat, praktisch einen neuen Anfang bedeuten, der durch Verzicht auf die feste Abendmahlzeit jedoch erleichtert wird.
Zweite Stufe
Zum Frühstück ist die Auswahl an Getränken noch dieselbe, aber statt des Magerquarks, ist nun eine Sorte mit höherem Fettgehalt, oder Rahmkäse (Gervais) erlaubt. Außerdem kann das Knäckebrot oder Sauerteigbrot mit Kalbs- oder Rinderschinken (nichts vom Schwein) oder einem weich gekochten Ei angereichert werden. Zum Mittagessen können die Suppengerichte mit einem eingequirlten Ei, etwas Butter verfeinert werden. Als Fleischspeisen kommen Putenschnitzel, Kalbsrücken, Hühnerbrust und Rind hinzu, die in Bratfolie fettlos zubereitet, eine schmackhafte Sauce aus dem eigenen Saft hergeben. Zum Abendessen sollte wieder mit ein paar Tassen gesüßtem Tee beinahe gefastet werden. Wenn aber noch Appetit auf feste Speisen besteht, kann man dem Organismus Knäckebrot mit wenig Butter und Quark oder Rahmkäse unbedenklich zumuten. Auch Joghurt oder ein Apfel paßt zum abendlichen Speiseplan.
Dritte Stufe
Alle Mahlzeiten dieser Stufe sind als Übergänge auf die künftige Reduktionskost anzusehen.
Zum Frühstück wird zu den Getränken außer Knäckebrot nun auch Weißbrot oder Vollkornbrot empfohlen. Müsli und verschiedene Käsesorten (zum Beispiel Camembert), kommen hinzu. Beim Obst bereichern Dörrpflaumen schon die beachtliche Vielfalt.
Zum Mittagessen bleiben die bisherigen Suppengerichte zwar weiterhin empfehlenswert, aber frische Salate kommen hinzu, und die für den „Hauptgang“ vorgesehenen Gemüse können jetzt mit Butter oder Speiseöl ( Olive, Maiskeim, Sonnenblume) zubereitet werden. An Fleischspeisen sind außer Kalb und Rind jetzt auch Lammfilet oder Wildbret aller Art, entweder als Gulasch oder leicht angebraten, wieder erlaubt.
Zum Abendessen wird nach dem reichlicher gewordenen Mittagsmahl auch weiterhin (und für die Zukunft) etwas Zurückhaltung empfohlen. Die paar Tassen Kräutertee, leicht gesüßt und löffelweise zugeführt, dürften meist genügen. Sollte jedoch Hungergefühl auftreten, sind Äpfel, Johurt oder zerdrückte Früchte auf Weißbrot mit wenig Butter unbedenklich.
Reduktionskost nach Abschluß der Sanierung
1. Essen Sie nur eine von Ihnen bisher besonders gut vertragene, leicht bekömmliche Kost in bescheidener Menge (Eßkultur!).
2. Meiden Sie fette Gerichte, alles Eingebrannte, Gebackene, Panierte, Schweinefleisch und -fett und deren Produkte (Würste!), tierische Fette (außer der sehr empfohlenen Butter!), Mayonnaisen.
3. Meiden Sie während der Therapie zuviel zellulosereiche Kost, Hülsenfrüchte, Kraut, Kohl, Rohkost, Obst, Fruchtsäfte, Kompotte.
4. Meiden Sie Fabrikzucker, Süßigkeiten, Schokolade und dergleichen.
5. Meiden Sie auf Therapiedauer Bohnenkaffee.
6. Bevorzugen Sie jetzt: gesäuerte Milchprodukte, Rahm, Quark (Topfen), leicht verdauliche Käsesorten, zarte, gedämpfte Gemüse, Gemüsesuppen, Pellkartoffeln, Karotten, Sellerie, Spinat, Fenchel, leicht verdauliche Getreidearten, Haferflocken, Maisgrieß, Hirse, Reis, altbackenes Gebäck, Hefeflocken, kalt gepreßte Pflanzenöle, Pflanzenmargarine (Reformhaus), Landbutter, Honig, Malzkaffee, heimische Gewürze, Meersalz
7. Vorwiegend Kräutertees, Gemüsesäfte, stille Wasser (Volvic), natürliches Mineralwasser, selten, mäßig Alkohol (Bier, Wein), keine Cola-Getränke oder Limonaden. Andere Obstsäfte mengenmäßig eingeschränkt.
8. Unkonservierte und natürliche, farbstofflose Produkte sollen bevorzugt werden.
9. Schieben Sie häufiger Rezepte der Reduktionskost ein.
Kurzgefaßter Therapieablauf
Beginn mit Fasten, Reisschleim, Weizenbrei oder Kartoffeln und Gemüse. Gleichzeitig: Entschlackung durch COLON-HYDRO-THERAPIE, danach Stuhluntersuchung. Je nach Befund Aufforsten der Symbionten. Bei Pilzbefall: Einstellung auf Anti-Pilz-Diät und Anti-Pilz-Therapie. Bei Unverträglichkeit auf andere Nahrungsmittel ausweichen. Dem Schweregrad der Erkrankung und der verfügbaren Zeit des Patienten entsprechend, Begleittherapien nach Wahl.
Infos unter:
Erstellt am: 27.01.2009 11:02 Uhr