Color-Therapie
Streng genommen, geht die wissenschaftliche Beschäftigung mit Farben auf Aristoteles zurück, der von 384 – 322 v. Chr. lebte. Ältere Angaben über Farben, die sich zum Beispiel fünfhundert Jahre früher im Alten Testament bei Propheten Isaias (I/18) befinden, haben zwar symbolische Bedeutung, aber keinen naturwissenschaftlichen Wert. Erst nachdem in der zweiten Hälte des 17. Jahrhunderts durch die Versuche Isaac Newtons der Nachweis gelang, daß Sonnenlicht in ein Spektrum bunter Farben zerlegt werden kann, begann in unserem Kulturkreis die systematische Forschung farbigen Lichts. Dem weiten Feld der Naturheilkunde hat die Farbenpsychologie bemerkenswerte Erkenntnisse vermittelt. Farben haben Einfluß aufs Gemüt. Sie können munter oder schläfrig machen, aufregen oder beruhigen. Fast jeder hegt bewußt oder unbewußt eine Vorliebe für bestimmte Farben und meidet andere, die ihm weniger zusagen. In Verbindung mit ausgeklügelten Tests kann darauf auf vorborgene Talente und Charaktereigenschaften geschlossen werden. Farben beeinflussen aber auch Gesundheit und Wohlbefinden. Insofern stützt der COLOR-THERAPIE ihre Anwendungen auf jahrhundertealtes Erfahrungswissen, das zu keiner Zeit und nirgendwo offiziell gelehrt worden ist. Die Heilkraft des Sonnenlichtes war schon in der Antike bekannt. Aber erst durch Newtons Entdeckung, daß im Spektrum des Sonnenlichts die Grundfarben nicht nur enthalten, sondern zudem mit unterschiedlichen Wellenlängen ausgestattet sind, gewannen überlieferte Rezepte, die sich aufs Verwenden einzelner Farben für Heilzwecke bezogen, neue Aktualität. Die moderne Color-Therapie arbeitet vorwiegend mit elektrischen Lampen, die durch austauschbare Filter farbiges Licht verbreiten. Auf Wärmestrahlung kommt es dabei nicht an. Allein die Farbe stellt den Heilfaktor dar. Blaues Licht beispielsweise hemmt entzündliche Vorgänge, und Rotlicht übt bei Erkältungen heilsame Wirkung aus. Alle Farbstufen des Spektrums sind auf therapeutische Wirksamkeit hin weitgehend erforscht, und im Zuge ihrer Anwendung kommen gelegentlich neue Erkenntnisse hinzu.
In der Regel geht der Behandlung mit farbigem Licht die Diagnose einer anderen Therapierichtung voraus, und Color-Therapie wird als begleitendes Heilverfahren eingesetzt. Besonders bei psychosomatischen Störungen, zum Beispiel Einschlafproblemen oder Wetterfühligkeit, denen kein organisches Leiden erkennbar zugrundeliegt, kann ein unausgeglichenes Farbendefizit im Organismus die Ursache von Beschwerden sein, denen mit Medikamenten nicht beizukommen ist. Das wird begreiflich, wenn man bedenkt, welch hohe Bedeutung den Farben, als Anteilen des Sonnenlichts, in der Pflanzen- und Tierwelt zukommt. Unser Dasein ist jedoch nicht minder darauf angewiesen, wenn auch das menschliche Farbempfinden sich vorwiegend in ästhetischer Richtung zum Augenschmaus entwickelt hat, während der biologische Wert des Farbenspektrums, weitgehend unerkannt, im Unterbewußtsein kümmert. Was Ernährung und Speisen betrifft, spielen die bunten Naturfarben der Lebensmittel eine nicht zu unterschätzende Rolle. Das frische Grün der Gemüse und Salate, Eidotter, goldgelbe Butter, dreifach bunte Paprikaschoten, rotbackige Äpfel, das Violett der Auberginen, bereiftblaue Pflaumen, Brombeeren und schwarze Johannisbeeren, reife Tomaten, überhaupt alles rotes und orangefarbenes Obst, verlockt mit seiner Buntheit zum Verzehr. Die Farben all dieser Früchte sind ebenso als Nahrung anzusehen, wie ihre Inhaltstoffe. Der Körper setzt sie in Energie um oder speichert „auf Abruf“, was er nicht sofort verbrauchen kann. Da der menschliche Organismus im Frühstadium seiner Entwicklung aus drei Keimblättern hervorgeht, von denen jedes für die Ausbildung eines Organsystems zuständig ist, ordnet die Colortherapie aus alter Erfahrung ihre drei Grundfarben Rot/Gelb/Blau je einem dieser Organsysteme schwerpunktmäßig zu. Da jedoch im Sonnenlicht auch die Mischfarben gegenwärtig sind und das menschliche Empfinden mit allen Farbtönen, außer dem optischen Wert, auch Wärme- und Kältegefühle verbindet, werden in der Color-Therapie, je nach Bedarf, auch die Mischfarben angewandt.
Das Verlangen des Körpers nach Farbe wird auf unterschiedliche Weise gestillt. Es kann auf optischem Wege über den Sehnerv befriedigt werden, aber der nervliche Reiz kann auch seelische Reaktionen auslösen, die auf komplizierten Wegen das Abwehrsystem aktivieren und damit die Widerstandskraft gegen Krankheitserreger erhöhen. Den wahrscheinlich wirksamsten Einfluß hat direkte Bestrahlung der Haut.
Auszug aus dem Buch „Der Darm – Basis der Gesundheit“ von J.B.V.
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Erstellt am: 23.01.2009 12:06 Uhr