Akupunktur
Diese fernöstliche Heilmethode ist schon vor fünfhundert Jahren, im chinesischen Altertum angewandt worden. Sie beruht auf Wahrnehmungen, die man zuweilen bei sich selber treffen kann. Man kratzt sich irgendwo und im gleichen Augenblick kommt von einer entfernten Körperstelle Antwort, ein schwacher Juckreiz, der schon wieder abklingt, kaum daß er zu spüren war.
Wie ist das zu erklären? Die chinesische Medizin lehrt aufgrund uralter Erfahrung, daß es an der Körperoberfläche einige hundert unsichtbare Reizpunkte gibt, die sowohl untereinander als auch mit inneren Organen in Verbindung stehen. Von diesen Punkten aus können krankhafte Vorgänge im Körper durch Einstich dünner Nadeln aus Edelmetall heilsam beeinflußt werden. Von geübter Hand sachkundig angewandt, ist das Verfahren völlig harmlos und ohne Nebenwirkungen. Einstiche sind kaum zu spüren. Die Nadeln, zum Teil aus purem Gold, bleiben unterschiedlich lange stecken, meist nur einige Minuten, und mitunter spürt der Patient schon nach der ersten Sitzung, daß seine Beschwerden abnehmen.
Chronische Leiden, zum Beispiel Asthma, Migräne, schmerzhafte Entzündungen im Verdauungstrakt, an Magenschleimhaut und Gallenblase, die bei manchen Patienten als aussichtslos galten, wurden mit dieser Behandlungsmethode geheilt und es gab selbst in Jahren keine Rückfälle. Man kann sogar das Schmerzempfinden mit Akupunkturnadeln ausschalten, so daß es möglich ist, einen Patienten, der aus irgendwelchen Gründen nicht in Narkose versetzt werden kann, bei vollem Bewußtsein völlig schmerzfrei chirurgisch zu behandeln. Mit Ohrakupunktur und Elektro-Akupunktur, die ohne Nadeln auskommt, sind die Behandlungsmöglichkeiten in den letzten Jahren erweitert worden, und an einigen Universitäten wird sowohl eifrig auf diesem Gebiet geforscht als auch Gelegenheit geboten, die praktische Anwendung dieser Verfahren kennenzulernen. Trotz alledem steht die westliche Medizin der Akupunktur immer noch mit gewissen Vorbehalten gegenüber, weil jene Reizpunkte und die Linien (Meridiane), an denen sie wie Perlen an Schnüren aufgereiht, den Körper überziehen, zwar unzweifelhaft vorhanden, aber weder sichtbar noch mit anderen in der exakten Wissenschaft üblichen Methoden nachweisbar sind. In dieser Hinsicht deutet sich allerdings ein Fortschritt an, seit der Nachweis erbracht ist, daß gewisse äußerlich nicht sichtbar veränderte Hautareale, die von dem britischen Neurologen Henry Head entdeckten und nach ihm benannten Headschen Zonen, zu Krankheitsvorgängen im Körperinnern Beziehung haben.
Trotz mannigfacher Bewährung der Akupunktur, sollte man sich allerdings hüten, sie als ein Allheilmittel anzusehen. Wie die meisten alternativen Therapierichtungen, stellt sie in vielen Fällen eine willkommene Ergänzung dar, zumal sie ohne weiteres mit anderen Heilverfahren kombiniert werden kann.
Auszug aus dem Buch „Der Darm – Basis der Gesundheit“ von J.B.V.
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Erstellt am: 23.01.2009 10:08 Uhr