Zündfunke, 05.08.13

Wenn wir darüber nachdenken, welche Gedanken uns tagsüber beschäftigen, entdecken wir, dass es häufig Gedanken sind, die um die Vergangenheit oder um die Zukunft kreisen.  Gedanken, die sich auf die Gegenwart beziehen, sind eher selten.
In der Bibel werden wir wiederholt gebeten, Vergangenes loszulassen, um uns auf die Gegenwart einzulassen.
Mit dem Bildwort vom  pflügenden Bauer weist uns Jesus im Lukasevangelium darauf hin: Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes!
Mit diesen Worten werden wir ermutigt, unser Augenmerk ganz auf die Gegenwart zu richten. Mit all unseren Sinnen möchten wir uns auf das Hier und Jetzt einlassen, um die uns  geschenkte Zeit zu nutzen.
Jesus veranschaulicht diese Einsicht mit dem pflügenden Bauer, der ganz bei der Arbeit sein muss. 
Ich denke, die Älteren unter uns haben noch in Erinnerung, wie früher gepflügt wurde, als es noch keine Traktoren gab. Der Pflüger musste nicht nur auf den Pflug achten, sondern zugleich auch die Pferde oder Kühe leiten. Wer da nicht bei der Sache war, war auch nicht fähig, den Ackerboden richtig umzupflügen. Wo aber der Boden unbearbeitet bleibt, da kann auch nichts wachsen. 
Mit diesem Bild werden wir daran erinnert, wie wichtig es ist, unser Augenmerk ganz auf die Gegenwart zu richten. Denn nur so – ganz im hier und jetzt – lernen wir, die uns gegebene Zeit sinnvoll zu nutzen.
Wer nur an frühere Zeiten denkt, wo er diese und jene Probleme noch nicht hatte, kann die Zeit, die ihm ja Gott noch gelassen hat, nicht fruchtbar nutzen. 
Und davor möchten wir bewahrt werden. Jeder neue Tag, den Gott uns schenkt, ist Leben, das gelebt und genutzt sein will. In einer östlichen Weisheitsgeschichte wird berichtet, dass zu einem Weisheitslehrer ein Schüler kam und diesen fragte, was ihn glücklich gemacht habe. Der Lehrer gab darauf die einfache Antwort: „Wenn ich liege, dann liege ich.
Wenn ich gehe, dann gehe ich. Wenn ich esse, dann esse ich.“
Gott gebe uns dazu heute und künftig Seinen Segen.
 
Pfarrer Helmut Müller, Evangelische Kirchengemeinde Teneriffa Nord
 

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Erstellt am: 16.08.2013 13:08 Uhr

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