Andrea Bolz
Deutschsprachige Katholische Gemeinde Puerto de la Cruz
Guten Morgen liebe Schwestern und Brüder!
Von Hans-Joachim Eckstein stammen folgende Gedanken, die ich mit ihnen heute Morgen etwas näher betrachten möchte:
„Unser schlechtes Gewissen kann uns davon abhalten, etwas Falsches zu tun und kann uns bewusstmachen, dass wir etwas Richtiges unterlassen haben. Als Antrieb für unser positives Verhalten ist es allerdings denkbar ungeeignet.
Was wir tun, sollten wir aus Überzeugung und Liebe tun – ein schlechtes Gewissen wäre dafür nur ein trauriger Ersatz“.
Geprägt von vielen Dingen in unserem Leben sind wir nun mal so und sind wir das, was wir jetzt im Moment sind. Auch das, was ich als Gut und Richtig, als Schlecht und Falsch beurteile, hängt mit dieser Prägung zusammen. Wenn mich also mein schlechtes Gewissen dazu animiert, etwas zu tun, was ich eigentlich gar nicht tun will, dann hat in mir mein schlechtes Gewissen die Überhand gewonnen. Und das kann es doch nicht sein. Ich möchte mich nicht von meinem schlechten Gewissen führen lassen, sondern von meinen positiven Ansätzen, die ich in mir verspüre. Ich möchte das, was ich tue, nicht verkrampft tun, weil es als Wiedergutmachung gelten soll, nicht um mein schlechtes Gewissen zu beruhigen, sondern aus Liebe und der Überzeugung, dass das, was ich tue, richtig ist. Dazu muss ich mir über meine Handlungsweise und über die jeweiligen Motivationen im Klaren sein. Aus welchem Antrieb heraus handle ich? In unserer schnelllebigen Zeit, in der es keine allseits geprägte und von allen respektierte Lebensart und Auffassung von gelungenem und geglücktem Leben mehr gibt, muss sich jeder um seine eigenen Wertmaßstäbe kümmern. Man kann sich nicht mehr nur an ein einheitliches System von Ge – und Verboten anlehnen und damit auch ausruhen. Der Einzelne ist also mehr denn je gefragt, sich ständig zu überprüfen und zu reflektieren. Aber nach wie vor ist für mich das Allerwichtigste, dass ich meiner inneren Stimme folge in all meinen kleinen und großen Entscheidungen; damit ich frei von allen Zwängen und mit gutem Gewissen ruhig zu mir sagen kann: „Werde, der du bist.“
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Erstellt am: 30.04.2013 08:26 Uhr