Andrea Bolz
Deutschsprachige Katholische Gemeinde
Puerto de la Cruz
Guten Morgen, liebe Schwestern und Brüder!
Für die einen sind es Computer, für andere die moderne Malerei, wieder für andere die Kochkunst: ein „Buch mit sieben Siegeln“. Das sagt man landläufig so, wenn man zu einer Sache überhaupt keinen Zugang hat.
Diese Redewendung stammt aus dem letzten Buch der christlichen Bibel, der Offenbarung des Johannes, – aus der Apokalypse des Johannes.
Wie spannend und interessant es aber sein kann, sich aufzumachen, wenigsten eins von diesen Siegeln zu durchbrechen, das belegen vielerlei Erfahrungen aus unserem Leben, und jeder von Ihnen könnte da bestimmt auch seine Geschichte dazu erzählen.
Ich habe allerdings in den letzten Jahren den Eindruck gewonnen, dass viele, vor allem der Jüngeren, diesen Willen zum Durchbrechen nicht mehr haben. Woran dies liegen mag, ich weiß es nicht, und ich will hier auch keine Vermutungen anstellen. Allerdings finde ich es schade, es erst gar nicht zu versuchen. Natürlich kann man bei einem solchen Durchbruchsversuch auch ziemlich heftig auf die Nase fallen. Aber auch das gehört zu einem Menschenleben dazu und gibt uns die Möglichkeit, es auf einem neuen Weg noch einmal zu versuchen.
Johannes greift in seinem „Buch der sieben Siegel“ die alte jüdische Überlieferung vom „Buch des Lebens“ auf: In dieses Buch werden die Namen der Gerechten eingetragen, und die Namen der Sünder werden getilgt. Er beschreibt in einer seinen Visionen, dass Gott ein Buch in der Hand hält, das „versiegelt mit sieben Siegeln“ ist. Dieses Buch enthält die Ereignisse, die am Weltende geschehen sollen, und wohl auch die Namen der Gerechten.
Wir einfachen Menschen werden nicht erfahren, was in diesem Buch steht – jedenfalls nicht vor der Zeit. Da sind die „Sieben Siegel“ davor. Und diese Siegel werden wir auch mit einer noch so großen Anstrengung nicht brechen können.
(nach einer Idee von Stephan Radig aus Nach mir die Sintflut)
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Erstellt am: 15.01.2013 19:06 Uhr
