Zündfunke, Donnerstag 17.01.13

Andrea Bolz
Deutschsprachige Katholische Gemeinde
Puerto de la Cruz
Guten Morgen, liebe Schwestern und Brüder!
Zwei Tage in der Woche möchte ich freihalten von Angst, Bedrückung und Grübeln.
Da ist der gestrige Tag mit seinen schönen Stunden und den vertanen Chancen. Nichts kann ich ungeschehen machen, nichts ungesagt lassen – der gestrige Tag, er ist vorbei.

Und es ist der morgige Tag, mit seinen möglichen Chancen und Gefahren, mit den großen Vorhaben und den kleinen Ergebnissen – der morgige Tag, er ist noch nicht.
Bleibt der heutige Tag, den ich vertue, wollte ich ihn mit gestern und morgen nur belasten.
Ich möchte leben, als gäbe es nur das Heute:

Heute – möchte ich den Tag leben, ohne mein Leben auf einmal lösen zu können und zu wollen.
Heute – möchte ich nicht die anderen und die Welt verbessern, aber mich und meine Sicht der Dinge.
Heute – möchte ich mich an kleinen Dingen freuen können und etwas Glück verspüren.
Heute – möchte ich mir ein paar Minuten Zeit nehmen, um stille zu werden, um zu lesen, um nachzudenken über mich, die Mitmenschen, die Zeit – und um dabei an Gott zu denken.
Heute – möchte ich etwas Gutes tun und es nicht an die große Glocke hängen.
Heute – möchte ich mich aufraffen, auch Dinge zu tun, auf die zu tun ich keine große Lust verspüre.
Heute – möchte ich mich – bei allem was ansteht – vor zweierlei hüten: vor der Hektik und vor der Unentschlossenheit.
Heute – möchte ich vertrauen, dass Gott mich hält, in gutem wie in Schwerem, und mich nicht fallen lässt.
Heute – möchte ich die geschenkten Stunden nutzen und mich nicht mit dem Gedanken entmutigen, dies nicht alle Tage so tun zu können.
Heute – möchte ich so gelassen sein – und wünsche das auch ihnen –als gebe es nur dieses Heute.

(M. Broch zehn mal heute)

Infos unter:

Erstellt am: 17.01.2013 11:38 Uhr

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