Zündfunke, Samstag 19.01.13

Andrea Bolz
Deutschsprachige Katholische Gemeinde
Puerto de la Cruz
Guten Morgen, liebe Schwestern und Brüder!
„Ich bin davon überzeugt, dass mein Leben zu 10 Prozent aus dem besteht, was mit mir geschieht und zu 90 Prozent aus dem, wie ich darauf reagiere.“ Diesen Satz hat der amerikanische Theologe und Prediger Charles Swindoll einmal gesagt. Ich glaube, da ist etwas dran. Nicht das, was mir in meinem Leben begegnet und widerfährt, ist das Entscheidende, sondern wie ich damit umgehe und welche Gedanken ich mir darüber mache.

Das kann ich auch beobachten, wenn ich mir die Leute um mich herum so anschaue. Da gibt es welche, die mussten schwierige Zeiten durchleben und haben in ihrem Leben schwere Schicksalsschläge erfahren, und trotzdem haben sie eine fröhliche und optimistische Art behalten. Und dann gibt es Menschen, denen geht es eigentlich sehr gut, sie haben keine materiellen Sorgen, zu Zeiten ihres Berufslebens ist ihnen das meiste geglückt, von schlimmen Erlebnissen blieben sie bisher verschont. Trotzdem empfinden sie ihr Leben als schwer und mühselig. Das zeigt doch: Entscheidend ist nicht so sehr das, was passiert, sondern das, was sich in meinem Kopf abspielt: welche Gedanken ich mir über die Dinge mache und wie ich sie bewerte.
Wenn das so ist, dann sollte ich meine Einschätzungen von Zeit zu Zeit hinterfragen. Zum Beispiel so: Stimmt es, dass mein Tag wirklich so mies war, wie ich das gerade empfinde? Wenn ich genau hinschaue, merke ich: Oft reicht eine einzige Begebenheit aus, um mir die Laune für den ganzen Tag zu verderben. Z.B. ein Streit oder wenn mir etwas nicht gelungen ist. Daneben gab es aber noch viele gute Begegnungen und eine Menge Dinge, die ich erreicht habe. Das alles habe ich nur nicht richtig wahrgenommen. Ich merke: Ich habe diesen Tag  ganz falsch bewertet, ich muss umdenken.
Eine gute Möglichkeit, meine Einschätzung auf den Prüfstand zu stellen, ist für mich auch das Gebet. Mit Gott über die Erlebnisse eines Tages zu reden, hilft beim Umdenken. Im Gebet erzähle ich Gott von dem, was ich erlebt habe und was mich beschäftigt und bitte ihn, dass er mir die richtigen Gedanken darüber schenkt.
 Gott will nicht, dass ich von unguten, mühseligen Gedanken über mich und mein Leben beherrscht werde, er selbst hat gute Gedanken für mich. Er lässt so viel gelingen in meinem Leben und will mir die Augen dafür öffnen, damit ich umdenke und leichter lebe und damit ich erkenne, für wie viele Dinge ich mich eigentlich bei ihm bedanken könnte.

Infos unter:

Erstellt am: 19.01.2013 11:28 Uhr

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert