Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer,
Ein Kästchen voll Erinnerungen
Anna ist 83 Jahre alt und wohnt in einem Altersheim. Sie hat keine Angehörigen mehr, die sie besuchen kommen. Ihr Mann ist im Krieg gefallen, ihre beiden Kinder sind jung gestorben. Eines Tages fragte ich sie, wie sie es schafft, ohne Verbitterung auf ihr schweres Leben zurückzublicken. Sie holte ein Kästchen aus ihrem Kleiderschrank, öffnete es und zeigte mir ihre Erinnerungen: Ein Kalenderblatt von einem Tag, an dem eine schwierige Entscheidung anstand und an dem Gott besonders deutlich zu ihr sprach. Ein winziges Stückchen Kohle aus einem Eimer, den Freunde ihr überraschend vorbei brachten, als sie nichts mehr zu heizen hatte. Ein Foto von einem Schrottauto – sie hatte einen schweren Unfall unverletzt überlebt.
Solche Erinnerungsstücke sind für Anna nicht einfach Souvenirs aus einer besseren Zeit. Sie hat sie bewusst gesammelt, um sich daran zu erinnern, wie gut Gott zu ihr gewesen ist. „Die traurigen Erlebnisse behalte ich auch so. Doch das, was Gott mir Gutes getan hat, vergesse ich leider furchtbar schnell. Darum habe ich versucht, die Erinnerung daran aufzubewahren. Und in dunklen Stunden helfen diese Erinnerungsstücke, mir Gottes Güte vor Augen zu halten und ihm auch für die Zukunft zu vertrauen.“
Mich hat das beeindruckt. Ich habe mir vorgenommen, von jetzt an aufmerksamer durchs Leben zu gehen, um die kleinen Freundlichkeiten Gottes nicht zu verpassen.
Und: ein Anstoß zum Nachdenken:
Was für Erinnerungsstücke würden Sie in Ihr Kästchen legen? Machen Sie sich ruhig ein paar Notizen. Wenn Sie wollen, können Sie diesen Zettel in Ihre Lektüre, Gesangbuch oder Bibel legen – vielleicht bis Sie Zeit haben, sich ein eigenes Erinnerungskästchen anzulegen.
Infos unter:
Erstellt am: 23.02.2013 09:01 Uhr
