Andrea Bolz
Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Guten Morgen, liebe Schwestern und Brüder!
„Hauptsache gesund“, sagen Menschen auf die Frage, wie’s ihnen geht, oder beim Glückwunsch zum Geburtstag. „Hauptsache gesund.“ Und sie meinen: Die Gesundheit ist für mich das Wichtigste. Sie kann gar nicht hoch genug geschätzt werden.
Denn, wenn ich krank bin, zwickt es an der einen oder anderen Stelle, am Körper oder an der Seele. Die Krankheit hindert mich, schränkt mich ein, reduziert meine Lebensmöglichkeiten. Und das ist schmerzlich. Davon möchte ich frei sein. Daher: Lieber gesund als krank, oder, wie der flapsige Spruch sagt: Lieber reich und gesund als arm und krank.
„Hauptsache gesund“, das meint: Alles andere zählt nicht, wenn die Gesundheit fehlt. In der Bibel, im Buch Jesus Sirach (30,14-16), ist das ebenfalls zu finden: „Besser arm, aber gesunde Glieder, als reich und einen kranken Leib. Ein Leben in Gesundheit liebe ich mehr als Gold und einen gesunden Leib mehr als unermessliches Glück. Kein Reichtum geht über den Reichtum gesunder Glieder und kein Gut geht über ein frohes Herz“.
Die Überzeugung, dass die Gesundheit unser höchstes Gut ist, hat in unseren Tagen die Sorge um den Körper enorm wichtig werden lassen. Ein guter Teil unserer Gesundheits- Fitness- und Wellness-Kultur kommt daher. Offenbar beginnt unsere Zeit, das eine zu begreifen: Die Gesundheit des Körpers ist enorm wichtig.
Nicht, dass dies gering zu schätzen wäre, das gesunde, gute Leben in dieser Welt. Wer je krank war, weiß, wie hoch die Gesundheit zu schätzen ist.
Kein Reichtum ist zu vergleichen mit einem gesunden Körper, und kein Gut gleicht der Freude des Herzens.
Freude des Herzens, auch das gehört zur Gesundheit dazu. Neben der Sorge für den Körper, die Sorge für die Seele. Damit der ganze Mensch heil wird.
Vielleicht ist das in den letzten Jahrzehnten ein wenig in Vergessenheit geraten. Die Religion, der Glaube, die Orientierung auf Gott, die Hoffnung auf ein Jenseits – auch das ist wichtig fürs Gesundsein. Zur Wellness des ganzen Menschen gehört auch das dazu. Ich weiß, dass Gott mich hält. In diesem Leben, in gesunden und in kranken Tagen, und im Sterben. Das kann mir Hoffnung geben, die Gelassenheit, Freude zu genießen, und die Zuversicht, Schweres zu ertragen. Ich sollte immer wieder etwas für meine Seele tun, nicht nur für meinen Körper. Nämlich: danken, loben, beten, Damit ich rundum gesund werde.
Infos unter:
Erstellt am: 06.10.2012 18:46 Uhr
