Deutschsprachige katholische Gemeinde Puerto de la Cruz
Einen wunderschönen guten Morgen liebe Schwestern und Brüder!
„Aus nassem Ton formt man Gefäße, aber das Leere in ihnen ermöglicht das Füllen der Krüge.
Aus Holz zimmert man Türen und Fenster, aber das Leere in ihnen macht das Haus bewohnbar“. So spricht Lao-tse.
Vielleicht kennen und teilen Sie diese Empfindungen auch, und kommen sich gelegentlich ganz jämmerlich vor. In uns Menschen scheint es bisweilen hohl und leer zu sein. Wir fühlen uns müde oder sind gar des Lebens überdrüssig.
In solchen Situationen versuchen wir, in alle möglichen Ablenkungen zu fliehen oder, wir beginnen zu resignieren. Vielleicht aber liegt gerade in einer solchen Situation unsere Chance, die wir nur zu ergreifen brauchen. Leer sein empfinden wir ja deshalb als so schmerzlich, weil wir gewöhnlich vollgestopft sind mit Nachrichten und Aktionen, Eindrücken und Erfahrungen, mit Fragen und Problemen, mit Verpflichtungen und Forderungen, die tagtäglich an uns gestellt werden. Und ganz schnell fehlt uns der nötige Durchblick.
„Aus nassem Ton formt man Gefäße, aber das Leere in ihnen ermöglicht das Füllen der Krüge.
Aus Holz zimmert man Türen und Fenster, aber das Leere in ihnen macht das Haus bewohnbar“.
So ist das Sichtbare zwar von Nutzen, doch das Wesentliche bleibt unsichtbar.
Eine bewusst ausgehaltene innere Leere bietet die große Chance, in ungeahnter Weise ausgefüllt zu werden. Einmal nicht vollgestopft sein mit allem möglichen, sondern leer sein. Das kann einen offen, wachsam, hellhörig machen, um Neues zu erfahren, Größeres zu erkennen, und noch tiefer zu erfassen. Voneinander, miteinander und mit Gott.
Wenn wir uns innerlich hohl, schwach und leer fühlen; wenn nichts mehr mit uns los zu sein scheint – dann wünsche ich Ihnen und mir die Kraft zum Aushalten und Durchstehen.
Nach: Das könnte mich angehen von Michael Broch
Infos unter:
Erstellt am: 14.11.2012 19:23 Uhr
