Zündfunke, Sonntag 05.08.12

Andrea Bolz
Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Einen wunderschönen Sonntagmorgen, liebe Schwestern und Brüder!
„Eine Fabel berichtet von sieben Brüdern. Sechs davon gingen Tag für Tag zur Arbeit, der Siebte besorgte den Haushalt. Wenn die sechs Brüder abends müde von der Arbeit nach Haus kamen, fanden sie alles in bester Ordnung. Darüber freuten sie sich und lobten den Bruder.
Aber einer der Brüder nannte eines Tages den siebten Bruder einen Faulenzer, der besser auch mit zur Arbeit ginge und sein Brot verdiente. Er drängte solange, bis man einmütig beschloss, dass der siebte Bruder mit den anderen am frühen Morgen zur Arbeit aufbrechen sollte. Nach kurzer Zeit machten sie die Erfahrung, dass niemand sie zu Hause erwartete, wenn sie müde von der Arbeit kamen. Und nichts war mehr so wie es einmal war. Darum beschlossen sie, den Bruder wieder in sein häusliches Amt einzusetzen, und siehe da, das verlorene Glück und der Friede kehrten wieder zu ihnen zurück.“
Diese Fabel spricht  nicht etwa berufstätige Elternpaare an, sondern die sieben Brüder sollen die sieben Wochentage darstellen und der siebte Tag – der Sonntag, richtig gelebt, der Tag, der den anderen Ruhe und Segen bringt.
„Ist der Sonntag überhaupt noch so zu sehen?“. Es geht mir nicht nur um ein kirchliches Sonderinteresse, sondern um das, was ganz allgemein für den Menschen gut ist. Für den Christen kommt allerdings zu einem wirklichen Sonntag noch etwas Entscheidendes hinzu. Christen können durch den Sonntag erfahren, dass sie nicht nur für ihre Mitmenschen und sich selber frei werden, sondern auch für Gott, und dass dieses „Sich frei machen“ einen Sinn ergibt in der Gestaltung ihres Lebensalltages; aus der Ruhepause dieses einen Tages Kraft zu schöpfen für die einzelnen Wochentage. Innehalten gibt unserem Leben die Intensität zurück, und das Innehalten vor Gott, die Absprache mit ihm, geben ihm die letzte Tiefe und einen umfassenden Sinn. (Ferdinand Krenzer)

Der Sonntag –  der Tag für mich und andere und für Gott – nährt die heilenden Kräfte meiner Seele, richtet mich wieder auf, stiftet mich an zur Hoffnung.
Der Sonntag –  der Tag für mich und andere und für Gott – lässt meine Ängste zerbrechen und lässt mich das wahrnehmen, was mir gut tut und mich stärkt.

In diesem Sinne wünsche ich ihnen einen erholsamen Sonntag!

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Erstellt am: 05.08.2012 08:39 Uhr

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