Zündfunke, Montag 27.08.12

Herzlich Willkommen heute Morgen liebe Schwestern und Brüder!
Wenn einer seine Meinung gründlich ändert, dann sprechen wir in aller Regel davon, dass er sich „vom Saulus zum Paulus“ wandelt. Mehr noch: Er vertritt jetzt wohl eine Überzeugung, die er zuvor erbittert bekämpft hat. So war das auch damals mit dem echten Paulus – ganz am Anfang des Christentums.

Eigentlich hieß er ja Saulus, abgeleitet vom Namen des ersten israelitischen Königs Saul. Er hatte eine ordentliche Schul- und auch religiöse Bildung genossen und man könnte ihn durchaus als Schriftgelehrten oder auch Theologen bezeichnen. Saulus lebte zur selben Zeit wie Jesus, aber er kannte ihn nicht persönlich. Erst nach der Kreuzigung, als die Jünger anfingen davon zu erzählen, dass Jesus auferstanden und der von Gott gesandte Messias sei der bald wiederkommen werde, da machte sich eben dieser Saulus auf den Weg, um sie zu treffen. Doch nicht um mit ihnen darüber zu diskutieren, sondern sie genau deswegen zu verfolgen und zu vernichten. Denn Saulus war der festen Überzeugung: Das, was die da erzählen, ist gefährlicher Unsinn und Gotteslästerung. Einer, der von den römischen und den jüdischen Behörden verurteilt und hingerichtet worden war, der konnte doch niemals der Gesandte Gottes sein, denn sonst hätte ihn dieser doch vor dem Schandpfahl gerettet. Saulus wollte diesem, in seinen Augen gefährlichen Spuk, ein Ende bereiten – und doch kam alles ganz anders.
In der Apostelgeschichte erzählt uns die Bibel, dass dieser Saulus auf dem Weg nach Damaskus auf einmal ein sehr helles Licht wahrnahm, das ihn blendete. Er stürzte zu Boden und hörte die Stimme Jesu, die ihn fragte: „Saul, Saul warum verfolgst du mich?“ Dann sah er drei Tage nichts mehr. Als die Blindheit vorüber war, ließ er sich taufen und schloss sich den Jüngern Jesu an. Und in der Folgezeit wurde er dann einer der wichtigsten Begründer des Christentums. Er reiste rund um das Mittelmeer mit genau der Botschaft, die er zuvor so hart bekämpft hatte – der Botschaft von dem von Gott gesandten Messias Jesus, der unschuldig am Kreuz gestorben und dann von Gott auferweckt worden war.
Da in den meisten Gegenden, die Saulus bereist hat, griechisch oder lateinisch gesprochen wurde, hat man ihn dann auch mit seinem zweiten, dem griechisch-römischen Vornamen Paulus, angesprochen. Unter diesem Namen sind viele Briefe von ihm bekannt, die er an die ersten christlichen Gemeinden rund um das Mittelmeer geschrieben hat. Einige davon sind bis heute in der Bibel nachlesbar. Dort steht dann auch, mit welchem Spott und Misstrauen er oft zu kämpfen hatte und dass er wegen seines Glaubens mehr als einmal im Gefängnis war. Doch Paulus blieb seiner Überzeugung treu. Er hatte seine Lebensaufgabe gefunden und dazu die Erfahrung gemacht: Manchmal geht Gott seltsame Wege, um „aus einem Saulus einen Paulus“ zu machen.

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Erstellt am: 27.08.2012 17:57 Uhr

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