Zündfunke, Samstag 15.09.12

Guten Morgen, liebe Schwestern und Brüder!
Es ist doch spannend, welche Bilder, Urteile oder Vorurteile  Menschen sich von ihren Mitmenschen haben oder sich machen.  Das war zu Zeiten Jesu nicht anders als heute. Und so fragt Jesus seine Begleiter, als sie wieder einmal unterwegs sind: „Für wen halten mich die Leute“? Vielleicht wollte er wissen, welche Ansichten und Meinungen über ihn im Umlauf sind.  Ihre Antwort: „Einige halten dich für Johannes den Täufer, andere für Elija, wieder andere für sonst einen von den Propheten“.

Jeder hat so seine eigene Vorstellung von Jesus und will ihn darin auch festhalten. Ein Text des geistlichen Schriftstellers Wilhelm Willms geht dieser Sache folgender Maßen nach:

„Was sagen die Leute von Jesus?

Die Propheten sagen, er ist ein Prophet –
die Revolutionäre sagen, er ist einer von uns –
die Heiligen sagen, er ist ein Heiliger –
die Mächtigen sagen, er ist gefährlich –
die Besitzenden sagen, er ist ein Kommunist –
die Bürger fühlen sich beunruhigt –
die Liebenden sagen, er empfindet wie wir –
die Verlorenen sagen, er hat uns gefunden –
die Hungrigen sagen, er ist unser Brot –
die Blinden sagen, wir sehen alles neu –
die Stummen sagen, wir wagen es wieder den Mund aufzutun –
die Tauben sagen, es lohnt sich ihm zuzuhören“  *

Dieser Text fordert auch mich auf, dass ich ganz persönlich die Frage, „Für wen hältst du mich“, beantworte. Und ich möchte antworten:  „Ich halte dich für den, der mich hält und mich nicht fallen lässt, was immer auch passiert. Du bist der für mich, der mich  im Leben und im Sterben hält. Und genau deshalb lohnt es sich zu leben“.

*  in: roter faden glück – lichtblicke,
    Verlag Butzon & Bercker Kevelaer 1988/5, S. 21

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Erstellt am: 15.09.2012 15:55 Uhr

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