Guten Morgen!
Wenn ältere Menschen über ihr Weihnachten sprechen, dann ist das oft ein Weihnachten aus früherer Zeit, vor allem ein Weihnachten aus den Kriegsjahren.
Ich, die ich diese Zeit nicht miterleben musste, mache mir da so meine Gedanken darüber! Warum ist das so? Warum bleiben gerade diese Weihnachten so stark im Gedächtnis verhaftet?
Beim näheren Nachdenken über diese Frage ist das sehr wohl verständlich, denn muss man nicht erst die Dunkelheit kennen lernen, um das Licht wirklich wahrzunehmen?
Viele Menschen erleben in ihrem Leben sehr viel Dunkles; Krankheit, Hass und Streit, z.B. Und wo bleibt da das Licht von Weihnachten?
Aber auch über die andere Seite denke ich nach. Es gibt immer mehr Menschen, die scheinbar auf der Sonnenseite des Lebens stehen, und zwar das ganze Jahr über, die so sehr geblendet sind, dass sie das Leid und die Not der anderen und ihre eigene innere Not gar nicht mehr wahrnehmen.
Die Weihnachtsbotschaft will uns das aufstrahlende Licht aus der Höhe vermitteln. Wir aufgeklärten, modernen Menschen lassen uns aber nicht mehr so schnell hinters Licht führen. Alles muss erklärbar und einleuchtend sein, nur dann glauben wir es. Ein Geheimnis, das aufstrahlt, ist allemal noch was für Leichtgläubige und Kinder, die noch an das Christkind glauben.
Nur wenn wir uns im Advent auf einen dunklen Weg begeben, wenn wir die Sehnsucht in uns spüren, das Licht von Weihnachten wahrnehmen zu können, wenn wir erkennen, dass Weihnachten uns das aufstrahlende Licht aus der Höhe schenken will, nur dann können wir unser Weihnachten so feiern, dass es uns nachträglich in Erinnerung bleibt.
Und ich glaube, diese Erkenntnis ist es, die viele ältere Menschen mit ihrem Weihnachten aus den Kriegsjahren in Verbindung bringen.
Die Dunkelheiten der damaligen Zeit waren da, für jede und jeden zu spüren und zu erleben, und dadurch war die Sehnsucht nach dem Licht um ein vielfaches größer, als dies heute der Fall ist. Und ich glaube auch, dass das Licht, das aufstrahlte, auch viel, viel früher entdeckt wurde, da die Welt drumherum nicht so schrecklich hell erleuchtet war.
Ich wünsche Ihnen und mir, dass wir das nahende aufstrahlende Licht erkennen mögen, und dass wir dazu aber nicht allzu viel Dunkelheiten brauchen.
(nach einer Idee von Josef Ernst)
Infos unter:
Erstellt am: 16.12.2011 06:20 Uhr
