Einen wunderschönen 4. Adventssonntag wünsche ich Ihnen!
Von Romano Guardini stammt folgendes Zitat: „Dass einer dem anderen Rast gebe, auf dem Weg nach dem ewigen Zuhause.“
Sind wir nicht alle Tag für Tag auf dem Weg nach Hause. Jeder Mensch braucht so ein Zuhause, und nicht nur ein Dach über dem Kopf. Wie aber so ein Zuhause aussehen kann, wie es sich gestaltet, das kann sehr unterschiedlich sein.
Ein Zuhause, das ist eine Heimat, in der ich mich geborgen fühlen kann, wo ich mich aufgenommen weiß, und da spielt es gar keine Rolle, an welchem Ort sich mein Zuhause befindet.
Viele von Ihnen haben mehrere solcher Zuhause, je nach Jahreszeit hier auf Teneriffa, oder im deutschsprachigen Raum. Aber nicht alle sind damit glücklich geworden. Sie vermissen irgendwo immer das, was sie gerade nicht antreffen.
Aber sind es wirklich nur die sogenannten äußeren Umstände, die manchen von uns schwer zu schaffen machen? Wenn wir ehrlich sind und in uns hineinhorchen, sind es da nicht eher die Gefühle und Empfindungen, die es uns schwer machen, unseren jeweiligen Aufenthaltsort als Zuhause zu empfinden?
Jeder Mensch braucht in seinem Zuhause andere Menschen, damit er sich wohlfühlen kann. Und das kann sich natürlich in einer fremden Umgebung etwas schwieriger gestalten als im bekannten Umfeld. Aber: Wenn ich mich aufmache, mein Zuhause in einer fremden Umgebung zu finden, wohlgemerkt, freiwillig aufmache, dann muss mir bewusst sein, dass ich mir dieses Zuhause auch schaffen muss. Ich kann nicht erwarten, dass es mir einfach so zufällt. Ich muss raus aus meinem Zuhause, muss auf andere zugehen, damit mir zuhause nicht die sprichwörtliche Decke auf den Kopf fällt. Ich kann und darf nicht immer nur warten und hoffen, dass sich ein anderer an mich erinnert und mich weckt und rausholt aus meiner Lethargie.
Wenn ich das schaffe, dann gebe ich mir und anderen Raum für ein Zuhause, dann kann ich mich entfalten und helfe somit anderen wiederum, ihr Zuhause zu finden und zu schaffen.
Das beste Zuhause, das man haben kann, sind Menschen, mit denen man gut zurecht-kommt, bei denen man sich wohl fühlt. Da ist unser Platz, da ist unser Zuhause. Bei diesen Menschen fühlt man sofort: hier kann ich Ich sein, da kann ich meinen Weg suchen und finden, da kann ich mich ausruhen, ausweinen, da darf ich einfach leben.
Auch der letzte Sonntag im Advent 2011 bietet immer noch die Möglichkeit, nach einer Raststelle zu suchen, die uns Halt gibt, auf dem Weg zu unserem Zuhause.
Infos unter:
Erstellt am: 18.12.2011 05:27 Uhr
