Diakon Bertram Bolz
Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Montag, 19.12.11:
Guten Morgen, liebe Schwestern und Brüder!
Stellen Sie sich einfach mal vor, eine Forschergruppe aus dem fernen Weltall käme in diesen vorweihnachtlichen Tagen zu uns auf die Erde. Und stellen Sie sich weiter vor, diese Wesen aus fernen Galaxien hätte den Auftrag, die Religion von uns Menschen zu erkunden. Ich male mir mal aus, dass sie nach ihrer Rückkehr vielleicht folgendes berichten könnten: „Als wir ankamen, feierte man gerade ein großes Fest. Die Straßen erstrahlten in festlichem Glanz und alle waren in freudiger Erwartung. Überall sahen wir Bilder und Figuren eines alten Mannes mit einem weißen Bart und einem roten Mantel. Die Menschen nannten ihn „Weihnachtsmann“ und deshalb benannten sie auch diese Zeit entsprechend – also Weihnachtszeit. Es muss wohl so etwas wie das Hochfest der Menschen sein. Denn als wir fragten, warum denn all die Menschen trotz feuchtkalter Witterung mit voll bepackten Taschen und Tüten unterwegs waren, da sagten sie nur: „Wir kaufen doch für Weihnachten ein.“
Ja, so oder ähnlich könnte es vielleicht sein, wenn die Außerirdischen von ihren Erfahrungen im vorweihnachtlichen Trubel berichteten. Sie hätten einiges richtig beobachtet, aber doch nicht alles über die Vorweihnachtszeit erfahren. Vor allem hätten sie nicht erkannt, was Weihnachten uns Christen bedeutet. Dazu hätten die Außerirdischen vielleicht gestern einen Gottesdienst besuchen müssen. Da hätten sie nämlich in den katholischen Gottesdiensten die Bibeltexte hören können, die von der Verkündigung der Geburt eines Mannes sprechen über den es im Evangelium heißt: „Gott wird ihm den Thron seines Vaters David geben.“
David, das war der große König des Volkes Israel gewesen, der seinem Volk Gerechtigkeit und Frieden geschenkt hatte. Doch die Nachfolger Davids waren dann eine einzige Enttäuschung. Nach so langer Zeit hatten die Menschen eigentlich allen Grund, die Hoffnung auf einen politischen Führer wie David zu begraben. Aber: Die Menschen wollten sich ihre Hoffnungen auf einen neuen David nicht nehmen lassen. Zu groß war die Not – ein Retter musste einfach kommen!! Und dann erkannten sie ihn, den wahren Nachfolger Davids, in der Person des Jesus von Nazareth. Er kam aber nicht aus der Reihe derer, die schon in der Vergangenheit ihre Versprechungen nicht gehalten hatten; nein, dieser Mann wurde direkt von Gott gesandt. An einem roten Gewand und einem weißen Bart kann man ihn nicht erkennen – sondern nur daran, dass er sich ganz auf die Seite der Armen und Schwachen gestellt hat.
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Erstellt am: 19.12.2011 19:00 Uhr