Zündfunke, Mittwoch 07.03.12

Einen wunderschönen guten Morgen!

Duschen, Zähne putzen, rasieren oder schminken, die ganz normale Morgentoilette für Mann und Frau. Körperpflege eben. Wichtig nicht nur, damit man sauber ist und gut riecht. Bei der Körperpflege geht es auch um den Geist und die Seele: „Wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt und den ihr von Gott habt?“

Das hat der Apostel Paulus vor rund zweitausend Jahren an die Gemeinde in Korinth geschrieben. Der Leib als Haus, als Tempel des Geistes. Als das Haus, in dem die Seele wohnt. Wenn ich mir das klarmache, dann entwickle ich vielleicht auch ein anderes Verhältnis zu meinem Körper. Dann gehe ich vielleicht bewusster mit meinem Körper um, dann achte ich ihn mehr und mute ihm nicht zu viel zu. Wenn ich meinen Körper als die Behausung des Geistes sehe, dann achte ich vielleicht noch mehr auf ihn. Nicht nur wegen der Fitness oder einem Schönheitsideal. Dann schätze ich ihn vielleicht wert, wie den Inhalt einer Schatztruhe. Eine Schatztruhe, in der versteckt ist, was den Menschen in seinem Innersten ausmacht und letztlich von Gott kommt. Als Schatztruhe mit einem wunderschönen Deckel, mit wunderschönen Verzierungen, in dem viele Schätze ruhen, die allerdings zumindest ab und zu herausgenommen, geputzt und poliert werden wollen. Wenn ich mir das klar mache, dann ist mein Körper auch wertvoll, wenn er alt oder krank ist. Er ist dann wie ein kostbarer Rahmen, der ein schönes Bild umgibt. Dann hege und pflege ich ihn.
Wenn ich meinen Körper als das Haus meiner Seele betrachte, dann gehe ich selbstverständlich auch mit dem Körper des Anderen vorsichtig um. Respektvoll und achtsam. Nähere mich behutsam, gebrauche ihn nicht, beute ihn nicht aus, sehe auch den Körper des Anderen als Haus und Heimat einer Seele. Ich sehe hinter die Hülle. Und schließlich rechne ich auch mit dem Verfall. Wohlwissend, dass selbst der schönste Tempel und die größte Kirche nicht ewig bestehen werden. Dann rechne ich auch damit, dass meine Seele einmal dieses irdische Haus verlassen wird, um eine endgültige Heimat in einer anderen Welt zu finden. Mit einer neuen alten Seele. In einem neuen alten Leib. Ohne die alte Behausung zwar, aber zu Hause bei Gott.

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Erstellt am: 07.03.2012 09:18 Uhr

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