Zündfunke, 21.3.12

Heute vor 525 Jahren ist Nikolaus von Flüe verstorben, der in der Schweiz als Friedensstifter von evangelischen und katholischen Christen verehrt wird – bekannt auch unter dem Namen Bruder Klaus.
Dass die Schweiz seit 5 Jahrhunderten von Kriegen verschont blieb, führen viele Christen auf ihn zurück.
Eine Aussage, die von ihm stammt, lautet: „Wo Gott, da Frieden.“ Mit Frieden ist zunächst der inwendige Frieden gemeint, der im Außen als Frieden unter Menschen und Völkern zum Tragen kommt.

Als ich  seine Wirkungsstätte im Ranft,  einer Schlucht bei Sachseln, besuchte,erzählte ein Ortskundiger, dass der ehemalige Bundeskanzler Konrad Adenauer vor seiner Reise in die Sowjetunion, bei der es um die Rückführung der restlichen Kriegsgefangenen ging, zuvor im Ranft war, um zu beten. Seine Reise war von Erfolg gekrönt.
Nikolaus von Flüe wurde 1417 bei Sachseln im Kanton Obwalden geboren. Er war zunächst Soldat und heiratete mit 30 Jahren. Aus der Ehe gingen 5 Mädchen und 5 Jungen hervor. Mit 5o Jahren hatte er eine Erfahrung mit Gott, der in beauftragte, als Seelsorger und Ratgeber in der Einsamkeit zu wirken. Aufgrund dieser Gottesbegegnung ließ er seine Familie wohlversorgt zurück und lebte 20 Jahre im Ranft – besucht von vielen Menschen, darunter auch von höchsten Würdeträgern, die er beriet.
Man führt es auf sein Wirken zurück, dass der Schweiz damals ein Bürgerkrieg und ein Krieg mit Österreich erspart wurde.
Es gibt ein Gebet von Bruder Klaus, das er täglich gesprochen haben soll. Das Gebet handelt vom Loslassen. Mich selber begleitet dieses „gewohnlich Gebet“ von Bruder Klaus seit Jahren. Es vermag, wo wir es von Herzen beten, Frieden schenken und uns ruhig machen:
„Mein Herr und Gott, nimm alles von mir, was mich hindert zu dir.
Mein Herr und Gott, gib alles mir, was mich fördert zu dir.
Mein Herr und Gott, nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen dir.“
Wo wir loslassen, was Gott und  seinem Wirken entgegensteht, da kann er in uns Wohnung nehmen  und uns mit Frieden erfüllen.

Helmut Müller, Pfarrer der Evangelischen Gemeinde Teneriffa Nord

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Erstellt am: 21.03.2012 18:25 Uhr

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