Zündfunke, 25.03.12

Krisen und Einschränkungen sind schwerer zu verkraften, wenn wir an frühere Zeiten denken, in denen wir sie noch nicht hatten. So wichtig Erinnerungen sind, wenn wir daraus Kraft schöpfen, so können sie uns auch belasten, wenn wir darin verhaftet bleiben. Gerade im Alter bleiben Einschränkungen nicht aus und können uns zu schaffen machen. In solchen Zeiten, in Krisenzeiten, kann es hilfreich sein, nicht zurückzuschauen, sondern unsere Augen ganz auf die Gegenwart zu richten.
Dazu hat uns Jesus im Lukasevangelium ausdrücklich hingewiesen mit dem Bildwort vom pflügenden Bauer: „Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.“
Ich habe als Kind noch erlebt, wie ein Acker mit der Hand am Pflug umgepflügt wurde. Das ist harte Arbeit und erfordert Konzentration.
Wenn der Bauer nicht bei der Arbeit ist und ständig zurückschaut, dann werden die Furchen krumm und vieles vom Ackerboden bleibt ungepflügt. Auch muss der Bauer die Beschaffenheit des Bodens beachten. Es gibt lockeren und festen Boden ,  ohne Steine und mit Steinen.

 Dieses Bild lässt sich leicht in unser Leben übersetzen. Auch da gibt es unterschiedliche Zeiten, Zeiten, die schwer sind.. In solchen Zeiten will die Bauernregel beachtet sein, unsere Aufmerksamkeit ganz auf die Gegenwart zu konzentrieren und uns nicht vom Blick zurück lähmen zu lassen.

Wer in seinem Leben nur noch zurückschaut, sich nicht von der Vergangenheit lösen kann, der ist nicht in der Verfassung, um im hier und jetzt die Antwort zu geben, die Gott von uns haben will. „Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.“ Mit dem Reich Gottes, das Jesus verkündigt und vorgelebt hat, ist ein Leben in Liebe, Gerechtigkeit und Wahrheit gemeint.

Daran teilzuhaben sind wir durch das Wort vom pflügenden Bauer eingeladen.
Wir möchten trotz aller Belastungen dem Leben treu bleiben.

Gott selbst befreie uns von aller Verhaftung in die Vergangenheit, dass wir die Kostbarkeit der Zeit wahrnehmen und entsprechend füllen –  für uns und für andere.

Infos unter:

Erstellt am: 25.03.2012 07:14 Uhr

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