Zündfunke, Samstag 02.06.12

Gemeindereferentin Andrea Bolz
Deutschsprachige Katholische Gemeinde Puerto de la Cruz
Guten Morgen, liebe Schwestern und Brüder!
Manchmal treffe nicht ich Entscheidungen, sondern mein Bauch macht das für mich. Er bestimmt mich, wenn ich mir neue Kleider aussuche, aber auch beim Möbel – oder Autokauf versucht er mich zu leiten. Nun ist zum Beispiel die Farbe eines neuen Autos für mich nicht ganz so wichtig, wie die Farb-oder Stilrichtung meiner Kleider, aber bei allem, was ich kaufe, gilt:
ich muss mich wohlfühlen damit, und mein Bauch sagt mir immer ziemlich genau, ob ich das tun werde, oder eben nicht. Ein Psychologe hat einmal gesagt: „Fast alle wichtigen Lebensentscheidungen treffen Menschen aus dem Bauch heraus: zum Beispiel die Wahl des Partners oder die Berufswahl“. Ist das nicht ein bisschen fahrlässig, so wichtige Dinge dem Bauch zu überlassen? Aber Bauchentscheidungen sind fast nie unvernünftig. Was man landläufig als Entscheidung „aus dem Bauch heraus“ bezeichnet, trifft ja in Wirklichkeit nicht der Bauch, sondern unser Unterbewusstsein. Und diesem Unterbewusstsein scheinen einfach ein paar Argumente mehr zur Verfügung zu stehen als unserem bewussten Verstand.
Da wird für mich gedacht, ohne dass ich davon etwas weiß oder es mir wirklich bewusst mache. Als Christ glaube ich, dass Gott dabei seine Finger im Spiel hat. Sie kennen vielleicht den Spruch: „Den Seinen gibt’s der Herr im Schlaf“. Dieser Satz steht so ähnlich in der Bibel. (Psalm 127,2). Schlafforscher haben in einem Experiment herausgefunden, dass sich beim Schlafen tatsächlich einiges tut. Zwei Gruppen von Menschen wurde eine Aufgabe gestellt. Die einen machten sich gleich an die Arbeit, die anderen legten sich erst einmal schlafen. Und das Ergebnis? Die Gruppe, die vorher geschlafen hatte, hat die Aufgabe viel besser gelöst als die Gruppe ohne Schlaf. Offenbar haben die Teilnehmer unbewusst schon im Schlaf an der Lösung gearbeitet.
Ich glaube und vertraue darauf, dass Gott mir Vieles im Schlaf oder im Unterbewusstsein gibt, ohne dass ich etwas dazu tun kann oder tun muss. Mein Leben hängt nicht allein davon ab, wie sehr ich mich anstrenge oder mir den Kopf zerbreche. Das zu wissen, gibt mir Gelassenheit und das nötige Vertrauen in meinen Bauch, wenn er mal wieder für mich Entscheidungen trifft.

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Erstellt am: 02.06.2012 09:18 Uhr

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