Zündfunke, Samstag 09.06.12

Diakon Bertram Bolz
Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Sind sie auch schon im Fußballfieber, liebe Schwestern und Brüder? Heute abend geht’s für die deutsche Mannschaft los und das Daumendrücken wird jetzt für viele Fußballfans fast zu einer täglichen Angelegenheit. Ob man allerdings „Wunder“ von der deutschen Mannschaft erwarten darf, das lass ich mal nach dem Finalspiel von München dahingestellt sein. Natürlich wünsch auch ich mir, dass unsere Mannschaft ganz weit vorne landet, aber ob es reichen wird?
„Ein Titel ist für diese Mannschaft fällig“, wird derzeit vielfach zitiert und selbst der legendäre Sepp Herberger muss mit seiner Fußballweisheit herhalten, die da lautet: „Elf Freunde sollt ihr sein.“
Dabei hat Fußball heutzutage weit weniger mit Freundschaft als vielmehr mit Geschäft und Geld zu tun. Da werden hochbezahlte Söldner aus allen Teilen dieser Welt zusammengekauft und sollen dann eine Mannschaft bilden. Die Unsummen, die da teilweise ausgegeben werden, bringen aber nicht immer den gewünschten Erfolg. Beispiele dafür gibt es genügend – sowohl bei uns im Deutschsprachigen Raum als auch hier in unserem Gastgeberland, sowohl in der Primera wie auch der Segunda Division. Eine Ansammlung hervorragender Einzelspieler und auch Einzelkämpfer ergibt eben noch lange kein funktionierendes Team. Und das braucht es eben im Fußball – schließlich ist das ja ein Mannschaftssport.
Die vorletzte Europameisterschaft hat uns ja vor Augen geführt, dass durchaus eine Mannschaft ganz oben stehen kann, die eben nicht zu den Topfavoriten zählt. Das Geheimnis des Erfolges von Griechenland damals, das war der Teamgeist. Damit spielten sie die hochdotierten und manchmal auch nur an sich selbst denkenden Fußballmillionäre anderer Länder schlicht und einfach an die Wand. „Einer für alle, alle für einen“ – ich hoffe, dass unsere Jogimänner das heute Abend beherzigen und alles andere hinten anstellen.
„Einer für alle, alle für einen“ – das könnte auch ein Motto für uns Christen sein. Zumindest hat uns Jesus dazu aufgefordert. Eins sollten sie sein. Eins im Glauben und eins im Tun. Ein Team eben, dem man von außen ansieht, dass es in seinem Innersten funktioniert. Eine Einheit wohlgemerkt und kein Einheitsbrei. So, dass möglichst alle in die gleiche Richtung schauen, das Gleiche denken und das gleiche sagen. Wer Christsein so versteht, der sollte sich vielleicht auch mal ein Beispiel am Fußball nehmen. Da rennen schließlich auch nicht alle in die gleiche Richtung, sondern spielen sich intelligent und kreativ die Bälle zu. Und wenn das perfekt funktioniert, dann ist so ein Team unschlagbar. Das sollte uns anspornen und zu Denken geben.

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Erstellt am: 09.06.2012 13:45 Uhr

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