Guten Morgen liebe Hörerinnen und Hörer,
am heutigen Mittwoch jährt sich der Todestag des jüdischen Religionsphilosophen Martin Buber, der 1965 verstorben ist. Von Martin Buber stammt die Aussage, die mir beim Nachdenken über meine eigene Identität wichtig geworden ist: „Der Mensch wird am Du.“
Es sind Menschen und Ereignisse, die uns Impulse geben, und die uns wachsen lassen. Wenn ich auf mein Leben am Ende meines Dienstes als Pfarrer zurückblicke,, dann waren es Menschen, von denen ich viel gelernt habe.
Meister Eckhart hat einmal geschrieben: „Jeder Mensch ist ein Buch und Gottes voll“ Es sind Menschen und Ereignisse, die mich zu dem gemacht haben, was ich bin und wie ich über mich selbst und mein Leben denke.
Das gilt in gewisser Weise auch für meine spirituelle Entwicklung. Dass ich Theologie studiert habe und schließlich Pfarrer geworden bin, verdanke der Persönlichkeit des Pfarrers, bei dem ich Konfirmandenunterricht hatte. Inhaltlich ist mir vom Unterricht wenig in Erinnerung, aber die Güte, die er ausstrahlte, ist mir haften geblieben.
Wir wirken durch unser Sein, durch das, was wir ausstrahlen und weniger durch das, was wir sagen. Neben solchen Begegnungen haben mich auch Bücher weitergebracht.
Es waren vor allem Gedanken von Mystikern, angefangen von Meister Eckhart bis hin zu Dag Hammarskjöld und Dorothee Sölle, um nur einige Namen zu nennen. Auch Ereignisse und besondere Erlebnisse können uns reifen lassen und auf dem inneren Weg weiterbringen.
Ja der Mensch wird am Du, hat Martin Buber zu Recht betont. Zu diesem Du gehört neben Menschen und Ereignissen für mich Gott ganz wesentlich hinzu, Gott, der sich in Jesus Christus als Liebe offenbart.
Gott selbst helfe mir und Ihnen, dass wir die Liebe, die Gott in uns gelegt hat und in der unsere Identität gründet, wachsen und reifen lasse in Güte und Barmherzigkeit gegenüber jedermann.
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Erstellt am: 13.06.2012 04:40 Uhr
