Guten Morgen, liebe Schwestern und Brüder!
Jeder Tag unseres Lebens hält immer wieder einige Überraschungen für uns bereit. Selbst dann, wenn wir unseren Tagesablauf genauestens geplant haben, gibt es immer wieder Situationen, die ein schnelles Umdenken und ein anderes Handeln erfordern. Mit solchen Veränderungen im geplanten Tagesablauf tun sich manche Menschen leicht, anderen fällt diese Art des Lebens eher schwer. So wie es eben auch Menschen gibt, die immer positiv denken und handeln – egal welche Schicksalsschläge ihr Leben treffen. Am schwersten aber haben es meiner Meinung nach die heutigen, sogenannten modernen Menschen, die immer alles erst einmal skeptisch hinterfragen, für alles eine logische Erklärung erwarten und überaus rational denken, entscheiden, handeln und nicht so leicht vom Gegenteil zu überzeugen sind. Sie stehen sich meistens selbst im Wege, was uns nachfolgende Geschichte deutlich machen möchte:
Ein moderner Mensch verirrte sich in einer Wüste. Tage- und nächtelang irrte er umher. Die unbarmherzige Sonnenglut dörrte ihn aus. Er bekam Fieber. Wenn er erschöpft ein paar Stunden schlief, träumte er von Wasser, Datteln und Orangen. Dann erwachte er ermattet und taumelte weiter. Da sah er in einiger Entfernung eine Oase. Aha, eine Fata Morgana, eine Luftspiegelung, die mich narrt, so dachte er. Er näherte sich der Oase, doch sie verschwand nicht. Im Gegenteil: sie erschien ihm immer deutlicher vor Augen. Er sah die Dattelpalmen, das Gras und die Felsen, zwischen denen eine Quelle entsprang. Natürlich wird das eine Hungerphantasie sein, die mir mein Gehirn vorgaukelt, dachte der moderne Mensch. So etwas kann in meinem Zustand vorkommen. Jetzt höre ich sogar das Wasser sprudeln. Also auch noch eine Gehirnhalluzination! Wie grausam doch die Natur ist! Mit diesem verzweifelten Gedanken brach er zusammen. Einen Tag später fanden ihn zwei Beduinen – er war tot. „Kannst Du so etwas verstehen?“, sagte der eine zum anderen: „Die Datteln wachsen ihm beinahe in den Mund! Er hätte nur die Hand auszustrecken brauchen.“ „Kaum zu glauben! Und dicht neben der Quelle liegt er, mitten in der schönen Oase verhungert und verdurstet. Wie ist das nur möglich?“
Er war wohl ein moderner Mensch. Er traute seinen Augen nicht; er glaubte nicht einmal an seine 5 Sinne. Er hat sich zu Tode gezweifelt.
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Erstellt am: 23.06.2012 14:36 Uhr
