Thymusextrakt

 

Gesamt-Thymusextrakt

Während ich bei den meisten Naturheilverfahren darauf hinweisen kann, daß sie seit vielen Generationen zum Grundwissen der Medizin gehören, gibt es in Bezug auf den Thymus nichts dergleichen zu berichten. Selbst Galenos, der geniale griechisch/römische Arzt des zweiten Jahrhunderts, den Marcus Aurelius zum Leibarzt ernannte, wußte nur Irrtümliches über den Thymus, den er für ein Organ ohne Funktion hielt, eine Fehlleistung der Natur, die gleich nach der Geburt verschwände. Seit langem weiß man, daß die Thymusdrüse zusammen mit anderen, zum Verbundsystem der Drüsen mit innerer Sekretion gehört, die ihre Produkte (Hormone) unmittelbar ins Blut abgeben. Aber bis in die neueste Zeit besteht Unklarheit über die vielseitigen Zwecke, denen diese Drüsen dienen. Jedes ihrer Hormone besteht aus kompliziert gebauten, chemischen Substanzen, die nur in winzigen Mengen beteiligt und schwer zu entschlüsseln oder gar synthetisch „nachzubauen“ sind. Bei Neugeborenen wiegt die Thymusdrüse etwa 12 Gramm, bis zum fünfzehnten Lebensjahr bringt sie es auf 25 bis 30 Gramm, und mit dem Ausklang der Pubertät, wenn die Hormone der Keimdrüsen ins Spiel kommen, bildet sie sich rasch zurück. Im Erwachsenenalter wiegt sie kaum noch 3 Gramm, und ihr Substanzverlust ist durch reichlich Fettgewebe ersetzt, das ihre Reste umschließt. Aus diesem Wissen den Schluß zu ziehen, der Thymusdrüse als Gegenspielerin der Keimdrüsen, komme im reifern Alter keine Bedeutung mehr zu, war verfrüht. Weltweite Forschung – nicht zuletzt im Zusammenhang mit AIDS – hat zutage gefördert, daß Hormone der Thymusdrüse an der körpereigenen Abwehr (Immunsystem) aktiv beteiligt sind. Zudem scheint erwiesen, daß Thymushormone den Prozeß des Alterns verzögern. Obwohl es der internationalen Forschung gelang, weit mehr als ein Dutzend Thymushormone zu isolieren und einige auch synthetisch herzustellen, ist bisher nicht ermittelt, welche spezifische Wirkung jeder einzelnen dieser Substanzen zuzuschreiben ist. Die immunbiologische Forschung steht hier vor Aufgaben, über deren Zeitbedarf nichts vorhergesagt werden kann. Für die Therapie mit Gesamt-Thymusextrakt bleibt indes festzuhalten: Vermutlich ergibt das Ganze mehr als die Summe seiner Teile! Wie das zu verstehen ist? Im Verlauf einer Jahrmillion umfassenden Entwicklung hat die Natur ihr animalische Lebewelt mit Hormonmixturen ausgestattet, die erprobt sind und jenseits von Artunterschieden ein Optimum an Wirksamkeit garantieren. Was liegt näher, als die Mixtur so anzuwenden, wie die Natur sie bietet? Wo die oft komplizierten Molekularstrukturen in der naturgegebenen Beschaffenheit erhalten bleiben, muß das Zusammenspiel der einzelnen Substanzen effektvoller sein, als in einer von Menschenhand besorgten „Auswahl“, die womöglich wegläßt, worauf es ankommt. Thymus begleitet das Jugendwachstum und versorgt das Blut mit Abwehrstoffen gegen Infektion durch Viren und Bakterien. Zugleich bremst Thymus etwaige Tendenzen zur Frühreife, und nach Abschluß der normalen Pubertät beschränkt die Düse sich auf immunbiologische Aktivitäten, die gegenwärtig zwar noch nicht aufgeklärt, aber sogleich spürbar sind, wenn sie ausfallen.

 

Daraus ergibt sich die Empfehlung, Gesamt-Thymusextrakt kurmäßig anzuwenden, wo die Abwehrkraft des Körpers gestärkt oder wieder hergestellt werden soll und wo es ratsam erscheint, dem Alterungsprozeß auf natürliche Weise entgegenzuwirken.

 

Auszug aus dem Buch „Der Darm – Basis der Gesundheit“ von J.B.V.

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Erstellt am: 26.01.2009 08:18 Uhr

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