Andrea Bolz, Katholische Deutschsprachige Gemeinde Puerto de la Cruz
Einen wunderschönen guten Morgen, liebe Schwestern und Brüder!
Pirañas lieben Makrelen zum Frühstück, zum Mittag- und zum Abendessen.
Deshalb wurde folgendes Experiment mit ihnen gemacht.
Man setzte einen Piraña und eine Makrele in ein Aquarium. Wie nicht anders zu erwarten, fraß der Piraña die Makrele.
Nun stellte man in das Aquarium eine Glaswand.
Auf der einen Seite befand sich der Piraña, auf der anderen Seite, geschützt durch die Glaswand, die Makrele.
Sofort begann der Piraña auf die Makrele zuzuschwimmen und stieß unsanft gegen die Glaswand. Dieses Spiel wiederholte sich viele, viele Male.
Unzählige Male musste der Piraña die Erfahrung machen: „Ich kann die Makrele nicht fressen”. Deshalb gab der Piraña nach einigen erfolglosen Versuchen, die Makrele zu fressen, auf.
Dann entfernte man die Scheibe und nun konnte er die Makrele fressen, aber er tat es nicht. Die Erfahrung, dass er nicht an die Makrele herankam, dass sie für ihn unerreichbar war, hatte sich in ihm so festgesetzt, dass nun beide friedlich nebeneinander herschwammen.
Diese Situation ist durchaus auch auf uns Menschen übertragbar. Wenn wir immer wieder das selbe zu hören bekommen, das uns betrifft, prägt sich das tief in uns ein und hält uns fest.
„Das kannst du nicht; das schaffst du nicht; du bist ein Versager; du hast zwei linke Hände; du bist ein Tollpatsch; du wirst es nie zu etwas bringen; Alles, was du anpackst, geht schief; Du bist zu nichts zu gebrauchen”, usw. Mit der Zeit sinkt dadurch unser Selbstvertrauen und unser Selbstwertgefühl.
Je mehr wir solche Erfahrungen gemacht haben und je unterschiedlicher die Bereiche waren oder sind, in denen wir uns als unfähig erleben, umso weniger trauen wir uns etwas zu. Und die Folge davon ist dann, dass tatsächlich das eintritt, was seit ewigen Zeiten vorhergesagt wurde, aber nicht weil es so ist, sondern weil wir uns damit abgefunden haben. Deshalb ist das Wichtigste, was wir Menschen einem anderen Menschen entgegen bringen können, nicht das Auflisten von Schwächen, sondern ein aufrichtendes, stärkendes Vertrauen.
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Erstellt am: 04.09.2013 19:16 Uhr